Gedächtnismanagement in Kurzform â Die Zusammenfassung
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Das bedeutet, dass Sie um e<strong>in</strong>e geistige Gliederung oder Planung Ihres Vortrages nie<br />
herumkommen.<br />
Gehirnforscher, die mit neuronalen Netzen experimentieren, haben sich <strong>in</strong>tensiv damit<br />
beschäftigt, wie unser Gehirn aus konkreten Informationen das Wesentliche herausfiltert und<br />
das Unwesentliche gewissermaßen zur Seite legt.<br />
In stark vere<strong>in</strong>fachten Computer-Simulationen unserer Gehirntätigkeit wurde e<strong>in</strong> künstliches<br />
Modell für das kompetetive Lernen von Nervenzellverbänden getestet.<br />
<strong>Die</strong>ses kam unserer tatsächlichen Denkweise im Ergebnis sehr nahe.<br />
Es beruht darauf, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von Nervenzellknoten mite<strong>in</strong>ander darum konkurrieren<br />
(kompetetiv = wetteifernd) e<strong>in</strong>e wahrgenommene Information möglichst e<strong>in</strong>fach<br />
wiederzugeben.<br />
Wenn wir beispielsweise e<strong>in</strong> Rechteck anschauen, so wird dies im Gehirn zunächst (ähnlich<br />
wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Computer) als Komb<strong>in</strong>ation vieler e<strong>in</strong>facher Signale dargestellt.<br />
<strong>Die</strong> Netzhaut unseres Auges liefert hierfür die Vorgabe, <strong>in</strong>dem sie das wahrgenommene<br />
Rechteck als Ansammlung von Punkten an die Nervenzellen weiterleitet. <strong>Die</strong>se erstellen<br />
dann zunächst e<strong>in</strong>e Art „Bitmap-Datei“, die verhältnismäßig viel Speicherplatz frisst.<br />
<strong>Die</strong> nach geschalteten Nervenzellknoten fassen nun diese Punkte schrittweise zusammen,<br />
bis L<strong>in</strong>ien daraus werden und schließlich die geometrische Form e<strong>in</strong>es Rechtecks erkannt<br />
wird. <strong>Die</strong>se geometrische Form lässt sich durch viel weniger Nervenzellknoten darstellen als<br />
die Punktansammlung, welche die Netzhaut ursprünglich registriert hat. Genau genommen<br />
reicht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Formel aus, um das Rechteck darzustellen, wie wir aus dem<br />
Schulunterricht wissen. <strong>Die</strong> Nervenzellknoten bräuchten also zuletzt nur noch wenige Werte,<br />
um das Rechteck abzubilden. <strong>Die</strong> „Bitmap-Datei“ würde erheblich komprimiert.<br />
Das Interessante ist nun, dass unser Gehirn alle wahrgenommenen Bilder und<br />
Informationen <strong>in</strong> dieser Weise vere<strong>in</strong>facht. Wir nennen diesen Vorgang abstrahieren<br />
(wegziehen, vere<strong>in</strong>fachen) und betrachten das Abstrahieren als Grundeigenschaft unseres<br />
Denkens. Durch dieses Abstrahieren ist es uns möglich unsere Welt nach bestimmten<br />
Grundeigenschaften (Kategorien) zu ordnen.<br />
Ob e<strong>in</strong>e Information wesentlich oder unwesentlich ist, hängt dabei vom Kontext ab, auf den<br />
ich die Information beziehe.<br />
Wenn e<strong>in</strong> Kornfeld, das ich mir anschaue, die Form e<strong>in</strong>es Rechtecks hat, so ist dies völlig<br />
unwesentlich für die Frage, ob das Korn dieses Jahr gut steht und die Ernte ertragreich wird.<br />
Für die Kategorie der Größe dagegen ist die Form des Feldes von Bedeutung, weil ich bei<br />
e<strong>in</strong>er rechteckigen Form die Größe sehr leicht bestimmen kann (Länge x Breite).<br />
Für die Kategorie der Getreidequalität spielt die Form des Feldes ke<strong>in</strong>e Rolle, aber vielleicht<br />
die Farbe! Auch die Farbe kann vere<strong>in</strong>facht (abstrahiert) werden. So lässt sich aus den<br />
verschiedenen Farben e<strong>in</strong>es Getreidefeldes (Grüne, Braune und goldgelbe Kornähren) von<br />
unseren Nervenzellknoten die überwiegend dom<strong>in</strong>ierende Farbe herausf<strong>in</strong>den. Wir nehmen<br />
das Feld dann vielleicht als goldgelb wahr und f<strong>in</strong>den, dass das Getreide reif für die Ernte<br />
ist.<br />
Wenn unsere Nervenzellknoten e<strong>in</strong>e bestimmte Wahrnehmung vere<strong>in</strong>fachen sollen, ist es<br />
also wichtig für Sie, um welche Kategorie es gehen soll. (z.B. Form oder Farbe)<br />
Sie brauchen e<strong>in</strong>e Vorgabe oder e<strong>in</strong> Ziel, das Sie <strong>in</strong> ihrem Wettstreit um die e<strong>in</strong>fachste<br />
Darstellung anstreben können.<br />
E<strong>in</strong> solches Ziel wird ganz wesentlich davon bestimmt, worauf unsere <strong>in</strong>nere<br />
Aufmerksamkeit gerichtet ist. Wenn wir beispielsweise Hunger haben, werden wir eher das<br />
Getreide und dessen appetitliche Farbe beachten als die Form und Größe des Feldes.<br />
Wir kommen nun auf unseren Vortrag zurück und fragen uns, was e<strong>in</strong>e gehirngerechte<br />
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