orgon vum letueburger spod{escherverbond l{r. 7-E - Juli/Augu$ l96E
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Unsere Moselfische .<br />
einst und ietzt<br />
von Marcel Contatdy<br />
.Mir wören op d Musel!' lautet die<br />
vieltausendmali8€ Antwort auf die Frage<br />
nach dem Wo des verbrachten Wochenendes.<br />
Der Gründe Iür eine Moselfahrt gibt<br />
es mancherlei' Die landschaftlichen Reize<br />
des Moseltals wirk€n immer wieder anziehend<br />
au{ den Ausflügler, der Wein<br />
und die in seinem Gefolge allerwärts or-<br />
Sanisiert€n Mörkle und Feste tun ein<br />
übriges, lrohe Stimmung und beschwingle<br />
GeselliSkeit zu schaffen, die stillen Dörfer<br />
und die lauteren Städtchen laden zurll<br />
Verweilen ein, bei kühlem Trunk und<br />
knusprigen Backfischen; in allen Gassen<br />
und Cäßchen steht der Duft der Moselfritüren.<br />
Und Tausende von Antlern zieht<br />
es zur Mosel, die eifrig tagd rnochen auf<br />
das schuppi8e Volk, und dabei Erholung,<br />
Zerstr€uung uDd sportliche Befriedigung<br />
finden.<br />
Dje Ess€r auf den Terrassen fragen nicht nach der Herkunft der Fische, und die<br />
meislen von ihnen wissen kaum, welche Atten man ihnen da volsetzt.<br />
Den Angler aber interessiert das Wissen um die Fische. die es noch in der Mosel<br />
zu fangen gibt. die noch häulig genut vorkommen, um gelegentlich einen Croßteil<br />
seiner Beute ausmachen zu können; denn im Lauf der Jahrhunderte hal vieles 8eändert,<br />
sind manche Arten verschwunden oder doch so selten geworden, daß sie nicht mehr<br />
8ls typische Moselfische angesehen werden können.<br />
Decimus Magnus Ausonius, der römische Prinzenerzieher am koiserlichen Hofe<br />
in Trier, dem die Schönheiten der Mosel es anpetan hatten, verfaßte das Hoheligd<br />
"Mosella','von dessen 484 Hexametern 75 das L;b der Moselfische singen, deren er<br />
15 Arten beschreibt.<br />
Im Jahre 1868 veröffentlicht€ Alphonse de la Fontaine in seiner .Faune du Pays<br />
de Luxembourg' den Fischbestand der Lr:xemburger Gewässer. Für die Mosel führte<br />
er alle Arten des Ausonius an, mit Ausnahme des WELSES, der tatsächlich nur mehr<br />
in den osteuropäischen Flüssen und Strömen anzutrelfen ist. Da!über hinaus kennl<br />
er viele Arten, die der Römer mit k€in€! Silbe erwähnt, di€ aber zur Standaidbevölkerung<br />
des Moselstromes gehören. Hingegen müßte er heute manche von seine!<br />
Liste streichen. die in den 100 Jahren seit Erscheinen des Werkes verschwunde'n<br />
sind oder Seltenheitswerl erlangten.<br />
Im Iahre l9l5 erscbien die .Faune du Grand-Duch6 de Luxembourg, von Victor<br />
F€rrant, Museumskonservator in Luxemburg, deren Fischinventar sich in den großen<br />
Züten mit demjenigen de la Fontaines deckt. leditlich ASCHE und STOR, die sein<br />
Vorgänger noch als zur Mosel zutehörig verrqerkt, finden bei ihm keinen Platz in<br />
der Mosellaqno,<br />
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