Große Spendenaktion zugunsten des Café Bunt - Kreuznacher ...
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Liebe Leserinnen und Leser, zum Jahresende<br />
2011 gehe ich in den Ruhestand.<br />
Fast 25 Jahre kreuznacher diakonie liegen<br />
dann hinter mir, 24 Jahre davon im Vorstand.<br />
Ich habe meinen Wechsel in die<br />
Stiftung kreuznacher diakonie im Jahre<br />
1987 niemals bereut. Das Gegenteil war<br />
der Fall. Die kreuznacher diakonie war ein<br />
Glücksfall für mich. Nicht nur, weil ich<br />
hier viele Freunde gewonnen habe. Vielmehr,<br />
weil ich zusammen mit meinem<br />
Vorstandskollegen Dr. Rippel sehr vieles<br />
bewegen und gestalten konnte. Glücksfall<br />
aber auch darum, weil ich erlebt habe,<br />
wie viele Potentiale die Mitarbeitenden<br />
haben und wie sie diese zum Wohle der<br />
Stiftung kreuznacher diakonie und ihrer<br />
Geschäftsbereiche engagiert eingebracht<br />
haben.<br />
In einer alten, jüdischen Geschichte wird<br />
vom Dienstende <strong>des</strong> Mose erzählt. Erst<br />
habe er sich gesträubt, mit der Tätigkeit<br />
aufzuhören. Er wolle das Volk Israel noch<br />
ins gelobte Land führen. Aber Gott habe<br />
zu ihm gesprochen: „Höre, mein Sohn, du<br />
hast dich schon genug gequält. Ich glaube,<br />
es wäre doch ganz gut, wenn du endlich<br />
ausruhtest.“<br />
Daraus können wir lernen. Auch in der<br />
kreuznacher diakonie gab es Führungsaufgaben<br />
mit Wüstenstrecken. Auch in<br />
der Diakonie gibt es immer wieder so<br />
etwas wie die Herausführung von den<br />
Fleischtöpfen Ägyptens. Eine solche Bewegung<br />
haben wir in der Stiftung kreuznacher<br />
diakonie oft machen müssen. Und<br />
das gelobte Land haben wir immer noch<br />
nicht erreicht. Der Wandel wird nämlich<br />
nicht aufhören. Ich entnehme daraus, das<br />
gelobte Land bleibt eine Vision, die un-<br />
Pfarrer Dietrich Humrich<br />
verabschiedet sich nach 24 Jahren<br />
in der Stiftung kreuznacher diakonie<br />
in den Ruhestand<br />
sere diakonische Wirklichkeit prägt, aber<br />
nicht mit ihr identisch ist. Was immer wir<br />
tun, unser Tun bleibt Bruchstück, unvollkommen.<br />
Ziele eröffnen sich immer neu.<br />
Ich muss die Illusion ablegen, ich könnte<br />
und müsste es selbst noch richten.<br />
In dem knappen Vierteljahrhundert, das<br />
ich überblicke, haben sich die sozial- und<br />
gesundheitspolitischen Welten und damit<br />
die Diakoniewelt radikal verändert.<br />
Was in den 1990er Jahren kaum für<br />
möglich gehalten wurde, ist der Stiftung<br />
kreuznacher diakonie gelungen. Sie hat<br />
die sozial- und gesundheitspolitischen<br />
Notwendigkeiten und Herausforderungen<br />
als notwendige Wirklichkeitsveränderung<br />
wahrgenommen. Sie hat auf allen<br />
Ebenen nach neuen gemeinsamen Visionen<br />
und Orientierungen gesucht und sie<br />
gefunden und in konkrete Handlungsschritte<br />
umgesetzt.<br />
Als ich kam, arbeiteten knapp 1.800<br />
Menschen hier. Heute sind es dreimal so<br />
viele. Die große Herausforderung der Zukunft<br />
heißt Personalgewinnung. Und die<br />
bange Frage lautet: „Bekommen wir genug<br />
qualifizierte Arbeitskräfte, um unsere<br />
Stellen zu besetzen?“ Daher gewinnen<br />
Maßnahmen der Personalentwicklungen,<br />
ob Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit<br />
am Arbeitsplatz oder Lebensarbeitszeitmodelle,<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung.<br />
Nun gehe ich mit großer Dankbarkeit<br />
� für die absolut harmonische Zusammenarbeit<br />
mit meinem Vorstandskollegen<br />
Dr. Frank Rippel über 20 Jahre<br />
hinweg,<br />
� für ungezählte höchst engagierte<br />
Mitarbeitende,<br />
� für einen Aufsichtsrat, der unsere<br />
Vorstandsarbeit mit großem Vertrauen<br />
beaufsichtigt und begleitet hat,<br />
� für Gemeinschaft, Freundschaft, brüderliche<br />
und schwesterliche Nähe<br />
durch Mitarbeitende, die Diakonische<br />
Gemeinschaft Paulinum und unser<br />
Mutterhaus,<br />
� für das große Vertrauen, mit dem die<br />
Politik in Rheinland-Pfalz unsere Arbeit<br />
unterstützt,<br />
� für das wohlwollende und wertschätzende<br />
Verhältnis unserer Rheinischen<br />
Kirche zur kreuznacher diakonie,<br />
� dafür, dass die Stiftung kreuznacher<br />
diakonie mir immer mehr gegeben<br />
hat, als ich ihr zu geben vermochte,<br />
� für die Tatsache, dass mit Pfr. Wolfgang<br />
Baumann ein Nachfolger gewählt<br />
wurde, von dem ich zutiefst<br />
überzeugt bin, dass er der kreuznacher<br />
diakonie als Vorstand sehr gut<br />
tun wird.<br />
Auch Ihnen, liebe Freunde und Gönner,<br />
die Sie uns in vielfältiger Weise unterstützen,<br />
bin ich zu großem Dank verpflichtet.<br />
Bleiben Sie der kreuznacher diakonie weiter<br />
treu. Der Bandleader der Musikgruppe<br />
BAP, Wolfgang Niedecken, hat auf die<br />
Frage, was seine letzten Worte sein sollten,<br />
gesagt: „Mor jonn, et wor so schöön.“<br />
Besser kann ich nicht ausdrücken, was<br />
nach 24 ¾ Jahren kreuznacher diakonie<br />
zu sagen ist.<br />
Seien Sie Gott befohlen!<br />
Ihr<br />
Pfr. Dietrich Humrich<br />
abschied<br />
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