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Gedächtnismanagement in Kurzform – Die Zusammenfassung

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Für unser Gedächtnismanagement s<strong>in</strong>d Metagedächtnisleistungen ebenfalls wichtig. Wer<br />

kann zuverlässig sagen, welche Term<strong>in</strong>e der kommenden Woche er im Kopf hat und welche<br />

nicht? Meist ist es eher so e<strong>in</strong> Gefühl, dass <strong>in</strong> der nächsten Woche viele Term<strong>in</strong>e auf e<strong>in</strong>en<br />

zukommen. Nach unserem Konzept muss man die Term<strong>in</strong>e auch gar nicht im Kopf haben,<br />

aber man sollte wissen, ob alle Term<strong>in</strong>e zuverlässig notiert s<strong>in</strong>d. Schließlich sollte man<br />

wissen, ob man e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> wirklich vollständig geplant hat, z.B. e<strong>in</strong>e <strong>Die</strong>nstreise nach<br />

Berl<strong>in</strong> oder ob noch wichtige Fragen offen s<strong>in</strong>d. Auch dies s<strong>in</strong>d Metagedächtnisleistungen,<br />

welche wir aber im Alltag unbed<strong>in</strong>gt benötigen.<br />

Nach der Beschreibung der unterschiedlichen Gedächtnismodelle folgen verschiedene<br />

Gedächtnisstrategien, die entweder aus wissenschaftlichen Untersuchungen oder aus<br />

allgeme<strong>in</strong>en Erfahrungen, bzw. geschichtlichen Überlieferungen resultieren. E<strong>in</strong>ige<br />

überlieferte Strategien s<strong>in</strong>d von Gedächtnistra<strong>in</strong>ern weiterentwickelt worden, ohne dass ihre<br />

Wirksamkeit im Alltag wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Wir bewegen uns bei den<br />

Gedächtnisstrategien also häufiger auf unsicherem Gelände. In den Beschreibungen der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Techniken habe ich daher Wert darauf gelegt, auch die wissenschaftlichen<br />

Grundlagen von Gedächtnistechniken darzustellen.<br />

<strong>Die</strong> Frage, ob sich e<strong>in</strong>e Gedächtnisstrategie im Alltag als hilfreich erweist, hängt nicht nur<br />

von der Strategie ab, sondern auch von der Situation, <strong>in</strong> welcher sie e<strong>in</strong>gesetzt wird. Häufig<br />

stehen bei Gedächtnisproblemen im Alltag ungünstige Verhaltensweisen als Ursache im<br />

Vordergrund. Das Gedächtnismanagement besteht gerade dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> solches ungünstiges<br />

Verhalten im E<strong>in</strong>zelfall aufzudecken und die Möglichkeit für e<strong>in</strong>e Korrektur zu geben. <strong>Die</strong><br />

genaue Betrachtung des Verhaltens, das zu e<strong>in</strong>em Alltagsproblem im Gedächtnisbereich<br />

führt, z.B. häufiges Vergessen von D<strong>in</strong>gen, die man eigentlich mitnehmen wollte, macht<br />

Gedächtnisstrategien manchmal sogar überflüssig, weil sich das Problem durch e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>fache Verhaltensänderung lösen lässt.<br />

Generell gilt auch im Gedächtnismanagement die Kosten-Nutzen-Relation. Unsere Strategie<br />

ist, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen. <strong>Die</strong>s führt häufig dazu, dass<br />

nach unserem Konzept die e<strong>in</strong>fachste Lösung für e<strong>in</strong> bestimmtes Problem gesucht wird. Der<br />

sche<strong>in</strong>bare Nachteil dieser Methode, dass man e<strong>in</strong>e problematische Situation im<br />

Gedächtnisbereich wirklich genau untersuchen muss, um e<strong>in</strong>e maßgeschneiderte Lösung zu<br />

f<strong>in</strong>den, erweist sich oft genug als Vorteil. Auf diese Weise wird Schritt für Schritt die<br />

Fähigkeit entwickelt, eigene Problembereiche zu analysieren und wirksam anzugehen, und<br />

genau dies ist das Ziel des Gedächtnismanagement-Konzeptes.<br />

Zeitabhängige Gedächtnismodelle<br />

Das Kurzzeitgedächtnis<br />

Das Kurzzeitgedächtnis ist Bestandteil e<strong>in</strong>es zeitabhängigen Gedächtnismodells, das <strong>in</strong> den<br />

sechziger Jahren am systematischsten von Atk<strong>in</strong>son und Shiffr<strong>in</strong> entwickelt wurde. Es ist<br />

Bestandteil e<strong>in</strong>es Stufenmodells, <strong>in</strong> welchem wahrgenommene Informationen zunächst <strong>in</strong><br />

das Kurzzeitgedächtnis gelangen müssen, ehe sie im Langzeitgedächtnis gespeichert<br />

werden können.<br />

<strong>Die</strong>se Vorstellung ist jedoch teilweise überholt. Informationen können nach der<br />

Wahrnehmung auch direkt <strong>in</strong> das Langzeitgedächtnis übergehen.<br />

Formal verstehen wir heute unter dem Kurzzeitgedächtnis e<strong>in</strong>e Behaltensspanne von<br />

wenigen M<strong>in</strong>uten. <strong>Die</strong> Kapazität wird durch die Menge von Informationse<strong>in</strong>heiten (Items)<br />

def<strong>in</strong>iert, die während dieser kurzen Zeit behalten werden können. E<strong>in</strong> Item kann e<strong>in</strong>e Zahl,<br />

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