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20<br />
<strong>dbz</strong>-Diskussionsrunde<br />
Themenvorgabe: FPÖ<br />
„Verkehrshölle Stadlau <strong>–</strong> wie soll es auf der Kreuzung<br />
Erzherzog Karl-Straße/Stadlauer Straße nach der Besiedlung<br />
des Waagner-Biro-Geländes weitergehen?“<br />
Der alltägliche Wahnsinn an der Kreuzung<br />
Stadlauer Straße/Erzherzog-Karl-Straße zeigt<br />
eindringlich die chronische verkehrsplanerische<br />
Inkompetenz der rot/grünen Stadtregierung<br />
und der Bezirks-SPÖ: Die Abfahrt von der extrem<br />
stark befahrenen A23 endet in einem Nadelöhr,<br />
links abbiegen ist dort gar nicht möglich. Wer beim<br />
Rechtsabbiegen diese stauanfällige Stelle meidet und erst die<br />
nächste Gelegenheit nutzt, muss einen höchst riskanten Spurwechsel<br />
in Kauf nehmen. Auch das Linksabbiegen von der Stadlauer<br />
Straße in die Erzherzog-Karl-Straße stadteinwärts birgt infolge<br />
permanenter Staus ein erhebliches Gefahrenpotential, da<br />
sich häufig Fahrzeuge noch im Kreuzungsbereich befinden,<br />
wenn die Ampel für die Gegenrichtung bereits grün zeigt. Mit der<br />
Errichtung des Projektes STAR22 (geplant sind zwei Bürokomplexe,<br />
ein Studierendenheim, ein Pflegeheim sowie ein Restaurant<br />
und ein Verbrauchermarkt) wird sich die schon jetzt kaum tragbare<br />
Verkehrssituation infolge höherer Auslastung noch erheblich<br />
zuspitzen. Dennoch wurden bisher alle im Sinne einer Entschärfung<br />
der Situation eingebrachten Anträge der FPÖ seitens der<br />
SPÖ abgeschmettert. Die Weigerung, für die von starkem Autoverkehr<br />
frequentierte Ostbahn-Unterführung im Hinblick auf den<br />
oberirdisch vorhandenen Radweg im Interesse aller Verkehrsteilnehmer<br />
ein Radfahrverbot auszusprechen, ist nur eines von vielen<br />
Beispielen für die <strong>–</strong> gelinde gesagt <strong>–</strong> Unbekümmertheit der<br />
Verantwortlichen im Umgang mit der Verkehrssicherheit.<br />
BR<br />
Karl Gasta<br />
(SPÖ)<br />
BR Gerhard Klein (FPÖ)<br />
Die Weichen zu einer Entschärfung<br />
des Verkehrsknotenpunktes<br />
sind längst gestellt! Die SPÖ Donaustadt<br />
hat bereits vor einem<br />
Jahr den Umbau der Erzherzog<br />
Karl Straße mit einem entsprechenden<br />
Antrag in einer Bezirksvertretungssitzung<br />
in die Wege<br />
geleitet. Zu diesem Zweck wird in<br />
der Erzherzog Karl Straße die Abbiegespur<br />
in die neue Adelheid<br />
Popp Straße (Höhe Konstanziag.)<br />
verlängert. Die erhöhte Aufnahmefähigkeit<br />
soll sich vorteilhaft<br />
auf den fließenden Verkehr auswirken.<br />
Die Verkehrslichtsignalanlagen<br />
werden besser aufeinander<br />
abgestimmt. Weiters entsteht in<br />
der Stadlauerstraße eine Kreu-<br />
zung mit der neuen Makebagasse<br />
(Höhe Hornbacheinfahrt). Von<br />
der Straßenbahn-Haltestelle des<br />
26ers wird ein zusätzlicher<br />
Schutzweg über die Erzherzog<br />
Karl Str. errichtet und man kann<br />
in Zukunft die Stadlauerstraße<br />
bei der neuen Kreuzung gefahrlos<br />
queren. Unser eigentliches<br />
Ziel ist es aber dafür zu sorgen,<br />
dass der öffentliche Verkehr noch<br />
mehr an Attraktivität gewinnt.<br />
Auch wenn man hier schon einen<br />
gewaltigen Erfolg verbuchen<br />
konnte. Schließlich steigerte sich<br />
nach Eröffnung der U-Bahn 2010<br />
und durch eine Intervallverdichtung<br />
der Linie 26A der Modal-<br />
Split von 28 auf beeindruckende<br />
34 Prozent! Mit der Verlängerung<br />
der U2 in die Seestadt und der Errichtung<br />
einer Park & Ride-Anlage<br />
erwarten wir uns diesbezüglich<br />
weitere Erfolge - und zwar für die<br />
gesamte Donaustadt. Eines darf<br />
aber nicht vergessen werden: Der<br />
Durchzugsverkehr durch Wien<br />
muss bereits an der Stadtgrenze<br />
abgefangen werden. Dafür brauchen<br />
wir unbedingt eine Nordost-<br />
Umfahrung.<br />
BRin<br />
Gerda Müller<br />
(ÖVP)<br />
Die Kreuzung Stadlauer Straße <strong>–</strong><br />
Erzherzog Karl Straße ist wie viele<br />
Straßen in unserem Bezirk<br />
