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S K R I P T U M Recht - DAVID eV

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immer ernst genommen werden. Diese Frage ergibt sich nicht nur, wenn man bedenkt, dass<br />

ihnen, ihren <strong>Recht</strong>sanwälten und den entscheidenden Juristen Kenntnisse (s. o.) einfach<br />

vorenthalten werden, derer sie dringend bedürfen. Diese Frage drängt sich auch auf, wenn man<br />

betrachtet, mit welch teilweise ironisierenden Ausführungen leidende Menschen bedacht werden.<br />

Dies gipfelt dann beispielsweise darin, dass ein Arzt (Professor) Gesundheitsstörungen, unter<br />

denen ein Unfallopfer leidet, nicht als Problem „Folgen eines Unfalls“, sondern als eine Folge<br />

der Darstellung von Schleudertraumafolgen in den Massenmedien darstellt 298 oder von einer<br />

„iatrogenen medico-juristischen Schleudertrauma-Rentenepidemie“ spricht 299 . Mit anderen<br />

Worten: Nicht der Unfall hat die Schmerzen, unter denen das Opfer seit dem Unfall leidet<br />

verursacht, sondern die Juristen, die das Opfer zur Durchsetzung seiner Ansprüche aufsucht!<br />

Im Jahre 1921 hat der berühmte schweizerische Psychiater Eugen Bleuler (1857–1939) ein Buch<br />

geschrieben, 300 in dem er sich Gedanken zu seiner Meinung nach autistisch-undiszipliniertem<br />

Denken in der Medizin macht und Überlegungen zu dessen Überwindung anstellt. Bleuler<br />

schreibt u. a.: „Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin ist namentlich in Behandlung und<br />

Vorbeugung – aber nicht ausschließlich da – noch manches darin autistisch wie beim<br />

Primitiven.“ 301<br />

Ob Bleuler wohl heute, mehr als 80 Jahre später, der Meinung wäre, dass autistischundiszipliniertes<br />

Denken in der Medizin überwunden ist? Diese Frage lässt sich natürlich auf die<br />

juristischen Bereiche übertragen, vor allem auch, wenn man manche Urteile liest, die sich mit<br />

den Folgen von Schleudertraumata befassen.<br />

Mir stellt sich seit langem die Frage, was Wissenschaftler dazu bringen mag, den Wissensdurst<br />

vieler so dürftig zu stillen und den Wissbegierigen so viel Wissen vorzuenthalten. Der Mönch<br />

und Philosoph Giordano Bruno wurde vor wenig mehr als vierhundert Jahren noch dafür<br />

verbrannt, dass er u. a. erkannt hatte, dass das Universum unendlich ist, und dass er diese seine<br />

Erkenntnis auch in Wort und Schrift 302 verkündet hat. Er hätte sein Wissen, das von der Kirche<br />

als Irrlehre bezeichnet worden war, für sich behalten sollen!<br />

Heute werden Menschen, die andere Menschen mit zu viel Wissen versehen, nicht mehr<br />

verbrannt. Was also bringt Ärzte und andere „Experten“ dazu, ihr sicher vorhandenes Wissen für<br />

sich zu behalten und uns nur einen Teil davon zur Verfügung zu stellen? Es kann doch wohl<br />

nicht daran liegen, dass man der Meinung ist, dass die internationale Literatur, die z. B.<br />

Schimmelpfennig und Castro widerspricht, falsch ist, auf unseriöse Art und Weise zustande<br />

gekommen ist o. ä.. Dann könnte man das doch sagen, wäre dann aber gezwungen, gleichzeitig<br />

zu erklären, warum dies so sein soll. Also was steckt dann dahinter?<br />

Will man am Ende gar nicht, dass Unfallopfer, ihre <strong>Recht</strong>sanwälte und die Richter zu viel<br />

wissen?<br />

Nach einer 2002 veröffentlichten schwedischen Studie waren bei 55% der Patienten noch 17<br />

Jahre nach dem Unfall zum Teil schwere Folgen eines Schleudertraumas festzustellen. 303 Diese<br />

Zahl und die eingangs erwähnte Unfallstatistik sowie die Autoren, die zum Kapitel „Erdmann“<br />

zitiert wurden, 304 sind, wie ich meine, Grund genug, alles vorhandene Wissen, das international<br />

angehäuft wurde, zusammenzutragen und auch zu berücksichtigen. International auch deshalb,<br />

weil es in Deutschland nun einmal derartige Langzeitstudien, wie Bunketorp sowie Gargan und<br />

Bannister sie durchgeführt haben, nicht gibt oder mir zumindest nicht bekannt sind.

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