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Experimente und Praxisversuche von Biobauern in Österreich

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Ökologische Landwirtschaft im Steirischen Vulkanland –<br />

hemmende <strong>und</strong> fördernde Faktoren sowie Chancen durch die<br />

ökologische Landwirtschaft für die Region<br />

Manfred Hödl (Diplomarbeit, Abschluss voraussichtlich April 2011)<br />

Kontakt: manfred.hoedl@gmx.at<br />

Im Steirischen Vulkanland lag der Anteil an Biobetrieben im Jahr 2009 bei 4,2%, was im<br />

österreichischen Vergleich e<strong>in</strong>en relativ niedrigen Anteil darstellt. Demzufolge wurde <strong>in</strong> dieser<br />

Diplomarbeit der Frage nachgegangen, welche hemmenden <strong>und</strong> fördernden Faktoren es <strong>in</strong><br />

der Region für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft gibt, <strong>und</strong> welche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen notwendig wären, um den Anteil an Biobetrieben signifikant zu<br />

steigern. Außerdem wurde untersucht, <strong>in</strong>wiefern die Region da<strong>von</strong> profitieren könnte, sich zu<br />

e<strong>in</strong>er „Bioregion“ (e<strong>in</strong>er Region mit e<strong>in</strong>em Anteil an <strong>Biobauern</strong> über dem österreichischen<br />

Durchschnitt, wobei es auch e<strong>in</strong>e Interaktion der ökologischen Landwirtschaft mit weiteren<br />

Gliedern der Wertschöpfungskette gibt) zu entwickeln.<br />

Es wurden 27 qualitative Interviews mit konventionellen Bauern, <strong>Biobauern</strong> <strong>und</strong> Experten<br />

durchgeführt. In den Interviews wurden als bedeutendste hemmende Faktoren unpassende<br />

Strukturverhältnisse <strong>in</strong> der Forschungsregion (kle<strong>in</strong>strukturierte Landwirtschaft, die meist im<br />

Nebenerwerb <strong>in</strong>tensiv betrieben wird), e<strong>in</strong> Mangel an Informationen konventioneller<br />

Landwirte, sowie e<strong>in</strong> unzureichendes Beratungsangebot über ökologische Landwirtschaft<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Region festgestellt. Zudem wirken Mehrarbeit, hohe Investitionskosten,<br />

ungesicherte Vermarktungsmöglichkeiten <strong>und</strong> e<strong>in</strong> hohes Preisbewusstse<strong>in</strong> heimischer<br />

Konsumenten e<strong>in</strong>er Umstellung entgegen. E<strong>in</strong>er Umstellung förderlich s<strong>in</strong>d Faktoren wie die<br />

persönliche Überzeugung der Landwirte, e<strong>in</strong>e starke mediale Präsenz der ökologischen<br />

Landwirtschaft, teilweise gute Vermarktungsmöglichkeiten besonders im ökologischen Anbau<br />

<strong>von</strong> Sonderkulturen, sowie e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung <strong>von</strong> Erosionen im Ackerbau.<br />

Um den Anteil an Biobetrieben <strong>in</strong> der Region zu erhöhen, forderten die Befragten <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie gute Vermarktungsmöglichkeiten, höhere Preise für ihre Produkte <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Förderung der ökologischen Landwirtschaft seitens der Politik <strong>und</strong> der Interessensvertretung<br />

der Bauern. Verbessertes Bio-Beratungsangebot <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong>sbildung über ökologische<br />

Landwirtschaft sowohl bei Produzenten als auch Konsumenten wurde als notwendige<br />

Voraussetzungen gesehen. Die Befragten sehen Vorteile <strong>in</strong> der Gründung e<strong>in</strong>er Bioregion <strong>und</strong><br />

erwarten sich dadurch e<strong>in</strong>e gesteigerte Attraktivität der Region <strong>und</strong> positive Auswirkungen<br />

auf den Tourismus <strong>und</strong> auf alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Zur Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er Bioregion wäre das geme<strong>in</strong>same Auftreten <strong>von</strong> Regionalpolitik, Interessensvertretung<br />

der Bauern <strong>und</strong> landwirtschaftlichem Schulwesen notwendig um Landwirten den Ökolandbau<br />

näher zu br<strong>in</strong>gen. Die Schaffung e<strong>in</strong>er Bio-Vulkanland-Marke könnte e<strong>in</strong> wirtschaftlicher<br />

Schub für <strong>Biobauern</strong> <strong>und</strong> die Region selbst werden.<br />

Arbeitsgruppe Wissenssysteme <strong>und</strong> Innovationen, Institut für Ökologischen Landbau, Department für<br />

Nachhaltige Agrarsysteme, Universität für Bodenkultur Wien. www.nas.boku.ac.at/oekoland.html

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