1.VO 15.10. Bilder auf: http://www.baukunst.tuwien.ac.at/vittoria ...
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<strong>1.VO</strong> <strong>15.10.</strong><br />
<strong>Bilder</strong> <strong>auf</strong>:<br />
<strong>http</strong>://<strong>www</strong>.<strong>baukunst</strong>.<strong>tuwien</strong>.<strong>ac</strong>.<strong>at</strong>/<strong>vittoria</strong>/indice-occhio/index.htm<br />
Renaissance: St. Peter in Rom; Kuppel von Michelangelo<br />
Barock: Schloß von Versailles<br />
19.Jh: Klassizismus, Historismus<br />
20er: Moderne: Bauhaus - Gropius<br />
Womit befaßt sich Architekturgeschichte?<br />
Ikonen der Baukunst: Obwohl sie nie gebaut wurden, h<strong>at</strong>ten sie viel Einfluß <strong>auf</strong> die<br />
Baugeschichte<br />
- Bsp. Mies van der Rohe: Glashochhaus: gehört ebenso zur<br />
Architekturgeschichte wie das Alltägliche, z.B. ein F<strong>ac</strong>hwerkhaus aus dem<br />
13. Jh<br />
- Bsp. Würstlstand, Baugerüst<br />
Ein Gebäude wird zur Ikone der Baukunst durch die Rezeption. Es stellt sich die<br />
Frage der Relevanz eines Gebäudes.<br />
Auch die beteiligten Personen gehören zur Architekturgeschichte: ArchitektInnen,<br />
Bauberechtigte, BauarbeiterInnen,..<br />
Bautypen:<br />
- Sakralbau: religiöse Bauten wie Kloster, Kapelle, Friedhof<br />
- Profanbau<br />
? Alberti: unterschied 6 Elemente der Architektur; das allerwichtigste war für ihn der<br />
Ort. Er unterteilte den Ort in<br />
- Regio (Gegend, Gebiet)<br />
- Aria (Gelände, Baupl<strong>at</strong>z)<br />
Bsp. Trulli in Apulien: bestehen aus regionalem Baum<strong>at</strong>erial und können nur dort<br />
gebaut werden<br />
? Zeit ist ein zweiter wichtiger Faktor. Im romanischen Mauerwerk bildeten Ziegel<br />
die Variabilität der Fassade; heute dagegen werden Stahlkonstruktionen<br />
verwendet.<br />
Klotz: "Architekturgeschichte ist die Geschichte der gebauten Umwelt."<br />
Bsp. Luftbild <strong>auf</strong> Felder bei München: Reste von alten keltischen Heiligtümern,<br />
die als Steinbruch benützt wurden und heute nur noch am Luftbild erkennbar sind.<br />
Verschwundene Architektur kann also auch Thema der Rezeption werden.<br />
Bsp. Berliner Stadtschloß: eine der ältesten Bauten der Stadt und ein relevantes<br />
Bauwerk. 1947 findet darin eine Ausstellung zum "neuen Bauen" st<strong>at</strong>t. Deshalb wird<br />
das Stadtschloß 1950 durch Ulbricht gesprengt, weil es ein in der DDR nicht genehmes<br />
Symbol darstellt. N<strong>ac</strong>h 1989 (Fall des Eisernen Vorhangs) wird eine Atrappe an die<br />
Stelle des Schlosses gebaut; inzwischen wurde beschlossen, daß es<br />
wiederhergestellt werden soll. Das Schloß war nie bewohnt, es h<strong>at</strong> seine
Relevanz nur durch die Rezeption erhalten.<br />
Als Werbeträger genützte Baugerüste oder Mobilklos sind für die Architekturgeschichte<br />
nicht relevant, können aber plötzlich "zu einem Mosaikstein in einem Kontext" werden,<br />
z.B. wenn jemand ein Buch darüber schreibt.<br />
B<strong>auf</strong>orschung: beschäftigt sich mit der Vergangenheit von Architektur.<br />
Bsp: Kirche, im 8.Jh abgebrannt und abgetragen: Das Luftbild zeigt den Grundriß<br />
der Kirche und ist Gegenstand der B<strong>auf</strong>orschung.<br />
Arnheim: bezeichnete Wahrnehmung als aktiven Prozeß. Schrieb das Buch<br />
"Anschauliches Denken": ><br />
Bsp. "Stellen Sie sich alle NICHT einen blauen Elefanten vor"<br />
Mies van der Rohe: N<strong>at</strong>ionalgalerie in Berlin<br />
Das Gedächtnis funktioniert über Abstraktionen und Vereinf<strong>ac</strong>hungen; es wird<br />
k<strong>at</strong>egorisiert. Wer sich einen Baum vorstellt, unterscheidet nicht zwischen Birke und<br />
Tanne.<br />
Gehry (Guggenheim-Museum in Bilbao) wurde oft n<strong>ac</strong>hgesagt, er baue "barock"; jedoch<br />
h<strong>at</strong> er zwar barocke Rezepte verwendet, sie dabei aber transformiert und nicht<br />
einf<strong>ac</strong>h übernommen. Ebenso verwendet Mies van der Rohe Konzepte des Parthenon,<br />
ohne dabei "abzuschreiben". Es handelt sich um einen ähnlichen Umgang mit den<br />
Details und M<strong>at</strong>erialien oder ähnliche Konzeptionen, so wie die Konzeptionen von<br />
Birke und Tanne ähnliche sind.<br />
2.VO 16.10.<br />
Aspekte des Tragens - die Stütze<br />
Die Arbeit der Architektin/ des Architekten betrifft v.a. die Schaffung des Raums. Dabei<br />
spielt die Höhe eine wichtige Rolle.<br />
Bsp. Laugier: Architektur muß schützen und soll einen nicht begraben. Wie behält man<br />
die Decke oben?<br />
Bsp. Asterix: Furcht, daß einem der Himmel <strong>auf</strong> den Kopf fällt - eine Urangst der<br />
Menschen.<br />
tektum = D<strong>ac</strong>h; Decke<br />
Bsp. Kupferstich aus dem 18. Jh: Samson, der die Decke zerstört, indem er die Säulen<br />
umwirft<br />
Diese Angst vor dem Einbrechen der Decke ging in der Form des Himmelsd<strong>ac</strong>hs auch<br />
in die Mythologie über.<br />
Bsp. Rom: In einer alten Kirche wurde die Decke mit Steinen bemalt.<br />
Bsp. Atlas: Riese in menschlicher Gestalt, der den Himmel trägt<br />
Bsp. Erichtheon: spätester großer Neubau <strong>auf</strong> der Akropolis. Decke wird von<br />
menschlichen Gestalten getragen.<br />
Neumeier: ><br />
Die Vitruvschen Proportionen waren bis ins 20. Jahrhundert gültig; dann tr<strong>at</strong> eine<br />
Wandlung ein; die Maschine ist das neue Vorbild geworden.<br />
><br />
Bsp. WTC - vorher, n<strong>ac</strong>hher
Entwurf für das N<strong>ac</strong>hfolgegebäude des WTC: Der Architekt baut nicht nur die<br />
Konstruktion, sondern er zeigt auch, daß sie hält: Durch die Gestaltung geht er mit der<br />
vorhandenen Angst um.<br />
Bötticher: unterscheidet zwischen Kernform und Kunstform. Die Griechen begnügten<br />
sich beispielsweise nicht mit der Kernform.<br />
Bsp. an<strong>at</strong>olisches Fl<strong>ac</strong>hd<strong>ac</strong>hhaus: Kernform<br />
? GRIECHISCHE ARCHITEKTUR<br />
Bsp. Tempel in Korinth:<br />
- Kannelluren: Einzelteile wie Muskelstränge - beides symbolisiert Kraft<br />
- Enthasis: Schwellung - breiteste Stelle im untersten Drittel der Säule<br />
- Architraph<br />
- Kapitell<br />
- Schaft<br />
- Stylob<strong>at</strong><br />
Die korinthische Säule trägt leicht, ist schlanker als die dorische oder die<br />
ionische.<br />
Bsp. Parthenon: Die Stützen stehen außen; sie umgeben den eigentlichen Tempel in<br />
einer Ringhalle. Der griechische Tempelbau ist stark tektonisch.<br />
Tektonik = harmonisches Zusammenfügen von Einzelteilen<br />
Bsp. römischer Tempel im Vergleich mit Maison Caret: MC wirkt äußerlich ähnlich<br />
(Podest..)<br />
? RÖMISCHE ARCHITEKTUR<br />
Grundriß des römischen Tempels: Stützen finden sich nur in der Vorhalle. Säulen sind<br />
nur Halbsäulen, die sich an der Wand entlangziehen. Es gibt eine Rückseite! Die<br />
Wand trägt; die Säulen sind nicht mehr so wichtig. Entscheidend sind Bogen und<br />
Gewölbe; es gibt keine Stützen. Ziegelverschalung; mit Stuck/Marmor verkleidet.<br />
M<strong>at</strong>erial: opus cementicium ( = Beton): von Römern erfunden; Grundlage aller<br />
römischen Bauten<br />
Dort, wo Säulen einzeln zum Eins<strong>at</strong>z kommen, werden sie zur Skulptur; sie dienen als<br />
Dekor<strong>at</strong>ionselement, Raumteiler; sie tragen keine Last.<br />
Bsp. Colosseum<br />
Die Halbsäulen dienen nur der Repräsent<strong>at</strong>ion.<br />
Bsp. Aquädukt<br />
besteht aus opus cementicium; entscheidendes Merkmal: Bögen. Säulen tragen<br />
nichts mehr! (Gegens<strong>at</strong>z: griechische Architektur)<br />
? ROMANIK<br />
Durch die ausschließliche Beschäftigung mit Rundbögen ergibt sich ein Problem mit den<br />
Spannweiten; mehrere Räume müssen aneinandergebaut werden, da die möglichen<br />
Spannweiten sehr begrenzt sind - die Säule als tragendes Element kehrt wieder. Säulen<br />
tragen in der Romanik nicht die Stützen, sondern die Wand. Dadurch ergibt sich<br />
ein Kampf vom Übergang von der runden Säule zur Wand mit eckigem Querschnitt.
Die Säule bildet das Modul für den gesamten Bau.<br />
Blendarkaden; dicke, kräftige Säulen<br />
? GOTIK<br />
besteht nur noch aus Stützen. Alles strebt n<strong>ac</strong>h oben. Die ganze Last steht <strong>auf</strong> der<br />
Skelettkonstruktion der Stützen.<br />
Stützpfeiler, Fialen<br />
Die Stützpfeiler sind keine Säulen mehr, sondern Bündelpfeiler. Die Höhe wird negiert,<br />
indem so getan wird, als wäre es unheimlich leicht, hier hochzukommen. Die<br />
Kämpfer werden immer kleiner, die Stützen verschwimmen miteinander: "ein optischer<br />
Fahrstuhl n<strong>ac</strong>h oben"<br />
? RENAISSANCE<br />
Die Säule ist Teil der Wand und trägt nicht. Zentral sind die optischen Effekte mit Licht;<br />
der Kirchenraum wird von oben beleuchtet. Leichtigkeit wird durch die Lichtführung<br />
geschaffen. Säulen werden viel spielerischer verwendet. Selbst die Säulen der<br />
Eingangshallen (Portikus) werden zur Bauskulptur.<br />
Bsp. Bramante: Säule nur Verzierung<br />
Bsp. Kirche San Giorgio Maggiore in Venedig<br />
? BAROCK<br />
übernimmt und intensiviert die Renaissance. Die Stütze rückt total an die Wand - es gibt<br />
keine freistehenden Säulen mehr. Wichtiges Merkmal: Dynamik<br />
Bsp. Rom: Qu<strong>at</strong>tro Fontane<br />
Deckenfresken: illusionistische Malereien mit Engeln, Girlanden,.. ~ 1730<br />
Illusion des Verschwindens der Höhe und der Decke, einer Leichtigkeit der Decke<br />
? INDUSTRIALISIERUNG<br />
Zeitgleich beginnt in England die Industrialisierung. In einem neuen<br />
Produktionsverfahren wurden Eisen hergestellt. Das neue M<strong>at</strong>erial Gußeisen ist<br />
sehr fest, gut formbar, in großer Menge herstellbar und vielfältig einsetzbar. Zu Beginn<br />
wird das Gußeisen nur für Maschinen verwendet.<br />
Bsp. Dampfmaschine aus Gußeisen mit dorischen Säulen<br />
Bsp. Palmenhaus England: Gußeisen wurde für die Gärtnerei entdeckt, da es größere<br />
Spannweiten ermöglichte. Die Glasflächen wurden ebenfalls größer.<br />
Bsp. Cristal Pal<strong>ac</strong>e von Joseph Paxton: anläßlich der Weltausstellung 1850 in London<br />
erbaut. Für den Bau werden nur 6 Mon<strong>at</strong>e benötigt. Es wird versucht, vorgefertigte<br />
Teile durch Addition unendlich zu erweitern. Das Gebäude ist ein Wegbereiter des<br />
neuen M<strong>at</strong>erials Gußeisen. Es besteht aus ca. 300 000 Quadr<strong>at</strong>meter Glasflächen.<br />
1889: Weltausstellung in Paris<br />
Bsp. Eiffelturm<br />
Zu dieser Zeit trennen sich Ingenieurwesen und Architektur. Das neue M<strong>at</strong>erial wird von<br />
den ArchitektInnen nur verhalten verwendet. Formen werden häufig aus Barock und
Klassizismus übernommen.<br />
Bsp. französisches Wohnhaus: Kombin<strong>at</strong>ion mit Glashaus<br />
Karl Friedrich Schinkel: steht dem Gußeisen ablehnend gegenüber. Er ist der Urheber<br />
eines P<strong>at</strong>ents für Stahlbeton (1988). Die Zugfestigkeit des Stahls wird mit der<br />
Druckfestigkeit des Steins kombiniert.<br />
Ortbeton: vor Ort gegossen<br />
Gottfried Semper: spricht Eisen die Fähigkeit zur Architektur ab, weil das Auge an dem<br />
dünnen Eisen nicht befriedigt wird.<br />
Stüler: erfindet eine neue Art von Deckenkonstruktion.<br />
Henri Labrouste: führt ungeschminkt das M<strong>at</strong>erial vor<br />
Bsp. Bibliotec n<strong>ac</strong>ional<br />
Bsp. Mies van der Rohe: Neue N<strong>at</strong>ionalgalerie in Berlin: Ikone des Stahlbaus. Pl<strong>at</strong>te <strong>auf</strong><br />
8 schmalen Stützen<br />
Foster: Renault - Showroom 1984: für eine Ausstellung gebaut<br />
Die Last ruht nicht mehr <strong>auf</strong> einer Stütze, sondern hängt an ihr. "Foster trägt die<br />
Kräfte spazieren." Die Immobilie wird plötzlich mobil. Die Stütze wird zum l<strong>auf</strong>enden<br />
Bein, zum anthropomorphen Element.<br />
Bsp. Le Corbusier: Domino - Haus<br />
Stützen und Pl<strong>at</strong>ten sind gegossen. Monolith ( = aus einem Stück)<br />
In den 30er Jahren wurde Beton vorwiegend für Fußböden verwendet. Der Grund war<br />
eine niedrigere Brandgefahr im Vergleich zur Verwendung von Holz.<br />
Bsp. Le Corbusier: Unite d'habit<strong>ac</strong>ion in Marseilles<br />
Vor Ort gegossene Stützen werden wie Plastiken angewandt. Die Kräfte werden<br />
von den Säulen im 60-Grad-Winkel abgetragen.<br />
Bsp. Braun: Handelsstätte: Stützen "<strong>auf</strong> Zehenspitzen"<br />
3.VO 22.10.<br />
Der minoische/mykenische Kulturkreis<br />
? DER MINOISCHE KULTURKREIS<br />
Verbreitung: Kreta<br />
Merkmale:<br />
- Labyrinthe<br />
- offenes System, keine Befestigungen, viel Handel<br />
- Es gibt keine Tempel.<br />
Bsp. Bild: Mythos vom Fall des Ikaros<br />
Ikaros ist der Sohn von Daidalos. Daidalos ist der erste mythische Architekt aus<br />
Athen. Er bringt Thalos um, indem er ihn die Akropolis hinunterstürzt. Dann flieht<br />
er zu Minos und erhält von diesem seinen ersten großen Auftrag: den Bau des<br />
Labyrinths des Minotaurus.<br />
Die Interpret<strong>at</strong>ion des Labyrinths als "Irrgarten" stammt aus dem 16. Jahrhundert<br />
(Zeit des Manierismus). Vorher war "Labyrinth" nur der Name für eine System mit<br />
fest definiertem Anfangs- und Endpunkt; der Endpunkt liegt im Zentrum, zu dem der<br />
Weg in konzentrischen Kreisen ohne Auswegmöglichkeit hinführt. Es ist das Symbol
für die Untentrinnbarkeit des Schicksals, oder auch für den Weg von der Geburt zum<br />
Tod. Bsp. Labyrinth - Theseus <strong>auf</strong> Kreta<br />
