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Experimente und Praxisversuche von Biobauern in Österreich

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Optimierung der Peronosporabekämpfung im<br />

Organisch Biologischen We<strong>in</strong>bau<br />

MARTIN MEHOFER, KAREL HANAK UND BERNHARD SCHMUCKENSCHLAGER<br />

Lehr- <strong>und</strong> Forschungszentrum für We<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Obstbau Klosterneuburg<br />

A-3400 Klosterneuburg, Wiener Straße 74<br />

E-mail: Mart<strong>in</strong>.Mehofer@we<strong>in</strong>obst.at<br />

Derzeit <strong>in</strong> der Praxis im Organisch Biologischen We<strong>in</strong>bau zur Peronosporabehandlung<br />

verwendete Kupferpräparate <strong>und</strong> Braunalgenextraktpräparate mit Phosphonat bieten bei<br />

oftmaliger, arbeitszeitaufwendiger <strong>und</strong> vor allem term<strong>in</strong>gerechter Applikation (Beachtung des<br />

Infektionsdrucks, zwei sehr wichtige Behandlungsterm<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d unmittelbar vor <strong>und</strong> nach der<br />

Blüte) e<strong>in</strong>en guten Schutz vor Schäden durch Peronospora. Dabei besteht natürlich die<br />

Problematik der Befahrbarkeit der Fahrgassen bei hohen Niederschlagsmengen, die hier<br />

nicht diskutiert wird. Schwefelsaure Tonerdepräparate bieten bei mittlerem bis hohem<br />

Infektionsdruck trotz mehrmaliger Applikation e<strong>in</strong>en zu ger<strong>in</strong>gen Schutz. Die aus<br />

Umweltschutzgründen geforderte Reduktion des Kupfere<strong>in</strong>satzes kann mit Präparaten, die<br />

Phosphonat enthalten, erreicht werden. In diesem Zusammenhang besteht allerd<strong>in</strong>gs neben<br />

ideologischen Diskussionen auch e<strong>in</strong>e Diskussion über Rückstände im Most<br />

beziehungsweise We<strong>in</strong>. Zielführend ist daher die Verwendung der Braunalgenextrakte mit<br />

Phosphonat bis zur ersten Nachblütebehandlung <strong>und</strong> die anschließende Ausbr<strong>in</strong>gung <strong>von</strong><br />

Kupferpräparaten. In dieser Arbeit hat der Re<strong>in</strong>kupfere<strong>in</strong>trag hochgerechnet auf e<strong>in</strong> Hektar<br />

Fläche bei der Variante Braunalgenextrakt mit Phosphonat <strong>und</strong> anschließenden viermaligen<br />

Verwendung <strong>von</strong> Kupferpräparaten 1,9 kg/ha <strong>und</strong> bei der Variante mit siebenmaliger<br />

Anwendung <strong>von</strong> Kupferpräparaten 2,5 kg/ha betragen. Neben der Stärke des<br />

Infektionsdruckes ist die tatsächlich erforderliche Menge an Re<strong>in</strong>kupfer <strong>von</strong> der Formulierung<br />

der Kupferpräparate abhängig. E<strong>in</strong>e weitere Reduzierung beziehungsweise e<strong>in</strong>e<br />

Bekämpfungsstrategie ohne Anwendung <strong>von</strong> Kupferpräparaten oder ohne Anwendung <strong>von</strong><br />

phosphonathältigen Präparaten ist aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden, klimatisch bed<strong>in</strong>gten Stärke<br />

an Infektionsereignissen durch Peronospora nicht nur bei re<strong>in</strong>en Vitis V<strong>in</strong>ifera Rebsorten<br />

derzeit nicht vorstellbar, um weiterh<strong>in</strong> die Existenz des Organisch Biologischen We<strong>in</strong>baus zu<br />

ermöglichen.<br />

Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3 Abbildung 4<br />

Abbildung 1: Laubwand der Kontrollvariante (ke<strong>in</strong>e Peronosporabekämpfung).<br />

Abbildung 2: Laubwand nach dreimaliger Behandlung mit phosphonsäurehältigem<br />

Braunalgenextrakt <strong>und</strong> viermaliger Behandlung mit schwefelsaurem<br />

Tonerdepräparat.<br />

Abbildung 3: Laubwand nach dreimaliger Behandlung mit phosphonsäurehältigem<br />

Braunalgenextrakt <strong>und</strong> viermaliger Behandlung mit Kupferhydroxid.<br />

Abbildung 4: Laubwand nach dreimaliger Behandlung mit Kupferoktanoat <strong>und</strong> viermaliger<br />

Behandlung mit Kupferhydroxid.<br />

Alle Abbildungen / Fotos am 11. Oktober 2010.

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