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Lebensräume im Landkreis Görlitz

Lebensräume im Landkreis Görlitz - mit Naturerlebnistipps

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3<br />

links:<br />

Große Königslibelle<br />

(Foto: Mike Krüger)<br />

Mitte:<br />

Gewöhnliches<br />

Pfeilkraut<br />

(Foto: Kay Sbrzesny)<br />

Pflanzen, Tiere, <strong>Lebensräume</strong><br />

Teiche<br />

Je nach Nährstoffgehalt zeigen die Teiche eine unterschiedliche<br />

Vegetationsausprägung. Vom Teichrand zur Teichmitte bilden sich<br />

in Abhängigkeit von der Wassertiefe zwei Vegetationstypen aus.<br />

Bei nährstoffreichen (eutrophen) Gewässern ist am Teichrand zumeist<br />

ein Röhrichtgürtel, bestehend aus Schilf (Phragmites australis)<br />

und Rohrkolben (Typha-Arten) ausgebildet, zur Mitte hin eine<br />

innere Schw<strong>im</strong>mblattvegetation mit Weißer Seerose (Nymphea<br />

alba), Schw<strong>im</strong>mendem Laichkraut (Potamogeton natans),<br />

Wasserknöterich (Persicaria amphibia) und Wasserhahnenfuß (Ra -<br />

n unculus aquatilis) und/oder einer Unterwasservegetation.<br />

Je naturnaher die Bewirtschaftung, desto wertvoller ist die Struktur<br />

der Teiche mit Inseln, Röhrichtsäumen, Schw<strong>im</strong>mblattvegetation<br />

sowie naturnahen Uferzonen. Diese stellen für eine Vielzahl<br />

von Tier- und Pflanzenarten wichtige <strong>Lebensräume</strong> dar. Dazu zäh -<br />

len u. a. <strong>im</strong> und am Wasser lebende Säugetiere, wie der Fischotter<br />

(Lutra lutra), Wasservögel, wie Enten, Gänse, Schwäne, Rallen,<br />

Amphibien, wie die Rotbauchunke und zahlreiche Libellenarten<br />

und andere Wasserinsekten.<br />

Röhrichte<br />

Besonders <strong>im</strong> Verlandungsbereich von Teichen und anderen Stillgewässern<br />

kommt es zur Ausbildung von mehr oder weniger ausgedehnten<br />

Röhrichtzonen. Dabei handelt es sich meist um hochwüchsige<br />

Pflanzenbestände, in denen einzelne Röhrichtarten vorherrschen.<br />

Zu den kennzeichnenden Pflanzenarten zählen das Gemeine<br />

Schilf (Phragmites australis), Breitblättriger oder Schmalblättriger<br />

Rohrkolben (Typha latifolia bzw. angustifolia), Wasserschwaden<br />

(Glyceria max<strong>im</strong>a).<br />

Landeinwärts schließt sich oft ein Kleinröhricht an mit Igelkolben<br />

(Sparganium-Arten) und Wasserfenchel (Oenanthe aquatica).<br />

Trotz ihrer relativen Armut an Pflanzenarten sind sie für eine Vielzahl<br />

von Tierarten als Brutplatz oder Rückzugsraum von außerordentlich<br />

großer Bedeutung. In der Oberlausitzer Teichlandschaft<br />

finden viele Vogelarten in den dichten Röhrichtbeständen einen<br />

geschützten Brutplatz. Dazu gehören u. a. der Kranich (Grus<br />

grus), die Rohrdommel (Botaurus stellaris), die Rohrweihe (Circus<br />

aeruginosus), der Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus),<br />

der Haubentaucher (Podiceps cristatus), die Wasserralle<br />

(Rallus aquaticus) sowie Gänse, Enten und Schwäne. Röhricht ist<br />

außerordentlich schnellwüchsig (bis zu 4,00 m pro Jahr). Um ein<br />

Zuwachsen des Gewässers zu verhindern, muss es daher regelmäßig<br />

geschnitten werden. Dies darf <strong>im</strong> Biosphärenreservat nur außerhalb<br />

der Brutzeiten der Wasservögel erfolgen.<br />

Schilfbestände sind heute durch vielerlei Faktoren gefährdet, u.a.<br />

durch übermäßige Eutrophierung der Gewässer, Gewässerverunreinigungen<br />

sowie Angel- und Bootssport, und zählen daher zu<br />

den besonders geschützten Biotopen Sachsens.<br />

3<br />

Schilfsaum<br />

(Foto: NSZ)<br />

OBERLAUSITZER HEIDE- UND TEICHLANDSCHAFT<br />

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