Bsp. Jericho: Inbegriff einer heidnischen und uneinnehmbaren Stadt. Jericho ist von 7<br />
Mauerringen umgeben.<br />
Das Labyrinth wird oft mit der Stadt gleichgesetzt.<br />
Bsp. Münze mit Abbildung der Stadt Knossos, deren Grundriß wie ein Labyrinth<br />
<strong>auf</strong>gebaut ist. Die Enge ist bedingt durch die Spannweite der Monolithe.<br />
Diese Münzen werden zwischen dem 6. und dem 12. Jh v.Chr. hergestellt.<br />
Bsp. Grundriß eines 3-stöckigen, labyrinthartigen Wohnhauses mit fest definiertem<br />
Zentrum; stark versch<strong>ac</strong>htelt. Bestimmte Wege sind vorgegeben, es gibt keine<br />
Quergänge wie im Barock. Die Zimmer sind fast ausschließlich Durchgangsräume. Der<br />
Weg führt einen nie quer durch den Raum; es gibt meistens nur einen einzigen weiteren<br />
Ausgang, der sich im rechten Winkel zur Eingangstür befindet. Das Gebäude bietet<br />
keinerlei Entscheidungsfreiheit; es gibt nur einen Haupteingang und ein Ziel, den Hof.<br />
Keiner der Räume ist besonders hervorgehoben. Die Räume sind nicht geplant,<br />
sondern gewuchert, sind aber alle orthogonal - es besteht also ein sehr geordnetes<br />
System. Der gigantische Innenhof ( "Neg<strong>at</strong>ivsolitär") übernimmt die Funktion<br />
eines repräsent<strong>at</strong>iven Raums. Gebäude reagiert stark <strong>auf</strong> die Topografie.<br />
Monolithe steinerne Deckenüberspannungen; dazu zeitweilige Verwendung von Holz.<br />
Früheste Spuren von Labyrinthen: 1800 v.Chr.<br />
Das W<strong>ac</strong>hstum der minoischen Labyrinthe erinnert an die Entwicklungen im asi<strong>at</strong>ischen<br />
Städtebau.<br />
Bsp. Unterschied spyral appro<strong>ac</strong>h - oblique: Einem Gebäude kann ich mich frontal,<br />
schräg oder in Spiralform annähern.<br />
Bsp. Frank LLoyd Wright: Falling W<strong>at</strong>er in Pennsylvania: steht <strong>auf</strong> einem Wasserfall<br />
Bsp. Palast von Knossos (1600 v.Chr.): n<strong>ac</strong>h außen geschlossen.<br />
Moderne Lichtführung, Belüftung! Lichthöfe mit Säulen<br />
Stuck und Farbe wurden viel verwendet. Häufiges Motiv war der Stierkopf.<br />
Hierarchien wurden nur durch die Dekor<strong>at</strong>ion, nicht aber durch die Architektur<br />
erkennbar. Es gab keine Kulträume oder -bauten, sondern Schautreppen, die z.B. für<br />
Opferungen benützt wurden. Der Außenbereich des Palasts ist nur wenig erforscht<br />
worden; die Stadt ist aber ähnlich gewuchert wie das oben beschriebene Gebäude.<br />
Bsp. Santurin: große Fenster; lichte Räume; F<strong>ac</strong>hwerk; prächtige, farbige Fassaden<br />
Die Insel Santurin hieß früher Thera. 1525 v.Chr. bricht <strong>auf</strong> der Insel ein Vulkan<br />
aus: Nur der Kr<strong>at</strong>errand bleibt über und bildet die heutige Insel Santurin. Dies ist eine<br />
mögliche Erklärung für den Mythos von Atlantis. Der Vulkanausbruch bewirkt die<br />
Auflösung der minoischen Kultur.<br />
Bsp. minoische Kuppelgräber: falsches Gewölbe; immer rund von allen Seiten<br />
gestützt. Gleiches Prinzip wie Trulli in Apulien (Italien)<br />
? DER MYKENISCHE KULTURKREIS<br />
erstarkt ab ca. 1500 v.Chr.<br />
Merkmale:<br />
- sehr militärisch, kriegerisch<br />
- Erstmals werden Burgen gebaut; es ist für die Mykener wichtig, M<strong>ac</strong>ht und<br />
Uneinnehmbarkeit durch ihre Befestigungen n<strong>ac</strong>h außen zu<br />
demonstrieren.
- Zwischen den Gebäuden wird hierarchisch unterschieden. (Ggs. Minoer)<br />
Einzelne Gebäude werden sichtbar. Erstmals wird ein Bautyp geschaffen.<br />
Symmetrie wird zum Gestaltungsmittel.<br />
- Es gibt Grabbauten (Ggs. Minoer)<br />
Bsp. Kasom<strong>at</strong>ten = unterirdische Wehrgänge, Zubringerwege<br />
Bsp. Megaron = Hauptraum und überd<strong>ac</strong>hter Vorraum<br />
Der Aufbau eines Gebäudes, die Achse, das System wird zum Gestaltungsmittel:<br />
schmaler Aufgang -> Eingangsportal -> Hof -> Portal -> Hof. Durch System<strong>at</strong>isierung<br />
wird M<strong>ac</strong>ht demonstriert. Achsen und Frontabilität werden später auch im Absolutismus<br />
verwendet.<br />
Bsp. Würzb<strong>ac</strong>her Residenz<br />
Bsp. Wiener Reichskanzlei - NS-Architektur<br />
ähnelt einer mykenischen Burg.<br />
Bsp. Mykene: Löwentor: Es gibt noch keinen Bogen, sondern ein Entlastungsdreieck im<br />
60-Grad-Winkel<br />
Bsp. Farben und Fresken wurden weiterhin verwendet.<br />
Bsp. Orthost<strong>at</strong>en: senkrecht <strong>auf</strong>gestellte Steinpl<strong>at</strong>ten. Sch<strong>ac</strong>htgräber für Herrscher.<br />
? DIE DORISCHE WANDERUNG<br />
1200: Eine große Menschenmasse strömt aus Illyrien (N, W) ein. Mykene wird überrannt<br />
und eingenommen, da es durch die Geschlossenheit seiner Befestigungen unflexibel<br />
geworden ist. Deshalb bedeutet für Mykene jede Eroberung eine Zerstörung, während<br />
die minoische Kultur vielleicht besser fähig gewesen wäre, eine Menschenmasse<br />
<strong>auf</strong>zunehmen und zu integrieren.<br />
Es folgen die "dunklen Jahrhunderte", "das Stadium der Null-Baukultur". In dieser Zeit<br />
sind sowohl der Handel, die Stadt als auch die Schrift verloren gegangen. Die<br />
ehemaligen Hochkulturen sind völlig zerstört. Die ersten Gebäude, die wieder <strong>auf</strong>bauen,<br />
sind Monumentalbauten. Diese Kultbauten entstehen erst um 1000 v.Chr.<br />
Bsp. Lefkandi: Megaron mit Säulenhalle<br />
Bsp. Apollon-Tempel des Thermos aus dem 9.Jh<br />
Ein neuer Monumentalbau ist entstanden! Er ist die Synthese aus allem, was<br />
vorher war und vereinigt die Bauweisen der<br />
- MinoerInnen: Annäherungskonzept: Es gibt nicht einen Aufgang mit dem<br />
Tempel in der Mitte, sondern erst mehrere Möglichkeiten (oblique); dann führt<br />
ein Weg zuerst das Gebäude entlang, bevor man zum Eingang gelangt.<br />
- MykenerInnen: Megaron, Symmetrie, Repräsent<strong>at</strong>ion<br />
- ZuwanderInnen: Sakralbau<br />
? DIE GRIECHEN<br />
Kennzeichen der griechischen Architektur:<br />
1) Schaffung des Orts<br />
Bsp. Olymp<br />
Bsp. Megaron: Grundform: Andentempel<br />
Anden =<br />
Prostylos
Amphipros<br />
Periptaros<br />
Dipteros<br />
2) Proportion<br />
Da Zahlen für die Griechen göttlich sind, legen sie bei ihren Bauten viel Wert <strong>auf</strong><br />
die Proportion/Zahlenharmonie. Pythagoras sucht n<strong>ac</strong>h der idealen Proportion für<br />
Tempel.<br />
3) Podium als Erhöhung des Gebäudes<br />
Bsp. griechische Utopie eines Wolkenkr<strong>at</strong>zers: der "Wolkenkr<strong>at</strong>zer" ist nur das<br />
Podium für den <strong>auf</strong> ihm befindlichen Tempel.<br />
Bsp. Bruno Taut: Glaspavillon in Stuttgart<br />
Bsp. Norman Foster: Maison d'art 1985 (Moderne)<br />
Das Gebäude enthält Podium, Säulen, Ringhalle und eine Zella aus Glas.<br />
Es stellt eine Rezeption der griechischen und römischen<br />
Architekturkonzeption dar.<br />
4) Ringhalle<br />
Es wird spekuliert, daß der Ursprung der Ringhalle in jenen Zeiten liegt, in denen<br />
die Tempel in Hainen gebaut wurden. Die Säulen könnten daher eine Abstraktion<br />
von Bäumen sein.<br />
Bsp. Behrens: Fabriksgebäude<br />
Durch die Säulen wird ein Bezug <strong>auf</strong> griechische Tempel<br />
hergestellt. In der Schrägansicht erscheinen die Säulen als<br />
durchgängige Wand; in Wahrheit sind aber Glasflächen dazwischen.<br />
Die Ringhalle bezeichnet einen Zwischenraum, eine transparente Grenze<br />
zwischen dem Außen (Profanen) und dem Innen (Sakralen). Sie ist eine Mischung aus<br />
Grenze/Mauer und Transparenz/Zwischenraum. Der Kreuzgang im Klosterbau ähnelt<br />
der griechischen Ringhalle. Beide sind "Neg<strong>at</strong>ivbaukörper".<br />
Atrium: Vorraum vor dem Sakralbau<br />
Bsp. Bruno Taut: Wissinger-Grabmal 1921-1923 aus Stahlbeton:<br />
expressionistisch; gotisierend<br />
Das umstrittene Grabmal ist eine Abgrenzung und ein Rahmen für<br />
das Grab.<br />
Bsp. Le Corbusier: Villa Savoye: Die Ringhalle ist gleichzeitig Podium. Die<br />
Zella ist eine Garage.<br />
Le Corbusier betr<strong>ac</strong>htet das Auto als Symbol des Fortschritts. Er<br />
vergleicht das Auto mit dem griechischen Tempel. Fortschritt ist<br />
für ihn die >, die er als Stil bezeichnet. Le<br />
Corbusier geht es um die Findung eines Standards. Während bei<br />
Paestum noch etwas fehle, habe der Parthenon die ideale Form erreicht.<br />
? DIE DORISCHE ORDNUNG<br />
Der dorische Tempelbau ist symptom<strong>at</strong>isch für das griechische Gedankengut.<br />
Griechische Tempel sind eine Versteinerung des Holzbaus.<br />
Bestandteile:<br />
- Fundament
- Euthynterie<br />
- Krepis<br />
- Stylob<strong>at</strong>: Fläche, <strong>auf</strong> der die Säulen stehen<br />
- Enthasis: Schwellung<br />
- Kanneluren<br />
- Joch: Achsabstand zwischen zwei Säulen<br />
- Interkolumnium: geringster Abstand zwischen zwei Säulen<br />
- Kapitell:<br />
- Anuli: Halsringe<br />
- Echinus: rund<br />
- Abakus: Quadr<strong>at</strong><br />
- Architrav<br />
- Tryglyphon<br />
- Metopen: Öffnung zwischen Balken am Triglyphen<br />
- Regula mit Guttae<br />
- Mutuli: Befestigung der Tryglyphen (Deckenbalken)<br />
- Geisen: Kranzgesims<br />
- Sima: Regenrinne - r<strong>auf</strong>gestülpter D<strong>ac</strong>hrand<br />
Bsp. Olympia: Heraion<br />
Bsp. Tempel in Korinth: Die Säulenschäfte bestehen aus Monolithen. Erst später<br />
entstehen Säulentrommeln.<br />
Ab dem späten 8. bis Ende 6.Jh v.Chr. herrscht die Archaik mit Echinoi, die aussehen<br />
wie "Fladen". Im 5. Jh v.Chr. beginnt die Klassik mit eher konischen Echinoi. Nur die<br />
griechischen Kolonien (Kleinasien, südliches Italien, Sizilien) entziehen sich der Klassik<br />
und bleiben noch lange archaisch.<br />
Bsp. Paestum: archaisch: Mittelspitzenreihe; Fladen-Kapitell<br />
Bsp. Athen: Hephaisteon: entsteht zeitgleich mit Parthenon<br />
Mit der Entwicklung von der Archaik zur Klassik ensteht die Tendenz zur Proportion. Die<br />
Anzahl der Säulen ist nicht mehr beliebig.<br />
Ecktriglyphenkonflikt: Während in der Archaik das Interkolumnium immer gleich bleibt,<br />
ist es in der Klassik an der Ecke geringer - ein Produkt der Proportionsgesetze.<br />
Das ist der Grund für das Entstehen der ionischen und der korintischen Ordnung. Beide<br />
entwickeln sich gleichzeitig.<br />
? DIE IONISCHE ORDNUNG<br />
dreiseitige Ansicht<br />
quadr<strong>at</strong>ischer Abakus<br />
Fries st<strong>at</strong>t Mytope<br />
? DIE KORINTHISCHE ORDNUNG<br />
allseitige Ansicht; Akanthusblätter<br />
Bsp. Walhalla bei Regensburg: Kopie des Parhenon<br />
Bsp. Charles Moore: Piazza d'Italia: postmodern
4. VO 23.10.<br />
Die Harmonia im griechischen Bauen<br />
In der griechischen Mythologie heir<strong>at</strong>en Harmonia und Kosmos ( = Weltordnung).<br />
Harmonia ist eine Personifizierung der glücklichen Hausfrau und Mutter und steht für<br />
- Vereinigung<br />
- angenehme Übereinstimmung der Dinge eines Ganzen<br />
Bsp. Vergleich eines n<strong>ac</strong>kten Frauenkörpers mit einer Säule: Harmonie ist ein<br />
Schönheitsideal.<br />
Ein wichtiger Aspekt der Schönheit ist also die Proportion.<br />
Bsp. Leonardo da Vinci versucht, Menschenkörper in geometrische Formen<br />
einzupassen.<br />
Bsp. Polyklid, ein klassischer Denker, befaßt sich mit Proportion. Von seiner Schrift, die<br />
verloren gegangen ist, kennen wir nur Galens Überlieferungen.<br />
Bsp. Galen lebt im 2. Jh n.Chr. Er definiert Schönheit als > und nicht als einzelne Elemente.<br />
Proportion ist eine Zahlensystem<strong>at</strong>ik, ein Spiel mit der Zuordnung.<br />
Bsp. Goldener Schnitt (n<strong>ac</strong>h einem Renaissancetheoretiker) besagt, daß sich Linien, die<br />
<strong>auf</strong> einer Strecke abgetragen werden, im Kleinen verhalten wie im Großen. Der<br />
Goldene Schnitt ist nicht errechen-, sondern nur konstruierbar.<br />
Bsp. Le Corbusier verwendet bei seinem Modulor den Goldenen Schnitt und ein<br />
mittelalterliches Maß. Der Modulor ist ein 175 cm großer Mann, der Maßstab für Le<br />
Corbusiers Gebäude n<strong>ac</strong>h 1951 wird, zB. bei der Unite d'habit<strong>at</strong>ion in Marseilles. Auch<br />
in den griechischen Tempeln wurde der Mensch als Maßsystem benützt.<br />
Bsp. Steinpl<strong>at</strong>te aus Salamis mit offiziellen Maßen: Ha nd, Elle, Fuß, Spanne. Dieses<br />
Grundmass wird vervielf<strong>ac</strong>ht oder geteilt.<br />
DER PARTHENON<br />
Proportionssystem 4:9.<br />
Der Säulenabstand entspricht dem Säulendurchmesser.<br />
Der Parthenon baut <strong>auf</strong> dem Vorparthenon <strong>auf</strong> und muß Vorgegebenes übernehmen.<br />
Die Front wird durch 8 Säulen gegenüber früheren Tempeln verbreitert, sodaß die sehr<br />
breite Zella eine eigene Tempelform innerhalb der Ringhalle bildet. Das Theron ist<br />
extrem schmal. Die Tempelfront: ist ebenfalls im Verhältnis 9:4 gebaut.<br />
Kurv<strong>at</strong>ur: Das Podium ist gekrümmt wie eine durchhängende Schnur (tiefster Punkt in<br />
der Mitte). -> Das Stylob<strong>at</strong> befindet sich 11 cm über den Giebelseiten! Der<br />
höchste Punkt ist im Zentrum. Auch die Säulen m<strong>ac</strong>hen die Krümmung mit; die<br />
Ecksäulen sind enger als die anderen. Durch die (wie üblich) eingerückten<br />
Ecksäulen wird die Mitrope kleiner. Der ganze Bau krümmt sich an den<br />
Ecken und entspannt sich zur Mitte hin.<br />
Im Inneren des Tempels befindet sich eine St<strong>at</strong>ue der Athena.<br />
Thethraktis = Maßsystem der Pythagoräer: ein Dreieck aus 10 Punkten, deren einzelne<br />
Zeilen die heiligen Zahlen 1,2,3,4 ergeben.
