Gemeindereport Februar 2012 - Gemeinde Piding
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<strong>Gemeinde</strong>-Report <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />
48<br />
Unternehmerforum <strong>Piding</strong><br />
Lüftung für Wohngebäude - oft vernachlässigt!<br />
Wer neu baut oder sein Gebäude energetisch<br />
saniert, muss an die ausreichende<br />
Lüftung denken.<br />
Werden beispielsweise in einem Ein familien -<br />
haus mehr als 1/3 der Fenster erneuert oder<br />
das Dach um mehr als 1/3 der Dachfläche<br />
abgedichtet bzw. gedämmt, muss ein<br />
Lüftungskonzept erstellt werden.<br />
Was sich bei einer energieeffizienten Sa nie -<br />
rung auf die Heizkosten positiv auswirkt, ist<br />
für das Raumklima nicht immer gut. So sind<br />
Neubauten oder gut gedämmte Gebäude -<br />
hüllen so luftdicht, dass in der Regel kontrollierte<br />
Lüftungsanlagen installiert werden müssen.<br />
Diesbezüglich bietet der Markt heute<br />
eine Vielzahl von Lüftungssystemen für jeden<br />
Bau- und Hygienestandart an. Insbesondere<br />
werden hier nach der DIN 1946-6 „Woh -<br />
nungslüftung“ vier verschiedene Lüftungs -<br />
stufen unterschiedlicher Intensität festgelegt.<br />
Das heißt: Der Planer oder Verarbeiter muss<br />
festlegen, wie aus Sicht der Hygiene und des<br />
Bautenschutzes der notwendige Luftaustausch<br />
erfolgen kann.<br />
Lüftung zum Feuchteschutz:<br />
Lüftung in Abhängigkeit vom Wärmeschutz -<br />
niveau des Gebäudes zur Gewährleistung des<br />
Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen<br />
Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten<br />
Feuchtelasten (z.B. zeitweilige Abwesen -<br />
heit der Nutzer, Verzicht auf Wäsche -<br />
trocknen). Diese Stufe muss gemäß Norm ständig<br />
und nutzerunabhängig sicher gestellt sein.<br />
Reduzierte Lüftung:<br />
Zusätzlich notwendige Lüftung zur Gewähr -<br />
leistung des hygienischen Mindeststandards<br />
(Schadstoffbelastung) und Bautenschutzes bei<br />
zeitweiliger Abwesenheit des Nutzers. Diese<br />
Stufe muss weitestgehend nutzerunabhängig<br />
sicher gestellt sein.<br />
Nennlüftung:<br />
Beschreibt die notwendige Lüftung zur Ge -<br />
währleistung der hygienischen und gesundheitlichen<br />
Erfordernisse sowie des Bauten -<br />
schutzes bei Normalnutzung der Wohnung.<br />
Der Nutzer kann hierzu teilweise mit aktiver<br />
Fensterlüftung herangezogen werden.<br />
Intensivlüftung:<br />
Dient dem Abbau von Lastspitzen (z.B. durch<br />
Kochen, Waschen) und auch hier kann der<br />
Nutzer teilweise mit aktiver Fensterlüftung<br />
herangezogen werden.<br />
Hygiene und Behaglichkeit:<br />
Damit sich die Hausbewohner behaglich fühlen<br />
und eventuell später auftretende Bau -<br />
schäden durch einen zu geringen Luftwechsel<br />
vermieden werden, benötigt man stündlich<br />
ungefähr 30 Kubikmeter Frischluft pro Person.<br />
Andernfalls steigt die Luftfeuchtigkeit und die<br />
Kohlendioxid-Konzentration im Gebäude<br />
bzw. in der Wohnung zu stark an.<br />
Es sollte eine Luftfeuchte zwischen 35 und 65<br />
Prozent angestrebt werden. Bei Allergikern<br />
wäre eine Luftfeuchte zwischen 40 und 50%<br />
ideal.<br />
Ausgerechnet in dem Raum, wo man sich am<br />
längsten aufhält, nämlich dem Schlafzimmer,<br />
steigt während der Nacht durch die Atmung<br />
der Kohlendioxidgehalt beträchtlich an. Die<br />
Folgen sind Unausgeschlafenheit und Un -<br />
wohlsein. Hier würde eine Lüftungsanlage<br />
den Wohnkomfort wesenlich steigern.<br />
16-7 Behaglichkeitsbereich des Menschen in Abhängigkeit<br />
von der Umgebungstemperatur und der relativen<br />
Feuchtigkeit der umgebenden Luft<br />
Quelle: Ehrenfried Heinz - DIBt Berlin