Große Spendenaktion zugunsten des Café Bunt - Kreuznacher ...
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spurensuche engagement<br />
Cornelia Michels-Zepp,<br />
Krankenhausseelsorgerin im<br />
Diakonie Krankenhaus<br />
kreuznacher diakonie und<br />
Dozentin in der<br />
Diakonenausbildung<br />
Wir leben unsere Werte<br />
Ein älterer, sterbender Mann liegt in unserem<br />
Krankenhaus. Er wirkt traurig und einsam.<br />
Zwar hatte er noch nie viele Kontakte, aber<br />
jetzt ist da fast niemand mehr; nur noch die<br />
Nachbarin. Und der Hund, der heiß geliebte<br />
Hund. Der Mann ist sehr wortkarg und zeigt<br />
kaum Gefühle. Wenn man jedoch auf den<br />
Hund zu sprechen kommt, geht ein kleines<br />
Strahlen über sein Gesicht und seine Augen<br />
leuchten auf. Mit der Zeit wird immer deutlicher,<br />
dass er nicht mehr nach Hause zurück<br />
kann. Das heißt auch: Er kann nicht zu seinem<br />
Hund zurück. Das Palliativteam überlegt, wie<br />
man ihm seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen<br />
kann – den Hund noch einmal sehen. Nur<br />
– wie soll das geschehen, in einem Krankenhaus?<br />
Das Tier in sein Zimmer zu bringen ist<br />
schlicht unmöglich. Schließlich kommt ihnen<br />
der Gedanke: wenn man den Hund nicht zu<br />
dem Mann bringen kann, dann könnte man<br />
doch den Mann zum Hund bringen. Die Ärztin<br />
hält den Patienten bei der Stange: „Halten<br />
Sie durch, wir organisieren das!“ Und so<br />
kommt es zum Wiedersehen: Die Nachbarin<br />
bringt den Hund vor die Klinik. Und das Team<br />
bringt den Mann im Krankenbett vor die Tür.<br />
Ist das eine Freude! Der Hund springt wie wild<br />
auf seinem Bett herum und dem Mann laufen<br />
die Tränen. Unentwegt stammelt er: „Ach, der<br />
Papi freut sich so, dass du da bist!“ Und alle<br />
drum herum freuen sich mit, weil es so ergreifend<br />
ist. Die Ärztin macht sogar ein paar<br />
Bilder zum Andenken. Der Mann ist noch in<br />
derselben Woche gestorben. Daran konnte<br />
freilich auch das Wiedersehen nichts ändern.<br />
Aber ich bin sicher: Er ist anders gestorben,<br />
denn er hatte noch ein paar glückliche Augenblicke<br />
und konnte Abschied nehmen. Und<br />
bestimmt waren auch schon die vielen Bemühungen<br />
und die Vorfreude tröstlich für ihn.<br />
Ist es nicht erstaunlich? Alle Anderen, die an<br />
der Aktion beteiligt waren, waren hinterher<br />
ein bisschen glücklicher.<br />
Dank an alle Unterstützer/-innen<br />
Neue Terrasse im<br />
Eugenie Michels Hospiz<br />
Hospizleiter Bernd Eichennauer (l.) und der Vorsitzende <strong>des</strong> Fördervereins, Bernd Butzbach, sind stolz<br />
auf die neue Terrasse<br />
(bs) „Es sind die Menschen, für die<br />
ich da sein will“, erklärt Bernd Butzbach,<br />
ehrenamtlicher Hospizhelfer<br />
und Vorsitzender <strong>des</strong> Fördervereins<br />
Eugenie Michels Hospiz der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie. „Mit der<br />
Terrasse bieten wir den Gästen im<br />
Hospiz einen Ort, an dem sie sich<br />
treffen können.” Die Terrasse ist in<br />
diesem Jahr entstanden. Beim INES-<br />
Aktionstag hatte die Firma Willi Iselborn<br />
das Fundament hergestellt und<br />
Pflastersteine verlegt. Die Stadtwerke<br />
sorgten für die Beleuchtung <strong>des</strong> Außenbereiches.<br />
Ein Großspender stellte<br />
5.000 Euro für Gartenmöbel zur Verfügung,<br />
und der Förderverein Eugenie<br />
Michels Hospiz finanzierte die Hochbeete.<br />
Seit der Gründung <strong>des</strong> Fördervereins<br />
im Dezember 2005 unterstützte<br />
er das Hospiz mit insgesamt 40.000<br />
Euro. Die Spenden kamen der Gestaltung<br />
der Räume zugute. Ruhesessel,<br />
Fernseher, Deckenfluter, Stereoanlagen,<br />
ein Gartenhaus und vieles mehr<br />
konnten angeschafft werden. Darüber<br />
hinaus beteiligt sich der Verein an<br />
der Finanzierung der Palliative-Care-<br />
Ausbildung der Mitarbeitenden, die<br />
im Hospiz in Bad Kreuznach tätig<br />
sind. „Der Förderverein hilft uns, die<br />
Lebensqualität im Hospiz zu verbessern<br />
und Anschaffungen zu ermöglichen,<br />
die direkt den Gästen zugute<br />
kommen“, sagt Diakon Bernd Eichenauer,<br />
Leiter <strong>des</strong> Eugenie Michels<br />
Hospizes. „Viele Menschen haben<br />
Berührungsängste und Unkenntnis<br />
über die Hospizarbeit“, berichtet<br />
Butzbach. „Als ich vor sieben Jahren<br />
angefangen habe, mich im Hospiz<br />
zu engagieren, hatte ich auch keine<br />
Ahnung, was Hospizarbeit bedeutet.<br />
Ich war motiviert von dem Gedanken,<br />
für Menschen in der letzten<br />
Lebensphase da zu sein und ihnen<br />
etwas geben zu wollen. Materielle<br />
Dinge treten im Hospiz völlig in den<br />
Hintergrund. Es sind menschliche<br />
Wärme und das Hinwenden zum<br />
Nächsten, was hier zählt.“ Für Interessierte<br />
bietet das Eugenie Michels<br />
Hospiz Führungen an, bei denen die<br />
Arbeit und das Konzept <strong>des</strong> Hauses<br />
erläutert werden. Anmeldungen sind<br />
unter 0671/605-3151 möglich.<br />
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