Neue - Gymnasium Eppendorf

9 2007 43
begeistert. Er war sehr beeindruckt,
als er mit 7 Jahren
Dracula mit Bela Lugosi sah.
Er kam mit 24 nach Holly -
wood und gründete mit John
Crawford Thomas eine Pro -
duktionsfirma für Fernseh -
werbung. Doch weil Wood
unbedingt Filme drehen wollte,
haben sie stattdessen
einen Western gedreht: The
Crossroads of Loredo. Das
Projekt wurde allerdings nie
fertiggestellt.
Wood war selbstständiger
Regisseur, das
heißt er war nicht an
Studios gebunden die ihm
vorschreiben konnten, was er
zu tun habe. Dies bedeutete
allerdings auch, dass er im -
mer auf private Geldgeber
zurückgreifen musste. Wood
produzierte in seiner Karriere
7 Filme und verkaufte 5 weitere
Drehbücher an andere
Low-Budget Regisseure. Er
drehte unter anderem Glen
or Glenda, Bride of the
Monster und natürlich auch
Plan 9 From Outer Space.
In den 70er Jahren musste
Wood Auflärungsfilme drehen
um nicht zu verhungern. Und
weil das auch nicht reichte,
drehte er auch einige Softund
Hardcore Pornos. Er
starb 1978 im Haus seines
Freundes Peter Coe.
Nun zum Film selbst: Die
Geschichte erzählt von
Außerirdischen, die
nach der Weltherrschaft streben.
Um dieses Ziel zu erreichen,
benutzen sie ihren 9
Plan (1-8 sind wohl gescheitert).
Dieser handelt von der
Wiederbelebung der Toten.
Diese Untoten wollen die
Außerirdischen dann benutzen
um die Welt zu erobern.
Doch einige Menschen (ein
Pilot, fünf Polizisten und ein
Colonel) leisten Widerstand.
Diese wahnsinnig spannend
klingende Story unterhält
einen leider sehr wenig und
ist sicherlich ein Grund, Plan
9 nicht zu gucken. Doch die
Entstehung des Streifens ist
genau so bizarr wie dieser
selbst.
Wie schon gesagt hatte
Wood mit Lugosi
schon ein paar Sze -
nen geschossen. Danach hat
er in nur zwei Wochen das
Drehbuch geschrieben. Der
Hauptinvestor war eine Kir -
chengemeinde, allerdings
musste sich die gesamte
Crew vorher taufen lassen.
Außerdem wurde Wood aufgefordert,
den Originaltitel
Graverobbers From Outer
Space zu verwerfen und
durch Plan 9 From Outer
Space zu ersetzen. Dass
Wood nur sehr wenig Zeit (7
Tage) und Geld zur Verfü -
gung hatte, ist ein weiterer
Grund, warum Plan 9 so
schlecht geworden ist. Auch
dass Wood von jeder Szene
nur ein Take machen ließ, ist
nicht gerade viel versprechend.
Die „Spezialeffekte“
sind, nett ausgedrückt, ex -
trem billig, angefangen von
den „zigarrenförmigen“ Ufos
(wobei man die Drähte sehen
kann, an denen die Ufos hängen)
bis hin zu den Explo -
sionen. Die Aliens und
Zombies sehen wie normale
Menschen aus. Man sollte
vielleicht auch noch erwähnen,
dass Ed Wood es
schafft, 12 Mal in einer Szene
zwischen Tag und Nacht zu
wech
Was zeichnet einen
guten Film nun aus?
Er muss ganz einfach
unterhaltsam sein. Und diese
Eigenschaft hat Plan 9.
Denn obwohl der Film wirklich
sehr schlecht gemacht
ist, hat man trotzdem dabei
Spaß. Das Sprichwort „So
bad it’s good“ fällt einem
dabei ein und bei Plan 9
From Outer Space trifft es
auf jeden Fall zu. Man guckt
sich den Film an und wartet
gespannt auf den nächsten
Fehler von Edward D. Wood
Jr. Es ist also wie Bill Warren
gesagt hat: „Was auch immer
Plan 9 sein mag, es ist nicht
fad.“
Zitate
Lieutenant: „Inspector Clay
ist tot, ermordet und jemand
ist dafür verantwortlich.“
Hellseher: „Uns interessiert
alle die Zukunft, denn in ihr
werden wir den Rest unseres
Lebens verbringen .“
Alien: „Dachtet ihr etwa, ihr
wärt die einzigen Lebewesen
im Universum? Wie kann eine
Rasse so dumm sein?“
Alien: „Stärker? Seht ihr?
Seht ihr? Ihr dummen dummen
Dummköpfe!“