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Teil 1 Diagnostik, Therapie 140906

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LEITLINIEN ZU DIAGNOSTIK, THERAPIE UND METAPHYLAXE DER UROLITHIASIS<br />

3.7.2 Hufeisenniere<br />

Eine Hufeisenniere ist die häufigste Form der Verschmelzungsanomalien.<br />

Hufeisennieren zeigen eine deutlich höhere Steinbildungsrate als anatomisch<br />

normale Nieren. Gründe hierfür sind Harnabflussstörungen und Infekte durch<br />

die vorliegende Malrotation, Nierenbeckenabgangsengen und den atypischen<br />

Ureterverlauf 25, 26 .<br />

Alle minimal-invasiven Verfahren wie ESWL, URS und PCNL können<br />

erfolgreich in Hufeisennieren angewendet werden. Auch hier stellt die ESWL<br />

das Verfahren der Wahl für die meisten Stein dar. Aufgrund der Anatomie und<br />

oft schwieriger Bildgebung ist die Steinfreiheitsrate jedoch niedriger als bei der<br />

PCNL 20, 27-29 (Evidenzgrad 3b). Während die PCNL für große Steine das<br />

Verfahren der Wahl darstellt, können kleiner, ESWL-refraktäre Konkremente<br />

erfolgreich mittels flexibler URS behandelt werden 30, 31 (Evidenzgrad 4).<br />

3.7.3 Harnableitung<br />

Patienten nach Anlage eier Harnableitungsoperationen weisen ein höheres<br />

Risiko einer Harnsteinbildung auf. Die Gründe hierfür beinhalten ebenso<br />

metabolische Veränderungen wie Harnabflussstörungen 32 .<br />

Die ESWL hat als Primärttherapie in den meisten Fällen ihre Bereichtigung,<br />

wenn eine Abflussbehinderung ausgeschlossen ist 32, 33 (Evidenzgrad 3a).<br />

Wenn die ESWL nicht möglich oder erfolglos ist, sollte vor einer<br />

endoskopischen <strong>Therapie</strong> eine ausführliche Planung des Eingriffs stattfinden,<br />

welche das Verständnis der oft komplexen Anatomie beinhaltet. Bei<br />

inkontinenter Harnableitung mit refluxiv implantierten Ureteren ist ein<br />

retrograder Zugangsvesuch möglich, auch wenn das Auffinden des Ostiums<br />

und die Intubation häufig schwierig ist. Bei einem retrograden Zugang muss in<br />

fast allen Fällen eine flexible URS durchgeführt werden. Das Einlegen eines<br />

Zugangsschaftes über einen Führungsdraht nach Auffinden des Ostiums kann<br />

den Eingriff erheblich erleichtern 32, 34 (Evidenzgrad 3). Häufig ist jedoch ein<br />

perkutanre Zugang erforderlich 32 . Die PCNL kommt bei größeren Steinen zur<br />

Anwendung, hier erfolgt die Indikationsstellung beim Vorliegen von<br />

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