Gedächtnismanagement in Kurzform â Die Zusammenfassung
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Gedächtnismanagement in Kurzform â Die Zusammenfassung
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Entscheidungsbäume, eignen sich ebenfalls zur e<strong>in</strong>prägsamen Darstellung von<br />
Informationen <strong>in</strong> bestimmten Zusammenhängen. Sie s<strong>in</strong>d nach dem „Ja-Ne<strong>in</strong>-Pr<strong>in</strong>zip“,<br />
dialektisch, aufgebaut. Solche Darstellungen können helfen vorgegebene Regeln für<br />
Entscheidungen zu berücksichtigen. Sie können als Checkliste bei Störungen von<br />
Computer-Programmen, zur Diagnosef<strong>in</strong>dung bei Erkrankungen, zur Urteilsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />
rechtlichen Fragen oder auch nur für e<strong>in</strong>e Kaufentscheidung genutzt werden.<br />
Der Suchsche<strong>in</strong>werfer unserer Aufmerksamkeit<br />
Vergesslichkeit im Alltag ist häufig. Tatsächlich ist die Ursache für diese<br />
Alltagsvergesslichkeit nur selten e<strong>in</strong> schlechtes Gedächtnis. Viel häufiger ist e<strong>in</strong>e<br />
mangelhafte Aufmerksamkeit Ursache von Vergesslichkeit.<br />
Beispielhaft lässt sich dies am Problem der „doppelten Wege“ darstellen.<br />
Jeder kennt diese Situation, dass er morgens schnell aus dem Haus kommen will, weil er<br />
schon spät dran ist.<br />
In aller Eile werden die Sachen zusammengerafft, Aktentasche, Thermoskanne, schnell die<br />
Jacke anziehen und dann nichts wie los. Vor dem Auto dann e<strong>in</strong> dummes Gesicht. „Ich habe<br />
den Autoschlüssel liegen lassen.“ Also wieder zurück. Leicht verärgert den Autoschlüssel<br />
gegriffen und wieder los. Auto auf, Motor an und dann die plötzliche E<strong>in</strong>gebung: „Habe ich<br />
me<strong>in</strong> Handy dabei? – Ne<strong>in</strong>! Hängt noch am Ladegerät!“ Also Motor wieder aus, zurück <strong>in</strong>s<br />
Haus, Handy holen. <strong>Die</strong> Frau lächelt gutmütig: „Ja, ja, was man nicht im Kopf hat ...“ Man<br />
selbst lächelt leicht säuerlich zurück und zweifelt an se<strong>in</strong>em Gedächtnis.<br />
Täglich ereignen sich kle<strong>in</strong>e Gedächtnisdramen <strong>in</strong> unserem Alltag und es tröstet uns dabei<br />
nur wenig, dass es anderen auch so ergeht. Solche Fehlleistungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach ärgerlich.<br />
Wie kommt es dazu? Der Fehler liegt zumeist nicht <strong>in</strong> der mangelnden Gedächtnisleistung,<br />
sondern viel mehr <strong>in</strong> der fehlenden Aufmerksamkeit.<br />
Aufmerksamkeit ist wichtig, um die Übersicht zu behalten: „Was wollte ich noch? Was muss<br />
ich mitnehmen? Was brauche ich alles für die Arbeit, den Arztterm<strong>in</strong>, den Kurzurlaub, den<br />
Besuch bei Bekannten?“ Das Vermeiden doppelter Wege ist e<strong>in</strong>e Frage der konzentrierten<br />
Vorbereitung. Nur so lässt sich Übersicht über e<strong>in</strong>e geplante Aktivität herstellen. Wenn man<br />
<strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er Phase unkonzentriert und abgelenkt ist, schlägt der Gedächtnisteufel zu. Beim<br />
Versuch, die Planungsversäumnisse unter Zeitdruck auszugleichen, gerät man unweigerlich<br />
<strong>in</strong> die psychologische Situation e<strong>in</strong>er Aufmerksamkeitse<strong>in</strong>engung. Wir nennen es auch den<br />
kognitiven Tunnelblick („cognitive tunnel<strong>in</strong>g“). In dieser Situation geht der Überblick gänzlich<br />
verloren, weil die Aufmerksamkeit sich auf das soeben festgestellte Versäumnis e<strong>in</strong>engt und<br />
das zumeist mit begleitenden Stressgefühlen. Was uns im Alltag als mehr oder weniger<br />
harmloses Ärgernis ersche<strong>in</strong>t, kann <strong>in</strong> bestimmten Berufen lebensgefährlich se<strong>in</strong>. Berufs-<br />
Piloten haben daher spezielle Checklisten, um solche Vergesslichkeiten auszuschließen und<br />
erhalten e<strong>in</strong> spezielles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, um e<strong>in</strong>e zu starke E<strong>in</strong>engung der Aufmerksamkeit unter<br />
Stressbed<strong>in</strong>gungen zu vermeiden.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Bild für diese Art der „Gedächtnisstörung“ ist der zerstreute Professor. Der<br />
zerstreute Professor vergisst die e<strong>in</strong>fachsten Sachen, aber nicht, weil se<strong>in</strong> Gedächtnis<br />
schlecht ist. Schließlich ist er Professor! <strong>Die</strong> Ursache ist vielmehr se<strong>in</strong>e Zerstreutheit, er<br />
richtet se<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit nicht auf das, was er gerade tut, weil er ständig durch se<strong>in</strong>e<br />
Gedanken abgelenkt wird. Se<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit ist dementsprechend bee<strong>in</strong>trächtigt, se<strong>in</strong><br />
Gedächtnis aber ist <strong>in</strong>takt.<br />
Tatsächlich gehen fast alle wissenschaftlichen Modelle des Gedächtnisses von e<strong>in</strong>er<br />
Grundvoraussetzung aus. Für die Speicherung von Informationen ist Aufmerksamkeit<br />
unverzichtbar.<br />
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