Bsp. Phidias: ist beteiligt am Parthenon-Bau. Er ist der Schöpfer des Athene -Standbilds,<br />
dessen Proportionen er bewußt so verändert, daß es, aus der Nähe betr<strong>ac</strong>htet,<br />
unn<strong>at</strong>ürlich wirkt (<strong>auf</strong>gerissene Augen, dicke Lippen,..) Erst die hohe Aufstellung<br />
verändert die Proportionen und sichert den Erfolg der St<strong>at</strong>ue.<br />
Den Griechen ist das Außen ihrer Tempel besonders wichtig, da zu dem Inneren kaum<br />
jemandem der Zutritt gest<strong>at</strong>tet wird. Trotzdem findet sich im Parthenon der erste<br />
gestaltete Innenraum. (Im Gegens<strong>at</strong>z dazu ist der Raum das Hauptbeschäftigungsgebiet<br />
der Römer.)<br />
LeCorbusier nennt den Parthenon in Zusammenhang mit seiner Definition der Baukunst<br />
als >.<br />
DIE GRIECHISCHE BAUSTELLE<br />
? Bosse = Einkerbung in den Steinen, die zum Bauen verwendet werden.<br />
- Befestigung von Seilen<br />
- Transportschutz<br />
Richtpl<strong>at</strong>ten: um festzustellen, ob zwei Teile wirklich zusammenpassen<br />
? Es wird kein Bindemittel verwendet: der Baustoff ist Marmor; als Verbindungen<br />
zwischen den Blöcken dienen Klammern oder Dübel. Zwar ist Gußmörtel<br />
bekannt, seine Nichtverwendung bei Verbindungen aber ein Prinzip.<br />
Richtlöcher = Vertiefungen im Stein zum Anbringen der Hebelwerkzeuge<br />
? Werkzeug : das der Bildhauer aus Bronze oder Eisen-Vorläufern.<br />
Stein wird mit speziellen Sägen geschnitten, die durch die Reibung von Wasser<br />
und Sand funktionieren. Die Steine werden durch Bolzen verbunden.<br />
? Säulenkern aus Holz und Metall. Zwischenräume werden mit Blei ausgefüllt. Die<br />
Oberfläche der Trommel ist sehr gl<strong>at</strong>t, der Rand aber leicht erhöht: Dadurch<br />
berühren sich die Trommeln nur an den Außenrändern.<br />
Bsp. Richtpl<strong>at</strong>te mit Rötelspuren: funktioniert "wie das blaue Papier, in das einen der/die<br />
ZahnärztIn beißen läßt".<br />
Dadurch können die Bauteile genau <strong>auf</strong>einander gepaßt werden. Es entstehen<br />
nur Haarfugen.<br />
Bsp. Ephesos<br />
Bsp. Didyma: Vorritzungen für Kanneluren<br />
? Fugen verl<strong>auf</strong>en immer senkrecht. Der Stein reagiert <strong>auf</strong> alle Kur<strong>at</strong>uren; er ist<br />
kein Quader mehr, sondern eine geometrisch schwer bestimmbare Form. In der<br />
Antike sind Fugen unsichtbar (bzw. durch Kurv<strong>at</strong>ur schwer bestimmbar).<br />
? Zur "weißen, reinen" Antike: Marmor wird in der Antike gefärbt - die Tempel sind<br />
bunt, mit Mustern bemalt. (N<strong>ac</strong>h Schaubert.) Immer wieder wird auch<br />
Metallschmuck verwendet. Grundfarben: blau, rot, schwarz, grün. Nur die Säulen<br />
bleiben möglicherweise weiß. Die Ringhalle ist durchbrochen durch ein<br />
Abgrenzungs-Gitter.
N<strong>ac</strong>h dieser Entdeckung trennen sich die Griechen-Begeisterten in Europa in<br />
"Weiß-Templer" und "Bunt-Templer". Später entstehen "Klassizismus-Revival-<br />
Bauten", die nie farbig sind: Das Klischee der weißen Tempel bleibt trotz gegenteiliger<br />
Entdeckungen bestehen. Als in den 80er Jahren der Limburger Dom n<strong>ac</strong>h dem<br />
Original bemalt wird, gibt es einen großen Aufschrei.<br />
Bsp. :Athens: postmoderner Entwurf mit griechischen Ideen und Farben<br />
Le Corbusier: ><br />
N<strong>ac</strong>h dem Bau des Parthenon kommen keine Elemente mehr dazu, sondern es<br />
werden nur noch welche weggenommen.<br />
Schönheit entsteht nicht nur durch die Verhältnisse, sondern auch durch den Zweck. Die<br />
proportio ist ein Zusammentreffen von Form und Zweck. Die Perfektion eines<br />
Gebäudes kann laut Corbusier zwei Stufen erreichen:<br />
- perfektio prima: Form: "Wenn es der/dem SchöpferIn gefällt"<br />
- perfectio secunda: erst, wenn der Zweck angemessen ist<br />
Bsp. Renzo Piano: Airport Terminal in Osaka<br />
Dieser Flughafen wurde <strong>auf</strong> einer Insel gebaut. Er ist neben der chinesischen<br />
Mauer das längste Gebäude der Welt und reagiert sowohl <strong>auf</strong> Erdbeben als auch <strong>auf</strong><br />
Taifune. Es werden organische Mittel angewandt; Renzo Piano ging beim Entwurf von<br />
Kreisen aus.<br />
Bsp. Foster: Seaw<strong>at</strong>er Tunnel: Unterseeverbindung zu einem Flughafen.<br />
VO 29.10.<br />
Öffentlicher Raum<br />
Der öffentliche Raum in der Antike ist eine Bühne.<br />
Agora = Markt, Treffpunkt im Athen der Antike<br />
Zwecke der Agora:<br />
- Kult<br />
- Handel<br />
Die Agora ist ein abstrakter Raum, gebildet durch einzelne Gebäude und<br />
Grenzsteine.<br />
Agoraphobie = Angst vor der Öffentlichkeit<br />
Eklesia = Versammlung aller Bürger<br />
Stoa = Wandelgang; im Sommer sch<strong>at</strong>tenspendend, im Winter wärmend.<br />
Die Stoa ist ein langgestreckter Raum; <strong>auf</strong> der einen Seite befinden sich Säulen,<br />
<strong>auf</strong> der anderen Seite ist eine Mauer. Die Transparenz ist durch den<br />
Säulenvorhang leicht eingeschränkt; auch die Akustik ist dadurch anders. Die Stoa dient<br />
als Rückzugsmöglichkeit in einer Kleingruppe.<br />
Atalos-Stoa: lange Halle, die der Agora einen Abschluß gibt<br />
Bsp. Stadthalle von Milet: mehrere Agoras<br />
Pausanias: antiker Schriftsteller<br />
Bsp. Hephasteion: idealer griechischer Tempel
Kultische Tänze finden in Senken st<strong>at</strong>t: runden Plätzen, die ein Zusehen von oben<br />
erlauben.<br />
Bsp. Siena: muschelförmiger Pl<strong>at</strong>z, der durch die Gebäudefassaden gebildet wird.<br />
Bsp. Grenzstein in Athen: Im Gegens<strong>at</strong>z zu Siena wird in Athen ein Pl<strong>at</strong>z nicht über<br />
Gebäudefassaden definiert, sondern durch Steine begrenzt. Anfangs ist der Pl<strong>at</strong>z nur<br />
ein Gewirr an Gebäuden; später wird er durch die langen Gebäude der Stoa<br />
herauskristallisiert und gerichtet.<br />
Bsp. Mittlere Stoa: zweigeschossiger Säulengang<br />
Bsp. In Milet (griechische Neugründung) ist der Pl<strong>at</strong>z durch die Agoras vorgegeben. Es<br />
gibt Sakral- und Kommunalbauten und ein regelmäßiges Straßenraster n<strong>ac</strong>h dem<br />
hyppodamischen Prinzip.<br />
Hyppodamisches Prinzip: Straßenraster mit lauter gleich großen Gebäuden, rechtwinklig<br />
demokr<strong>at</strong>isch orientierter Städtebau - keine Bevorzugungen.<br />
Bsp. Hafen von Athen<br />
Bsp. New York<br />
Bsp. Chicago<br />
Bsp. Forum Romanum<br />
Bsp. St. Peter in Rom: Kunstform der Stoa: gekrümmt, um die Gläubigen <strong>auf</strong> dem Pl<strong>at</strong>z<br />
zu sammeln.<br />
Bsp. Schinkel: Berlin: altes Museum - Ikone des klassizistischen Bauens<br />
Bsp. Musentempel: Stoa als Motiv, um alle einzuladen. Bildung für alle - demoraktisches<br />
Prinzip<br />
Bsp. Bei einem Nazi<strong>auf</strong>marsch wird der Musentempel im neg<strong>at</strong>iven Sinn eingesetzt,<br />
umgemünzt.<br />
Bsp. Ostrakon = Scherbe: wird beim Scherbengericht eingesetzt, das einmal jährlich<br />
st<strong>at</strong>tfindet. Jeder Wahlberechtigte schreibt einen Kommentar <strong>auf</strong> seine Scherbe.<br />
Dann werden alle Scherben zusammengesammelt und ausgewertet. Das ist die<br />
griechische Art der Demokr<strong>at</strong>ie. Einmal wird beim Scherbengericht die Frage gestellt,<br />
ob es jemanden gibt, der die Tyrannis an sich ziehen will; dar<strong>auf</strong>hin wird<br />
Themistokles ins Exil geschickt.<br />
Bsp. Holzbänke, kreisrund gebaut: Erstmals werden Bauten zur Konzentr<strong>at</strong>ion der<br />
Wahrnehmung eingesetzt.<br />
The<strong>at</strong>ron = Pl<strong>at</strong>z zum Sehen<br />
Bsp. Pyramiden: Blick wird durch Treppen n<strong>ac</strong>h oben gezogen.<br />
Bsp. 70er Jahre - Heldendenkmal<br />
Bsp. Athen: Parthenon<br />
Bsp. Rom: Treppe mit Betenden<br />
Die Griechen drehen diese Erhöhung von Gebäuden um.<br />
Hellaia: sehr schlichter Bau (quadr<strong>at</strong>ische Mauer): Rückzug der Gremien - PassantInnen<br />
können aber zuhören.<br />
Buleuteron: R<strong>at</strong> der 500 (antikes Parlament)<br />
DAS GRIECHISCHE THEATER<br />
Die Frühformen des griechischen The<strong>at</strong>ers sind noch stark <strong>auf</strong> das Gelände<br />
abgestimmt. Die Idealform ist größer als ein Halbkreis.<br />
Bsp. Epidauros: The<strong>at</strong>er: kreisrundes Orchester<br />
Bsp. Delphi
Die Stimme wird verstärkt, die Sicht aber nicht. Deshalb werden Masken<br />
verwendet, um den ZuschauerInnen das Visuelle sozusagen näherzubringen.<br />
personare (l<strong>at</strong>.) = das, was man durch die Maske tut oder was sie darstellt<br />
DAS RÖMISCHE THEATER<br />
übernimmt alle Grundelemente des griechischen The<strong>at</strong>ers, m<strong>ac</strong>ht aber etwas ganz<br />
Anderes daraus. Die Form besteht nun in echten Halbkreisen zugunsten eines<br />
<strong>auf</strong>wendigeren Bühnengebäudes. Die Akustik ist besser, das Außen nicht mehr<br />
wahrnehmbar. Während die Griechen <strong>auf</strong> das Außen <strong>ac</strong>hten, geht es den Römern um<br />
den Innenraum.<br />
Bsp. Marcellusthe<strong>at</strong>er in Rom: sehr <strong>auf</strong>wendige Bühne (Repräsent<strong>at</strong>ion); kein<br />
Amphithe<strong>at</strong>er!<br />
Amphithe<strong>at</strong>er ist ein The<strong>at</strong>er, in dem ausschließlich Sportveranstaltungen st<strong>at</strong>tfinden, zB<br />
das Colosseum.<br />
amphi = rundherum, außen rum<br />
MITTELALTER<br />
Im Mittelalter geht The<strong>at</strong>erkunst verloren: Wenn es überhaupt The<strong>at</strong>er gibt, dann werden<br />
nur Szenen über Heilige dargestellt, ähnlich den Krippenspielen. Erst zu Beginn der<br />
Renaissance werden wieder The<strong>at</strong>er gebaut.<br />
