Januar 2013 - Theater St. Gallen

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8 Der Weg in die Freiheit Musical-Weltpremiere in St.Gallen Moses – Die 10 Gebote Musical Buch und Songtexte — Michael Kunze Musik — Dieter Falk Orchestrierung/Arrangements — Michael Reed Einführungsmatinee Sonntag, 17. Februar 2013, 11.00 Uhr Theaterfoyer, Eintritt frei Premiere Samstag, 23. Februar 2013, 19.30 Uhr Grosses Haus Leitung Musikalische Leitung — Robert Paul Inszenierung — Martin Duncan Choreografie — Nick Winston Bühne — Francis O’Connor Kostüme — Francis O’Connor und Joan O’Clery Videodesign — Sven Ortel Lightdesign — Michael Grundner Sound design — Stephan Linde und Christian Scholl Chorleitung — Michael Vogel Dramaturgie — Susanne Schemschies Besetzung Moses — Lukas Hobi Ziporah — Sophie Berner Aaron — Andreas Bieber Ramses — Stefan Poslovski Hotcheb — Kerstin Ibald Naroch — Thomas Borchert Miriam/Ensemble — Sophia Gorgi Pyron/Ensemble — Patricia Meeden Sethos/Jethro — Andreas Kammerzelt Haremhab — Siegmar Tonk In weiteren Rollen und Ensemble: Natalya Bogdanis, Ilse La Monaca, Rachel Marshall, Heidy Suter, Simon Eichenberger, Stefan Stara, Robert Johansson, Sebastian Smulders Moses-Band Chor des Theaters St.Gallen Statisterie des Theaters St.Gallen Mit grosszügiger Unterstützung von Das Theater St.Gallen bringt mit Moses – Die 10 Gebote die zweite Musical-Weltpremiere innerhalb weniger Jahre auf die Bühne und will damit an seine Erfolge im Musicalbereich anknüpfen. Diesmal mit einer Geschichte aus dem Alten Testament. Die Bibel. Das Buch der Bekenntnisse, der Gleichnisse und Offenbarungen. Wir setzen für die nächste Musical-Weltpremiere auf einen uralten Stoff, der jedoch aktueller nicht sein könnte. Im Zentrum steht Moses (Lukas Hobi), der nicht als heldenha�er Hüne gezeigt wird, sondern als ein Mensch voller Zweifel und Fragen. Auf der Suche nach innerer Freiheit, nach Frieden und nach Gerechtigkeit erhält er Unterstützung von seiner Frau Ziporah (Sophie Berner). In wenigen Tagen beginnen die Proben zum Musical, das, vor dem Hintergrund einer grossen Freiheitsgeschichte statt�ndet. Für dieses ambitionierte Vorhaben wurden hochkarätige Namen mit der Umsetzung betraut. Michael Kunze (Buch und Songtexte), Dieter Falk (Musik) und Michael Reed (Orchestrierung und Arrangements) konn- ten bereits internationale Erfolge feiern. Die Musicals Elisabeth, Tanz der Vampire, Mozart!, Rebecca und Marie Antoinette stammen aus Michael Kunzes Feder. Dieter Falk, den viele aus der Casting-Show Popstars kennen, arbeitete mit Patricia Kaas, Nazareth, Roger Chapman, Pur, Paul Young und vielen anderen Showgrössen zusammen. Für die Orchestrierung und die Arrangements ist kein geringerer als Michael Reed verantwortlich. Er war musikalischer Leiter bei über 20 West-End-Musicals, darunter Das Phantom der Oper, und ist als Komponist sowie Arrangeur für Film und Bühne tätig. Das Autorenteam erzählt die Geschichte des Auszugs aus Ägypten mit grossem Respekt für die jahrtausendealte Überlieferung, jedoch aus dem Blickwinkel der Gegenwart mit moderner Sprache. Die Musical-Band sorgt für rockige Musik mit Gospel-Anklängen, die ganz dem Zeitgeist entspricht. Das neue Musical des �eaters St.Gallen ist unter diesen Vorzeichen auf gutem Wege, eine musikalisch erstklassige und hochemotionale Weltpremiere zu feiern. Wir freuen uns auf grosse Gefühle und mitreissende Songs und Choreogra�en. (dvo) — «Tu, was dir dein Herz befiehlt. Es wird dich lenken.»
Festspieldetail 1° Atillas verstopfter Gehörgang Attila rüstet sich zum Angriff auf St.Gallen. Zu sehen ist noch nichts, aber was ist zu hören? Welche Tonart begleitet ihn? Fagotte und Violoncelli entwickeln über zwei Takte ein Motiv, das an eine Fahne erinnert, die sich in einem kräftigen Windstoss aufbauscht, dann aber in sich zusammensackt und leblos an der Fahnenstange hängen bleibt, als hätten ihr die kriegerischen Umstände die letzten Lebensfunken ausgetrieben. Die c-moll-Tonart, in die Giuseppe Verdi seine Oper in den ersten Takten einfärbt, wird seit der fünften Sinfonie von Beethoven mit etwas Tragischem und Schicksalhaftem in Verbindung gebracht. Zu dieser Serie Auf dem St.Galler Klosterhof breitet sich ab Juni ein Schlachtfeld aus. Im Krieg zwischen Hunnen und Römern ging einiges zu Bruch, es gelang uns aber, mehrere Artefakte für Sie zu retten. Bis zum Sommer präsentieren wir in jeder Terzett-Ausgabe ein Fundstück, das Sie in der einen oder anderen Form in den Opern-, Tanz- und Konzertaufführungen wiederentdecken werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.stgaller-festspiele.ch. Dem Verhängnis, das sich hier im Largo- Tempo und mit der Vortragsangabe «sottovoce» (mit gedämp�er Stimme, nicht voll ausgesungen) ankündigt, entgeht in der Oper keine der Figuren, am wenigsten der titelgebende Hunnenkönig selber. Als hätte sich die Düsternis über dem in dumpfen Orchesterfarben gezeichneten Schlachtfeld verzogen, begrei� Attila schliesslich, dass er wegen jener Frau verblutet, für die sein Herz einst schlug. Das Licht der Erkenntnis fängt Verdi in B-Dur ein, einer Tonart, die an dieser Stelle anzeigt, dass seit dem c-moll-Vorspiel einiges passiert ist. Hätte er die Fahnen und Pfeilbogen zuhause lassen sollen? Lohnte sich die Liebe? Unterscheidet sich hunnisches und römisches Blut? – Diese Fragen mögen dem Feldherrn aus dem Osten in seinen letzten Sekunden durch den Kopf gegangen sein. Dadurch dass das Preludio zu Attila – ebenso wie übrigens das Rigoletto-Vorspiel – in der tragischen Tonart par excellence steht, in c-Moll, wird die Bedeutung dieser Oper als die Tragödie eines aussergewöhnlichen Charakters unterstrichen, der seiner Leidenscha� unterliegen MUSS. In den gedämp�en, an zagha� wehende Fahnen erinnernden Einstiegstakten klingt Attilas Schwäche an, die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben. Hätte er genau hingehört, würde ihm das c-moll all dies verraten haben. Für uns hingegen ist Attilas unterentwickeltes Musikgehör ein Glück, weil er entgegen der Zeichen den Kampf mit den Römern wagt und wir die Grossen gerne sterben sehen! (sh) —
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