Lebensräume im Landkreis Görlitz
Lebensräume im Landkreis Görlitz - mit Naturerlebnistipps
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oben:<br />
Landeskrone<br />
– Ausschnitt<br />
(Foto:<br />
Matthias Höhne)<br />
links:<br />
Gelbes Windröschen<br />
(Foto: Kay Sbrzesny)<br />
rechts:<br />
Lungenkraut<br />
(Foto: Kay Sbrzesny)<br />
Naturschutzgebiet Landeskrone<br />
Das NSG Landeskrone hat als Teilfläche des FFH-Gebietes 30E Basalt-<br />
und Phonolithkuppen der östlichen Oberlausitz besondere<br />
Bedeutung, vor allem für den Schutz der Lebensraumtypen Waldmeister-Buchenwälder,<br />
Labkraut-Eichen-Hainbuchen-Wälder und<br />
Schlucht- und Hangmischwälder sowie als Lebensraum und Jagdhabitat<br />
von Großem Mausohr (Myotis myotis) und Mopsfledermaus<br />
(Barbastella barbastellus).<br />
Die Insektenfauna der Landeskrone ist besonders gut untersucht.<br />
So konnte der Segelfalter (Iphiclides podalirius) nachgewiesen<br />
werden. Das Vorkommen von 209 Kurzflügelkäfer-Arten, weitere<br />
236 Arten von verschiedenen Bodenkäfern, 25 Ameisen-Arten<br />
und 16 Tausendfüßer-Arten. Die Weichtiere sind mit 58 Land -<br />
schnecken-Arten vertreten.<br />
Die artenreiche Frühjahrsflora enthält Besonderheiten wie Mittlerer<br />
Lerchensporn (Corydalis intermedia), Gelbes Windröschen<br />
(Anemone ranunculoides), Lungenkraut (Pulmonaria obscura),<br />
Moschuskraut (Adoxa moschatellina) und Aronstab (Arum maculatum).<br />
Von Bedeutung sind Dorniger Schildfarn (Polystichum<br />
aculeatum), Schwarze Platterbse (Lathyrus niger) und Schwalbenwurz<br />
(Vincetoxicum hirundinaria) auf offenen Felsfluren sowie<br />
sehr selten Fransenhauswurz-Donarsbart (Jovibarba globifera).<br />
Wissenswertes zum NSG Landeskrone<br />
Die Landeskrone wurde zur Erhaltung der artenreichen Edel -<br />
laubholz-Waldgesellschaften bereits <strong>im</strong> Jahr 1940 als Schutzge -<br />
biet einst weilig gesichert. Die ursprünglich aus Tanne und Buche<br />
bestehende Waldgesellschaft der potenziellen natürlichen Vegetation<br />
wurde <strong>im</strong> Mittelalter abgeholzt und auf der kahlen Kuppe<br />
der Landeskrone das Vieh geweidet. Neben den als Hutung genutzten<br />
unbewaldeten oder mit niedrigem Gebüsch besiedelten<br />
Flächen wurden geschlossene Waldbereiche mittelwaldartig bewirtschaftet.<br />
Wahrscheinlich seit dem 9. Jahrhundert trug die Landeskrone<br />
slawische Wallanlagen und etwa seit Ende des 12. Jahrhunderts<br />
befand sich eine Ritterburg <strong>im</strong> Gipfelbereich, wodurch<br />
Teile der Bergkuppe waldfrei waren.<br />
Berggaststätte<br />
mit Turm<br />
auf dem Gipfel<br />
der Landeskrone<br />
(Foto: NSZ)<br />
5<br />
Wissenswertes<br />
zum<br />
Schutzgebiet<br />
Fläche: 54,29 ha<br />
unter Schutz<br />
gestellt: 30.3.1961<br />
ÖSTLICHE OBERLAUSITZ<br />
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