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Experimente und Praxisversuche von Biobauern in Österreich

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Ampferregulierung durch <strong>in</strong>tensive Beweidung. Ergebnisse aus<br />

e<strong>in</strong>em Exaktversuch sowie <strong>in</strong> der Praxis<br />

Leitung bzw. Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen: A. Ste<strong>in</strong>widder, W. Starz, W. Anger<strong>in</strong>ger<br />

Institution(en): Bio-Institut des Lehr- <strong>und</strong> Forschungszentrum für Landwirtschaft, LFZ<br />

Raumberg-Gumpenste<strong>in</strong>, Raumberg 38, A-8952 Irdn<strong>in</strong>g, <strong>Österreich</strong>, E-Mail:<br />

andreas.ste<strong>in</strong>widder@raumberg-gumpenste<strong>in</strong>.at<br />

W. Anger<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> G. Neumann, Bio-Ernte Steiermark <strong>und</strong> LK Steiermark,<br />

Krottendorferstrasse 81, 8010 Graz;<br />

Laufzeit: 2007-2010<br />

Weitere Informationen: www.raumberg-gumpenste<strong>in</strong>.at/Weide<strong>in</strong>fos (Veröffentlichungen,<br />

Abschlussbericht, Info-Plattform zum Thema)<br />

Zusammenfassung: Die Reduktion des Ampferbesatzes <strong>in</strong> stark belasteten<br />

Grünlandflächen stellt <strong>in</strong> der biologischen Landwirtschaft e<strong>in</strong>e große Herausforderung dar<br />

<strong>und</strong> kann nur erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn begleitende Maßnahmen zur Ursachenregulierung<br />

durchgeführt werden. Effektive Regulierungsmaßnahmen beruhen bislang auf sehr<br />

arbeits<strong>in</strong>tensiven manuellen oder masch<strong>in</strong>ellen Verfahren. Im Rahmen e<strong>in</strong>es Projektes<br />

wurde die Möglichkeit der Ampferreduktion durch <strong>in</strong>tensive Beweidung <strong>von</strong> Grünlandflächen<br />

mit R<strong>in</strong>dern geprüft. Dazu wurde am Bio-Lehr- <strong>und</strong> Forschungsbetrieb Moarhof e<strong>in</strong><br />

dreijähriger Versuch auf e<strong>in</strong>er ampferbelasteten Fläche angelegt. Dabei wurde auf der<br />

Fläche 2008 <strong>und</strong> 2009 e<strong>in</strong>e Kurzrasenweidehaltung durchgeführt <strong>und</strong> im Jahr 2010 der<br />

Pflanzenbestand bei Schnittnutzung beurteilt. Innerhalb der Versuchslaufzeit konnte werde<br />

e<strong>in</strong>e signifikante Reduktion noch e<strong>in</strong>e Zunahme des Stumpfblättrigen Ampfers (Rumex<br />

obtusifolius) beobachtet werden. Durch die Beweidung <strong>und</strong> vor allem bei der Variante mit<br />

begleitender Übersaat zu e<strong>in</strong>er signifikanten Veränderung des Pflanzenbestandes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

gewünschte Richtung. Die Übersaat mit Wiesenrispengras (Poa pratensis) der Sorte BALIN<br />

führte zu e<strong>in</strong>em signifikantem Anstieg <strong>von</strong> diesem <strong>und</strong> förderte so die Stabilität der<br />

Grasnarbe. Die Komb<strong>in</strong>ation aus Kurzrasenweide <strong>und</strong> Übersaat lenkte den Bestand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

gewünschte Richtung. In e<strong>in</strong>em zusätzlich gestarteten Praxisprojektteil setzten 9 Betriebe<br />

über e<strong>in</strong> bis zwei Jahre eigenverantwortlich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Kurzrasenbeweidung auf e<strong>in</strong>er<br />

ampferbelasteten Fläche um <strong>und</strong> dokumentierten ebenfalls den Erfolg der Strategie. Wie die<br />

Ergebnisse des Praxisprojektteils zeigen, stellt das Erreichung e<strong>in</strong>es hohen Tierbesatzes<br />

<strong>und</strong> damit entsprechendem Verbisses der Ampferpflanzen, <strong>in</strong> der Praxis e<strong>in</strong>e große<br />

Herausforderung dar. In jenen Situationen wo Ampferpflanzen nur ger<strong>in</strong>g an- bzw.<br />

abgefressen wurden, kamen ab Juli vermehrt Ampferpflanzen <strong>in</strong> die Blüte <strong>und</strong> im August<br />

auch <strong>in</strong> die Samenreife. Obwohl nur drei Landwirte/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e deutliche Reduktion der<br />

Ampferpflanzen durch Beweidung erzielten, gaben alle Projektbetriebe an, dass ihrer<br />

E<strong>in</strong>schätzung nach die Ampferreduktionsmethode bei richtiger Umsetzung funktionieren<br />

dürfte. Als sehr wichtig für den Erfolg der Methode werden die mehrjährige Durchführung<br />

<strong>und</strong> das Erreichen e<strong>in</strong>es hohen Weidedrucks bzw. e<strong>in</strong> früher Weidebeg<strong>in</strong>n im Frühl<strong>in</strong>g<br />

angesehen. Daneben werden auch der Ausgangspflanzenbestand (Weidegräseranteil, Alter<br />

der Ampferpflanzen etc.) <strong>und</strong> die Durchführung e<strong>in</strong>er Übersaat als wichtig für den Erfolg<br />

angesehen.

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