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Teil 1 Diagnostik, Therapie 140906

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LEITLINIEN ZU DIAGNOSTIK, THERAPIE UND METAPHYLAXE DER UROLITHIASIS<br />

2.5.3 Mittlerer Harnleiterstein<br />

Im mittleren Ureter ist die ESWL prinzipiell erfolgreich (Evidenzgrad 4)<br />

[22;163;200]. Jedoch ist die Röntgenortung bei Knochenüberlagerung<br />

erschwert (Evidenzgrad 5).<br />

2.5.4 Distaler Harnleiterstein<br />

2.5.4.1 Spontanabgang<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Steinabganges hängt von der<br />

Steingröße, Lokalisation des Steines bei Erstmanifestation und von früheren<br />

Steinepisoden auf der gleichen Seite ab. Primär im distalen Ureter<br />

diagnostizierte Steine haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, unter<br />

konservativer, nicht- interventioneller <strong>Therapie</strong> abzugehen, als proximale<br />

Uretersteine gleicher Größe[118] (Evidenzgrad 4). Distale Uretersteine unter<br />

5mm gehen unter konservativer <strong>Therapie</strong> zu 71-98% spontan ab, größere<br />

Steine bis 1cm zu 25-53% [175](Evidenzgrad 1a) (siehe Tabelle XX in Kapitel<br />

2.2.1.1). α-Blocker fördern den Abgang von distalen Uretersteinen oder<br />

Fragmenten nach einer ESWL [95;147] (Evidenzgrad 1b). Die Entscheidung<br />

zugunsten eines konservativen <strong>Therapie</strong>versuches hängt neben den erwähnten<br />

Parametern von der Klinik und dem Patientenwunsch ab.<br />

2.5.4.2 ESWL oder URS<br />

Ist ein konservativer <strong>Therapie</strong>versuch nicht indiziert, verbleiben URS und in<br />

situ-ESWL als häufigste <strong>Therapie</strong>formen. Die Wahl zwischen diesen<br />

<strong>Therapie</strong>alternativen hängt von der Steingröße, der Expertise des Operateurs,<br />

dem verwendeten Lithotripter und der verfügbaren oder erreichbaren<br />

technischen Ausstattung ab. Wegen der höheren Invasivität und des Bedarfs<br />

einer Narkose bei der URS ist auch eine eventuelle Comorbidität ebenso wie<br />

die Wünsche des Patienten und seine persönliche Situation zu berücksichtigen.<br />

Die Behandlungsergebnisse der beiden <strong>Therapie</strong>optionen aus Publikationen mit<br />

Evidenzgrad 1a und 1b sind in Tabelle XX zusammengefasst[145;146;174]<br />

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