Gemeindereport Februar 2012 - Gemeinde Piding
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Soziale Einrichtungen<br />
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Soziale Einrichtungen<br />
Jonathan Jugendhilfe / -BGL- / Rumpelkammer <strong>Piding</strong><br />
Schule und was dann?<br />
Fünf Wochen lang haben sich acht<br />
Jugendliche des <strong>Piding</strong>er Jugendtreffs<br />
Rumpelkammer intensiv mit ihrer be -<br />
ruflichen Zukunft auseinandergesetzt.<br />
Unter Anleitung von Jonathan Mitar -<br />
bei terin Karla Kunze wurden der Aus -<br />
bildungs- und Weiterbildungs markt<br />
besprochen, Berufswünsche kon kreti -<br />
siert, Bewerbungsmappen er stellt und<br />
Vorstellungsgespräche durch gespielt.<br />
„Es hätten doppelt so viele Ju gend -<br />
liche mitmachen wollen wie wir nehmen<br />
konnten“, freut sich Kunze, die<br />
das Projekt im kommenden Jahr wieder<br />
anbieten will.<br />
„Wir haben die Gruppe bewusst klein gehalten,<br />
um intensiv und effektiv ar beiten zu können“,<br />
erklärt die Projektleiterin. Alle acht<br />
Teilnehmer waren Jungs, davon geht einer<br />
noch zur Schule, während die anderen bereits<br />
in einer Ausbildung stecken oder ein freiwilliges,<br />
soziales Jahr absolvieren. „Es gibt immer<br />
wieder Nachfragen von unseren<br />
Rumpelkammer-Besuchern, was sie beruflich<br />
machen könnten und was möglich wäre“, so<br />
sei man auf die Idee des Berufs-Projektes<br />
gekommen, erzählt Karla Kunze.<br />
An fünf Freitagabenden hat sie sich mit den<br />
Jugendlichen getroffen und im ersten Block<br />
umfangreich über regionale Berufsangebote<br />
informiert. Dabei wurde auch einen Blick auf<br />
den österreichischen Markt geworfen. „Wir<br />
haben vor allem über zweite Ausbildungen<br />
gesprochen und darüber, wie die finanziell<br />
unterstützt werden. Das hat die meisten sehr<br />
interessiert.“<br />
Nachdem jeder seine eigenen Berufswünsche<br />
und -vorstellungen mit seinen Fähigkeiten<br />
und Interessen abgeglichen hatte, stand mit<br />
der Erstellung einer Bewerbungsmappe und<br />
Bewerbungsgesprächen der Hauptblock auf<br />
dem Programm. „Gute und aussagekräftige<br />
Bewerbungsunterlagen sind sehr wichtig“,<br />
weiß Karla Kunze und hat den acht Jungs<br />
wichtige Tricks und Kniffe beigebracht. Jeder<br />
musste zuhause eine eigene Mappe anfertigen,<br />
die dann in der Gruppe diskutiert und<br />
Am runden Tisch wurden die Bewerbungsmappen durchgesprochen.<br />
Dabei verriet Karla Kunze (l.) den Jugendlichen einige<br />
wertvolle Kniffe und hatte jede Menge Ratschläge parat.<br />
korrigiert wurde. Vorstellungsgespräche wurden<br />
anhand von Rollenspielen trainiert.<br />
„Dabei haben wir übliche Standardfragen<br />
durc h gespielt und auch Fragen besprochen,<br />
die man nicht beantworten muss, etwa nach<br />
der Familienplanung, Parteizugehörigkeit<br />
oder der Herkunftsfamilie. Ich habe den Teil -<br />
nehmern Möglichkeiten aufgezeigt, so etwas<br />
charmant zu umgehen.“<br />
Christian Pickl ist einer der Projektteilnehmer.<br />
Noch besucht der 14-Jährige die achte Klasse<br />
der Realschule Freilassing. In den letzten Wo -<br />
chen hat sich bei ihm herauskristallisiert: Er<br />
will eine technisch orientierte Lehre machen.<br />
„Das Bewerbungstraining war sehr gut und<br />
wird mir sicher weiterhelfen, wenn es mal<br />
soweit ist.“ Eine Musterbewerbung hat er in<br />
jedem Fall schon mal parat.<br />
Auch Bernhard Kittl hat von dem Projekt profitiert.<br />
Er wollte vor allem Fortbildungs mög -<br />
lich keit für seinen Beruf herausfinden. Derzeit<br />
lernt der 17-Jährige Kinderpfleger im ersten<br />
Jahr und hat jetzt eine Weiterbildung als<br />
Erzieher im Auge.<br />
„Ich habe viel mitgenommen, vor allem wie<br />
ein Vorstellungsgespräch abläuft. Mir war vorher<br />
nicht so ganz klar, wie detailliert man<br />
einen Lebenslauf schreiben muss.“<br />
Es war das erste Mal, dass im Jugendtreff ein<br />
Berufsprojekt durchgeführt wurde, aber sicher<br />
nicht das letzte Mal, verspricht Karla Kunze.<br />
„Allerdings brauchen wir das nächste Mal<br />
andere Räume, in der Rumpelkammer hatten<br />
wir zu wenig Ruhe.“ ■<br />
Kathrin Thoma-Bregar