Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW
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IGeL-Angebotsspektrum<br />
ausweiten und professioneller<br />
verkaufen<br />
IGeL als Instrument der<br />
Patienten- / Kundenbindung<br />
Werbekampagne zur verstärktenInanspruchnahme<br />
von IGeL<br />
Präventionspotenziale bei<br />
älteren Menschen ausschöpfen<br />
60 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
regionalen Akteure haben die besten Startchancen, die eigenen medizinischen<br />
Kompetenzen als Basis für den Ausbau von IGeL und Gesundheitsvorsorge zu<br />
nutzen.<br />
Als Maßnahmen zum Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen<br />
und Gesundheitsvorsorge werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />
� Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL<br />
Angesichts der Marktchancen muss bei den Akteuren der Gesundheitsversorgung<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> für eine verstärkte Bereitstellung von IGeL-<br />
Angeboten geworben werden. Insbesondere niedergelassene Ärzte müssen<br />
das Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen. Die Kenntnisse<br />
über ihre Patienten bieten eine ideale Ausgangsbasis für die Vermarktung<br />
von IGeL. Auf Grund der erforderlichen Investitionen sollten IGeL in Kooperation<br />
mehrerer Ärzte verschiedener Fachrichtungen idealerweise in Form einer<br />
gesonderten, unternehmerisch geführten IGeL-Praxis 82 mit höherwertigem<br />
Ambiente angeboten werden. In der gewohnten Praxisumgebung ist die Bereitschaft,<br />
IGeL selbst zu bezahlen, eher gering.<br />
Auch für die stationären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind IGeL<br />
ein wichtiges Instrument, um Patienten / Kunden langfristig an sich zu binden.<br />
Nach dieser Logik wird der Patient nach seiner Entlassung aus einer Klinik zum<br />
IGeL-Kunden und irgendwann evtl. wieder zum Patienten. Aus Gründen der<br />
Qualitätssicherung und der Glaubwürdigkeit gegenüber den Patienten sollte die<br />
Durchführung von IGeL durch Ärzte oder zumindest in enger Abst<strong>im</strong>mung mit<br />
den Ärzten geschehen.<br />
� Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL<br />
In der Bevölkerung bestehen zu wenig Kenntnisse über Krankheitsursachen<br />
und deren Prävention. Die Bevölkerung ist folglich noch nicht hinreichend für<br />
die Inanspruchnahme von IGeL und präventionsorientierten Selbstzahlerangeboten<br />
sensibilisiert. Im Hinblick auf die Vermarktung ist eine Internetplattform<br />
zu schaffen, die die Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> über das regionale<br />
bzw. lokale Spektrum an Angeboten informiert. Die Internetplattform sollte<br />
durch eine gemeinsame Werbekampagne aller Anbieter begleitet werden, die<br />
über die Vorteile von IGeL informiert und zur Inanspruchnahme an<strong>im</strong>iert.<br />
Als Zielgruppe sollten - wie be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus - zunächst v.a. ältere<br />
Menschen ins Auge gefasst werden. Gesundheitsvorsorge ist insbesondere mit<br />
zunehmendem Alter (etwa ab 50 bis 55) von Bedeutung. Bei dieser Zielgruppe<br />
bestehen beträchtliche unausgeschöpfte Präventionspotenziale 83 , z.B. bei der<br />
Ernährungs- und Bewegungsberatung. Die Kampagne sollte <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />
aber auch auf andere noch zu ermittelnde Zielgruppen ausgedehnt werden.<br />
82 siehe Handlungsfeld „Kooperationsförderung“: Ärztenetze<br />
83 siehe u.a. Arbeitsgruppe „Gesund altern“ des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung