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I. INTERNES 1. MISSION IMPOSSIBLE? ÜBERLEGUNGEN ZU DEN ERGEBNISSEN DER MITGLIEDERBEFRAGUNG 2002 Wer viel fragt, bekommt viel Antwort. Darauf hatten wir natürlich gehofft, als wir die diesjährige Befragung der Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft auf den Weg brachten, und diese Hoffnung wurde auch nicht enttäuscht. Immerhin 58 Mitglieder, also etwas über 9% der in der ARGE Internationaler Rechtsverkehr zusammengeschlossenen Kolleginnen und Kollegen, haben uns ihre Meinung, Vorstellungen und Wünsche wissen lassen (siehe Mitteilungsblatt 1/2002, S. 13ff.). Eine respektable Zahl, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass außer einem vergleichsweise bescheidenen Gewinn nichts ausgelobt war als das Versprechen, in Zukunft das Angebot der ARGE noch besser den Vorstellungen der Mitglieder entsprechend zu gestalten. Doch hier genau beginnt das Problem. Das anfänglich ganz wohltuende Gefühl unseres Geschäftsführenden Ausschusses, bislang jedenfalls nicht alles falsch gemacht zu haben, denn der „Zufriedenheitsindex“ lag bei 2,54 auf einer Skala von 1 bis 5, und die Beurteilung der verschiedenen Dienstleistungen der Arbeitsgemeinschaft (Service, Austausch/Kontakt, Information, Interessenvertretung, Fortbildung) und des „Value for Money“ rangierten ebenfalls im Bereich zwischen 2,68 und 3,48 auf derselben Skala, wich recht schnell einer ausgeprägten Ratlosigkeit. Wenn die 58 Einsender des Fragebogens repräsentativ für die gesamte Mitgliedschaft sind, dann bestehen wir MittBl. DAV Internationaler Rechtsverkehr 2/02 I. INTERNES nämlich aus zwei großen Lagern von ungewöhnlich großer Ausgewogenheit, und jedes Parlament würde bei den entscheidenden Abstimmungen an aus uns bestehenden Fraktionen verzweifeln. So ist - von jeweils 58 Befragten - gleich vielen unser Internet-Angebot bekannt und unbekannt, wird eine Verbesserung der Internet-Präsenz, notfalls auf Kosten höherer Beiträge, von etwa gleich vielen entweder befürwortet oder abgelehnt bzw. nicht kommentiert, würden etwa gleich viele für eine Fortführung des Mitteilungsblatts in der Zukunft auch einen erhöhten Beitrag zahlen oder eben nicht, oder ist die Zahl der gelegentlichen Nutzer unseres Seminarangebots nur unwesentlich höher als die seiner Nie-Nutzer. Wie bei dem Gast, der auf die Frage, was er denn gern essen würde, mit einem engagierten „egal“ antwortet, gerät da die Identifikation von Schwerpunkten zur puren Rätseljagd. Das illustrieren vielleicht am besten die Listen, die sich aus der Umfrage zu Länder- und Themenschwerpunkten (Fragen 11 und 12 des Fragebogens) ergeben haben. Die gewünschten Themen, zu denen die Arbeitsgemeinschaft künftig Veranstaltungen durchführen sollte, decken fast erschöpfend die ganze Bandbreite der anwaltlichen Tätigkeit im internationalen Bereich ab, und der Katalog der Länder, denen sich die Arbeitsgemeinschaft zunehmend zuwenden sollte, liest sich wie die Gästeliste des Johannes Rau für den Neujahrsempfang des Diplomatischen Corps, ohne dass wirklich auffallende Mehrfachnennungen vorkommen. In der ersten Gruppe stechen das internationale Gesellschaftsrecht, die Unfallregulierung im Ausland und das internationale Arbeitsrecht mit jeweils drei Nennungen leicht hervor, während bei den Ländern immerhin jeweils vier Nennungen auf China, die Schweiz, Frankreich und Österreich entfallen. Vielleicht sind die 5
6 I. INTERNES Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft ja einfach alle echte Weltbürger - die Nennungen „Recht aller Länder“ bei Frage 11 und „alle Länder“ bei Frage 12 sprächen jedenfalls dafür. Doch es geht noch weiter. Hier die - bislang noch nicht veröffentlichte - Auswertung der Antworten auf Frage 13... 13. Sagen Sie uns bitte, inwieweit die folgenden Aussagen zustimmen auf einer Skala von 1 „trifft vollständig zu“ bis 5 „trifft überhaupt nicht zu“. ... woraus man wohl zu folgern hat, dass die Mehrzahl unserer Mitglieder treu zu ihrer Arbeitsgemeinschaft steht (Durchschnittswert 1,76 auf der Skala von 1 bis 5) und sie auch zum weit überwiegenden Teil gern weiterempfiehlt (2,37), wobei man fast den Eindruck haben könnte, solche Empfehlungen seien eher nonverbaler Art, denn das Gespräch mit Kollegen über die Arbeitsgemeinschaft scheint doch seltener stattzufinden (3,89). Schließlich noch ein Blick in die - ebenfalls bislang nicht veröffentlichte - Auswertung der Antworten zu Frage 2. Welche Erwartungen, welche Anforderungen haben Sie persönlich an die Arbeitsgemeinschaft? - Grob in Gruppen eingeteilt, diese: 1 2 3 4 5 k.A. Solange ich als Rechtsanwältin / Rechtsanwalt 25x 20x 5x 4x 1x 4x im örtlichen Anwaltverein bin, werde ich gerne Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft bleiben. Die Arbeitsgemeinschaft für Internationalen 14x 16x 16x 6x 2x 5x Rechtsverkehr empfehle ich gerne auch anderen Kollegen weiter. Mit Kollegen spreche ich häufig über die 2x 2x 13x 19x 17x 6x Arbeitsgemeinschaft für Internationalen Rechtsverkehr Akquisehilfe 1x Aktualität 4x Information/Erfahrungsaustausch 42x Fort- und Weiterbildung 20x Seminare, Veranstaltungen 13x Mehr Service für die Mitglieder 1x Interessenvertretung 3x Internationalität 1x Know-how 1x Kontakte, Kommunikation 21x Service, Dienstleistungen 2x Sieht man sich aber das derzeitige Angebot der ARGE Internationaler Rechtsverkehr an, dann finden sich darin eigentlich vor allem die vier Komplexe wieder, die in der vorstehenden Liste am häufigsten enthalten sind. Eine Antwort hat uns besonders gut gefallen, aber unserer Ratlosigkeit auch nicht gerade abgeholfen: Muss wesentlich aktiver werden! Man stelle sich also vor: ein ganz bequemer, etwas exotisch ausgestatteter Dampfer, der gleichmäßig und ruhig über die Meere gleitet, besetzt mit nicht alltäglichen Passagieren, die gleichwohl das laufende Unterhaltungsangebot ganz gut finden und bei den häufigen Mahlzeiten ohne Murren essen, was auf den Tisch kommt. Ein Traum für die Crew - wenn sie nur wüsste, welche Reiseroute und welches Ziel gewünscht werden! Vielleicht liegt es daran, dass auch die Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses als international tätige Anwältinnen und Anwälte in besonderem Maße gewohnt sind, hinter schönen Fassaden das Unerwartete zu wittern - aber wir sind ziemlich fest davon überzeugt, dass es das eigentlich nicht gewesen sein kann. Um beim Traumschiff-Theorem zu bleiben: Wo sind die Menüwünsche, wo diejenigen, die an einem bestimm- MittBl. DAV Internationaler Rechtsverkehr 2/02
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