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Gedächtnismanagement in Kurzform – Die Zusammenfassung

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Buchstaben waren. Auch diese Schriftzeichen s<strong>in</strong>d von Bildern abgeleitet. So ist es möglich<br />

e<strong>in</strong>en Gegenstand mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Schriftzeichen zu benennen, das sehr e<strong>in</strong>prägsam ist<br />

und teilweise sogar bildlich an den bezeichneten Gegenstand er<strong>in</strong>nert. Tatsächlich s<strong>in</strong>d<br />

Ch<strong>in</strong>esen durch die bildliche Art ihrer Schriftzeichen <strong>in</strong> der Lage, durchschnittlich mehrere<br />

tausend Schriftzeichen zu lernen.<br />

<strong>Die</strong> europäische Schrift ist lautsprachlich aufgebaut und kommt mit etwas mehr als zwei<br />

Dutzend Schriftzeichen aus. <strong>Die</strong>se s<strong>in</strong>d so abstrakt, dass wir Schwierigkeiten hätten,<br />

größere Mengen dieser Schriftzeichen zu lernen. So wenig anschaulich wie unsere<br />

Schriftzeichen s<strong>in</strong>d natürlich auch die Wortbilder unserer Schriftsprache. Am Beispiel<br />

bildlicher Gedächtnistechniken kann man jedoch zeigen, wie das umwandeln von Zahlen<br />

und Worten <strong>in</strong> Bilder unsere Gedächtnisleistungen erheblich steigern kann.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Perspektive, aus der sich die bessere Gedächtnisleistung für Bilder als für<br />

Worte darstellen lässt, ist e<strong>in</strong>e psychologische. Bilder können unvergleichlich direkter<br />

Gefühle <strong>in</strong> uns auslösen als Worte. Bilder sprechen auch unsere Neugier stärker an. Das<br />

weiß die Werbung und arbeitet, wo sie kann, mit Bildern. <strong>Die</strong>se s<strong>in</strong>d möglichst farbig,<br />

auffällig und hell, damit sie Aufmerksamkeit bekommen und angenehme Gefühle auslösen.<br />

Was uns aber gefühlsmäßig angenehm bewegt, wird auch gern aufgenommen und vom<br />

Gedächtnis gespeichert. Das Speichern läuft <strong>in</strong> diesem Falle mühelos, wie von selbst, fast<br />

zufällig ab. Wir nennen diese Art des Gedächtnisses auch Zufallsgedächtnis (<strong>in</strong>zidentelles<br />

Gedächtnis).<br />

Von Natur aus glauben wir eher dem, was wir sehen, als dem, was wir hören. Das macht<br />

S<strong>in</strong>n, denn die Augen s<strong>in</strong>d unser am höchsten entwickeltes S<strong>in</strong>nesorgan.<br />

Wir können sicher durch e<strong>in</strong>en Wald laufen, wenn wir es sehenden Auges tun und<br />

aufmerksam s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>e schmale Brücke, e<strong>in</strong>en steilen Pfad meistern wir mit Hilfe unserer Augen.<br />

E<strong>in</strong> herannahendes Auto sehen wir und schätzen ab, ob es uns beim Überqueren der<br />

Straße gefährlich werden kann.<br />

Reale Bilder, die wir sehen, bestimmen unseren Weg durch den Alltag, sie stehen<br />

stellvertretend für die Wirklichkeit. In unserem Empf<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d sie die Wirklichkeit.<br />

Bei Worten ist das etwas anderes.<br />

Stellen Sie sich vor, sie wollen über die Straße gehen und sich e<strong>in</strong> Schaufenster auf der<br />

anderen Straßenseite anschauen. Plötzlich ruft ihr Begleiter: „Bleib stehen! Da kommt e<strong>in</strong><br />

Auto!!“ Was werden Sie als erstes tun – stehen bleiben? Ne<strong>in</strong>! Im ersten Augenblick werden<br />

sie auf die Straße schauen und sich vergewissern, ob auch wirklich e<strong>in</strong> Auto kommt, erst<br />

dann werden sie wie vom Blitz gerührt stehen bleiben.<br />

Ihr tief sitzendes Wirklichkeitsempf<strong>in</strong>den glaubt nur den Bildern und nicht den Worten. Das<br />

zeigt sich übrigens schon <strong>in</strong> der Umgangssprache:<br />

„Das glaub ich nicht, das möchte ich mit eigenen Augen sehen!“<br />

Oder: „Wir werden sehen, ob das stimmt.“<br />

Der S<strong>in</strong>n dieser Dom<strong>in</strong>anz der Bilder mag der direktere Zugang zur Wirklichkeit se<strong>in</strong>, der es<br />

uns ermöglicht schnell und effektiv zu reagieren.<br />

Gedächtnisstrategien mit Bildern<br />

Auf welche Weise wir unser bildliches Gedächtnis für e<strong>in</strong>e Verbesserung unserer<br />

Gedächtnisleistungen nutzen können, lässt sich am praktischen Beispiel zeigen:<br />

Versuchen Sie sich das Wort „Hemd“ zu merken. Dabei haben Sie verschiedene<br />

Möglichkeiten. So können Sie das Wort vor sich her sagen: „Hemd, Hemd, Hemd, Hemd ...“<br />

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