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Gemeindereport Februar 2012 - Gemeinde Piding

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Land und Leute<br />

30<br />

Land und Leute<br />

Schön, dass es ihn gab!<br />

Erinnerungen an Josef Zeiner,<br />

Schreinermeister<br />

Geboren am 13.09.1914 in Hohenelbe im<br />

Riesengebirge, wo er schon in der eigenen<br />

Schreinerei tätig war.<br />

Er war 1938 der jüngste Obermeister der<br />

Innung im Deutschen Reich. Er landete nach<br />

vielen Wirren des Krieges, russischer Gefan -<br />

gen schaft und zum Schluss Vertreibung am<br />

29.07.1946 , zusammen mit seiner Tante in Bad<br />

Reichenhall, wo sie in das Lager „ Panorama “<br />

eingewiesen wurden. Dort trafen sie auch<br />

Mutter und Schwester wieder. Die Bereiche für<br />

die Familien waren in einem großen Saal notdürftig<br />

mit hängenden Decken abgeteilt. Er<br />

erhielt eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis<br />

vom Flüchtlings kommissar.<br />

Um zu leben hat Herr Zeiner bei diversen<br />

Firmen in Reichenhall gearbeitet, bis endlich<br />

1947 die Entnazifizierungsbehörde den<br />

Spruchkammerbescheid schickte. Erst ab da<br />

konnte man versuchen sich selbstständig zu<br />

machen. Es war nicht möglich einfach eine<br />

Firma oder ein Gewerbe anmelden, denn man<br />

war auf die Zuteilung einer Lizenz angewiesen.<br />

Da es sehr schwer war eine Lizenz zu<br />

erhalten, versammelten sich die Vertriebenen<br />

in Reichenhall und luden dazu Landrat und<br />

Oberbürgermeister ein. So wurden einige<br />

Vertriebene in die Vergabekommission ge -<br />

wählt. Es gelang ihnen, dass ca. 100 Lizenzen<br />

an Heimatvertriebene vergeben wurden.<br />

Im März 1948 erhielt auch Herr Zeiner eine<br />

Lizenz für Handel und Schreinerei. Räumlich -<br />

Schreinerei Zeiner, Industriesiedlung - heutige Lindenstraße<br />

Pause der Belegschaft mit Chef Josef Zeiner<br />

(stehend rechts mit Krawatte)<br />

keiten zu finden war schwer. Erste Firmen -<br />

räume bezog er in der Innsbrucker straße in<br />

Reichenhall. Auch Waren für den Handel<br />

waren schwer zu erhalten. Aber durch seine<br />

alten Verbindungen nach Westfalen konnte er<br />

über diese Wege einiges bekommen.<br />

Im Frühsommer 1948 wurden auf der Weit -<br />

wiese einige Baracken frei. Die Zuteilung<br />

erfolgte durch das Flüchtlingskommissariat<br />

des Landkreises.<br />

Auch in <strong>Piding</strong> , im Durchgangslager waren ca.<br />

30 Baracken leer geworden, die alle nördlich<br />

des CIACI - Baues lagen, in dem die<br />

Amerikaner, die Flüchtlingsüberprüfungen<br />

vornahmen. Auch hier erfolgte die Zuteilung<br />

durch den Flüchtlingskommissar.<br />

Auf der Weitwiese entstanden damals viele<br />

Betriebe. Unter anderen die Druckerei Heiden -<br />

reich, Betrieb Erich Roskowetz, Baunacher<br />

Bekleidung, Ing. Knobloch mit Gablonzer Wa -<br />

ren, Fa. Bender als Schmiede, Paukner<br />

Formen bau, Gerns + Gahler Textilien, usw..<br />

Herr Zeiner bekam in <strong>Piding</strong> 2 Baracken<br />

zugewiesen und meldete im Nov. 1948<br />

eine Schreinerei an.<br />

Im <strong>Piding</strong>er Lager, - das außermärkisches<br />

Ge biet war, - siedelten sich unter anderen<br />

folgen de Betriebe an:<br />

- Fa. J. Schowanek, Spielwaren<br />

in den Steinhallen<br />

in den Baracken :<br />

- Fa. Alfons Schowanek, chem. Produkte<br />

- Fa. Textilana, Stoffdruckerei<br />

- Herr Marx als Wagnermeister<br />

- Christmann u. Weineck,<br />

Christbaumschmuck Erzeugung

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