Bsp. Santa Maria dei Mir<strong>ac</strong>oli in Venedig<br />
NEUZEIT<br />
Bsp. Das erste feststehende The<strong>at</strong>er in der Neuzeit wird im 16. Jh von Palladio in<br />
Vicenza gebaut. Es ist eine perspektivische Spielerei mit einem Gang, der n<strong>ac</strong>h<br />
hinten führt und eine lange Straße darstellen soll.<br />
Bsp. Te<strong>at</strong>ro An<strong>at</strong>omico: Während unten die Lehrer sezieren, stehen die Studenten <strong>auf</strong><br />
den Rängen.<br />
Bsp. nie verwirklichter Versammlungsraum der Nazis in Berlin - gigantische Kuppel in<br />
Anlehnung an St. Peter<br />
Bsp. Pölzig: Entwurf von Anfang 20.Jh: expressionistische Architektur<br />
Bsp. Reichstag in Berlin. Die Kuppel ist von Foster<br />
Dadurch, dass das Volk zusehen kann, wird Demokr<strong>at</strong>ie suggeriert.<br />
Bsp. Gropius: das Totalthe<strong>at</strong>er für mehrere Nutzungen: Oper, The<strong>at</strong>er,..<br />
kleine, zentrale Bühne, ZuschauerInnen sind rundherum (Gegens<strong>at</strong>z: gerichtetes<br />
The<strong>at</strong>er mit Bühne vorne)<br />
Bsp. Scharun: Philharmonie in Berlin<br />
Die Ränge sind terassenartig rund um die Bühne angeordnet. Diese Bauweise<br />
geht zurück <strong>auf</strong> die Idee eines Volksthe<strong>at</strong>ers.<br />
Bsp. Opernhaus Sidney von 1957<br />
Bsp. Bartning: Sternkirche: expressionistisch<br />
VO 12.11. [UNVOLLSTÄNDIG]
Bauten der Spannung und Entspannung<br />
ENTSPANNUNG<br />
Bsp. Münchner Olympiastadion: Der Körper steht ebenso im Vordergrund, wie es bei<br />
Bädern der Fall ist.<br />
Das Badewesen entsteht im antiken Griechenland.<br />
Man reinigt sich in Badewannen aus Stein.<br />
Strigilis = Schaber<br />
Die Baderäume sind beheizbar. Die warme Luft beheizt nicht nur den Fußboden,<br />
sondern auch die Wand, die aus hohlen Ziegeln besteht.<br />
Wasserabweisende, beständige M<strong>at</strong>erialien: Marmor, opus cementicium. Manchmal<br />
werden Pl<strong>at</strong>ten über Heizkanälen nochmal durch Armierungen befestigt.<br />
Bsp. Schwimmbecken: 50 m lang, mit Hypocaustum-Heizsystem<br />
Im 2. Jh v.Chr. bilden sich Thermenanlagen.<br />
Bsp. Pompeji: Stabiana-Thermen vom 1. Jh v. Chr.: ein großes Schwimmbecken,<br />
Umkleideräume, Heißraum, Kaltraum, Schwitzraum; 2 Anlagen - eine für Frauen,<br />
eine für Männer<br />
Bsp. Merkurtempel: 1. Jh v. Chr.: Caldarium; Kuppel aus opus cementicium<br />
Ausst<strong>at</strong>tung der Thermen: Marmormosaik; Stuck <strong>auf</strong> Decke aus opus cementicium;<br />
Frauenbad: geriffelte Decke<br />
Während die BürgerInnen baden, bew<strong>ac</strong>hen Sklaven ihre Kleidung.<br />
Große Kaiserthermen enstehen in Rom ab dem 2. Jh n. Chr. Sie sind so groß wie ein<br />
ganzes Stadtviertel. Gebaut werden sie u.a. von Augustus und Nero im 2. Jh n. Chr. Ab<br />
dem 3. Jh n. Chr. gibt es in allen großen Residenzstätten Thermen, z.B. in Trier.<br />
Bsp. Diokletianstherme: wurde im 11. Jh in ein Kloster umgewandelt.<br />
Thermen sind eine Art "Pleasurepark" oder "Wellnesscenter", sie enthalten u.a.:<br />
- Frigidarium: größter und prunkvollster Raum in der Mitte der Therme.<br />
- Caldarium: geht n<strong>ac</strong>h Süden<br />
- Höfe, Wandelgänge<br />
- Sportanlagen<br />
- Körperpflege<br />
- Bibliotheken<br />
- Restaurants<br />
Bsp. Bagni di Tritoli aus dem 18. Jh: Rückbesinnung <strong>auf</strong> Antike<br />
Bsp. New York: Pensylvania St<strong>at</strong>ion: Der Wartesaal ist dem Frigidarium der Car<strong>ac</strong>alla-<br />
Thermen n<strong>ac</strong>hempfunden.<br />
Im Mittelalter gibt es keinen Körperkult mehr. Wasser dient nur noch zum Reinigen und<br />
nicht zur Zerstreuung.<br />
Bsp. Zisterzienserkloster: wurde so gebaut, dass ein B<strong>ac</strong>h bis zum Brunnen in der Mitte<br />
der Anlage fließt, damit man sich vor dem Beten reinigen kann.<br />
In der Renaissance gibt es nur kleine Baderäume.<br />
In der Industriellen Revolution wird Hygiene wichtig. Daher gibt es ab der Mitte des 19.<br />
Jhs große Volksbäder:<br />
Bsp. Wien: Sophiensäle<br />
Bsp. Felsentherme von Peter Zumthor in Wals: kombiniert mit einer Hotelanlage. Die
Felsentherme besteht aus Gneis (grau-grünlich). Es gibt kaum Fenster, dafür<br />
quadr<strong>at</strong>ische Oberlichter. Lichtspots, die von unten n<strong>ac</strong>h oben leuchten, erwecken den<br />
Eindruck einer Höhle.<br />
SPANNUNG<br />
Bsp. München: Olympiastadion 1967-72: Ein Stadion funktioniert wie ein The<strong>at</strong>er, nur<br />
sitzt das Pu;blikum rundherum. Die "Bühne" ist nicht gerichtet und viel größer als in<br />
einem The<strong>at</strong>er. allansichtige Anlage<br />
Bsp. Bei den Griechen ist das "Stadion" fürs Sprinten da und h<strong>at</strong> einen Start und ein<br />
Ziel. Längenmaß 184-192 cm<br />
Bsp. Circus Maximus: Spina ( = Rückr<strong>at</strong>): Obelisken, St<strong>at</strong>uen<br />
Während es bei den Griechen nur eine Länge gibt, wird bei den Römern in<br />
Runden gel<strong>auf</strong>en.<br />
Bsp. Colosseum: Mischung aus The<strong>at</strong>er und Circus; streng hierarchische Sitzordnung;<br />
Kaisertribüne über dem Einzug<br />
Bsp. Amphithe<strong>at</strong>er in Pompeji: teilweise überd<strong>ac</strong>ht; Sonnensegel<br />
Ludus Magnus = Gladi<strong>at</strong>orenschule: schließt direkt an Kolosseum an.<br />
Im Mittelalter gibt es weder Spiele nch Schauplätze für Wettbewerbe. Ritterturniere<br />
finden nur <strong>auf</strong> einer bestimmten Strecke st<strong>at</strong>t; es gibt nur eine Tribüne für die<br />
Könige.<br />
In der Renaissance finden wieder Spiele st<strong>at</strong>t, aber nicht in eigenen Gebäuden, sondern<br />
am Stadtpl<strong>at</strong>z. Erst im 18. Jh wird das Amphithe<strong>at</strong>er wieder entdeckt. Es gibt<br />
Versammlungsplätze für das Volk, <strong>auf</strong> denen 300 000 Menschen Pl<strong>at</strong>z finden.<br />
1886: 1. Olympische Spiele n<strong>ac</strong>h der Antike in Athen<br />
Bsp. Frei Otto<br />
Bsp. Malaysia: F1-Strecke mit Sonnensegel<br />
Bsp. Stadion von Renzo Piano in Bari: Der obere Rang besch<strong>at</strong>tet den unteren.<br />
VO 13.11.<br />
Das Forum Romanum [UNVOLLSTÄNDIG]<br />
Marktgebäude:<br />
- Basilica Julia (recht spät)<br />
- Talurne = Ladengeschäfte: Vorgänger der Basilica Julia<br />
- Basilica Portia<br />
- Basilica Emilia<br />
Augustus: "fand eine Stadt aus Ziegeln vor und erschuf eine Stadt aus Marmor".<br />
Bsp. Curia: errichtet von Julius Caesar<br />
Die Straßen, die ins Forum münden, sind nicht <strong>auf</strong>fällig. Die Gebäude stehen so eng,<br />
dass sie nur als Fassaden erkennbar sind. Im Gegens<strong>at</strong>z dazu münden die<br />
mittelalterlichen Straßen deutlich in den Pl<strong>at</strong>z ein; es gibt 1-2 Gebäude, die sich<br />
eindeutig abheben.<br />
Jeder Kaiser baut sich ein neues, noch größeres Forum. Trajans Forum ist das letzte<br />
und größte - es ist so groß wie alle anderen zusammen.<br />
Trabantenstadt: Neugründung in Gallien<br />
Umformung des Forumspl<strong>at</strong>zes: 5 Säulendenkmäler (größtes für Jupiter; 4 für 4
Kaiser)<br />
Dadurch wird der Pl<strong>at</strong>z noch enger.<br />
Bsp. Maxentius-Basilika:eines von 3 Gebäuden des Kaisers Maxentius.<br />
Sehr massive Pfeiler; hohe Kreuzgewölbe im Mittelschiff; Tonnengewölbe im<br />
Seitenschiff.<br />
Fall der Stadt Rom: 395 wird Rom geteilt in ein oström. und ein weström. Reich. 476<br />
wird das weström. Reich <strong>auf</strong>gelöst. Das oström. Reich besteht noch 1000 Jahre<br />
weiter.<br />
1-1,5 Mio EinwohnerInnen zur Kaiserzeit. Mit dem Fall schrumpft die Stadt Rom. In der<br />
Renaissance beginnt man, sich für Ruinen zu interessieren; es werden neue Ideen zur<br />
Stadtplanung entwickelt. Im 16. Jh gehört Rom den Päpsten. Ein flächendeckendes<br />
Straßennetz und idealtypische Plätze werden angelegt. Im 19. Jh wird das Forum<br />
ausgegraben.<br />
VO 19.11.<br />
Architektur der Spätantike und des frühen Christentums<br />
Ende des 3. Jhs h<strong>at</strong> Diokletian eine neue Idee zur Regierungsführung und teilt das röm.<br />
Reich in 4 Distrikte:<br />
- Nikomedia<br />
- Trier<br />
- Mailand<br />
- S..<br />
Es gibt nun 2 Caesaren und 2 Augusti im Reich, sodass ein fortl<strong>auf</strong>ender Wechsel<br />
st<strong>at</strong>tfinden kann: Caesaren werden zu Augusti und ernennen neue Caesaren.<br />
Bsp. Diokletianspalast in Split<br />
Bsp. Venus- u. Roma-Tempel am Forum Romanum von 121 v. Chr.<br />
Bsp. Diokletianstherme<br />
Bsp. Maxentius-Zirkus aus dem frühen 4. Jh<br />
Bsp. Maxentius-Basilika<br />
Religion: Isis-Kult und Mithras-Kult werden stark, während und weil eine Zeit des<br />
Umsturzes herrscht. Diokletian lässt die Christen verfolgen. Constantin ist der erste,<br />
der die Religionsfreiheit durchsetzt, und zwar im Edikt von Mailand im Jahr 313.<br />
Bsp. Pantheon: "pan" = "alles", "teos" = "Gott".<br />
Der Pantheon ist ein Tempel für alle Götter. Alle Religionen werden akzeptiert,<br />
einzige Vorgabe für alle RömerInnen ist die Unterordnung unter den Kaiserkult. Das<br />
ist ein ernsthaftes Problem für die Christen, da ihr Gott keine anderen Götter neben sich<br />
akzeptiert.<br />
Bsp. Constantinsbogen in Rom: Constantin besiegt Maxentius und baut sich einen<br />
Triumphbogen mit Reliefs von bereits vorhandenen Bauten v.a. der guten Kaiser. D.h.<br />
Constantin benützt eine Symbolik, die seine Grösse zeigen soll, indem er frühere Kaiser<br />
zitiert.<br />
Bsp. K<strong>at</strong>akomben: Rückzugsmöglichkeit für die verfolgten ChristInnen.<br />
Nekropolen = Städte für die Toten, in der die RömerInnen ihre Urnen<br />
<strong>auf</strong>bewahren.
