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6. Jahrgang, Heft 1 (Mai 1976) - CatholicaPedia

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- 31 - VI<br />

Als König der Könige und Herr der Engel<br />

bist du in Hoheit erhaben über alle Wesenheiten,<br />

über Kräfte und Heerscharen.<br />

Du herrschest ewiglich auf dem Thron der Herrlichkeit<br />

in der Höhe.<br />

Dennoch hast du uns nicht verachtet.<br />

Du hast uns vielmehr getragen,<br />

als du unser Geschlecht in Gefahren sähest,<br />

als Unwissenheit und Dunkel uns umfangen hielten.<br />

Denn du sandtest uns zuerst heilige Propheten,<br />

dann aber hast du die Zeiten erwählt, in denen du dich<br />

würdigtest,<br />

selbst zu sprechen durch deinen Sohn.<br />

Er ist der Eingeborene, der aus dir hervorgeht,<br />

Sproß und Blüte deines Schoßes<br />

und Sonne aus Deinem Lichtwesen,<br />

Ja, Wahrheit, Leben, Heil.<br />

Der des Fleisches Enthobene ist Fleisch geworden,<br />

der Unkörperliche hat einen Leib angenommen.<br />

Er wandelte unter uns und lehrte uns jenes erhabene Vatergebet<br />

und feierte jenes hochheilige Opfer sonder Makel.<br />

Kostbare Opfergabe süßer Wohlduft ist er für uns geworden,<br />

und gar heilige Mysterien voll allen Lebens<br />

hat er uns geschenkt.<br />

Du also, o Herr, vollende uns in deinem weisheitsreichen Dienste<br />

auf daß wir mit reiner Seele, ungetrübtem Gewissen<br />

und loberfülltem Herzen<br />

zu dir rufen, beten und sprechen:<br />

Vater unser, der du bist in den Himmeln<br />

geheiligt werde dein Name.<br />

Zu uns komme dein Reich.<br />

Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.<br />

Gib uns heute unser tägliches Brot.<br />

Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren<br />

Schuldigern.<br />

Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel.<br />

Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit,<br />

Vater, Sohn und Heiliger Geist, jetzt und allezeit<br />

und in alle Ewigkeit. Amen."<br />

Wenn das Wort "M ach t", das eindeutig in Beziehung steht zu den<br />

im Eingang dieses Hochgebetes zum Vater stehenden Worten "Ursprung"<br />

( ) und "ursachlose Quelle allen Lebens" umfunktioniert wird<br />

in den Begriff Kraft ( ), dann liegt hier und gerade im Zusammenhang<br />

mit dem Sinn dieses Gebetes ein beachtliches Absinken vom Glauben<br />

an das ewig-schöpferische Sein Gottes und auch von der Ehrfurcht<br />

vor, die der Mensch als Geschöpf diesem Unbegreiflichen schuldet -<br />

der Weg zu Gott. Ganz abgesehen davon, daß sowohl das Hl. Meßopfer<br />

der Kirche wie auch diese ehrwürdigen Texte aus der Zeit<br />

der mit dem Blut der Märtyrer gefärbten Morgenröte der Christenheit<br />

viel zu kostbar sind, als daß man sie für Zugeständnisse und Experimente<br />

jedweder Art mißbrauchen dürfte. Fur Zwangseinschleusungen sind<br />

sie wirklich nicht in den christlichen Raum gestellt.<br />

Aber<br />

"w i r wollen aufrecht zwischen den Trümmern stehen<br />

und nicht am Boden liegen mit denen, die ohne Hoffnung sind."<br />

(Cyprian v. Karthago.)

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