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28 Neben einer Fach - ausbildung erhalten die angehenden Piloten eine hoch qualifizierte allgemeinmilitärische und fliegerische Aus bild ung, die sich je nach Art des Fluggerätes unterscheidet. Für den fliegerischen Dienst wird eine Aus - bildung zum Offizier angestrebt, eine Führungs - position. Wegen der hohen Anforderungen an den Offiziersjob und an den Piloten, werden von ungefähr 10.000 Bewerbern jährlich nur ca. 470 für fähig befunden, diesen Beruf auszuüben, was im-mer noch eine ganze Menge darstellt. Schließlich verlangt der Beruf Flieger - offizier neben einer sehr hohen Verantwortung seinen Untergebenen und dem Gerät gegenüber auch eine Menge Talent. Außer dem muss man bereit sein, unter Umständen zu töten. Man verpflichtet sich als Offizier im fliegerischen Dienst für mindestens 15 Jahre und muss, wenn der Befehl zum Auslandsein satz kommt, ausrücken. Es besteht außerdem das Angebot, dass man vor der eigentlichen Flugausbild ung an einer der Bundes wehr - universitäten in Ham burg oder München studiert. Das Studienangebot ist weit reichend, man kann es im Internet unter www.bundeswehr.de einsehen. Der erste Schritt zum Piloten in der Bundes - wehr ist es, das äußerst anspruchsvolle Auswahlverfahren zu be - stehen. Dieses wird in drei Phasen eingeteilt. Wobei die ersten beiden Phasen hauptsichtlich über die Fähigkeit zum Offizier und nur die dritte Phase über das Talent zum Fliegen entscheiden. In der ersten Phase, die in der Regel drei bis vier Tage dauert, findet eine allgemeine Musterung statt, dazu zählt eine medizinische Unter suchung, in der das Lungenvolumen, die Augen und die körperliche Belast - barkeit beurteilt werden (die Körpermindestgröße beträgt 1,50m) – alles ist im Grunde wie bei der Wehrdienstmusterung. Anschließend folgen Tests am PC, in denen Fähig keiten wie technisches Verständnis sowie ein eingeschränkter Mathe- und Physiktest, der die Fähigkeiten in diesem Bereich abgeprüft. Dann werden persönliche Fragen u.a. nach den Beweg gründen für den Berufs wunsch gestellt sowie Intelligenztests durchgeführt. Außerdem folgt ein Deutschaufsatz, in dem etwa zwei Begriffe wie z.B. „Verantwortung“ und „Pflicht“ voneinander abgegrenzt und definiert werden sollen. Für Bewerber, die auch an einer der Bundeswehruniversitäten studieren wollen, findet noch ein richtig schwieriger Mathematiktest statt, von dem zwar nicht das Be stehen der ersten Phase abhängt, wohl aber der Zugang zum Studium. In der zweiten und auch längsten Phase (vorausgesetzt, die erste Phase wurde erfolgreich bestanden, worüber man nach einiger Wartezeit benachrichtigt wird) unterziehen sich die Anwärter im medizinischen Institut der Luftwaffe in Fürsten feldbrück dem berüchtigten Sporttest und mehreren psychologischen und weiterführenden Tests. Dies dient dem Zweck, die Kandidaten auf ihre Ei gnung für den fliegerischen Dienst DIE NEUE zu überprüfen. Was wird einem im Sporttest abverlangt? Z.B. neun Meter Pendellauf (zwei Versuche) und Stand weitsprung (zwei Meter sind zu schaffen, drei Versuche), ansonsten Sit-Ups und die „Bundeswehrliegestütze“ (Bauchposition, Hände auf den Rücken, Stützposition, dann den Arm mit dem anderen berühren, wieder Bauchposition ..., und zwar mindestens 25 mal in 40 sec) und ein zwölfminütiger Dauerlauf (ca. 1900 m sind dabei zu schaffen). Es finden erneut mehrere Computertests statt, um z.B. die Reaktionsfähigkeit unter äußerster Stress einwirkung festzustellen. Außerdem hat man sich in einem persönlichen Ge spräch zu bewähren, in dem in der Regel ein höherer Offizier und ein Psycho loge anwesend sind und in dem man sich „als Person verkaufen“ muss. Auch die Gesprächs fähigkeit wird überprüft, indem jeweils vier bis sechs Offiziersanwärter in der Gruppe, von mehreren Psychologen beobachtet, über ein meist politisches, aktuelles Thema diskutieren. Wichtig ist dabei, wie man sich im Team gibt, also ob man die Führung übernimmt, ob man eher offensiv oder defensiv spielt. Schließlich findet noch eine letzte, sehr gründliche medizinische Untersuchung statt, in der alles, von der körperlichen Belastbarkeit bis zur Gehirnleistung durchgecheckt wird. Sollte sich hier auch nur ein kleiner Makel zeigen, kann dies schwere Auswirkungen haben (diese Unter suchung soll angeblich,
2 2007 29 wenn man sie privat durchführen ließe, um die 2.000 € kosten). So etwa lässt eine einfache Haus staub- oder Grasallergie den Traum vom Fliegen schnell platzen. Außerdem werden die Offiziersanwärter in Hinsicht auf ein Studium und ihre mögliche Laufbahn in der Bundes wehr beraten. In dieser Phase fallen ca. 87% aller Bewerber aus dem Rennen. Ansonsten wird in Phase zwei entschieden, welche Art an Luftfahr zeugen man in Zukunft fliegen wird, wobei diese Wahl in den meisten Fällen von den medizinischen und den individuellen Eigen schaften und Fähigkeiten des Piloten geprägt wird. Es bestehen dabei drei Möglichkeiten. Die erste Gruppe ist die der dü sen - betriebenen Kampfflug zeuge, die Jets (Waffensys teme: F-4 F Phantom II, Eurofighter 2000 Typhoon, MiG 29, ECR- /Tornado). Die zweite Gruppe besteht aus den meist propellerbetrieben Transportflugzeugen (Waffen systeme: CL-601 Challenger, Airbus A 310 MRTT). Die dritte Hauptgruppe umfasst die Hubschrauber, also Transport- und Kampfhubschrauber (Waffensysteme: NH-90 LTH, UH-1 D, Eurocopter UH-TIGER, BO-105 M/P). Wenn man den langen und mühsamen Weg zur letzten, der dritten und wohl schwierigsten Phase, erfolgreich überstanden hat, beginnt das Finale. In diesem wird nun das Talent zum Fliegen getestet. Neben einigen Intelligenz tests und einem Gespräch mit Psychologen finden hier Simulatortests statt. In vollständigen Cockpits muss der Flugschüler äußerst realistische Flugszenarien durchspielen. Hilfreich kann dabei sein, sich vorher Grundken ntnisse der Fliegerei inklusive der Fluginstrumente angeeignet zu haben. Übersteht man diese Phase erfolgreich, so fängt nach ca. 3-4 Monaten Wartezeit die Ausbildung an. Diese beginnt mit einem einjährigen Offiziers lehrgang an der Of fiziers schule der Luftwaffe in Fürstenfeldbrück. Danach folgt für zwei Monate ein
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