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S K R I P T U M Recht - DAVID eV

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Das Problem, ob die Diagnose einer PTSD im Einzelfall als Unfallfolge anerkannt wird, liegt<br />

jedoch nicht so sehr bei den Symptomen, sondern bei einer anderen Voraussetzung, nämlich der<br />

Voraussetzung, der das Trauma von seiner Schwere her genügen muss.<br />

Voraussetzungen für das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung<br />

Nach ICD-10: F 43.1 entsteht eine posttraumatische Belastungsstörung als eine verzögerte oder<br />

protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher<br />

Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (kurz oder lang anhaltend), die bei fast jedem<br />

eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Hierzu gehören eine durch Naturereignisse oder von<br />

Menschen verursachte Katastrophe, eine Kampfhandlung, ein schwerer Unfall oder Zeuge des<br />

gewaltsamen Todes anderer oder selbst Opfer von Folterung, Terrorismus, Vergewaltigung oder<br />

anderen Verbrechen zu sein.<br />

Ähnlich werden die Voraussetzungen im DSM IV definiert. Erfüllt ein Unfall mit<br />

Schleudertrauma diese Voraussetzungen? Da Probleme gerade die Unfälle mit relativ geringen<br />

physikalischen Belastungen (siehe unten zu „Harmlosigkeitsgrenze“) bereiten, dürfte das<br />

genannte Kriterium wohl bei einem Heckauffahrunfall geringen Ausmaßes nicht erfüllt sein. 83<br />

Auf der anderen Seite gibt es aber derartig viel Studien, die Unfallopfer psychologisch und<br />

psychiatrisch untersucht haben mit dem Ergebnis, dass die Unfallopfer sämtliche Symptome<br />

einer posttraumatischen Belastungsstörung aufweisen. Ganz besonders darf hier auf eine Studie<br />

von Stallard 84 hingewiesen werden. Stallard und seine Arbeitsgruppe haben 119 Kinder und<br />

Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren untersucht, die einen Straßenverkehrsunfall erlitten<br />

haben, und das Ergebnis dann mit einer Gruppe von 66 Kindern und Jugendlichen verglichen,<br />

die einen Sportunfall erlitten haben. Das Ergebnis war eindeutig. 41 der Kinder mit<br />

Verkehrsunfall, aber nur 3 Prozent der Kinder mit Sportunfall haben die Symptome einer PTSD<br />

gezeigt. Das Vorhandensein einer PTSD war unabhängig von der Art des Unfalls, vom Alter des<br />

Kindes oder der Verletzungsart.<br />

Losgelöst von der Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung hier eine Auflistung der<br />

psychischen Symptome nach HWS-Beschleunigungsverletzungen:<br />

� erhöhtes Niveau innerer Anspannung, Angst, Besorgnis<br />

� erhöhte Schreckhaftigkeit und Irritabilität<br />

� Benommenheit und „Verwirrung“<br />

� Alpträume vom Unfallgeschehen<br />

� sich aufdrängende Erinnerungen an das Ereignis<br />

� Aufmerksamkeitsstörung, Konzentrationsstörung<br />

� depressive Stimmungslage, Schlafstörung<br />

� erhöhte Licht- und Geräuschempfindlichkeit<br />

� Kopfschmerz, Nackenschmerzen<br />

� Müdigkeit, Stress, Intoleranz 85

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