30.01.2013 Aufrufe

Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen

Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen

Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3 Fachschule - Heilpädagogik -<br />

31<br />

Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung schärft den Blick für Grundfragen des menschli-<br />

chen Lebens, die sich für jeden Menschen stellen: So die Frage nach dem Leid und seiner<br />

Bewältigung, nach der Einzigartigkeit des Einzelnen gerade in seiner Begrenzung, nach der<br />

Begegnung mit dem Fremden, nach Glaube und Hoffnung. Damit ist schon von der Lebens-<br />

situation der Zielgruppe her, für die die Fachschule - Heilpädagogik - ausbildet, eine Ausein-<br />

andersetzung mit diesen Themen geboten. Aber noch aus einem anderen Grund stellen sich<br />

religiöse Fragen als Problem der Heilpädagogik: Die Schülerinnen und Schüler der Fach-<br />

schule - Heilpädagogik - stoßen bei ihrer Arbeit mit Menschen mit Behinderung in ganz<br />

anderer Weise an die Grenzen ihres professionellen Handelns als in anderen sozialpädago-<br />

gischen Handlungsfeldern. Sie müssen sich alltäglich mit der Frage auseinandersetzen, wie<br />

Lebenssinn und Hoffnung angesichts von Behinderung und Ausgrenzung möglich sind.<br />

Daraus ergibt sich für den <strong>Religion</strong>sunterricht an der Fachschule - Heilpädagogik - die Auf-<br />

gabe, die Fraglichkeit und Verletzlichkeit menschlichen Lebens auf dem Hintergrund der<br />

Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu thematisieren. Weiter soll der <strong>Religion</strong>sunter-<br />

richt christliche Deutungsangebote im Hinblick auf Leid und Einschränkung von Lebensmög-<br />

lichkeiten vermitteln und reflektieren. Schließlich kommt der religionspädagogischen Umset-<br />

zung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung besondere Bedeutung zu: Eine traditionell<br />

überwiegend verbale Vermittlung muß hier zugunsten einer mehr körperbezogenen und<br />

elementarisierenden Umsetzung zurückgenommen werden. Ein solcher Zugang ist nicht nur<br />

den Adressaten heilpädagogischer Arbeit angemessen, sondern gibt auch den Schülerinnen<br />

und Schülern der Fachschule - Heilpädagogik - im <strong>Religion</strong>sunterricht neue Möglichkeiten,<br />

religiöse Aussagen zu begreifen.<br />

Insgesamt sollen die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, ihre Verantwortung in der<br />

Arbeit mit Menschen mit Behinderung auf dem Hintergrund einer christlichen Ethik wahrzu-<br />

nehmen und in professionelles Handeln umzusetzen. Der Unterricht soll darauf zielen, kon-<br />

krete Anregungen dafür zu entwickeln, wie das religiöse Leben von Menschen gestaltet wer-<br />

den kann, die unter eingeschränkten Bedingungen leben müssen.<br />

In diesen Rahmenrichtlinien wird darauf verzichtet, für die Fachschule - Heilpädagogik - The-<br />

menfelder festzuschreiben. Das ist einmal in dem breiten Spektrum der Berufs- und Lebens-<br />

erfahrungen der Schülerinnen und Schüler begründet, zum anderen in dem vergleichsweise<br />

geringen Stundenumfang des Faches <strong>Religion</strong>. Aus diesen Gründen sollen die Lehrkräfte in<br />

Absprache mit der Lerngruppe aus der Themenfülle auswählen und eigene Schwerpunkte<br />

setzen. Dabei sollen auch besonders für die Heilpädagogik relevante aktuelle gesellschafts-<br />

politische und ethische Fragen aufgegriffen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!