orgon vum letueburger spod{escherverbond l{r. 7-E - Juli/Augu$ l96E
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esteu aller Fische messen kann. De la Fonlaine und Ferrant gehen nicht lehl, wenn<br />
sie ihn als einen der schönsten unserer Moselfische bezeichnen.<br />
Seinen verwandlen, den KAULBARSCH (ouch Rotzbarsch. - Lal.' Perc,t (Acerifla)<br />
certlua. - Frz., Crömille, Perche Couionnierc. -<br />
Luxbg.' Krupp, Crop, Slöpisch, Ho'erc-<br />
hanil), erytähnl Ausonius nicht. De la Fonlaine und Ferlant Bestehen ihm schmackhaftes<br />
Fleisch zu. Jedoch lieben ihn die heutigen Mosellischer nicht, denn es ist eine<br />
Erlahrungstalsache, daß dort, wo der Kaulbarsch gefongen wird, sich kaum andere<br />
Fische aufhalten. Auch sind die gefangenen Exemplare meist so klein, daß es nicht<br />
lohnend ist, sie mitzunehmen.<br />
In höchsten Tönen besingt Ausonius die AALRAUPE (auch Quappe, -<br />
Lal., Lota<br />
luleatis. - Ftzi Loue comlfl ne, - Luxbg., Qltak, LafiEfescht Lrddel). Den luxemburgischen<br />
Namen leiten de la Fontaine und Ferrant daher, daß unsere Fischer, ivenn<br />
sie zufällig ein Exemplar fingen, dieses als eine .Mutter der Aale' ansahen und<br />
geringschätzig den Schrveinen zum Fraß vonvarfen. Die Aalraupe ist jedoch ein sehr<br />
rverlvoller Fisch; war er früher sehr selten, so ist er heute verschwunden.<br />
Es wäre alle;dings auch möglich, daß Ausonius damit den AAL gemeint hätte<br />
(Lal.: Anguillo vlißaris, Mutaefla anguillo. - Frz., Anguille. - Luxbq., E'1, Lan{fcsch),<br />
obrvohl er ihn dann fälschlich benennt. Auch de la Fontaine \tundert sich, daß er<br />
einem Feinschmecker, rvie diesem Römer, unbekannt gewesen sein soll. Ferrant hebt<br />
vor allem sein weißes. feithaltiges und saftiges Fleisch hervor, das allerdings schrver<br />
verdaulich ist. Noch ist der Aal in unserer Mosel ein häu{iger Fisch, dessen Fang<br />
Spannulg und kulinarische Genüsse verspricht.<br />
Als scheuen, flüchtigen Fisch besin8t Ausonius die ASCHE tarc& Asch, Asclter.<br />
Lat.' Salmo thymallus. - Ftz.' Otnbre. -<br />
Luxbq., Aschl. De la Fontaine rveiß sie noch<br />
zulällig in der Mosel, Ferrant erwähnt sie nicht mehr als Moselfisch. Wenn man<br />
weiß, daß sie heute selbst in viclen klaren Bächen des Landes nicht mehr anzutreffen<br />
ist, so braucht man sie auf keinen Fall in der Mosel zu suchen.<br />
Ein Fisch, der von Ausonius nicht erwähnt l'ird, ist der KARPFßN lGenteincr<br />
Korplett. - Lal., Cyptitrus carpio - Itz.' Cotpe. -<br />
Luxbg,.' I(rire2). obwohl er den<br />
Römern gut bekannt wsr. Dies ldßt, nach de Ia Fontaine. darauf schließen, daß er<br />
erst nach dem 4. Jahrhundert in unsere Gervässer gelongte. So soll der Karpfen erst<br />
1514 in England und 1560 in Dänemark eingeführt worden sein. Ferrant bezeichoet<br />
ihn als schmackhaften Fisch, rvenn er im fließenden Wasser lebt; im stehenden Wasser<br />
(Teiche, Weiher) nimmt er leicht eineD schlommigen, moorigen Geschmack an. Der<br />
Karpfen bevorzugt lieles und langsam lließendes Wasser. An solchen Slellen der Mosel<br />
ist er auch heute häufiger. als Bemeinhin ang€nommen wi(d. Für ihn 8ilt, wds bereits<br />
über die Schleie gesagl wurde, er ist äußerst scheu und mißtrauisih, daher die seltcneren<br />
Fänge.<br />
Außer dem Gemeinen Karpfen beherbergt die Mosel zwei Abarten: den SPIECEL-<br />
Luxbq.' Spigel-<br />
KARPFEN (Ldt., Cyplinus rex cyprinorutn- - Ftz., Carpe miloir. -<br />
körep), der nur vercinzelte große Schuppen lrägt, sowie den LEDERKARPFEN /Iar.,<br />
CJ,ptitlus 11tldüs. - Ftz., Catpe cuil. - Luxbe., LiödetLAlefu, der schuppenlos ist<br />
und dessen Haut cin lederarti8cs Aussehen hat.<br />
Karpfenverwandt ist auch die KARAUSCHE (Iol.' Cypriflrts carassius. - Irz.:<br />
Carouche noire, Catdssin, Carpe lune- - Lttxbg-, Koppeche Kärep, Kalulsch). De la<br />
Fonlainc und Ferrant bezeichnen sie als äußetst selten in der Mosel; heute witd si:<br />
kaum vorhanden scin. Interessehalber sei hier angefügt, daß der GOLDFISCFI (Carzrssius<br />
drrtalats) eine Karauschenafi ist<br />
Von dem Vorhandensein des ROTAUGES (auch Plölze. KühlinE. - Lat., Le!rci;.trs<br />
rutilis - Ftz.: Cardon. - Luxbe., Ro'da), das man den Standardfisch der heuiigen<br />
Moscl nennen könnte, scheint Ausonius keine Kenntnis gehabt zu habeD. De Ia Fontaine<br />
urrd F€rrant k€nnen es als Herdenfisch. der sehr häufig vorkommt. Auch heute<br />
noch macht daq llotauge gewöhnlich den Großteil des Beutekorbes eines zünftigen<br />
Anglers aus. Seiner Körpermaßc rvegen eignet es sich am besten als Backfisch. Seiri<br />
Fang, der mit mancherlei Ködern möglich ist, bleibt stets interessant und vetlanlit<br />
r''iel Wisscn und Ce$chicklichkeit voo Seiten des Anglcrs,<br />
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