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Konfliktregelung und Friedenssicherung im internationalen System

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2.2 Konfliktursachen <strong>und</strong> Konfliktstrukturen 37<br />

Die dritte Komponententeilmenge in unserem kleinen Konfliktmodell schließlich<br />

subsumiert das tatsächliche Konfliktverhalten der Konfliktparteien – d.h.<br />

ihre Versuche, ihre sich gegenseitig ausschließenden Ziele zu verwirklichen.<br />

Wir verstehen unter Konfliktverhalten einer Konfliktpartei alle Aktionen dieser<br />

Partei in einer Konfliktsituation, die auf die Gegenpartei(en) mit dem Ziel gerichtet<br />

sind, die Gegenseite dazu zu bewegen, ihre Ziele aufzugeben oder zu<br />

modifizieren. Die dabei von der Konfliktpartei verfolgten Strategien sind in der<br />

Regel negativ besetzt: Erhöhung der der Gegenseite bei der Verfolgung ihrer<br />

Ziele entstehenden Kosten, (nicht-) physischer Zwang, Drohung mit oder Anwendung<br />

von Gewalt. Die Nähe dieser Definition zum Verständnis von Macht,<br />

wie es Max Weber formuliert hat, ist auffällig: Macht wird verstanden als<br />

Chance, den eigenen Willen auch gegen den Widerstand der Betroffenen durchzusetzen.<br />

Unser Exkurs in die theoretischen Gr<strong>und</strong>zusammenhänge der Konfliktforschung<br />

mag dem einen oder anderen als – in der negativen Bedeutung des Wortes –<br />

höchst akademisch vorkommen. Jedoch:<br />

„… discussions of f<strong>und</strong>amental terms and concepts, and attempts to achieve<br />

initial clear thinking should be sympathetically considered. Clear analysis<br />

should always precede action, and this is the case whether one is trying to<br />

<strong>und</strong>erstand a conflict, win it, or find a solution before it becomes too<br />

destructive. Consider the pr<strong>im</strong>e problem of how a society, intra or<br />

international, can cope with intense conflicts. To a large degree, the manner<br />

in which any social system attempts to deal with conflict depends upon the<br />

dominant thrones in that society about the nature of the phenomenon, about<br />

its structures, and about the way in which it develops (perhaps in<br />

‘<strong>und</strong>esirable' directions).” (Mitchell 1981: 32f)<br />

Im letzten Kapitel, <strong>im</strong> Anschluss an die Erscheinungsformen von Konflikten, wollen<br />

wir eine erweiterte Ursachenmatrix vorstellen <strong>und</strong> anhand eines Fallbeispiels<br />

einen „Praxistest“ durchführen.<br />

Übungsaufgaben:<br />

a) Nennen Sie drei Charakteristika eines Konflikts.<br />

b) Welche Gr<strong>und</strong>ursachen für Konflikte unterscheidet man <strong>und</strong> warum<br />

können sie für die Analyse wichtig sein?<br />

Konfliktverhalten

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