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WDR feuert Claudia Ludwig - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/2012<br />

32<br />

TH ARCHE N OAH<br />

durch den Geräuschpegel und die vielen fremden Gerüche<br />

auf den Veranstaltungen weiter verstärkt.<br />

Die Hörempfindlichkeit von Kaninchen bewegt sich zwischen<br />

100 und 50.000 Hz. Durch synchrones Heben und Senken<br />

<strong>der</strong> beweglichen Nasenfalten (Nasenblinzeln) bezieht das<br />

Kaninchen permanent Informationen über seine Umgebung,<br />

Feinde o<strong>der</strong> Artgenossen. Das hohe Maß an Orientierung<br />

über Gerüche irritiert sie in gleichem Maße wie ungewohnte<br />

akustische Wahrnehmungen.<br />

Der Verlust <strong>der</strong> gewohnten Umgebung und des sozialen Umfeldes<br />

stellt für die <strong>Tiere</strong> ebenfalls eine beträchtliche emotionale<br />

Belastung dar. Hinzu kommt das Zusammentreffen mit<br />

an<strong>der</strong>en Artgenossen und Menschen, das zusätzlichen Stress<br />

verursacht.<br />

Kaninchen vertragen niedrige Temperaturen besser als Hitze,<br />

die optimale Umgebungstemperatur liegt bei ca. 18°C.<br />

Sie besitzen keine thermoregulatorisch tätigen Schweißdrüsen,<br />

ihre Wärmeregulation findet über die Ohren und respiratorische<br />

Wasserabgabe statt. Temperaturen über 25°C sind<br />

daher bereits bedrohlich, Temperaturen über 30°C können<br />

zu Hitzestress mit <strong>ev</strong>entueller Todesfolge führen. Da die <strong>Tiere</strong><br />

oft über lange Strecken transportiert werden und auch<br />

während des Wettkampfes lange in ihren Transportboxen<br />

verbleiben, besteht auch hier ein erhebliches Risiko.<br />

Kaninchen sind dämmerungs- und nachtaktiv, entsprechend<br />

fehlt ihnen die Fähigkeit, ihre Pupillen zu verengen. So hat es<br />

die beste Sicht bei Dämmerung, während es durch grelles<br />

Licht irritiert wird.<br />

Schon <strong>der</strong> Transport zu den Veranstaltungen und das lange<br />

Verbleiben in den Transportbehältnissen bedeuten für die <strong>Tiere</strong><br />

erheblichen und vermeidbaren Stress. Die Fahrt in einer<br />

sich bewegenden Umgebung und in einem geschlossenen<br />

Behältnis ohne Orientierungsmöglichkeit, herabgemin<strong>der</strong>te<br />

Beweglichkeit und Platzmangel, kann zu Angstzuständen und<br />

panischen Reaktionen führen und stellt zusätzliche Stressoren<br />

dar. Es mag durchaus sein, dass ein gesundes, seuchenfreies<br />

Tier eher den Belastungen des Transportes und einer solchen<br />

Veranstaltung standhält, als ein von Beginn an krankes Tier.<br />

Aber gerade bei Kaninchen kann eine subklinische Erkrankung<br />

niemals ausgeschlossen werden, und Stress kann eine<br />

solche Infektion unter Umständen zum Ausbruch bringen.<br />

2011: 7000 EURO FÜR DIE ARCHE NOAH<br />

IN STUHR/BRINKUM<br />

Das 4. Sommerfestival auf Gut Varrel, dessen Erlös<br />

<strong>der</strong> Veranstalter "a heart for Stuhr" dem Tierheim Arche<br />

Noah und "Release" zur Verfügung stellen wollte,<br />

hat 14.000 Euro eingespielt. Das Tierheim und<br />

<strong>der</strong> Verein für Suchtprävention freuten sich gewaltig<br />

über die große Spende und können sie beide sehr gut<br />

brauchen. 900 Euro kostet eine Box für die Katzenquarantäne,<br />

von denen das Tierheim Arche Noah<br />

nun mehrere erwerben konnte. Herzlichen Dank an<br />

dieser Stelle noch einmal für die großartige Hilfe!<br />

Fazit<br />

Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist ambivalent. <strong>Tiere</strong><br />

sind für den Menschen überwiegend Nutztiere, jedoch entwickeln<br />

Menschen auch oftmals ein inniges Verhältnis zu bestimmten<br />

<strong>Tiere</strong>n. Häufig ist es jedoch anthropozentrischer<br />

Natur; eine große Gefahr<br />

besteht dabei in<br />

<strong>der</strong> Projektion menschlicher<br />

Bedürfnisse und<br />

Befindlichkeiten auf die<br />

<strong>Tiere</strong>, da sich trotz vieler<br />

Gemeinsamkeiten die<br />

Bedürfnisse von Menschen<br />

und <strong>Tiere</strong>n erheblich<br />

unterscheiden.<br />

Verstärkt werden diese<br />

Projektionen vielfach<br />

durch <strong>Tiere</strong>, die dem<br />

Lorenzschen Kindchenschema<br />

entsprechen.<br />

Spannend: Wie leben <strong>Tiere</strong><br />

artgerecht?<br />

Gerade die Vermenschlichung von <strong>Tiere</strong>n, gepaart mit mangeln<strong>der</strong><br />

Tierkenntnis, führt im Bereich <strong>der</strong> Heimtierhaltung<br />

aber nicht nur zu vermeidbaren Fütterungs- und Haltungsfehlern,<br />

son<strong>der</strong>n häufig zu lebenslangem Leid und Schmerz<br />

für die betroffenen <strong>Tiere</strong>.<br />

Bei keiner an<strong>der</strong>en Tierart werden selbst die elementarsten<br />

Grundbedürfnisse so sehr missachtet wie beim Kaninchen. So<br />

werden gerade diese <strong>Tiere</strong> in völliger Missachtung ihrer Eigenschaft<br />

als Flucht- und Beutetier immer noch als billiges<br />

und williges Kin<strong>der</strong>spielzeug missbraucht, was durch Züchter,<br />

kommerziellen Tierhandel und Futtermittelindustrie noch<br />

bewusst forciert wird.<br />

De facto ist Kaninhop Tierquälerei!<br />

Weiterführende Informationen zur artgerechten Haltung von<br />

Kaninchen finden Sie unter www.kanincheninfo.eu,<br />

www.bunnyhilfe.de und www.tierheim-arche-noah.de.

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