Aufgaben des Stadtplanungsamtes (PDF, 4.10 MB) - Karlsruhe

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Aufgaben des Stadtplanungsamtes 2 Städtebauliche Konzepte und Bebauungsplanung Für das Karlsruher Stadtgebiet gibt es über 780 gültige Bebauungspläne. Davon handelt es sich bei ca. 300 Plänen um einfache Baufluchtenpläne aus der Zeit vor Einführung des Bundesbaugesetzes 1960. Ca. 40 Pläne sind vorhabenbezogene Bebauungspläne. Für weitere ca. 100 Gebiete gibt es Aufstellungsbeschlüsse. Aufgrund der Vielzahl dieser Projekte können nicht alle Pläne gleichzeitig bearbeitet werden. 26 Die öffentliche Auslegung im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens ist für die Beteiligung der Öffentlichkeit und die Durchführung des Verfahrens ein sehr wichtiger, rechtserheblicher Bestandteil. Entsprechend Bebauungsplanverfahren Stadtplanungsamt ZJD Planungsvorbereitung Ausarbeitung des Vorentwurfs Ausarbeitung des Entwurfs Berücksichtigung der Stellungnahmen Bearbeitung der Stellungnahmen Gemeinderat Planungsausschuss Ortschaftsrat PLA: Aufstellungsbeschluss in öffentlicher Sitzung PLA: Vorstellung in nichtöffentlicher Sitzung Auslegungsbeschluss in öffentlicher Sitzung Satzungsbeschluss in öffentlicher Sitzung Bürger Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit Öffentliche Auslegung des Planentwurfs Inkrafttreten durch öffentl. Bekanntmachung sorgfältig werden diese in einem „Offenlageraum“ durchgeführt. Hier können die Bürger die Planunterlagen einsehen und sich auf Wunsch auch erläutern lassen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit erfordert noch weitere Elemente: · Aushang neu gefasster Aufstellungsbeschlüsse mit Begründung zur Information · Darlegung im Amtsblatt mit gleichzeitiger Auslegung der Planunterlagen zur Infor mation und Erörterung · frühzeitige Information zu Zielen und Zwecken von Bebauungsplänen im beschleunigten Verfahren mit der Möglichkeit, sich hierzu zu äußern · Bereithalten der rechtskräftig gewordenen Bebau- ungspläne zur Information. städtische Dienststellen Abstimmung innerhalb der Verwaltung Beteiligung städtischer Dienststellen Behörden, sonstige Träger öffentl. Belange Erste Behördenbeteiligung Zweite Behördenbeteiligung
Aufgaben des Stadtplanungsamtes 3 Verkehrsplanung Ähnlich wie in der Bauleitplanung mit den zwei Planungs- und Maßstabsebenen (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan) erfordert auch das Thema Mobilität unterschiedliche Ebenen und Detaillierungen für die Erarbeitung von Konzepten und Planungen. Die gesamtstädtischen Verkehrsbelange, insbesondere für die Netzgestaltung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) müssen im Zusammenhang mit der Flächennutzungsplanung und der Lärmminderungsplanung gesehen werden. Deshalb ist die Verkehrsentwicklungsplanung Teil der Generalplanung. Alle übrigen Belange der Mobilität erfordern eine quartiersbezogene bzw. kleinräumige Betrachtung. Die Verkehrsplanung liefert auch die fachbezogenen Beiträge zur Bebauungsplanung. Die folgenden Ausführungen behandeln die unterschiedlichen Verkehrsarten: · Fußverkehr · Radverkehr · Öffentlicher Personennahverkehr · Motorisierter Individualverkehr einschließlich ruhen- der Verkehr 3.1 Fußverkehr Jeder Mensch nimmt zeitweise als Fußgänger am Verkehrsgeschehen teil. Bei der Bemessung von Fußgängerverkehrsanlagen ist zu beachten, dass Fußgänger häufig nebeneinander gehen und Regenschirme, Taschen u. a. mit sich tragen. Personen mit Kinderwagen oder in Rollstühlen müssen ebenfalls ausreichend Platz haben. Die Ansprüche mobilitätseingeschränkter Personen sollen Bestandteil jeder Planung sein. Auch Kinder müssen sich mit Fahrrädern auf Gehwegen bewegen können. Über 1 Zugeparkte Gehwege lassen nur noch wenig Platz für Fußgänger. die reine Fortbewegung hinaus muss in bestimmten Bereichen auch die Aufenthaltsfunktion Beachtung finden. Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer und sehr „umwegempfindlich“. Deshalb muss bei der Fußverkehrsplanung für eine möglichst direkte selbstständige Wegeverbindung gesorgt werden. Fußgänger sollten möglichst umwegfrei und in einer Ebene geführt werden. Im „Längsverkehr“ (Laufen entlang der Gehwege) kommt es oft zu Konflikten mit halb auf dem Gehweg und zur Hälfte auf der Fahrbahn parkenden Kraftfahrzeugen. Im „Querverkehr“ (Überquerung der Fahrbahn) sind fehlende Bordsteinabsenkungen, Sichtbehinderungen durch parkende Fahrzeuge und Einbauten immer wieder auftretende Probleme. Seit den 1990er Jahren wird die Anlage ebenerdiger Fußgängerfurten zur Ergänzung niveaufreier Querungen vorangetrieben. 1 Vorgezogene Seitenräume erleichtern durch bessere Sichtbeziehungen das Queren. Das Stadtplanungsamt beschäftigt sich seit einigen Jahren mit Überlegungen zur Verbesserung des Fußverkehrs. So liegen für alle Grundschulen in Karlsruhe Schulwegpläne vor, die den gesamten Einzugsbereich einer Schule umfassen. Für ortsunkundige Besucher ist in Karlsruhe 2006 eine Kulturwegweisung für Fußgänger errichtet worden. Derzeit läuft eine Untersuchung, in welchen Quartiersstraßen ständige oder temporäre Spielmöglichkeiten für Kinder machbar wären. 27 1 „Querverkehr“
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