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März - Blankeneser Segel-Club eV

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sind wir Anfang Juni 2006 nicht in den canal du midi<br />

gegangen, sondern in Richtung Korsika gesegelt. Mit<br />

Susi und Ludwig zunächst zu den îles d’Hyeres, dann<br />

alleine weiter nach Korsika. Wir hatten eine schöne<br />

Sternnacht und außerdem die Chance einen Platz in<br />

den Hafen von Ajaccio zu kriegen. Dass es wirklich nur<br />

eine Chance war, merkten wir erst bei der Ankunft.<br />

Man sagte uns der Hafen sei voll, voll mit 160 Jachten<br />

aus einer Regatta, die dort Station machten und die<br />

am selben Tag wie wir ankamen. Aber ein Tag zuvor<br />

hatte man mir auf der Capitainerie von Ajaccio telephonisch<br />

versichert, wir könnten einen Platz kriegen<br />

- man hatte die Regatta schlicht vergessen. Aber nach<br />

etwas hin und her haben wir die Capitainerie überzeugen<br />

können, dass sie eigentlich doch Wort halten<br />

müßten - und das taten sie dann netterweise auch.<br />

Unsere Idee war nun, im August wieder nach Port<br />

Napoleon zu segeln um von dort in den Kanal du midi<br />

zu gehen. Aber das war eine Rechnung ohne das<br />

Mittelmeerwetter, den Mistral gemacht. Bis Juli war<br />

das Wetter schönstes Sommerwetter mit schwachen<br />

Winden. Aber mit dem August kam der Mistral. Die<br />

Wetterberichte waren mies, einer mieser als der andere.<br />

Typisch: „Achtung Jachten: bleiben Sie im Hafen<br />

und verdoppeln sie die Leinen!“. So kamen wir auf die<br />

nahe liegende Idee, uns die schöne Insel doch viel<br />

genauer anzusehen und mieteten uns mehrfach ein<br />

Auto,. Das war ein Geschenk des Himmels. Ohne<br />

Mistral hätten wir von der Insel höchstens ein Zehntel<br />

von dem gesehen, was wir so gesehen haben. Wir<br />

können nur sagen: Korsika ist wirklich ein Juwel, das<br />

man nicht auslassen darf, wenn man eine Chance hat,<br />

dort hinzukommen.<br />

Aber irgendwie sind wir doch um die ganze Insel<br />

herum gesegelt, haben in Porto Veccio und anderen<br />

schönen Häfen gelegen. Irgendwann im Hafen von<br />

Bastia hatten wir dann aber doch das Gefühl, dieses<br />

Juwel wieder verlassen zu müssen. Und die<br />

Wetterberichte hatten nicht die Freundlichkeit, sich zu<br />

ändern. Nach einiger Zeit fängt man an Pläne zu<br />

spinnen und wir fanden heraus, dass die Vorhersagen<br />

für die verschiedenen nördlichen Regionen von<br />

Korsika mal mehr im Westen, mal etwas mehr im<br />

Osten die stärksten Winde ansagten. Meistens aber<br />

die stärksten Winde im Westen. Also starteten meine<br />

Frau und ich eines Mittags frech in Richtung nord,<br />

Richtung auf die italienisch-französische Grenze und<br />

erreichten diese Grenze tatsächlich mit nicht allzu viel<br />

Problemen am Morgen des nächsten Tages. Von da an<br />

gingen wir dann schrittweise an der Küste entlang<br />

nach Westen, vom schlimmsten Seegang durch die<br />

Küstennähe geschützt. Sehr zu empfehlen der<br />

Aufenthalt Port Grimeaud. Ein künstliches Venedig<br />

ohne Kitsch. Und zudem mit einem schönen<br />

Sandstrand, zu dem man mit einem Boot gebracht<br />

wird. In einigen Schritten - zwischendurch immer<br />

wieder Tage durch Starkwind festgehalten - sind wir<br />

schließlich in Port Napoleon angekommen. Wo wir<br />

dann in der folgenden Nacht im Hafen unseren in<br />

seiner Neigung einstellbaren Kajütstisch schief stellen<br />

mussten, um die Neigung des Bootes auszugleichen,<br />

dass bei dem Wind um 11 Beaufort vor Top und Takel<br />

im Hafen mit 20-25° Neigung schaukelte.<br />

Im Port Napoleon haben wir dann den Mast herunter<br />

nehmen lassen und so die Reise durch den Kanal du<br />

midi zum Atlantik, zurück nach La Rochelle, für das<br />

Jahr 2007 vorbereitet. Horst Afheldt<br />

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