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titel Dezentralisierung / Ambulantisierung Dezentralisierung als wichtiges Mittel der Inklusion Leben mitten in der Gemeinschaft D er Mensch steht im Mittelpunkt der Arbeit der Stiftung kreuznacher diakonie. Doch was, wenn Menschen eben nicht im Mittelpunkt stehen, wenn sie abseits der Gemeinschaft leben? Dieses Problem betriff t viele, die Hilfen der Stiftung kreuznacher diakonie bekommen. Wohnungslose, Menschen in sozialen und fi nanziellen Notlagen oder Menschen mit Behinderungen stehen oft eher abseits der Gesellschaft. von Melanie Neumann Die Stiftung kreuznacher diakonie entwickelt immer mehr Projekte, durch die diese Menschen mehr Teilhabe in der Gesellschaft 4 off ene tür 4 / 2011 www.kreuznacherdiakonie.de erleben. Schon jetzt gibt es viele Angebote, die in der Lebenswelt und im Alltag der Betreuten stattfi nden, zum Beispiel bei der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Gerade dort ist es besonders wichtig, das soziale Umfeld in die Arbeit mit einzubeziehen und den vertrauten Lebenskreis der Kinder und
Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Auch wohnungslosen Menschen hilft ambulantes Wohnen und ambulante Betreuung dabei, sich wieder vollständig in die Gesellschaft zu integrieren. Bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen spielen dezentrale und ambulante Unterstützungs- und Assistenzangebote eine wichtige Rolle. Denn ein zent- Mitten drin: Das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft ist der Motor für die Umstrukturierung in der Stiftung kreuznacher diakonie raler Punkt auf dem Weg zur Inklusion in die Gesellschaft ist das Leben und Wohnen mitten in der Gemeinschaft. Deshalb sollen die großen Einrichtungen kleineren und dezentralen Wohngemeinschaften weichen. Dieser Trend zur Umstrukturierung von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen wird durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gestützt. Doch Inklusion beinhaltet auch eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilnahme und Einbeziehung in die Gesellschaft. Der Kerngedanke ist, dass alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, von Anfang an mitten in die Gesellschaft gehören. Die Menschen werden bei ihrem selbstbestimmten Leben und ihrer unabhängigen Lebensführung unterstützt von gemeindenahen Dienstleistungen oder auch persönlichen Assistenzen. Dabei soll so viel Unabhängigkeit und Selbstbestimmung wie möglich und so viel Unterstützung und Hilfe wie nötig gewährleistet sein. Der spezifi sche Bedarf entscheidet über die angepassten Assistenz- und Wohnangebote. Die Behindertenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie hat schon bei der Zukunftskonferenz im Mai 2008 in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Sozialministerium einen Prozess gestartet, der zu mehr Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen führen soll. Recht auf Teilhabe Um den Dezentralisierungsprozess voranzutreiben, haben die Heilpädagogischen Einrichtungen kreuznacher diakonie (HPE) ein Projektteam Dezentralisierung eingerichtet. Seit August 2010 kümmern sich die fünf Mitarbeitenden des Teams ausschließlich um die Dezentralisierungsprojekte der HPE. Der Vorwurf, die Dezentralisierung werde aus Kostengründen vorangetrieben, treff e nicht zu, erklärt HPE- Ö ff e n t l i c h - keitsreferent Heiko Schmitt. Kosten zu sparen bedeutet der Dezentralisierungsprozess für die Stiftung kreuznacher diakonie nicht und kann deshalb nicht der treibende Faktor hinter dem Zukunftsprozess sein. Denn, so Heiko Schmitt: „Die dezentrale Betreuung ist aufwändiger sicherzustellen und erfordert eine gewissenhafte Vorbereitung. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei ambulanten und dezentralen Angeboten bedürfen eines höheren Personalaufwands, der höhere Kosten nach sich zieht. Zu jedem einzelnen Projekt wird ein umfassendes Konzept erstellt, das auch die Refi nanzierung der Kosten beinhaltet.“ Vielmehr ist also das Recht auf Teilhabe eines jeden Menschen der Motor für die Umstrukturierung in der Stiftung kreuznacher diakonie. Die Stiftung kreuznacher diakonie hat schon Einiges auf dem Weg zur Inklusion geleistet. Dennoch ist klar, dass der Zukunftsprozess, der die Teilhabe des Einzelnen fördert, ein langer und sicher nicht immer einfacher Weg ist. Doch das Leitbild der Stiftung kreuznacher diakonie verspricht ja: nicht aufhören anzufangen. Und genauso wenig hört die kreuznacher diakonie auf, weiter daran zu arbeiten, so vielen Menschen wie möglich ein inklusives Leben zu ermöglichen. 5
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