überlastet. Als Einfallsstraße und<br />
Autobahnzubringer wird sie von<br />
vielen Autofahrern gewählt,<br />
nachdem vorher oft „Schleichwege“<br />
benutzt wurden. Die nahezu<br />
ungebremste Stadtentwicklung<br />
treibt einen Wohnbau nach dem<br />
anderen in und zwischen altes<br />
Siedlungsgebiet. Infrastruktur<br />
und Straßenbau hinken nach. Der<br />
Wirtschaftsverkehr, auch zu den<br />
Nahversorgern, die Gewerbebetriebe<br />
und der Individualverkehr<br />
stecken in verstopften Straßen.<br />
Viele Versuche wurden schon unternommen,<br />
umeine Optimierung<br />
dieser Kreuzung zu erreichen.<br />
Die Dauer der Ampelphasen<br />
wurden wahlweise um einige<br />
Sekunden verändert, Räumphasen<br />
verkürzt, Abbiegespuren installiert<br />
<strong>–</strong> immer sind hier zu viele<br />
Fahrzeuge zur gleichen Zeit unterwegs.<br />
Eine neue große Herausforderung<br />
ist die Besiedlung<br />
der ehemaligen Waagner Biro<br />
Gründe. Einen Vorgeschmack erleben<br />
wir jetzt durch die temporäre<br />
Umleitung in der Stadlauer<br />
Straße und die darin befindliche<br />
Baustelle. Abhilfe können nur<br />
wirklich attraktive öffentliche<br />
Verkehrsmittel schaffen, die<br />
pünktlich, sauber, zuverlässig<br />
und in kurzen Abständen verkehren<br />
<strong>–</strong> so, dass ein Umstieg vom Individualverkehrsmittel<br />
hin zum<br />
öffentlichen reizvoll ist. Die<br />
Stadtentwicklung vergaß und<br />
vergisst auf Freihaltung von Flächen<br />
für Verkehrsbänder, egal ,<br />
ob Schiene, Straße, Cabelliner…<br />
Völlig konträr ist die Entwicklung<br />
in der Seestadt Aspern. Hier wird<br />
in einem Jahr eine U-Bahn in freies<br />
Feld fahren. Gähnende Leere,<br />
eine staubige Baustelle und das<br />
Band der U-Bahn durch die Weite.<br />
Keine Straßen, keine Häuser, keine<br />
Geschäfte, aber ein hochrangi-<br />
Donaustädter Bezirkszeitung Nr. 7/2012<br />
ges Verkehrsmittel. Zwei Extreme,<br />
die sehr problematisch sind!<br />
Eine Lösung des Verkehrsproblems<br />
wird eine Änderung unseres<br />
Mobilitätsverhaltens sein.<br />
BRin<br />
Monika Bevilaqua<br />
(Grüne)<br />
Der Bau von Arbeitsplätzen,<br />
Einkaufsmöglichkeiten und sozialen<br />
Einrichtungen am Waagner-<br />
Biro-Gelände ist sinnvoll und wird<br />
diesen zuletzt verwaisten Bereich<br />
auch für die Menschen im Umkreis<br />
nützlicher und attraktiver<br />
machen. Natürlich ist hier eine zunehmende<br />
Verkehrsbelastung<br />
auf der bereits jetzt stark frequentierten<br />
B3 zu erwarten. Wir<br />
Grüne haben seit Jahren eine Entlastungsstraße<br />
(B3d) entlang der<br />
Marchegger Ostbahn gefordert.<br />
FPÖ, ÖVP und SPÖ haben dies<br />
verzögert, weil sie diese Straße<br />
nur im Gesamtpaket mit der<br />
S1/Lobauautobahn verwirklicht<br />
haben wollten. Trotzdem sind<br />
nach Stillstand unter SPÖ-Stadtrat<br />
Schicker jetzt Planungsarbeiten<br />
im Gange und eine für die AnrainerInnen<br />
akzeptable und zügig<br />
umsetzbare Trasse ist in Kürze zu<br />
erwarten. Darüber hinaus muss<br />
schon hervorgehoben werden,<br />
dass laut ASFINAG der Autoverkehr<br />
weniger stark zugenommen<br />
hat bzw. zum Teil sogar leicht<br />
rückläufig ist. Dies als Hinweis darauf,<br />
dass <strong>–</strong> entgegen der Darstellung<br />
der FPÖ <strong>–</strong> Verkehr nicht ausschließlich<br />
Autoverkehr ist, und<br />
dass auch die U2-Verlängerung zu<br />
greifen beginnt. Abgesehen vom<br />
Stadtzentrum finden die meisten<br />
Bewegungen im Pendelverkehr<br />
innerhalb Transdanubiens statt.<br />
Hier werden die Ende 2012/2013<br />
fertigen <strong>–</strong> von der FPÖ eifrig hintertriebenen<br />
- Verbesserungen<br />
bei der Straßenbahn (direktere<br />
Trassenführung des 25ers, Verlängerung<br />
des 26ers) Entlastung<br />
bringen. Für die am Waagner-Biro-Gelände<br />
vorbei führende<br />
Schnellbahn müssen die SPÖ- und<br />
ÖVP-Verantwortlichen in Wien<br />
und NÖ eine ausreichende Finanzierung<br />
zur Verbesserung der<br />
Fahrpläne und Schaffung von<br />
P&R-Anlagen bereitstellen.