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Experimente und Praxisversuche von Biobauern in Österreich

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Umsetzung <strong>von</strong> <strong>Praxisversuche</strong>n zur Untersuchung der Verfütterung<br />

<strong>von</strong> Kleesilage <strong>und</strong> Luzernegrünmehl <strong>in</strong> der Bioschwe<strong>in</strong>efütterung<br />

Leitung bzw. Mitarbeiter<strong>in</strong>nen: Re<strong>in</strong>hard Geßl, Gwendolyn Rudolph, Hubert Stark.<br />

Laufzeit: 2008-2010<br />

Institutionen: Forschungs<strong>in</strong>stitut für biologischen Landbau Wien, A-1070 Wien,<br />

Seidengasse 33-35/13. Email: gwendolyn.rudolph@fibl.org; Bioschwe<strong>in</strong> Austria<br />

Erzeugergeme<strong>in</strong>schaft, A-3874 Litschau, Schandachen 26.<br />

Weitere Information: http://www.fibl.org/de/oesterreich/schwerpunkte-at/tierhaltung-at.html<br />

Zusammenfassung:<br />

Im Rahmen des Projektes wurde Auswirkung der Verfütterung der <strong>in</strong>ländischen<br />

Eiweißfuttermittel Kleesilage <strong>und</strong> Luzernegrünmehlpellets auf Tageszunahmen,<br />

Magerfleischanteil- <strong>und</strong> Fettqualität sowie Futterverbrauch Bio- Mastschwe<strong>in</strong>e untersucht.<br />

Der Fütterungsversuch wurde mit je zwei (zeitversetzten) Durchgängen auf sieben Bio-<br />

Schwe<strong>in</strong>emastbetrieben <strong>in</strong> Niederösterreich durchgeführt. Die Kleesilagegruppen (KL)<br />

erhielten zusätzlich zum betriebstypischen Mastfutter Kleesilage ad libitum, die<br />

Luzernepelletsgruppen (LP) erhielten 5-7% Luzernegrünmehlpellets <strong>in</strong> das betriebstypische<br />

Mastfutter gemischt, die Kontrollgruppe (KO) bekam das betriebstypische Mastfutter ohne<br />

zusätzliche Komponenten.<br />

Die Diversität der Betriebe sowie die Mastleistungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Auswertung der<br />

Tageszunahmen deutlich erkennbar: Durchschnittliche Tageszunahmen der<br />

Kleesilagegruppen liegen bei 787g (+/-7,1Std. Error), die Tageszunahmen der<br />

Kontrollgruppen 810g (+/-5,3 Std.Error) sowie jene der Luzernepelletsgruppen 837g (+/-7,7<br />

Std.Error). Sowohl die Kleesilagegruppe (p= 0,000) als auch die Kontrollgruppe (p= 0,014)<br />

zeigen signifikant niedrigere Mastleistungen als die Luzernepelletsgruppe. Auffallend s<strong>in</strong>d<br />

zudem große Unterschiede zwischen dem 1. <strong>und</strong> 2. Durchgang. Im 1. Durchgang (Mast <strong>von</strong><br />

Frühjahr bis Herbst) unterscheiden sich die Tageszunahmen der Versuchs- <strong>und</strong><br />

Kontrollgruppen kaum. Im 2. Durchgang (Mast <strong>von</strong> Herbst bis Frühjahr) traten die<br />

Unterschiede zwischen den Gruppen auf, wobei die durchschnittlichen Tageszunahmen hier<br />

bei der Luzernepelletsgruppe 813g/d, der Kontrollgruppe 782g/d <strong>und</strong> der Kleesilagegruppe<br />

736g/d betrugen. Gr<strong>und</strong> für das schlechtere Abschneiden der Kleesilagegruppe im 2.<br />

Durchgang ist e<strong>in</strong>erseits die Jahreszeit <strong>und</strong> die sehr schlechte Qualität der Kleesilage im 2.<br />

Durchgang.<br />

Der durchschnittliche Magerfleischanteil der Kleesilagegruppe beträgt 59,1 %, jener der<br />

Kontrollgruppe 58,3 % <strong>und</strong> der Luzernepelletsgruppe 58,6 %. Die Kleesilagegruppe zeigt<br />

tendenziell höhere Magerfleischanteile gegenüber der Kontrollgruppe. Insgesamt wurden<br />

126 Mastschwe<strong>in</strong>en Rückenspeckproben zur Fettsäurenanalyse entnommen. Die<br />

Kontrollgruppe weist e<strong>in</strong> signifikant höheres <strong>und</strong> damit für die Ernährung des Menschen<br />

schlechteres n6:n3-Verhältnis zur Luzernepelletsgruppe (p=0,000) <strong>und</strong> zur Kleesilagegruppe<br />

(p=0,009) auf. Die Futterverwertung der Kleesilage- <strong>und</strong> Luzernepelletsgruppe ist durchwegs<br />

besser als jener der Kontrollgruppe. Tendenziell über die Dauer <strong>von</strong> zwei Durchgängen hat<br />

die Luzernepelletsgruppe mit 3,1kg/kg Zuwachs den ger<strong>in</strong>gsten Futterverbrauch, gefolgt <strong>von</strong><br />

der Kleesilagegruppe mit 3,27kg/kg Zuwachs <strong>und</strong> der Kontrollgruppe mit 3,33kg/kg Zuwachs.<br />

Fazit: Der erfolgreiche E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Kleesilage <strong>und</strong> Luzernegrünmehl <strong>in</strong> der Bio-<br />

Schwe<strong>in</strong>emast ist durchaus möglich, wichtig ist auf die Qualität der Futtermittel zu achten. Es<br />

bedarf weiterer Detailuntersuchungen zur Fettsäurenqualität, Futterverwertung sowie<br />

Möglichkeit der gleichzeitigen Eiweißreduktion im Mastfutter.

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