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Gemeindereport Februar 2012 - Gemeinde Piding

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- Brüder Kowaczik, Schirmemacherei<br />

- Frl. Schluter, Erzeugung von Brillengestellen<br />

- Josef Wahlich, Lebensmittelgeschäft<br />

- Josef Zeiner, Schreinerei<br />

- Paul Kiefel, Maschinenbau<br />

- Herr Leidel, Herrenbekleidung<br />

- Herr Brunner, Friseur<br />

- Fam. Sandner, Stickerei und Wäsche<br />

- Josef Beranek, Gaststätte (Kantine)<br />

- Herr Pächer, Schuhmacherei<br />

- Frau Pächer, Lebensmittelladen<br />

- Herr Heller, Fuhrunternehmen<br />

- Fa. Chiba (Endres),<br />

Lederhandschuhfabrikation<br />

usw.<br />

Da der Aufbau vor der Wäh -<br />

rungs reform sehr schwer war,<br />

schlossen sich die Weit wiesener<br />

u. die <strong>Piding</strong>er Betriebe zum<br />

„Südost - Ring“ zusammen um<br />

gemeinsam mehr Marktanteile<br />

zu erobern. Auch der Auf -<br />

hamer Holzspiel warenbetrieb<br />

Schöberle schloss sich dem Ring<br />

an, dem Herr Roskowetz vorstand.<br />

Obwohl das Lager außermärkisch,<br />

also keiner <strong>Gemeinde</strong> un -<br />

terstellt war, sondern nur dem Landkreis,<br />

bewegten die Heimatvertriebenen einiges in<br />

<strong>Piding</strong>. Sie hatten teilweise die Mehrheit im<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat.<br />

In den 60iger Jahren wurde das Lagergebiet in<br />

<strong>Piding</strong> eingemeindet. Auch im Vereinsleben<br />

gab es Neues, so wurde 1949 die Sudeten -<br />

deutsche Landsmannschaft gegründet und die<br />

Singgemeinde wurde ins Leben gerufen.<br />

Auch bei Herrn Zeiner selbst gab es Neuerun -<br />

gen, denn er hatte in all den Aufregungen<br />

noch Zeit gefunden sich nach einer Frau<br />

umzuschauen und so konnten Josef Zeiner<br />

und seine Liesl am 18.3.1949 heiraten und eine<br />

Familie gründen.<br />

Im Schreinereibetrieb Zeiner bewegte sich<br />

auch einiges. Im Jahr 1952 war wenig Arbeit,<br />

daher baute Herr Zeiner mit seinen Arbeitern<br />

nebenbei das erste Segelflugzeug nach dem<br />

Krieg. Dies wurde dann am Rathausplatz in<br />

Reichenhall getauft. 1953 wurde das Flugzeug<br />

zerlegt und in den Gondeln auf den<br />

Predigtstuhl transportiert, von wo dann der<br />

Jungfernflug erfolgte.<br />

Land und Leute<br />

Flugzeugtaufe am Rathausplatz<br />

in Bad Reichenhall<br />

Das zerlegte Segelflugzeug auf<br />

dem Weg zum Jungfernflug in<br />

der Predigtstuhlbahn-Gondel<br />

In der Schreinerei wurden an -<br />

fangs Fenster und Türen hergestellt<br />

und bis ins Rheinland<br />

geliefert. Als hier die Aufträge<br />

weniger wurden, stellte Herr<br />

Zeiner den Betrieb um auf<br />

Resonanzböden für Klaviere<br />

und die Erzeu gung von Re -<br />

sonanzholz. Neue Maschinen<br />

mussten angeschafft werden<br />

und so kam die erste horizontale<br />

Block bandsäge in Ober bayern nach<br />

<strong>Piding</strong>. Er baute den Betrieb weiter auf, sodass<br />

er 1960 ca 27 % des europäischen Bedarfs der<br />

Klavierfabriken erzeugte. Er hatte auch eine<br />

Vertretung in Ko penhagen und in Zürich und<br />

exportierte nach Übersee.<br />

Eine Aufforderung des Landratsamtes, sich ein<br />

neues Betriebsgelände zu suchen, weil diese<br />

Gegend wieder aufgeforstet würde, veranlasste<br />

Herrn Zeiner den Betrieb aus <strong>Piding</strong> wegzuverlegen.<br />

Der Wohnsitz aber blieb <strong>Piding</strong>.<br />

Herr Zeiner war mehr als 10 Jahre Orts vor -<br />

sitzender der <strong>Piding</strong>er CSU und war auch mehrere<br />

Jahre <strong>Gemeinde</strong>rat. Er war auch<br />

Gründungsmitglied und lange Jahre in der<br />

Vorstandschaft des Tennisclubs <strong>Piding</strong>.<br />

Am 26.11.1991 verstarb Herr Josef Zeiner.<br />

Seine Ehefrau blieb bis zu Ihrem Tod im Haus<br />

in <strong>Piding</strong> wohnen. Seine Söhne sind nach dem<br />

Studium, berufsbedingt in Erlangen und<br />

München tätig, aber seine Tochter ist mit ihrer<br />

Familie in <strong>Piding</strong> geblieben. ■<br />

Historischer Verein <strong>Piding</strong> e.V.<br />

Albert Kreil<br />

<strong>Gemeinde</strong>-Report <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />

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