download - Arbeitsgemeinschaft für Internationalen Rechtsverkehr
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BERICHT ÜBER DEN 40.<br />
JAHRESKONGRESS DER AIJA<br />
VOM 27. - 31.08.2002 IN LISSABON<br />
Vom 27. bis zum 31. August 2002 fand der jährliche<br />
Kongress der Association Internationale des Jeunes<br />
Avocats (AIJA) in Lissabon statt. Der Kongress wurde<br />
am Mittwoch, den 28. August 2002, feierlich im Kloster<br />
des Heiligen Hieronymus eröffnet, das 1501 erbaut<br />
wurde und als typisches Kulturdenkmal <strong>für</strong> Portugal<br />
gilt. Mit Fado und Grußworten des Justizministers<br />
Portugals António Costa, des Präsidenten der portugiesischen<br />
Anwaltsvereinigung José Miguel Júdice sowie<br />
des AIJA-Präsidenten Adi Seffer aus Frankfurt, wurden<br />
die Teilnehmer eingestimmt auf die hochinteressante<br />
Konferenz. Im Anschluss an den Empfang im Klostergebäude<br />
fand in der beeindruckenden Moderne und<br />
Tradition verbindenden Kulisse Lissabons ein Abendessen<br />
mit anschließender Feier statt.<br />
Themen des Kongresses waren aus berufsrechtlicher<br />
Sicht u.a. die wichtigen Entwicklungen zum Thema<br />
„Professional Ethics in Litigation“ sowie „Money<br />
Laundering - Moves Towards a Unified International<br />
Approach“. Das erste Thema wurde aus den verschiedenen<br />
Jurisdiktionen heraus beleuchtet und lebendig<br />
diskutiert. Letzteres griff insbesondere die aktuellen<br />
Entwicklungen in Europa auf Grund der Umsetzung<br />
der EU-Geldwäscherichtlinie auf sowie die beabsichtigten<br />
Änderungen in anderen Staaten angesichts der Terrorismusbekämpfungsgesetze<br />
im Anschluss an das<br />
Attentat am 11. September 2001 in den USA.<br />
Darüber hinaus hatten die verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen der AIJA weitere Arbeitsprogramme<br />
zusammengestellt, z.B. im Bereich Wettbewerbsrecht<br />
zum Thema „Vertical Restraints: Does and Dont’s in<br />
Antitrust“ sowie „Dealing with risks in M&A transactions“.<br />
Auch die Themen „Legal Comparison and<br />
Harmonisation of Anti-doping Rules“ sowie „Dispute<br />
Resolution and the Internet“ zogen insbesondere bei<br />
der jungen Teilnehmerschaft (Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />
MittBl. DAV Internationaler <strong>Rechtsverkehr</strong> 2/02<br />
II. EUROPÄISCHE UNION / INTERNATIONALES<br />
Mitgliedschaft in der AIJA ist die Zulassung zur Anwaltschaft<br />
und ein Alter unter 45 Jahren) und oftmals<br />
technologisch begeisterte Junganwälte auf’s Parkett. In<br />
einer offenen Diskussion wurden die Vorteile des<br />
Internets kritisch im Hinblick auf die Zukunft der<br />
Prozessanwälte beleuchtet. Erstaunlicher Weise ging<br />
das Votum am Ende klar zu Gunsten der Prozessanwälte<br />
aus. Es wurde nämlich festgestellt, dass das Internet<br />
die menschliche Seite des Anwalts sowie seine<br />
strategischen Möglichkeiten nicht ersetzen kann.<br />
Auch das Thema „Datenschutz“ wurde kritisch beleuchtet<br />
und unter urheberrechtlichen Aspekten untersucht.<br />
Darüber hinaus standen Themen auf dem Programm<br />
wie „An Introduction to Initial Public Offerings<br />
(IPO) - Chances and Challenges“, „The Right to Life<br />
from Conception to the Grave“, „Legal Comparison<br />
and Harmonisation of Anti-doping Rules“ sowie „A<br />
dirty Trip: Transportation and Management of Hazardous<br />
Waste“. In einem Extraseminar wurde das <strong>für</strong> alle<br />
spannende Thema der Haager Konvention, und zwar<br />
„Recognition and enforcement of foreign judgements:<br />
The developments brought by the new EU Regulation<br />
and by The Hague Convention“ besprochen. Catherine<br />
Kessedjian, Professorin in Private International Law<br />
und Former Deputy Secretary-General of the Hague<br />
Conference, berichtete aus Insidersicht zu diesem<br />
Thema. Festzustellen war, dass angesichts vieler Bedenken<br />
mit einer Verabschiedung der Haager Konvention<br />
in der angedachten Form sobald nicht ggf. gar<br />
nicht mehr zu rechnen ist.<br />
Das Programm der einzelnen Kommissionen, die im<br />
Bereich „Intellectual Property and New Technologies“,<br />
„Environmental Law & Transportation Law“, „Civil<br />
Litigation & Future of the Profession“, „Antitrust &<br />
Distribution“, „Corporate Acquisition and Joint<br />
Venture & Tax Law“, „International Arbitration“,<br />
„Sports Law Forum“, „International Business Law“,<br />
„Family and Estate Law“, „Human and Procedural<br />
Rights“ sowie „Business Crime & Banking and Finance“<br />
durchgeführt wurden, war äußerst erfrischend. Die<br />
Qualität war hervorragend und die Bereitschaft zur offenen<br />
Diskussion auch in Form von Planspielen sehr er-<br />
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