Hypogeon = "unterirdisch": K<strong>at</strong>akomben der HaidInnen und ChristInnen;<br />
Körperbest<strong>at</strong>tung.<br />
Bsp. Pfauensymbol <strong>auf</strong> K<strong>at</strong>akombengrab<br />
Bsp. Arena in Verona<br />
Bsp. Marcellus-The<strong>at</strong>er<br />
Diese beiden Gebäude hätten die richtige Form gehabt für christliche Kultstätten.<br />
Probleme:<br />
- nicht abdeckbar<br />
- Waren früher Orte der Christenverfolgung<br />
Deshalb wird n<strong>ac</strong>h einem eigenen Bautyp für die christlichen Kultstätten gesucht. Diese<br />
sollen viele Menschen <strong>auf</strong>nehmen können.<br />
DIE BASILIKA<br />
öffentliches Gebäude der römischen Antike; gigantische Markthalle ("Marktbasilika")<br />
- Licht kann eindringen, weil das Mittelschiff erhöht ist. Dadurch sind die Räume<br />
trotz ihrer gigantischen Ausmaße gut belichtet.<br />
- multifunktionaler Raum<br />
- 3- bis 5-schiffig<br />
- kann, aber muss nicht eine Kirche sein<br />
Bsp. Maxentius-Basilika: rechteckig, 3-schiffig, basilikaler Querschnitt; Apsis<br />
Bsp. St. Peter in Rom: Pl<strong>at</strong>zgestaltung von Bernini. Spätrenaissance / Frühbarock<br />
Früher stand hier auch der Circus des Nero. Unter St. Peter befindet sich eine<br />
Nekropole aus dem frühen 1. Jh. Diese Nekropole (<strong>auf</strong> dem Colle V<strong>at</strong>icano, einem<br />
der 7 Hügel) beherbergt hauptsächlich heidnische Gräber.<br />
Bsp. Alt - St. Peter: fünfschiffige Basilika mit Vorhof (Atrium) und Zentralbauten<br />
Bsp. San Clemente: erhaltenes Atrium mitten in der Stadt Rom. Säulengänge; Brunnen<br />
in der Mitte<br />
Das Atrium stammt aus dem römischen Wohnungsbau.<br />
Concluvium = Öffnung im D<strong>ac</strong>h für Regenwasser<br />
Incluvium = Sammelbecken<br />
Bsp. Atriumhaus in Herculaneum<br />
Tablinum = Raum für Hausaltäre<br />
Triclinum = Speiseraum<br />
Peristyl = Garten (nur für Reiche)<br />
Bsp. Villa in Stabiae: <strong>at</strong>rium tetrastylicum steht <strong>auf</strong> 4 Stützen<br />
Bsp. Haus der Venus<br />
Bsp. frühchristliche Basilika des frühen 4. Jhs<br />
kleine Spannweite, aber alle Teile vorhanden<br />
Bsp. Ravenna: Campanile Zufügung aus dem 12. Jh<br />
Bsp. Santa Maria Maggiore<br />
Mosaike: eigentlich für Fußböden bestimmt, werden sie jetzt zu Wand- und<br />
Deckenverkleidung.<br />
ZENTRALBAUTEN<br />
Bsp. Hadriansmuseum<br />
Bsp. Pantheon
Bsp. Vest<strong>at</strong>empel<br />
Bsp. Mausoleum des Theoderich in Ravenna: Kuppel aus Monolith!<br />
Mausoleen sind für Herrscher ged<strong>ac</strong>ht.<br />
Bsp. Mausoleum Santa Costanza<br />
Neuer Bautyp: Babtisterium = T<strong>auf</strong>stätte<br />
T<strong>auf</strong>becken wie in einer römischen Therme, nur kleiner.<br />
Bsp. Amphorengewölbe: ursprünglich eine Art von Schalung<br />
Bsp. Pinant: expressionistische Kirche in Marburg<br />
Bsp. LeCorbusier: Kirche in Rochamp<br />
Lichtschlitz zwischen Decke und Wand. Altar erhöht und besonders belichet<br />
(n<strong>ac</strong>h unten gerichtetes Fenster)<br />
Kirchen werden wegen der Beleuchtung meistens geostet.<br />
Bsp. Sterling/Wilford: Universitätsgebäude: als Hörsaal und (!) The<strong>at</strong>er verwendet.<br />
Hier sind alle Elemente der Basilika vorhanden.<br />
Das Polygon im Vordergrund erinnert an ein Babtisterium.<br />
Der Campanile ist ebenfalls zu finden.<br />
Bsp. Babtisterium in Florenz: Marmorinkrost<strong>at</strong>ion<br />
Zu dieser Zeit herrscht in Italien die Proto-Renaissance, in der die Ideen der<br />
Renaissance vorweggenommen werden.<br />
Bsp. Zeichnungen der Citta' ideale (der idealen Stadt)<br />
Bsp. Felsendom in Jerusalem: dient als Kennzeichung eines Ortes, nämlich der Stelle,<br />
an der der Tempel des Salomo gestanden haben soll. Das Gebäude wurde über<br />
einem Felsen gebaut, <strong>auf</strong> dem sich ein Pferdehuf abgedrückt haben soll.<br />
Bsp. Mosaike: große Mode im 12. und 13. Jh (wie in der Antike)<br />
Bsp. Gaudi: Park Güell: Mosaike aus Glas; verwendet byzantinische Elemente<br />
ATRIUM<br />
ist ein weiteres Element der Spätantike und verkümmert im frühen Mittelalter.<br />
Bsp. Maria La<strong>ac</strong>h 12. Jh<br />
Vorhalle als pars pro toto ( = ein Teil für ein Ganzes) für ein Atrium<br />
Bsp. Moschee aus dem 9. Jh<br />
Bsp. Moschee in Sus<br />
aus Befestigung hervorgegangen<br />
Bsp. Stephen Holl: Kirche in Se<strong>at</strong>tle<br />
Wasserfläche als "thinking field", "reflecting pl<strong>ac</strong>ement"<br />
Spiel mit Licht im Innenraum - Zonen, Farben<br />
Bsp. Ando: Lichtkreuzkirche in Osaka, Japan<br />
spyral appro<strong>ac</strong>h, erinnert an Labyrinth<br />
Weg wird inszeniert<br />
Bsp. Twin Towers: Vorpl<strong>at</strong>z ist Mischung aus Forum und Atrium<br />
VO 20.11.<br />
Stiegen und Treppen oder der Raum "dazwischen"
Die Treppe bedingt auch den Körper, der sie beschreitet.<br />
Bsp. Renaissancetreppen: Weite Stufen bedingen ein "Schreiten"<br />
Bsp. Treppe mit hohen Stufen: Besteigen ist anstrengend, verlangt Geländer o.ä.<br />
Bsp. alternierende Treppenstufen: eine Treppe immer nur für einen Fuß<br />
Marcel Duchamp: Dadaismus<br />
Kunst: konzeptionell; Nichtdarstellen von Gegenständen, vollständige Abstraktion<br />
Gemälde "Akt, eine Treppe hinabsteigend": Strich bedeutet die Bewegung; es<br />
existieren das Moment der zeit und das Dreidimensionale, obwohl das Geschehen in<br />
2D dargestellt wird.<br />
Bsp. Escher: "Realität"<br />
Bsp. Richard Haas (Cincin<strong>at</strong>ti): Fassadenmalerei<br />
Bsp. Pyramiden von Gizeh; höchste: Pyramide des Cheops<br />
Die Pyramide ist ein Treppenmonument.<br />
Bsp. Heilige Treppe in Rom<br />
Es gibt kein Ziel; es geht nur um den Weg n<strong>ac</strong>h oben.<br />
Die Treppe kann Skulptur sein oder einf<strong>ac</strong>h nur einen Weg beschreiben.<br />
Bsp. Ricardo Bofyll: Ferienhaus: Auch die Brüstung wird zur Treppe.<br />
Bsp. Florenz: Michelangelo: San Lorenzo: Hauskirche der Medici<br />
stark manieristische Treppe zur Bibliothek; Treppe ist der Raum an sich<br />
Bsp. Louvre: Freitreppe im Innenraum, ebenfalls inszeniert<br />
Bsp. Turmschnecke<br />
Bsp. Pölzig: Filmszene aus "Bolem" (20er Jahre): expressionistisch<br />
Bsp. Treppe aus Stahl: war das erste Vorhandene beim Bau. Steht als Skulptur im<br />
Raum; zwischen Obergeschoß und Treppe ist eine Fuge. Nur der Boden ist<br />
tragend. (Gegens<strong>at</strong>z: "eingehängte" Treppe)<br />
Bsp. Marc-Aurel-Säule in Rom: Treppenskulptur- Spindel im Inneren, Windungen<br />
verkürzen sich n<strong>ac</strong>h oben.<br />
Bsp. Leonardo daVinci: doppelte Wendeltreppe<br />
Bsp. V<strong>at</strong>ikanische Museen: doppelte Wendel"rampe"<br />
Bsp. Venedig: Casa Goldoni: Pl<strong>at</strong>zsparen -> Treppe im Hof, direkt am Haus<br />
Bsp. S<strong>ac</strong>riceur in Paris: Kirche wäre ohne Treppe nicht denkbar. Treppe auch als<br />
Aussichtspunkt<br />
Bsp. Sizilien: Treppe zur Piazza- keramikverziert<br />
Bsp. Santorin ( minoische Kulturen): sanfte Rampe, gewendelt Richtung Meer<br />
Bsp. Se<strong>at</strong>tle: Treppe wird zur Landschaft - Fahrstühle werden weniger benützt<br />
Bsp. Treppe zur Kirche Trinita' dei Monti: erster Entwurf von Bernini. "Das ist wirklich ein<br />
Wohnzimmer Roms"<br />
Bsp. Bahnhof in Kyoto<br />
Treppe als Freizeitort, belegt mit Geschäften,..<br />
Bsp. Guggenheim-Museum von Frank Lloyd Wright<br />
Spiralenförmige Rampe verbreitert sich n<strong>ac</strong>h oben.<br />
Bewegung durch den Raum ist nur <strong>auf</strong> der Rampe möglich.<br />
Bsp. Villa Savoye: das Hinein-Hinaus wird zum Konzept. Die Rampe führt <strong>auf</strong> die<br />
Terrasse wird n<strong>ac</strong>h draußen in die Landschaft geführt.<br />
Bsp. Treppe zum Fluss Ganges und Treppe zum Tiber: Inszenierung<br />
Bsp. Barcelona-Treppe: wird zum Aufenthaltsort<br />
1891 wurde das erste P<strong>at</strong>ent <strong>auf</strong> eine Rolltreppe ausgestellt.<br />
Bsp. Rolltreppe in Perugia: In der Stadt gibt es keine Parkmöglichkeit, dafür eine
gigantische Rolltreppe<br />
Bsp. Renzo Piano/Rogers: Centre Pompidou: Rolltreppe außen entlang mit Blick <strong>auf</strong><br />
Paris<br />
Bsp. Fahrstuhl: Fortbewegung ist nicht mehr erlebbar!<br />
VO 26.11.<br />
Frühes Mittelalter [UNVOLLSTÄNDIG]<br />
Im Frühmittelalter wird opus cementitium als Baustoff verwendet.<br />
Bsp. Pantheon in Rom: Baubeginn: 125 n. Chr.<br />
Die Architektur wird unabhängig von der Topographie.<br />
Rom: Wand = Träger<br />
Bsp. Hagia Sofia - Kreuzkuppelkirche: Kuppel über quadr<strong>at</strong>ischem Grundriss.<br />
Hauptkuppel wird durch Nebenkuppeln abgestützt.<br />
- Trompen<br />
- Pendentivs<br />
Bsp. San Marco in Venedig: Campanile stürzt 1902 ein.<br />
Bsp. Bischofskirche in Nicaragua von Ricardo Lorigeta<br />
Im weströmischen Reich ist der Langbau die favorisierte Gebäudeform. Auch das<br />
Babtisterium wird gestreckt. Die Vierung zeichnet sich langsam ab.<br />
800 n. Chr. wird Karl der Große römischer Kaiser. Er bezieht sich wieder <strong>auf</strong> die<br />
römische Antike (christliche Antike). L<strong>at</strong>ein bleibt Amtsspr<strong>ac</strong>he.<br />
Bsp. Pfalzkapelle von A<strong>ac</strong>hen: polygonaler Grundriss; 1. Og: uml<strong>auf</strong>ende<br />
Arkadenempore.<br />
Vorbild: San Vitale<br />
Bsp. Palais Abraxas in Frankreich von Ricardo Bofyll 1980<br />
Bsp. ATNT-Center von Johnson<br />
Bsp. Richard Meier: Neomoderne. Bezieht sich <strong>auf</strong> LeCorbusier (weiße Moderne)<br />
Bsp. Fl<strong>at</strong>-Glass-Center von Johnson<br />
VO 27.11.<br />
Das Kloster oder Architektur des Rückzugs<br />
1) VERSCHLOSSENHEIT<br />
Bsp. Van Gogh: Das "Gefängnis": Bild von Gefangenen, die zwischen Mauern im Kreis<br />
gehen<br />
Kloster = "das Abgeschlossene, Verschlossene"; it. "chiostro" lässt sich mit<br />
einem Gefängnis vergleichen.<br />
Der Blick geht vom Kloster n<strong>ac</strong>h außen.<br />
Bsp. San Giovanni degli Eremiti: ital. Kloster<br />
Eremit = "Einsiedler", z.B. Siddharta (-> Hermann Hesse)
Askese = griech. "Übung" - Konzentr<strong>at</strong>ion <strong>auf</strong> das Innere<br />
Mystik: DIE Geistesrichtung des 12. Jhs<br />
myein (griech.) = "sich verschließen"<br />
Gefängnis bedeutet zwangsvollen Aufenthalt. Die Verschlossenheit des Gefängnisses<br />
ist von außen bestimmt.<br />
2) ORDNUNG<br />
Der Himmel bedeutet Ordnung und Schutz; die Hölle ist nicht nur Qual, sondern auch<br />
Chaos, eine ungeordnete Zwangsgemeinschaft.<br />
Bsp. Bild der Mutter Gottes: umhüllt die Priester mit ihrem Mantel Schutz,<br />
Aufnahme in geordneter Haltung<br />
Bsp. Kloster des Simion Stylites in Syrien: Ort eines Säulenheiligen: eines Asketen, der<br />
20 Jahre lang <strong>auf</strong> einer Säule stand, um sich vom Rest der Menschheit<br />
abzusetzen. Um die Säule herum entwickelte sich noch während seines Stehens das<br />
Kloster; er spr<strong>ac</strong>h dort zweimal täglich zu seinen Anhängern und starb sehr alt (mit ca.<br />
70 Jahren) <strong>auf</strong> der Säule.<br />
Bsp. typisches griech.-orthodoxes Kloster <strong>auf</strong> dem Berg Athos<br />
Großer Mönchssta<strong>at</strong> aus verschiedenen Klosteranlagen. Auch heute haben<br />
Frauen dort keinen Zutritt.<br />
Zentralbau - Kirche in der Mitte; Brunnen zwischen Kirche und Speiseraum;<br />
Gästeräume sind außerhalb.<br />
fiale = Brunnen<br />
Bsp. Kreuzkuppelkirche<br />
Bsp. barocke St<strong>at</strong>ue des hl. Benedikt: stellt Regeln für das Mönchstum <strong>auf</strong>.<br />
Verzicht m<strong>ac</strong>ht das Möchstum aus - "ora et labora" ( = "bete und arbeite")<br />
Bsp. Kloster Montecassino: 1. Gründung des hl. Benedikt im 16. Jh<br />
heute: Sommerresistenz des Papstes<br />
Bsp. Kloster Oberzell <strong>auf</strong> der Insel Reichenau im Bodensee vom 9.Jh<br />
Die Insel ist schon eine Klausur an sich.<br />
einf<strong>ac</strong>he basilikale Anlage; Vierungsturm; durch Treppe erhöhter Altar<br />
Ottonische Fresken noch erhalten!<br />
Bsp. "St. Gallener Klosterplan": Pergament, das ca. 816 <strong>auf</strong> Reichenau gefunden wurde:<br />
Grundriss einer Klosteranlage, der aber als Medit<strong>at</strong>ionshilfe benützt wird. Aus dem<br />
9. Jh gibt es sonst keine Grundrisse. Der Plan ist eine Art Funktionsprogramm; er dient<br />
dazu, sich in ein nicht vorhandenes Kloster hineinzudenken.<br />
DIE ZISTERZIENSER<br />
Bsp. Zisterzienserkloster: übernimmt die Ideen des St. Gallener Klosterplans.<br />
Regula benedicti ist Basis für alle verschiedenen Richtungen, d.h. alle (Zisterzienser,<br />
Franziskaner, usw) stammen von den Benediktinern ab.<br />
- 4 Primärklöster (Mutterklöster), davon eines noch erhalten: Cluny<br />
- Filialkloster: Tochterkloster<br />
Bsp. Cluny<br />
Bsp. schottische Zisterzienserabtei<br />
- Konversen<br />
- Refektorium
Merkmale der Zisterzienserbauten:<br />
- Klöster immer in Wassernähe<br />
- sehr schlicht<br />
- keine Türme<br />
- Landwirtschaft h<strong>at</strong> große Bedeutung. Keine Nähe zu Städten oder Bergen<br />
- keine Emporen<br />
- in der frühen Phase nicht einmal Schmuck<br />
- M<strong>at</strong>erial: das billigste - B<strong>ac</strong>kstein, Sandstein, F<strong>ac</strong>hwerk<br />
Bsp. Maulbronn<br />
Bsp. Kloster La Tourette<br />
hoch, schmucklos, Fensterrosette an der Westseite<br />
Bsp. Fußboden aus Terr<strong>ac</strong>otta: Glasur: eine Ausnahme an Bauschmuck<br />
Die Zisterzienserklöster sehen alle ähnlich aus. Lauter franz. Klöster - Beginn der franz.<br />
Gotik. Verbreitung in ganz Europa durch diese erstmalige Typenbildung (Stil/Bautyp)<br />
Bsp. Mönchschor<br />
Konversen = eine Art Mönche zweiter Klasse. Bekommen einen eigenen Trakt.<br />
Die Pr<strong>ac</strong>ht ist eine n<strong>ac</strong>hmittelalterliche Zut<strong>at</strong>.<br />
Bsp. Tür zum Möchsfriedhof, nur von Mönchen benützt<br />
Bsp. M<strong>at</strong>intreppe zum 1. Stock (Schlafbereich der Mönche)<br />
5 mal täglich findet ein Gottesdienst st<strong>at</strong>t. Jedesmal gehen die Mönche in<br />
feierlicher Prozession zu zweit die Treppe runter zur Kirche.<br />
Bsp. Kreuzgang: Ort der heiteren Medit<strong>at</strong>ion - draußen und doch geschlossen.<br />
Bsp. Kapitelsaal: am meisten ausgeschmückt; gewölbt; Stützen<br />
Dieser Saal dient wichtigen Beschlüssen und dem Gericht.<br />
Novizen ist der Zutritt verboten; sie können jedoch vom Kreuzgang aus durch<br />
Fenster zusehen.<br />
Bsp. Brunnenhaus: F<strong>ac</strong>hwerkkloster in Maulbronn<br />
Bsp. Refektorium in Portugal - Speiseraum<br />
Während des Essens findet immer eine Lesung st<strong>at</strong>t. Gegessen wird<br />
schweigend.<br />
Bsp. Kalefaktorium: einziger beheizbarer Raum<br />
mit Hypocausten unterlegt -> Art Fußbodenheizung<br />
Bsp. Scriptorium: Erstellung von Handschriften-Kopien<br />
Mönche wurden zu den Kulturträgern des Mittelalters. In Klöstern fand Bildung<br />
st<strong>at</strong>t und wurde Wissen gesammelt.<br />
Bsp. Ofenk<strong>ac</strong>hel aus dem Kloster Salem: stellt Mönche dar, die ihr eigenes Kloster<br />
bauen - Mönche sind ihre eigenen Architekten.<br />
Bsp. Kloster Royand neben Wasser<br />
Das Kloster ist ein riesiger Wirtschaftshof. Klöster werden mit der Zeit immer<br />
reicher, u.a. durch Schenkungen von Reichen. Dadurch werden Klöster zu einem<br />
großen M<strong>ac</strong>htfaktor im Mittelalter.<br />
Der Hauptgedanke der Zisterzienser ist die Ordnung der Gemeinschaft<br />
DIE KARTEUSER<br />
haben einen ganz anderen Hauptgedanken. Jeder Mönch h<strong>at</strong> seinen eigenen kleinen<br />
Gemüsegarten und eine Art Kloster-Appartement. Es gibt eigene Gemeinschaftsräume.
