Große Spendenaktion zugunsten des Café Bunt - Kreuznacher ...
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280 Teilnehmende beim 7. Ethikforum der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
Therapiebegrenzung bei Kindern im Fokus der Fachtagung<br />
Das diesjährige Ethikforum war mit 280 Teilnehmenden eines der größten<br />
(nw) Zum 7. Ethikforum der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie „Zu jung zum<br />
Sterben – Therapiebegrenzung auch bei<br />
Kindern?“ kamen 280 Interessierte in<br />
die Theodor Fliedner Halle nach Bad<br />
Kreuznach. „In der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie haben wir einige Bereiche, die<br />
dieses Thema tangiert. Bisher haben<br />
wir uns gescheut, es anzugehen, aber<br />
die überwältigende Resonanz zeigt uns,<br />
wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen“,<br />
sagte Dr. Lilo Brombacher,<br />
Anästhesistin und Referentin für Medizin-Ethik<br />
im Referat Diakonik Ethik<br />
kreuznacher diakonie.<br />
Gerade bei schwerkranken Kindern stehe<br />
man vor den Fragen, ob man das unausweichliche<br />
Sterben durch Therapien<br />
nicht nur herauszögere und wie man medizinethische<br />
Abwägungen treffen solle.<br />
Sechs Referenten/-innen beleuchteten<br />
das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.<br />
Dr. Georg Rellensmann zeigte<br />
auf, welche moralischen Konflikte und<br />
Lösungswege es bei der Intensivtherapie<br />
von extrem unreifen Frühgeborenen<br />
geben kann. Der Oberarzt der<br />
Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin<br />
am Universitätsklinikum<br />
Münster sowie Vorsitzender <strong>des</strong> Klinischen<br />
Ethikkomitees machte deutlich,<br />
wie wichtig eine gemeinsame Entscheidungsfindung<br />
zwischen Kind, Eltern,<br />
Ärzten/-innen und Pflegenden sei.<br />
„Wir sprechen hier von einem ‚shared<br />
decision making’”.<br />
Auch bei Dr. jur. Sonja Rothärmel vom<br />
Zentrum für Medizinrecht an der Universität<br />
Augsburg spielte der Begriff<br />
<strong>des</strong> „shared decision making“ eine wesentliche<br />
Rolle. Die Sachverständige <strong>des</strong><br />
Deutschen Ethikrates referierte über<br />
rechtliche Aspekte der Therapiezieländerung<br />
in der Pädiatrie und betonte, dass<br />
es im Medizinrecht eine Entwicklung<br />
vom paternalistischen Modell, in dem<br />
allein die Ärzte entscheiden, hin zu einer<br />
gemeinsamen Entscheidung gebe. Dies<br />
bekräftige Prof. Dr. med. Monika Führer<br />
in ihrem Vortrag zu medizinischer<br />
Indikation und Einwilligung. Um die<br />
passende Therapie zu finden, sei neben<br />
der Indikation der Ärzte/-innen der Eltern-<br />
und Kin<strong>des</strong>wille maßgeblich. Dabei<br />
stehe stets das Wohl <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> im Mittelpunkt,<br />
sagte die Stiftungsprofessorin<br />
für Kinderpalliativmedizin und Leiterin<br />
der Koordinationsstelle Kinderpalliativ-<br />
magazin<br />
medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München (LMU).<br />
Pfr. Ulrich Laws, Klinikseelsorger an der<br />
Vestischen Kinder- und Jugendklinik<br />
Datteln, befasste sich mit der Frage: Was<br />
hilft und heilt Mitarbeitende <strong>des</strong> Behandlungsteams<br />
in der Begegnung mit<br />
dem Tod von Kindern und Jugendlichen?<br />
Dabei stellte er beispielsweise die große<br />
Bedeutung von Ritualen im Bereich der<br />
Trauer heraus. „Und müssen wir darauf<br />
achten, dass wir selbst gut mit uns umgehen,<br />
sei es auf physischer, psychischer,<br />
sozialer oder spiritueller Ebene.“ Spiritualität<br />
spielte auch im Vortrag von Prof.<br />
Dr. theol. Traugott Roser, Professor für<br />
Spiritual Care an der Medizinischen Fakultät<br />
der LMU und Palliativbeauftragter<br />
am Wohnstift Augustinum München,<br />
sowie Pfrin. Tanja Stiehl, Seelsorgerin<br />
und wissenschaftliche Mitarbeiterin der<br />
Koordinationsstelle Kinderpalliativmedizin<br />
am Klinikum der LMU zu Spiritual<br />
Care in der Gestaltung von schwierigen<br />
Gesprächssituationen mit Eltern, eine<br />
große Rolle. Beide betonten, dass kranke<br />
Menschen nicht nur körperliche, sondern<br />
auch psychosoziale und spirituelle<br />
Hilfe brauchten.<br />
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