Gedächtnismanagement in Kurzform â Die Zusammenfassung
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gesteuert und stark durch Motivation und Interesse bestimmt.<br />
Wir s<strong>in</strong>d gar nicht <strong>in</strong> der Lage e<strong>in</strong> Bild streng von oben nach unten oder von l<strong>in</strong>ks nach<br />
rechts oder wie e<strong>in</strong> Fotoapparat als Ganzes anzuschauen. Im Unterschied zu Fotoapparat<br />
und Scanner machen wir uns unser eigenes Bild.<br />
Wie dieses subjektive Bild aussieht, hängt von unserer Stimmung, dem Interesse und der<br />
Motivation ab!<br />
Gedächtnis und Motivation<br />
Aufmerksamkeit ist wie ke<strong>in</strong>e andere geistige Leistung von Motivation abhängig.<br />
Andererseits s<strong>in</strong>d alle geistige Leistungen von Aufmerksamkeit abhängig. Insbesondere trifft<br />
dies auf das Gedächtnis zu. Es folgt hieraus, dass auch das Gedächtnis <strong>in</strong> hohem Maße von<br />
Motivation abhängt.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für die Rolle der Motivation bei Gedächtnisleistungen ist der Selbst-Referenz-<br />
Effekt. Informationen, die e<strong>in</strong>en persönlich betreffen, merkt man sich leichter, <strong>in</strong>tensiver und<br />
länger als Informationen, die lediglich von allgeme<strong>in</strong>er Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Beispiel stellt das <strong>in</strong>zidentelle Gedächtnis (Zufallsgedächtnis) dar. Hier werden<br />
Informationen zufällig so nachhaltig gespeichert, dass man sich häufig Jahre später noch<br />
daran er<strong>in</strong>nern kann. <strong>Die</strong>se Art der Gedächtnisleistung hat e<strong>in</strong>e hohe motivationale<br />
Komponente. <strong>Die</strong> starke Beteiligung von Gefühlen und Emotionen an jeder Motivation<br />
leuchtet unmittelbar e<strong>in</strong>.<br />
Beispiele f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> großer Zahl beim Er<strong>in</strong>nern von schönen Erlebnissen und Ereignissen<br />
aus unserer Biografie. Niemand würde auf die Idee kommen, Ereignisse, die man erlebt hat,<br />
auswendig zu lernen. Sie haften je nach persönlicher Bedeutung ganz von selbst <strong>in</strong><br />
unserem Gedächtnis.<br />
Motivation kann aber auch die Bereitschaft se<strong>in</strong>, sich e<strong>in</strong>e primär unangenehme<br />
Konzentrationsleistung zuzumuten, um bestimmte Inhalte zu lernen.<br />
Wir unterscheiden hier zwischen <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischer und extr<strong>in</strong>sischer Motivation. Letztere me<strong>in</strong>t<br />
Motivation durch äußere Anreize (Belohnungen), erstere me<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres Interesse an<br />
e<strong>in</strong>er Aufgabe.<br />
Es hat sich gezeigt, dass e<strong>in</strong>e extr<strong>in</strong>sische Motivation nur kurzfristig wirksam ist, während<br />
<strong>in</strong>tr<strong>in</strong>isiche Motivation zu dauerhafter und konsequenterer Anstrengungsbereitschaft führt.<br />
Bei der Frage, wie man sich für e<strong>in</strong>e bestimmte Lernleistung motiviert, sollte das Interesse<br />
am Thema gesucht werden, weil dies e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation erzeugt. Lernen, um<br />
Prüfungen zu bestehen oder um äußere Anerkennung zu bekommen, stellt als extr<strong>in</strong>sische<br />
Motivation e<strong>in</strong>e weniger erfolgreiche Basis dar.<br />
Wir halten also fest, dass alle Gedächtnisleistungen von Motivation gefördert oder beh<strong>in</strong>dert<br />
werden können. Letzteres erleben wir beim Vergessen von Namen, Term<strong>in</strong>en oder<br />
Begriffen, die uns nicht <strong>in</strong>teressieren.<br />
Gedächtnis und Verhalten<br />
Wenn jemand me<strong>in</strong>t, er habe wohl e<strong>in</strong> schlechtes Gedächtnis, me<strong>in</strong>t er etwas nicht<br />
Bee<strong>in</strong>flussbares und Feststehendes. In der Regel kommt ke<strong>in</strong>er auf die Idee, se<strong>in</strong> eigenes<br />
Verhalten für Gedächtnisfehler verantwortlich zu machen.<br />
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