DIE BETTELORDEN - DOMINIKANER, FRANZISKANER<br />
bauen ihre halböffentlichen Klöster nur in der Stadt. Veranstalten Armenspeisungen;<br />
öffnen sich für die Stadt.<br />
Ihre Kirchen sind größer, da sie auch für die Bevölkerung ged<strong>ac</strong>ht sind.<br />
Die Grundrisse sind in die Topographie eingepasst.<br />
Die Franziskaner sind DER typische Bettelorden. Sie arbeiten häufig in Spitälern, aber<br />
auch außerhalb der Klöster. Ihre gemeinsamen Schlafräume werden mit der Zeit<br />
<strong>auf</strong>gehoben und durch einzelne Schlafräume ersetzt (Vergleich StudentInnen-Heim).<br />
DER DEUTSCHHERRENSORDEN<br />
Bsp. Marienburg: gigantische Klosteranlage<br />
Zölib<strong>at</strong> und Verzicht stehen im Vordergrund. Der Kampf für den Herrn wird gepriesen; es<br />
werden Ritterorden gebildet und Burgen gebaut. Die Klöster ähneln Palastanlagen.<br />
Bsp. Anlage in der Nähe von Danzig aus dem frühen 13. Jh<br />
DIE BENEDIKTINER<br />
Bsp. Melk<br />
Die Benediktiner bauen sich fürstliche Abteien, barocke Klöster, hauptsächlich in Bayern<br />
und Österreich (Alpenregion).<br />
Säkularis<strong>at</strong>ion = Sakrales wird weltlich gem<strong>ac</strong>ht<br />
saeculus = <strong>auf</strong> Zeitalter bezogen<br />
Säkularis<strong>at</strong>ion gibts seit dem 8. Jh<br />
Franz. Revolution (1789): Einführung der Religionsfreiheit -> Klöster wurden<br />
<strong>auf</strong>gehoben und Priv<strong>at</strong>besitz des Bürgertums<br />
Kommendewesen: Abkommen, das Äbte nciht von Klöstern ausgesucht werden,<br />
sondern weltlich sind. Köster werden zu Wirtschaftszenren, M<strong>ac</strong>htfaktoren<br />
Äbte sind "Fürstbischöfe"; Pr<strong>ac</strong>ht wird gefeiert - Repräsent<strong>at</strong>io<br />
Klöster n<strong>ac</strong>h der Säkularisierung: werden geschleift.<br />
Bsp. Cluny: wurde zur Strafvollzugsanstalt<br />
Bsp. Nazi-Bauten n<strong>ac</strong>h Ritter-Orden-Klöstern gebaut; auch Terminologie<br />
weiterverwendet<br />
Bsp. La Tourette : Kloster von Le Corbusier<br />
Es gibt Klausurgebäude, aber keinen offenen Kreuzgang<br />
D<strong>ac</strong>h der Kirche begehbar<br />
Wegführung wie bei Villa Savoye<br />
Idee des Klosters als autonomer Mikrokosmos.<br />
Bsp. Renzo Piano: Kirchenbau als eine Art The<strong>at</strong>er<br />
VO 10.12.<br />
Gotik<br />
eingeführt von Vasari - Renaissance-Künstler, "Stil der Barbaren"
"romanische Basilika" - "gotische K<strong>at</strong>hedralen"<br />
Basilika kann auch K<strong>at</strong>hedrale sein, K<strong>at</strong>hedrale kann auch Basilika sein<br />
Frankreich: Geburtsland der Gotik, vor 12 Jh. begonnen<br />
England: ab Ende 12 Jh.<br />
Deutschland Niederlande: n<strong>ac</strong>h 12 Jh.<br />
Kennzeichen: Spitzbogen, lichtdurchflute, Kreuz-Rippen-Gewölbe, Vertikalität, Detail-<br />
Fremde<br />
Bsp.: Kirche des 13 Jh.: bunte Glasfenster -> buntes Licht<br />
Beginn des 13. Jh: 1. Universitäten, gleichzeitig werden Städte stärker, reicher<br />
Gotik ist ein europäische Stil, der fast alle mitteleuropäischen Länder beeinflusst h<strong>at</strong>.<br />
Bsp.: Dom zu Lübeck -> Vertikalität<br />
Bsp.: Notre Dame in Paris (an der Seine)<br />
Verbindung von Königtum und Kirche ; betonter Chor, Querhaus mit Fensterrose;<br />
Kirchen wurden ständig weitergebaut. Häufige Brandk<strong>at</strong>astrophen -> Um- Neubauten<br />
von Städten gefördert u.<br />
repräsent<strong>at</strong>iv für Reiche -> viele Stiftungen, Förderungen<br />
Bsp.: Villa Adriana (2. Jh n<strong>ac</strong>h Christus), Gewölbe mit Stuckdeko berzogen; opus<br />
cementitium<br />
Bsp.: Speyer, Kaiserdom<br />
Kreuzrippengewölbe schon in der Romantik, aber mit kleineren Spannweiten.<br />
Spitzbögen.<br />
Kirchen-Bauten im O begonnen (-> wenn der Chor steht, können Gottesdienste<br />
abgehalten werden) und n<strong>ac</strong>h W weitergebaut.<br />
Bsp.: Hochgotik: Kölner Dom, Bündelpfeiler, Junge Dienste / Alte Dienste<br />
FRANKREICH<br />
Bsp.: Chartres: Inbegriff einer gotischen K<strong>at</strong>hedrale<br />
Bsp.: Nantes: Spätgotik - erkennbar nur an der Deko<br />
Immer wenn ein Stil seinen Höhepunkt erreicht h<strong>at</strong>, sind die Veränderungen, die dann<br />
kommen, nur noch manieristischer Akt.<br />
ENGLAND<br />
kantige Grundrisse<br />
Bsp.: erste englische got. Kirche: Canterbury<br />
Kirchen von außen eher schlicht, innen in verrückter Weise dekoriert.<br />
Typisch: Fächergewölbe, eigentlich Notlösung; Wahrzeichen Wales.<br />
Gewölbe mit Deko fast überzogen<br />
Bsp.: Grabkapelle Heinrich 7: fast Stalaktiten aus <strong>auf</strong>geteilter Lastabtragung<br />
DEUTSCHLAND<br />
Bsp.: Kölner Dom<br />
Bsp.: Kloster von Karin - deutsche B<strong>ac</strong>ksteingotik (Zisterzienserkirche)<br />
ITALIEN
Bsp.: Mailänder Dom: Ausnahme; Antwort <strong>auf</strong> franz. K<strong>at</strong>hedralen, Gotik in I eigentlich<br />
nur bei Zisterzienserbauten vorhanden.<br />
VO 11.12.<br />
Bauten des (Ver) Wehrens<br />
Bsp.: Wehrturm<br />
Bsp.: Gefängnis<br />
Beide sind extreme Formen der Architektur. Diese ist immer ein Versuch des<br />
Vermittelns zwischen Innen und Außen. Wehrbauten:<br />
strikte Trennung zwischen Innen und Außen. Fkt.: Erschweren des Übergangs.<br />
Eine Architektur des Ver-Wehrens ist immer eine Architektur des Verhinderns des<br />
Hinein bzw. Hinauskommens. Grenzziehungen können abstrakt sein , nur juristisch sein<br />
(Bannmeile)<br />
Wann verlässt man Ö n<strong>ac</strong>h oben? Ist man in 10 km Höhe noch in Ö?<br />
Bsp.: Chinesische Mauer; auch gegen Mongolen, Anfänge 5 Jh. vor Chr., 3. Jh v. Chr.<br />
weiterer Ausbau, 14. -16. Jh. weiter verstärkt. nicht richtig eingenommen. Zieht sich<br />
immer am höchsten Punkt im Gebirge entlang.<br />
Bsp.: röm. Limes (Grenzwall); Teil des Hadrianwalls in England; aus opus cement. ;<br />
Innen = Zivilis<strong>at</strong>ion; Außen Barbarenland<br />
Wehrtürme mit Blickkontakt, Grenzsold<strong>at</strong>en<br />
Bsp.: Grenzen können auch temporär sein: Berlin: türk. Botschaft: Absperrung am<br />
Kuhdamm gegen Kurden<br />
Bsp.: Panzersperren im 2. Wk - Gleise in Boden gerammt, um Durchfahrt v. Panzern zu<br />
verhindern<br />
Bsp.: Maden Castle: keltisches Oppidum<br />
3 Wallanlagen<br />
Bsp: Burgen Kaub (Nähe Koblenz, 1 im Rhein)<br />
Anlagen immer weiter ausgebaut, aber über Jahre in Gebrauch, weil Lage meist<br />
sehr geschickt gewählt.<br />
HÖHENBURGEN<br />
Bsp.: M<strong>ac</strong>hu Picchu in den Anden<br />
versch. Terassen, nur über Treppen, Rampen erreichbar, ansonsten hohe Felsen<br />
bzw. Abhänge<br />
Bsp.: Burg Aggstein in der Nähe von Melk, heute mitten im Wald; Hänge damals<br />
abgeholzt - Schafe weiden lassen, damit nichts n<strong>ac</strong>hwuchs<br />
Zugbrücke, Pechnase<br />
Bsp.: 1500 v. Chr : minoische Burg<br />
Kompliziertes System der Annäherung<br />
Bsp.: 2 Tore: 1 für Wagen; 1 Pforte für FußgängerInnen; Graben zu überwinden<br />
(Wasser oder Spieße)<br />
mehrere Windungen durch versch. Wehrtürme ... Vorburg<br />
innere Burg:
Wohnen<br />
- Pallas (Wohntrakt) mit Festsaal; Schlafräume in Og<br />
- Küche: ausgelagert wegen Brandgefahr<br />
- Bergfried: Wehrturm, 2 Funktionen: Aussicht (Verteidigung), manchmal<br />
- Kapelle<br />
- Brunnen - Wasserversorgung. Auch Wasserzufluss muss gesichert sein.<br />
Bsp.: Elsass-Burganlage<br />
Bsp.: Wehrgang in Holz <strong>auf</strong> Stein oder aus Stein mit Öffnungen zum Schiessen/ S<strong>ac</strong>hen<br />
fallen lassen/ kommunizieren offen oder geschlossen<br />
Bsp.: Belagerungsturm, mit Teer feuersicher gem<strong>ac</strong>ht<br />
Bsp.: K<strong>at</strong>apult: Steinkugeln, Brennbares oft <strong>auf</strong> Türme <strong>auf</strong>gesetzt<br />
Bsp.: Spanien: Festung - "das große Schiff" in Castilien<br />
Festung = größere Burg<br />
sichert einen ganzen Höhenrücken<br />
auch von innen befestigt - n<strong>ac</strong>h innen und außen verteidigbar von Wehrgängen<br />
Bsp.: Edingburgh Castle in Schottland<br />
ganze Stadt<br />
WASSERBURGEN<br />
Bsp.: Burg Chiens im Genfer See<br />
Raubritter beob<strong>ac</strong>hten, wer <strong>auf</strong> der Passstraße daherkommt.<br />
Verlangen Wegzoll oder m<strong>ac</strong>hen Überfälle - Burg als Rückzugsort<br />
Hochmittelalter ; viele Jahre lang<br />
Bsp.: Manila: Fort Drum<br />
Inseloberfläche abgebaut u. mit 7-12 m dicker Betonschicht überzogen - darin<br />
Gänge, Räume, Lazarett ... Form eines Schiffes; Beob<strong>ac</strong>htungstürme<br />
1942 von Japanern eingenommen<br />
Bsp.: Türme aus 2. WK in Themsemündung schützen Wasser- und Luftraum<br />
oktogonal, eigentl. Häuser in 15 m Höhe; mit Brücken verbunden.<br />
VON TOPOGRAPHIE UNABHÄNGIGE BURGEN<br />
Bsp.: "die Krone Apuliens" - besteht nur aus Oktogonen, Zentralbau<br />
Jagdpalast von Friedrich II; innen sehr luxuriös, außen völlig uneinnehmbar<br />
H<strong>at</strong>te keine Angriffe zu fürchten<br />
Bsp.: Befestigungsturm; künstl. Graben, künstl. Hügel<br />
Bsp.: Rom, Engelsburg, darunter: Mausoleum des Hadrian künstl. Hügel<br />
Bsp.: Heinrich VIII - Forts; blütenförmige Anlage, halbrunde Bastionen. Kanonenkugeln<br />
prallen an konvexen Mauern ab.<br />
Bsp.: Bunker des Atlantikwalls. 30er/40er Jahre franz. KÜste; Beton bis 4m StÄrke;<br />
"gegossene Knebbel" oft unterirdisch.<br />
Abgerundete Monolithe<br />
Bsp.: Später: Bunker mit Floßfundamenten gegen Absinken<br />
UNSICHTBARKEIT<br />
Bsp.: schwedischer unterirdischer Flugzeughangar
Bsp.: U-Boot-Halle: Höhle im Berg<br />
Bsp.: Strandhotel in Le Havre von Deutschen in Bunker umgebaut<br />
Bsp.: Fliegerhorst, der aussieht wie F<strong>ac</strong>hwerkh\'e4uschen (Landeplätze,<br />
Sold<strong>at</strong>enunterbringung)<br />
Bsp.: als Kirchturm getarnter Bunker, Kirchtürme oft absichtlich stehengelassen als<br />
Peiltürme für Bebombungen<br />
Bsp.: US-Polizei-Ausst<strong>at</strong>tung<br />
Bsp.: Überw<strong>ac</strong>hungskameras<br />
Bsp.: Ami-Botschaft in Nigeria n<strong>ac</strong>h Bombenanschlag<br />
Bsp.: Berlin: Ami-Botschaft am Brandenburger Tor: 200 m Bannzon; Entwurf von<br />
Charles Moore, postmodern. versch. Sicherheitszonen<br />
Hochsicherer Kern, Mittelalterlicher "Ausfallgraben": kein Hof, sondern<br />
Direktzufahrt in die Tiefgarage<br />
Bsp.: Tower in London, Kombin<strong>at</strong>ion von Gef\'e4ngnis und Wehrarchitektur<br />
Bsp.: Alc<strong>at</strong>raz; eiskalte Strömungen in Wasser runderhum, Al Capone h<strong>at</strong> hier<br />
eingesessen; Befestigungsvorgaben aus 18 Jh<br />
Bsp.: Stasi-Gefängnis der DDR in Bauzen; Wehrtechnik des Mittelalters; ><br />
Wehrhaftigkeit, Ausbrecher, >Kontrolle<br />
Bsp.: Sternförmiges Gefängnis, Mitte: Beob<strong>ac</strong>htungsturm; außen: Werkstätte<br />
Beob<strong>ac</strong>htungsturm n<strong>ac</strong>h innen gerichtet!<br />
Bsp.: Gefängnis-Panoptikum; Kuppelgefängnis, Zellen kreisrund um Bew<strong>ac</strong>hungsturm;<br />
Kuppelüberd<strong>ac</strong>hung<br />
Bsp.: Gefängnis in Arnheim, NL; umgebaut von Rem Kolhaas; schrieb Manifest über<br />
Stadt der Gefangenen; R.K. entfernt<br />
Bew<strong>ac</strong>hungsturm im Inneren; Gefangene schaune in Hof und beob<strong>ac</strong>hten Wärter<br />
