Teil 1 Diagnostik, Therapie 140906
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LEITLINIEN ZU DIAGNOSTIK, THERAPIE UND METAPHYLAXE DER UROLITHIASIS<br />
Die Indikationen zur minimal-invasiven oder operativen Behandlung sind nicht<br />
genau zu definieren, da sie nicht zuletzt auch von der Erfahrung des<br />
Operateurs abhängt. Prinzipiell kann heutzutage jeder Stein endourologisch<br />
desintegriert bzw. zu extrahiert werden. Jedoch hängt die Effektivität der<br />
Steinentfernung durch ESWL von Steingröße, Dilatationsgrad des<br />
Nierenholsystems sowie der Kelchgeometrie ab. Die PCNL ist limitiert in Ihrer<br />
Erfolgsrate bei großer Steinmasse in multiplen Kelchen. Die URS hat mit dem<br />
Einsatz flexibler Endoskope ihr Indikationsspektrum auf die Steintherapie im<br />
Nierenbeckenkelchsystem erweitert. Das Erreichen und Extrahieren der Steine<br />
ist jedoch noch technisch eingeschränkt. Die offene bzw. laparoskopische<br />
Operation ist indiziert, wenn konservative und endouroligsiche Verfahren nicht<br />
ausreichend erfogsversprechend erscheinen.<br />
2.5 Harnleitersteine<br />
Algorithmus 7<br />
2.5.1 Grundsätzliches<br />
Für diese Leitlinie wurde der Harnleiter in 2 Abschnitte (proximal, distal)<br />
eingeteilt (Abbildung 1). <strong>Teil</strong>weise wird zusätzlich der mittlere Harnleiter (in<br />
Knochendeckung durch den Beckenring) abgegrenzt. Die Definition der<br />
Uretersegmente ist allerdings international nicht einheitlich.<br />
2.5.2 Proximale Harnleitersteine<br />
Steine, die bereits im proximalen Harnleiterabschnitt symptomatisch werden,<br />
haben eine niedrigere Wahrscheinlichkeit eines raschen, spontanen<br />
Steinabgangs verglichen mit distalen Harnleitersteinen [117] (Evidenzgrad 4)<br />
[43]]. Daher besteht ein frühzeitiger Interventionsbedarf.<br />
2.5.2.1 ESWL<br />
Die ESWL stellte bislang das Verfahren der Wahl für proximale Steine dar. Die<br />
Steinfreiheitsraten werden in der Literatur mit 62-100% angegeben. Die<br />
Steinfreiheitsrate sinkt jedoch deutlich mit ansteigender Steingröße.<br />
EVIDENZGRAD 4 [[9;90;124] Folgende Faktoren sind nachteilig für den ESWL-<br />
Erfolg bei proximalen Uretersteinen:<br />
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