Lebensräume im Landkreis Görlitz
Lebensräume im Landkreis Görlitz - mit Naturerlebnistipps
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Auf einen Blick …<br />
Schutzgebiete<br />
• FFH 96 »Wälder und Feuchtgebiete bei Weißkeißel«<br />
• NSG Hammerlugk<br />
• LSG Trebendorfer Abbaufeld<br />
• NSG = FFH 97 Trebendorfer Tiergarten<br />
• NSG Schleife<br />
• NSG Hermannsdorf<br />
• NSG = FFH 48 E Altes Schleifer Teichgelände<br />
• NSG Südbereich Braunsteich<br />
• LSG Braunsteich<br />
• NSG Keulaer Tiergarten<br />
• FFH 90 E Truppenübungsplatz Oberlausitz<br />
• SPA 47 Muskauer und Neustädter Heide<br />
Geologie und Böden<br />
• überwiegend <strong>im</strong> Postglazial der Weichselkaltzeit aufgewehte Binnendünen<br />
• kilometerlange west-ostwärts streichende Dünenketten<br />
• trockene nährstoffarme Sandböden<br />
• grundwassernahe Niederungen mit Gley-, Moor- und Anmoorböden<br />
Charakteristische Lebensraumtypen<br />
• Feuchte Heiden<br />
• Pfeifengraswiesen<br />
• Birken-Moorwälder<br />
• Eutrophe Stillgewässer<br />
• Übergangs- und Schwingrasenmoore<br />
• Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder<br />
Ausgewählte Tier- und Pflanzenarten<br />
• Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)<br />
• Fischotter (Lutra lutra)<br />
• Kranich (Grus grus)<br />
• Rohrdommel (Botaurus stellaris)<br />
• Wollige Reitgras (Calamagrostis villosa)<br />
• Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
• Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianourum)<br />
Dünen und Niederungen der östlichen Muskauer Heide<br />
Wissenswertes<br />
Das Gebiet befindet sich zwischen Lausitzer Neiße, Boxberg, Burghammer, Graustein<br />
(<strong>Landkreis</strong> Spree-Neiße) und Weißwasser und gilt als das größte Binnendünengebiet<br />
Deutschlands. Dabei handelt es sich um weite Dünenfelder aus saale- und weichseleiszeitlichen<br />
Talsanden, welche <strong>im</strong> Postglazial aufgeweht wurden. Die Dünen erreichen<br />
Höhen von bis zu 25 m bei Nochten. Dazwischen befinden sich bis zu 20m tiefer<br />
gelegene, zumeist engräumige Hohlformen mit oberflächennahem Grundwasser.<br />
Hier finden sich vom Heideteich, Borstgras-Glockenheidegesellschaften bis zum Heidewaldmoor<br />
alle Übergänge. Das Gebiet ist fast vollständig bewaldet. Auf grundwasserfernen,<br />
trockenen Sandstandorten befinden sich überwiegend Kiefernforste welche<br />
von einem regelmäßigen Netz von Wirtschaftswegen durchzogen sind.<br />
Eine eigene Einheit bildet die »Tagebaulandschaft der Muskauer Heide«. Hier sind große<br />
Heidegebiete vom Braunkohlentagebau beeinflusst. Die ursprüngliche Waldgesellschaft<br />
auf grundwasserfernen Sand- und Kiesstandorten ist ein Kiefernmischwald mit<br />
Heidekraut (Heide-Typ). Auf grundwasserfernen Standorten findet man heute Kiefernforste<br />
mit heidelbeer-, preiselbeer- und heidekrautreichem Unterwuchs. Kiefern-Fichtenwälder,<br />
vereinzelt auch mit Ebereschen und Stieleichen, findet man auf grundwasserbeeinflussten<br />
und anmoorigen Bildungen.<br />
Birken- und Eichen-Kiefernwälder (pnV)<br />
Die Kiefer ist die dominante Baumart des Flachlandes. Sie<br />
ist natürlicherweise hier vertreten, jedoch auch durch die<br />
Forstwirtschaft stark gefördert. Weitläufige Kiefernforste<br />
sind daher heute auf Sandstandorten vorherrschend<br />
und prägen ihr Gesicht. Aufgereiht findet man monotone<br />
Kiefernbestände auf diesen nährstoffarmen Sandstandorten.<br />
Eine Strauchschicht ist kaum ausgebildet. Der Boden<br />
ist je nach Feuchtigkeit mit Gras oder Moosen bewachsen.<br />
Abwechslungsreiche, gut strukturierte Birken<br />
und Eichen-Kiefernwälder findet man heute selten. Auf<br />
feuchteren und nährstoffreicheren Standorten kommen<br />
Ausprägungen als Beerstrauch-Kiefernwald mit Heidelund<br />
Preiselbeersträuchern vor. Dort, wo der Untergrund<br />
moorig ist, findet man zuweilen den stark duftenden<br />
Sumpfporst (Ledum palustre), eine regionale Besonderheit.<br />
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Sumpfporst<br />
(Foto: Kay Sbrzesny)<br />
MUSKAUER HEIDE<br />
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