am Boden - M<strong>ac</strong>ht vertauscht<br />
Bsp.: Zoo; Wassergraben, Insel ... Gesehenwerden.<br />
VO 17.12.<br />
Renaissance<br />
Bsp.: Alt-St. Peter, konstantinische Basilika<br />
Zerfall des röm. Reichs -> keine "Sta<strong>at</strong>sarch." mehr -> Kirchen erden kleiner und<br />
variantenreich, es gibt keine Linie und keine Entwicklung, aber viele interessante<br />
Einzellösungen. Keine Ideen weitergegeben, keine übernommen keine<br />
Perfektionierung<br />
8. Jh.: Es gibt wieder Sta<strong>at</strong>sarchitektur mit Konstantin<br />
Rezipiert Arch. des weström. Reichs<br />
Karolingische Renaissance, bald wieder vorbei<br />
Ottonen spätes 10. Jh.<br />
Bsp. Verweilbau: Zwei Choranlagen; nicht gerichtet<br />
ausgeschiedene Vierung<br />
bauklötzchenhafte Architektur<br />
Entwicklung der Romanik: Rhytmisierung, Wand wird allmählich zerschnitten, geöffnet<br />
Perfektionierung dieser Öffnung in der Gotik. Wand trägt nicht mehr, Stützen sind immer
weiter voneinander entfernt, mehr Glas, größere Räume<br />
Romanik, Frühgotik: Chor angeschlossen<br />
Gotik: direkter Übergang zum Chor<br />
Renaissance: Ausbruch in Florenz im 15. Jh<br />
Bsp. Dom Santa Maria del Fiore<br />
Rinascimento beginnt bereits im 11. Jh - Marmorinkrost<strong>at</strong>ion ist nicht mehr nur innen,<br />
sondern auch außen; Bogen wie in Spätantike; Arkadenfolge innen<br />
Bsp. San Mini<strong>at</strong>o al Monte: stark inszenierter Chorbereich; Domkuppel Santa M.d.F.<br />
begonnen im 13.Jh; Mischung Mittelalter + Renaissance<br />
Modell: Kuppel allein ~ 1 m hoch<br />
Brunelleschi entwarf selbsttragendes Lehrgerüst<br />
Leichtere innere Kuppelschale stützt schwere äußere.<br />
Das Kuppelskelett wird während des Baus verstärkt. Dies entspricht dem<br />
empirischen Arbeiten, wie es im Mittelalter st<strong>at</strong>tfand.<br />
VO 14.01.<br />
Renaissance II<br />
Bsp.: Papstpalais in Avignon (14 Jh.)<br />
Schisma: Trennung der Kirche (weitreichende pol. Folgen)<br />
Bsp.: Kupferstich Ende 16. Jh: Columbus Entdeckung Amerikas<br />
Bsp.: Erasmus von Rotterdam: universalgebildeter Theologe; "der Humanist<br />
schlechthin"; Historiker, Philosoph mit Luther befreundet<br />
Schrift: Arbeit von freiem Willen<br />
Bsp.: M<strong>ac</strong>chiavelli; * 1469, Fiorentiner, reiche Familie, Jurist, gr. theoretischer Politiker,<br />
antiklerikal; auch wichtig für Humanismus<br />
Kirche war gegen Humanismus<br />
Bsp.: An<strong>at</strong>om. The<strong>at</strong>er in Padova, Steht für das Erstarken der Wissenschaften,<br />
Religiöse Themen werden von der Wissenschaft abgelöst.<br />
Bsp.: 1592: Gregorianische Kalenderreform: 4. Oktober wurde zum 15. Oktober; vorher:<br />
julianische Kalender<br />
England: erst im 18. Jh eingeführt; auch in anderen Ländern später<br />
Bsp.: Kupferstich von Dürer über Prinzipien der Perspektive<br />
Bsp.: Mailand: Santa Maria presso Sans<strong>at</strong>ero von Bramente; Perspektive<br />
architektonisch, "haptisch" durchgeführt; Brunelleschi: Auftakt zur<br />
Renaissancearchitektur<br />
Bsp.: Ospedale degli innoscenti von Br.; Loggia oder Arkadengang; Spannweite viel<br />
größer! Säulen höher, langgestreckt<br />
Halbkreisbögen darüber; Kreuzrippengewölbeersetzt durch Stützkuppel (ganz<br />
neue Form): Gang in einzelne Joche <strong>auf</strong>geteilt<br />
"luftig-leicht"<br />
Vom Pl<strong>at</strong>z durch Stufen abgehoben; Türe: Kein Rundbogen sondern eckige<br />
Türen eine in Antik; Flächen sind hell;<br />
tragende Elemente in N<strong>at</strong>urstein<br />
Bsp.: Alberti: Santa Maria Novella; Marmorinkrost<strong>at</strong>ion der antiken Innenräume ist
außen angeweidet worden.<br />
Florenz- Frührenaissance;<br />
Bsp.: San Mign<strong>at</strong>o al Monte<br />
Bsp.: Sankt Peter: Plan von Branante<br />
1499: Medici verloren M<strong>ac</strong>ht<br />
Künstler, Handwerker n<strong>ac</strong>h Süden<br />
Hauptrenaissance beginnt 1500 in Rom<br />
Bsp.: San Gallo: Sankt Peter-Plan<br />
Bsp.: Entwurf von Raffael; "Jeder wollte sein eigenes Sankt Peter bauen" ==><br />
Konglomer<strong>at</strong><br />
Fassade von Carlo Madeina<br />
Idealer Grundriss wäre der Zentralbau. (in der Renaissance)<br />
Bsp.: Bramante<br />
Bsp.: Vesta-Tempel in Rom<br />
Bsp. Villa Adriana: Muschelmotiv<br />
Säulenordnung etruskisch<br />
Bsp.: Santa Maria della Consolazione<br />
Edicolamotiv, Pilasterordnung, Zentralbau, "eche Renaissance-Fassade"<br />
Bsp.: San Giorgo Maggiore von Palladio<br />
Benedektinerklöster<br />
sehr dominierende Kuppel<br />
Tenticoli (Zahnschnitt) am Giebel,wo sie gar nicht "hingehören" <br />
manieristische Anfänge<br />
Bsp.: Palladio 1508-1580; Pestkirche, Verstricken von mehreren Giebelebenen<br />
PROFANBAUTEN<br />
Bsp.: Stich Ende 16. Jh<br />
mittelalterliches Florenz. Typische mittelalterliche Stadt: kompakt zw.<br />
Festungsmauern, HÄuser eng aneinander,<br />
Tendenz zur Vertikalität. Wohnhäuser mit Wehrzinnen<br />
Bsp.: Die ideale Stadt (Zeichnung)<br />
Renaissance-Stadt wehrt sich gegen mittelalterliche Enge ; Gebäude einzeln<br />
Luft, Loggien - Verzahnung von Innen - Außen; Keine Angst mehr von dem<br />
Außen<br />
Bsp.: Umsetzung der idealen Stadt; Blick aus der Stadt in die Hügellandschaft -<br />
Befreiung in der Renaissance; man entdeckt die N<strong>at</strong>ur.<br />
Bsp.: Kapitolspl<strong>at</strong>z - Entwurf von Michelangelo n<strong>ac</strong>h Prinzipien der Idealstadt<br />
Bsp.: mittelalterlicher Palast, Fenster mit Kleebl<strong>at</strong>tabschlu\'df, Schießscharten; Säulen<br />
wie in der Antike<br />
Bsp.: Palast 1. Hälfte 15. Jh; Tendenz n<strong>ac</strong>h oben, Rhytmisierung der Fenster (Anfänge<br />
zur Renaissance)<br />
Bsp.: Palazzo von Bartolomeo<br />
1444 errichtet; gilt als erster echter Renaissance-Palast<br />
Rustica wie bei mittelalterlichen Bauten aber nur Ziegelmauerwerk<br />
Hierarchisierung vom Trutzigen unten zum Leichten oben;<br />
keine T\'fcrme , sondern eingenommener Raum Mittel zum Protzen;<br />
Fensterb\'fgen: antike Motive
Gesims mit Konsole: Tempelmotiv<br />
Bsp.: Colosseum: Hierarchisierung der Geschoße von unten n<strong>ac</strong>h oben; vom Trutzigen<br />
zum Leichten; ebenfalls vom Pantheon<br />
Bsp.: Palazzo-Grundriss<br />
Bsp.: Bramente: Wohnhaus des Raffael<br />
wieder quadr<strong>at</strong>ische Öffnungen<br />
Bsp.: Palazzo Fanese: wichtiger Palazzo in Rom<br />
Bsp.: Palazzo Massimili alle Colonne<br />
Bsp.: Manierismus: lockere Säulenstellung unten; oben plötzlich Rustizierung ;<br />
Anordnung des Palazzo in einer Kurve<br />
Bsp.: Treppe in der Bibliotecargendwas (von Michelangelo)<br />
Freitreppe, die normalerweise vor einem Portal steht, ist plötzlich in einem ganz<br />
kleinem Raum.<br />
Pilaster verjüngen sich n<strong>ac</strong>h unten st<strong>at</strong>t n<strong>ac</strong>h oben.<br />
Kanellvien, Triglyphen an sinnlosen Stellen als "Deko"<br />
Bsp.: Palast von Palladio in Vicenza; n<strong>ac</strong>h außen kaum wahrnehmbar<br />
wieder: große Aufsockelung, Dreiteilung, Rustizierung<br />
Säulen dominieren Fassaden - Spätrenaissance<br />
Gebäude nur von innen richtig erlebbar<br />
Villa in der Renaissance geht <strong>auf</strong> antike Villa zurück<br />
Bsp.: Villa, die von Vesuv-Ausbruch zerstört wurde<br />
Domus(Stadt) - Villa (außerhalb der Stadt, Verbindung mit der Landwirtschaft)<br />
Bsp.: In der Renaissance war Villa Hadriana sehr berühmt.<br />
Bsp.: Villa des Plinius konnte man nicht, war aber in der alten Schrift beschrieben - man<br />
konnte<br />
das antike Landleben.<br />
Bsp.: Te<strong>at</strong>ro Marimillio (Teil der Villa Hadriana)<br />
Bsp.: Klosterplan St. Gallen<br />
Bsp.: Medici-Villa Zeichnung<br />
Enzyklop\'e4die des ital. Villenbaus.<br />
Wehrmotive, Mauer; Garten;Wirtschaftsgebäude<br />
Bsp.: Villa Rotonda: DER Bau Palladios,<br />
Zentralbau; antiker GR; Spitze eines Hügels - ausgewählt n<strong>ac</strong>h dem Blick.<br />
echtes Tempelmotiv<br />
Bsp.: Tempietto; Zit<strong>at</strong> des Pantheon<br />
Bsp.: Philipp Johnson: Glass House; Ineinandergreifen von N<strong>at</strong>ur und Landschaft<br />
Einrichtungsgegenstand: Ölbild-Landschaftsmalerei<br />
Bsp.: Australien: Schafferm bei Melbourne 1997-98 gebaut; Betonpl<strong>at</strong>te wie in einer<br />
mittelalterliche Anlage<br />
Bsp.: Rasdorf bei Wien - Umbau eines alten Hofs<br />
VO 15.01.<br />
Die künstliche Ruine in der Architektur<br />
Rom: DIE Ruinenstadt
2 Komponenten:<br />
1. Die Schönheit; die man im Verlust spürt<br />
2. Trauer über den Verlust<br />
Bsp.: Neapolitan. Handschrift 14Jh: Die weinende Roma<br />
Flavio Biondo schreibt zum Capitol, über Verlust der Schönheit Roms<br />
Umgang mit Ruinen: Identifizierung; rückwärtsgerichtete Utopien - Zeit spielt<br />
große Rolle; Hinweis <strong>auf</strong> Vergänglichkeit (4.Dimension)<br />
Bsp.: Philipp Galls Kupferstich (16. Jh)<br />
Bsp.: Darstellung (von kurz n<strong>ac</strong>h 1900) der Geburt Christi in einer Ruine - Ruine als<br />
Symbol einer Überwindung, Sieg des Christentums über Heidentum<br />
TENDENZ ZUR BEWUNDERUNG, TEILHABE, SCHÖNHEIT<br />
Bsp.: A<strong>ac</strong>hener Pfalzkapelle !Spolien --> als eine Art Reliquien benützt<br />
Bsp.: Berliner Stadtschloß 1951 <strong>auf</strong> Weisung von Ulbricht gesprengt<br />
Bsp.: Portal ausgebaut - Symbol für DDR<br />
Bsp.: Dessau: Denkmal der 7 Säulen. Zit<strong>at</strong> des S<strong>at</strong>urntempels<br />
künstliche Ruine - fiktive Spolie<br />
Bsp.: Zeichnung von Nerva-Forum<br />
Bsp.: Gemälde von Panini "Das antike Rom": sekundäre Beschäftigung mit Ruinen;<br />
Ruinenlandschaft der echten Bauten in<br />
Zweidimensionalität übersetzt.<br />
-> Ruinenlandschaft, erd<strong>ac</strong>ht:<br />
Bsp.: Ende 15. Jh - Zeichnung einer Architekturphantasie<br />
Bsp.: Casper David Friedrich: Abtei im Eichwald (19. Jh)<br />
Ruinenlandschaft als Reflexionszone - Motiv der Vergänglichkeit<br />
Bsp.: Stich von Bramente (Ende des 15.Jh)<br />
künstl. Ruine - Löcher in der Wand; kein D<strong>ac</strong>h, ...<br />
Ruine erfunden - versucht , bevor sie vollendet wurde<br />
Bsp.: Nympheum: 16. Jh<br />
gebaut als Ruine<br />
Bsp.: Schlopark in Pesaro<br />
künstl. Ruine diente Herzog für seine religiösen Übungen<br />
Bewunderung für Antike in der Renaissance --> Bau einer noch perfekteren<br />
Ruine<br />
Bsp.: Schloss Schönbrunn - Antike<br />
Bsp.: Turm in Lebnice von 1807: rezipiert und zitiert das Mittelalter<br />
Bsp.: Parthenon , Akropolis<br />
P. wird heute wieder <strong>auf</strong>gebaut; Anastylosis: F<strong>ac</strong>hberiff für Wieder<strong>auf</strong>bau mit<br />
echten eilen<br />
Oft auch Kombi von Anas. und Rekonstruktion<br />
Bsp.: Ephesos<br />
Bsp.: Colosseum: heut bereits künstliche Ruine; wurde zum Denkmal des röm.<br />
Amphithe<strong>at</strong>ers gem<strong>ac</strong>ht<br />
Bsp.: Hafentempel in Xanten: künstl. Ruine; Rekonstruktion als Schutzbau für Originale<br />
darunter.<br />
Bsp.: Goethe <strong>auf</strong> Malerei von Tischbein<br />
Bsp.: Grabmal mit abgebrochener Säule als Motiv - gerne verwendet im 19. Jh, auch 20.
