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Konfliktregelung und Friedenssicherung im internationalen System

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2.1. Was ist ein Konflikt? 25<br />

Abbildung 1: Das Konfliktdreieck<br />

Einstellung<br />

Vermeidung<br />

Situation<br />

Konfliktgegenstand<br />

Prävention<br />

Verhalten<br />

In einem Dreiecksverhältnis zwischen Situation, Einstellung <strong>und</strong> Verhalten lassen<br />

sich die Interdependenzen eines Konfliktes am besten darstellen. Dabei ist die<br />

Vermeidung eines Konfliktes eher auf die Situation fokussiert, während die Prävention<br />

pr<strong>im</strong>är Verhaltensweisen <strong>und</strong> Einstellungen zu modifizieren versucht.<br />

Vorab sei auf ein Charakteristikum der Konfliktforschung aufmerksam gemacht,<br />

das sie gegenüber der Beschäftigung mit klassischen Großkonflikten, wie sie etwa<br />

in der Lehre von den Internationalen Beziehungen oder <strong>im</strong> Völkerrecht betrieben<br />

wird, abgrenzt: Sie begreift den Krieg <strong>und</strong> andere Formen zwischenstaatlicher<br />

Konflikte nicht mehr als besonders abgegrenzte Gegenstände, sondern als Beispiele<br />

einer allgemeineren Form menschlichen Verhaltens, nämlich des gesellschaftlichen<br />

bzw. sozialen Konflikts.<br />

Konfliktphänomene sind in ihren verschiedenen Formen unausweichliche <strong>und</strong><br />

jeder gesellschaftlichen Organisation <strong>und</strong> jedem gesellschaftlichen Interaktionsverhalten<br />

innewohnende, sogenannte endemische Faktoren. Sie entstehen<br />

als individuelle oder Gruppen-Reaktionen in Situationen, die durch Knappheit<br />

von <strong>und</strong> Auseinandersetzung um die Verfügung über Ressourcen gekennzeichnet<br />

sind. Sie werden hervorgerufen durch die Teilung, Ausdifferenzierung<br />

<strong>und</strong> Spezialisierung gesellschaftlicher Rollen. Und sie werden vor allem<br />

erzeugt durch eine differenzierte Verteilung von Macht <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />

Wettbewerb um Einfluss, Status <strong>und</strong> Herrschaft.<br />

„Social conflict is a likely guest wherever human beings set up forms of<br />

social organisation. It would be difficult to conceive of an ongoing society<br />

where social conflict is absent. The society without conflict is a dead society<br />

[...] like it or not, conflict is a reality of human existence and therefore a<br />

means of <strong>und</strong>erstanding social behaviour [...]” (Lee 1964: 3).<br />

Prämissen der<br />

Konfliktforschung<br />

Konflikt als endemisches<br />

Moment<br />

gesellschaftlicher<br />

Organisation

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