Große Spendenaktion zugunsten des Café Bunt - Kreuznacher ...
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14<br />
titel Dezentralisierung / Ambulantisierung<br />
Systemische Arbeit in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Die Perlen im Familienalltag suchen<br />
M<br />
it der sozialpädagogischen Familienhilfe unterstützt das Team „Ambulante Erziehungshilfen" in Niederwörresbach<br />
Familien, die in schwierigen Lebenslagen oder Krisen Hilfe benötigen.<br />
(sh) Das Leben könnte leichter sein.<br />
Sechs Kinder zwischen acht Monaten<br />
und 16 Jahren, drei Väter, die beiden ersten<br />
drogensüchtig und gewalttätig. Und<br />
dennoch – Familie S. hält durch. Mutter<br />
Petra S. (Name v.d. Red. geändert) ist<br />
eine Kämpfernatur. Sie setzt sich ein für<br />
ihr Familienglück, kämpft für ihre Kinder.<br />
Mit ihrem dritten Partner, mit dem<br />
sie seit kurzem verheiratet ist, will sie es<br />
schaffen. Schaffen, dass die Partnerschaft<br />
nicht wieder an lautstarken Konflikten<br />
zerbricht. Die ganze Familie arbeitet zielstrebig<br />
daran, ganz besonders Petra S.<br />
und ihr Ehemann. Unterstützung erhalten<br />
sie von Patricia Lenzen vom Ambulanten<br />
Team der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
kreuznacher diakonie in Niederwörresbach<br />
(KJF). Die systemische Familien-<br />
und Paartherapeutin gehört seit dreizehn<br />
Jahren zum Team Ambulante Hilfen zur<br />
Erziehung in der KJF. Die Ambulante Erziehungshilfe<br />
hat in den vergangenen<br />
Jahren stark zugenommen, mittlerweile<br />
arbeiten zwölf Sozialarbeiter/-innen bzw.<br />
Sozialpädagog/-innen – alle mit der Zusatzausbildung<br />
„Sozialpädagogische/-r<br />
Familienhelfer/-in“ - im Team. Prinzipiell<br />
kann jede Familie die Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe beantragen, häufig sind<br />
es aber Auffälligkeiten im Verhalten der<br />
Kinder, die den Stein ins Rollen bringen.<br />
„Symptom ist das Kind, die Ursachen müssen<br />
mit der gesamten Familie bearbeitet<br />
werden“, so die Erfahrung im Ambulanten<br />
Team. Viele Gewalterfahrungen, die sich<br />
teilweise schon über Generationen erstrecken,<br />
beobachtet Lenzen bei ihrer Klientel:<br />
„Dabei sind die Menschen, mit denen ich<br />
zu tun habe, ganz unterschiedlich: vom<br />
Akademiker bis zu Menschen ohne Schulabschluss.“<br />
Ressourcenorientierte Arbeitsweise<br />
Der Weg zur Sozialpädagogischen Familienhilfe<br />
führt über das zuständige<br />
Jugendamt. Die Sachbearbeiter/-innen<br />
dort stehen im engen Kontakt mit dem<br />
Ambulanten Team. Nach einem gegenseitigen<br />
Kennenlernen werden im ersten<br />
Hilfeplangespräch detaillierte Ziele festgelegt:<br />
Was möchte die Familie in den<br />
kommenden Monaten erreichen? „Wir<br />
schauen genau, was die Familie schon<br />
kann, um diese Grundlagen auszubauen“,<br />
erläutert Lenzen die pädagogische Stoßrichtung.<br />
Mit den Defiziten und Dingen,<br />
die nicht gelingen, wird die hilfesuchende<br />
Familie durch die Umwelt ohnehin<br />
täglich konfrontiert. Ein sensibler und<br />
vor allem wertschätzender Umgang mit<br />
Eltern und Kindern steht daher im Mittelpunkt<br />
<strong>des</strong> begleiteten Wachstumsprozesses.<br />
„Die Familie darf nicht das<br />
Gefühl haben, sie werde fremdbestimmt.“<br />
Die sozialpädagogische Begleitung dauert<br />
in der Regel etwa ein Jahr, kann sich<br />
aber durchaus über vier oder fünf Jahre<br />
erstrecken. „Es braucht Zeit, alte