Jh<br />
Bsp.: "Die Ruine der Vergänglichkeit" - Zeichnung<br />
Bsp.: Bank of England - Gemälde von 1830<br />
Bsp.: Däne Niels Olelund - Arbeit über die Zukunft der Arch.;<br />
Vanitas - Eitelkeitsmotiv<br />
Sterlings Gebäude als Stahlruine<br />
Bsp.: Malerei vom Moment des Einsturzes - K<strong>at</strong>astrophenarchitektur - 16. Jh<br />
Bsp.: Schloss Hellbrunn<br />
erd<strong>ac</strong>hte Zerstörung - "Die tun ja nur so" -<br />
Idee des Capricio, des Scherzes<br />
Bsp.: Fotocollage von Berger mit Spalt in bestehenden Gebäuden<br />
Darstellung des Moments der Zerstörung<br />
Bsp.: Einsturz der Campanile<br />
Bsp.: Garten von Bormazo: einer der frühesten Landschaftsparks<br />
"Das schräge Haus" als eine Art Austellungsstück<br />
Capricio: Spiel mit der Angst, mit den Effekten<br />
Bsp.: S<strong>ac</strong>ramento: Eingang in Supermarkt ist eine herausschiebbare Ecke,<br />
Benützung als Sitzfläche, ... Verwendung der Ruinenarchitektur für Publicity<br />
Bsp.: Gehry: Wohnhaus in Santa Monica<br />
Bsp.: Ginger + Fred (Gehry) in Prag<br />
VO 21.01.<br />
Barock, Architektur der Unendlichkeit<br />
Bsp.: Hl. Gesu: 1. Jesuitenkirche "Die Kirche der Jesuiten" in Rom<br />
Mitte 16. Jh<br />
Renaissance: Zeit der Entdeckungen; Scheu vor Menschen verschwunden<br />
Entdeckung der Perspektive; Reform<strong>at</strong>ion<br />
Barock: Gegenreform<strong>at</strong>ion; e<strong>ac</strong>tio <strong>auf</strong> Renaissance\<br />
Kirche wird wieder stark; Papst kehrt aus Avignon n<strong>ac</strong>h Rom zurück; Kirche zentralisiert<br />
wieder<br />
z.B.: Melk: Fürstbischöfe: weltlich/sakral in Personalunion; beides bezieht sich <strong>auf</strong><br />
Gottesgnadentum<br />
16.Jh: neuer "Orden" der Jesuiten entstanden: "die Gesellschaft Jesu"<br />
Ign<strong>at</strong>ius Loyola: Gründer<br />
zentral: Predigt<br />
Jesuiten wohnen priv<strong>at</strong>, kein Kloster oder ähnliches<br />
zentral: Bildung. Ber<strong>at</strong>er des Papstes.<br />
Hl. Gesu: Architekt: Vignola<br />
Bsp.: GR: Rückbesinnung <strong>auf</strong> den Langbau (Bezug <strong>auf</strong> Kampf zw. Langbau und<br />
Querschiff)<br />
eher gestaucht, Kuppel über Vierung; Erlebnismittelpunkt<br />
Bsp.: Mantua: "Sant Andrea" von Alberti<br />
stark betontes Querschiff, trotzdem breites Mittelschiffs<br />
Seitnschife Verbreiterung des Mittelschiffes
Hl. Gesu: Predigt im Mittelpunkt; einzelne kl. Kapellen im Inneren f. individuelle<br />
Medit<strong>at</strong>ionen<br />
Bsp.: Fassade von della Porta<br />
Unterschied: Säulen bei Vignola durchgehend, hervortretend<br />
Della Porta: gemächlich , abgeschwächt; Breitenwirkung durch Übergang zw. "eg" und<br />
"og"<br />
Bsp.: Sankt Peter: Kampf zwischen Zentralbau und Lagebau - klassisches Bsp.<br />
Altar in der Mitte bei ursprünglichen Entwurf, später verändert von Moderno<br />
Später nochmal durch Bernini vereinheitlicht.<br />
Bsp.: Fassade St. Peter: 17. Jh<br />
Menschen im Barock wagen sich erstmals an die "Unendlichkeit"<br />
Merkmal: Entwicklung von "Universalismus"; Bildung von Einheiten<br />
Barock als "Gesamtkunstwerk"<br />
Spätes 1.Jh: Universalismus alsAusgangspunkt für m<strong>at</strong>h. Berechnungen<br />
--> Deleuze: "die Falte" (=^ Schwimmen zw. Innen und Außen, Oben und Unten)<br />
Bsp.: S. Carlo alle Qu<strong>at</strong>tro Fontane v Borromini - Fassade<br />
Merkmal: "ein Schwingen", Bewegung, Dynamik<br />
Es gibt keine Ecke. Auflösung von Grenzen<br />
Bsp.: Villa Adriana - Bewegung kommt schon vor, aber anders: einzelne Fläche bewegt,<br />
aber nicht so konsequent.<br />
Borromini Erster, der Barock wrklich ausführt<br />
Bsp.: San Giovanni il L<strong>at</strong>erano<br />
frühchristl. Bau aus dem 14. Jh; Decke aus dem 16. Jh<br />
verändert im 17. Jh von Borromini: versuchte, einen großen Raum zu schaffen,<br />
Ecke abgerundet.<br />
fast expressionistische Züge<br />
Bsp.: Kuppel: ovaler Grundriss<br />
Bewegung der Ebene in allen Dimensionen; optsches Entschwinden n<strong>ac</strong>h oben,<br />
ins Unendliche, durch die Lichteffekte<br />
Barock: Verschmelzung der Gotik nun auch n<strong>ac</strong>h oben in die Wölbung.<br />
Borromini+Bernini gleich alt u. zusammengeabeitet (anfangs) berühmte<br />
Künstlerkonkurrenten<br />
Bernini: Vier-Ströme-Brunnen in Rom <strong>auf</strong> Piazza Navona<br />
Bsp.: Sankt Pete Fassade- zu breit; verstellt Sicht <strong>auf</strong> Michelangelos Kuppel<br />
Piazza Obliqua von Bernini<br />
Bsp.: Borromini: Palazzo Spada in Rom: Kolonnade<br />
Blick ins Unendliche - Perspektive gebaut<br />
Boden steigt an, Säulen werden niedriger und kleiner, Abstände geringer, Säulen<br />
sind oval, Decke wird niedriger;<br />
ganz hinten kl. St<strong>at</strong>ue, die aus der Ferne groß aussieht<br />
Bsp.: Guarino Guarini: Turin, Capella della Santissima Santone; stark beeinflusst von<br />
Borrimini; u.a. Architekt (M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>iker)<br />
später 17.Jh<br />
Pendentivkuppel; möglichst viel "Durchfensterung"<br />
special effects: Segmentbögen - fast Skelettgerüst<br />
Effekt: man glaubt, es seien obere Enden von Halbkreisbögen - Kuppel sei viel<br />
höher<br />
Bsp.: Kuppel aus Gurtbögen - "verrückt"
alle Bögen mehrf<strong>ac</strong>h durchbrochen (konstruktiv gesehen der Fantastischste<br />
dieser Zeit)<br />
Bsp.: Karlskirche (Fischer von Erl<strong>ac</strong>h) Hauptwerk<br />
Triumphsäulen, Triumphbogen, Porikus, Hommage an St. Peter Kuppel<br />
Bsp.: Andrea Pozzo: Deckenfresko in Rom (17. Jh)<br />
Universalismus! - Gesamtkunstwerk, - Malerei, Skulptur, Architektur<br />
Illusion, Auflösung des Raums<br />
Stuck nicht von der Malerei zu unterscheiden etc.<br />
Bsp.: Nepomukkirche in M\'fcnchen von den Asern-Brüdern<br />
Hauskirche derArchitekten mit Zugang <strong>auf</strong> Wohnbereich<br />
Bsp.: Norman Foster: Verwaltungsgebäude<br />
Auflösung von Grenzen durch spiegelnde Fassaden<br />
"ondulierende Unendlichkeit"<br />
Bsp.: Bilbao - G.Museum v. Gehry<br />
Bewegung als Element v. Architektur - barocke Ideen<br />
FRANKREICH-ABSOLUTISMUS<br />
Bsp.: Ludwig 14.; Sonnenkönig<br />
Bsp.: Schlafzimmer des Königs: Zentrum des Hofzeremoniell<br />
Ankleiden als Zeremonie<br />
Bsp.: The<strong>at</strong>er im Barock wichtig - Federzeichnung des Ludwigs 14. als Apoll (tr<strong>at</strong> als<br />
Schauspieler <strong>auf</strong>)<br />
Bsp.: Mont Martre in Versailles, als Bühne genützt<br />
Bsp.: Frauenkirche Dresden, Altarbereich<br />
Emporen sind echte Logen - te<strong>at</strong>rum s<strong>ac</strong>rum<br />
Bsp.: Marktgräfl. The<strong>at</strong>er Beireuth<br />
Loge des Markgrafen als Bühne ausgest<strong>at</strong>tet<br />
Blick<strong>ac</strong>hsen geteilt, Blick in die Mitte ist verstellt und geht zur Seite<br />
Bp.: Te<strong>at</strong>rum S<strong>ac</strong>rum in der Kirche als wirkliches The<strong>at</strong>er dargestellt, samt Stifterfamilie<br />
in Stein<br />
"Man könnte es auch sakrale Pornografie nennen"<br />
Bsp.: Zusammenhang Mensch/N<strong>at</strong>ur<br />
ARCHITEKTUR+NATUR<br />
Bsp.: Villa ...<br />
Bsp.: Palazzo S<strong>ac</strong>chetti<br />
Bsp.: Versailles - Bauherr Luis 14 - Gemälde<br />
"Ehrenhof" als Eingangsbereich<br />
Grand Canal - damals beschifft<br />
N<strong>at</strong>ur wird zum B\'fchnenbild - <strong>ac</strong>hsensymmetrische Anlage;<br />
"Unendlichkeit zw. N<strong>at</strong>ur und Welt"<br />
Bsp.: keine Wellenbewegung, sondern unendliche Wiederholung der Fenster u. Türen<br />
Gartenfassade von Versailles<br />
Blick geht ins Nichts<br />
Bsp.: Marie Antoinettes "Haus der Königin"<br />
Bsp.: Kassel
Bsp.: Park Güell von Gaudi<br />
VO 22.01.<br />
Das letzte Haus<br />
Sepucralbauten (Grabbauten)<br />
Sepulkraler Charakter durch Verbindung mit anderen Bauten<br />
Bsp.: Pyramiden von Gizeh; sehen aus wie Berge<br />
Bsp.: Sudan-Pyramidengruppe, steiler; Bestellung zur Zeit, als 1. Kirchen gebaut<br />
wurden<br />
repräsent<strong>at</strong>iv; Absenkung von Häusern der Lebenden; Innen wohnlich: Wandmalerei<br />
Bsp.: San Paolo: Galt im Mittelalter als Grab des Remus<br />
Bsp.: Wien, Grabmal in Kirche<br />
1798-1803 entstanden<br />
Bsp.: Etrusker: Nekropole bei Cerveten<br />
Säulen; Tumuli mit Grabräumen innen; uml<strong>auf</strong>ender Sockel, Türen, Gräberstr.<br />
wohnlich<br />
Bsp.: Tomba dei Capitelli in Cerveteri<br />
Säulen, Deckenbalken, M<strong>at</strong>ten: alles in Stein; auch Bett mit Kissen, ...<br />
Bsp.: Mausoleum des Augustus; röm. Bau aus 1.Jh n. Chr.<br />
N<strong>ac</strong>hahmung der Etrusker<br />
Bsp.: Mausoleum des Hadrian - "Engelsbrg" in Rom - 2. Jh n. Chr; später umgebaut in<br />
Festung<br />
Bsp.: Ganzenhausen - Hügelgräbergruppe<br />
kaum sichtbar<br />
Bsp.: Pl<strong>at</strong>z eingeebnet; Grabmal wie ein Zimmer eingerichtet<br />
Toter <strong>auf</strong> Wagen mit 6 Beigaben<br />
Graben gezogen; M<strong>at</strong>erial in Mitte <strong>auf</strong>gehäuft.<br />
Bsp.: Mausoleum von Halikerasossos um 350 heute Bodrum; "Shocking": sakrale<br />
Motive für Einzelperson<br />
Vorbild war Arch. der Lebenden; galt in der Antike als Weltwunder<br />
Christl. Mausoleen<br />
Bsp.: M. der Santa Costanza<br />
Vorbilder könnten röm. Mausoleen sein<br />
Mausoleen im beginnenden Mittelalter sind jetzt für Heilige<br />
Sarkophage: häufig Thema des Hauses <strong>auf</strong>genommen<br />
Bsp.: S. der Witwen aus Sidon<br />
Kolonnadenordnung, ionische Kapitelle, Sockel, Tenticoli wie bei Mausoleum<br />
Halikanassos<br />
Bsp.: aus 1.Jh: Hausurne<br />
Scheintür - ihrer Funktion enthoben<br />
Efeuberankung im Stein zitiert<br />
Kolumbarien: Stätten für Urnen<strong>auf</strong>bewahrung<br />
Bsp.: Friedhof in Genua<br />
Bsp.: Rossi: Friedhof bei Modena
Thema des Kolumbariums <strong>auf</strong>genommen<br />
wie eine Mietskaserne für Tote - Arch. der Toten<br />
Öffnugen sind keine Fenster, sondern leere Höhlen<br />
Türen sind 5 m hoch<br />
Möbel sind immobil, gehören zur Architektur<br />
"superabstrakte Architektur"<br />
PARS - PRO - TOTO - ARCHITEKTUR IM SAKRALBAU<br />
Bsp.: Grabmonumente aus Antike<br />
Mamorrasen (Likyten): alter Mensch best<strong>at</strong>tet<br />
Mann: Stelle ohne Reliefschmuck<br />
junger Mensch: Grabstelle mit Figur<br />
ab 4. Jh: architektonische Rahmungen besonders in Mode<br />
Bsp.: Hellenist. Grabmal einer Frau<br />
Antike Grabmäler wurden an Ausfallsstraßen <strong>auf</strong>gestellt.<br />
hygenische Gründe<br />
Weil viele Leute vorbeigehen, bleibt die Erinnerung erhalten.<br />
Demn<strong>at</strong>io memorial: schlimmstes Schicksal für Römer<br />
(aus Gedächtnis gestrichen)<br />
Bsp.: Kupferstich von Piranesi<br />
Via Appia Grabarch.; Mini<strong>at</strong>urelemente, ...<br />
Eindruck einer Gräberstr.<br />
Bsp.: 19. Jh / frühes 20. Jh<br />
Grabmäler nur noch aus Mauer<br />
Bsp.: verschlossene Tür als Grabmal<br />
Bsp.: Hans Walter - 1921-23 - expressionistisches Bsp.<br />
Bsp.: Max Taut: Friedhof in Starnscharf: gotisierende Arkadenarchitektur<br />
"Wissinger Erbbegräbnis"<br />
Grabmal war ein Skandal<br />
Mittelalter: Mausoleen sind nicht mehr für Mensch, sondern für Heilige<br />
Bsp.: Gräberfeld bei Staubing<br />
Gräber orientieren sich zur Kirche - werden im Mittelalter von draußen --> in die<br />
Stadt<br />
Bsp.: Mor<strong>at</strong>orium in Pisa<br />
Bsp.: Margaretenkirche im Elsass<br />
"Alle sind vor Gott gleich": Knochen werden exhumiert und <strong>auf</strong>gerichtet -<br />
geordnet n<strong>ac</strong>h Schädel, Langknochen, ...<br />
Bsp.: Entwurf von Michelangelo f. Papst Julius II (Medici-Papst)<br />
Arch. nimmt gr. Teil ein<br />
wirkt wieder wie Mausoleum (weil Haus im Haus) -<br />
erst wieder im Mittelalter möglich<br />
Bsp.: Spring Grave Cimitery<br />
1. Parkfriedhof in Nordamerika<br />
Bald kritisiert - Strenge fehlt