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Gedächtnismanagement in Kurzform – Die Zusammenfassung

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se<strong>in</strong>en aktuellen Fähigkeiten und der Lehrer meldet ihm zurück, was er richtig und was er<br />

nicht so richtig gemacht hat. <strong>Die</strong>se Rückmeldung seitens des Fahrlehrers beruht auf dessen<br />

Fähigkeit, das Verhalten des Schülers zu analysieren.<br />

Wenn der Schüler an e<strong>in</strong>er Ampel den Motor abwürgt, reagiert e<strong>in</strong> guter Fahrlehrer nicht mit<br />

spontanen Flüchen und Verwünschungen, sondern er analysiert den Fehler des Schülers<br />

und meldet ihm diesen zurück. „Sie haben etwas zu wenig Gas gegeben und die Kupplung<br />

zu schnell kommen lassen.“ An dieser Verhaltensanalyse kann sich der Schüler im Weiteren<br />

orientieren und se<strong>in</strong> Verhalten korrigieren.<br />

Aber nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schulungssituation, sondern auch im normalen Alltag führen wir<br />

ständig Verhaltensanalysen durch, auch bei uns selbst.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie kochen morgens e<strong>in</strong>e Kanne Kaffee und merken beim tr<strong>in</strong>ken, dass<br />

Sie Blümchenkaffe gekocht haben, d.h. der Kaffee schmeckt wässrig. Vielleicht werden Sie<br />

sich ärgern und e<strong>in</strong>e neue Kanne aufsetzen. Bevor Sie das tun, führen sie automatisch e<strong>in</strong>e<br />

Verhaltensanalyse bei sich selbst durch. Sie überlegen, wie viele Löffel Kaffeepulver Sie <strong>in</strong><br />

den Filter getan haben. Haben Sie aus Versehen gestrichene statt gehäufte Löffel<br />

genommen? Haben Sie den Messlöffel benutzt? Wie viel Wasser haben Sie <strong>in</strong> die Kanne<br />

oder Kaffeemasch<strong>in</strong>e gefüllt? Dann führt ihre Verhaltensanalyse zu e<strong>in</strong>er Fehlerkorrektur –<br />

und Sie kochen sich nun e<strong>in</strong>e Kanne richtigen Kaffee.<br />

<strong>Die</strong>se Art der Verhaltensanalyse haben Sie übrigens rückblickend, aus dem Gedächtnis<br />

heraus, vorgenommen.<br />

Können Sie sich vorstellen, dass Sie verärgert e<strong>in</strong>e Kanne Blümchenkaffe <strong>in</strong> den Ausguss<br />

schütten, um dann den Kaffee noch e<strong>in</strong>mal genauso wie vorher zu kochen, ohne nach dem<br />

Fehler zu suchen?<br />

Ich nenne Ihnen e<strong>in</strong> paar Beispiele, an denen deutlich wird, dass wir gerade bei<br />

Gedächtnisfehlern im Alltag unser Verhalten nicht analysieren und deshalb die gleichen<br />

Fehler immer wieder machen!<br />

E<strong>in</strong> Freund von mir vergisst jedes Jahr wieder den Geburtstag der Schwiegermutter – was<br />

ihm jedes Jahr auch furchtbar pe<strong>in</strong>lich ist.<br />

Dennoch schreibt er sich das Geburtstagsdatum nicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>kalender!<br />

So wiederholt er den gleichen Fehler.<br />

E<strong>in</strong> Chefarzt pflegte jede Woche mit e<strong>in</strong>er Diagnostik-Lampe zur Visite zu kommen, die nicht<br />

funktionierte. Jedes mal ärgerte er sich darüber, dass er vergessen hatte, die Batterien<br />

auszutauschen. Er lieh sich dann jeweils me<strong>in</strong>e Lampe aus. Nach der Visite vergaß er se<strong>in</strong>e<br />

funktionsuntüchtige Lampe wieder, bis zur nächsten Woche. Er machte jede Woche den<br />

selben Fehler.<br />

E<strong>in</strong> Kursteilnehmer hatte e<strong>in</strong>e komplizierte Handy-Nummer, die er sich nicht merken konnte.<br />

Er ärgerte sich sei längerem furchtbar darüber, wenn er jemandem se<strong>in</strong>e Handy-Nummer<br />

geben wollte und diese nicht parat hatte. Im Sem<strong>in</strong>ar dachte er endlich über se<strong>in</strong> Verhalten<br />

nach und fand e<strong>in</strong>e erträgliche Lösung. Er lernte die Nummer mit Hilfe e<strong>in</strong>er Memotechnik<br />

im Kopf zu behalten.<br />

<strong>Die</strong> Auflistung dieser kle<strong>in</strong>en Fehlleistungen, die wir nicht analysieren, ließe sich problemlos<br />

verlängern.<br />

Das Muster ist immer das gleiche. Man vergisst etwas, man ärgert sich, dann vergisst man<br />

se<strong>in</strong>en Ärger, ohne den Fehler analysiert und abgestellt zu haben.<br />

Problem nicht erkannt, Problem nicht gebannt.<br />

Das eigene Gedächtnis wird pauschal für e<strong>in</strong>en Fehler verantwortlich gemacht, der viel mehr<br />

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