Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen
Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen
Religion - Berufsbildende Schulen Goslar-Baßgeige/Seesen
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Niedersächsisches Kultusministerium<br />
Rahmenrichtlinien<br />
für den Unterricht im Fach<br />
Evangelische <strong>Religion</strong><br />
in der<br />
Berufsfachschule<br />
-Sozialassistentin/Sozialassistent-<br />
Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
Berufsfachschule -Kinderpflege-<br />
Fachschule -Sozialpädagogik-<br />
Fachschule -Heilpädagogik-<br />
Stand: Juli 1998
Herausgeber: Niedersächsisches Kultusministerium<br />
Postfach 1 61, 30001 Hannover<br />
Schiffgraben 12, 30159 Hannover<br />
Hannover, Juli 1998<br />
Bezugsquelle: www.bbs.nibis.de
Durch Richtlinien werden die von der Kultusministerkonferenz (KMK) erarbeiteten Rahmen-<br />
lehrpläne auf niedersächsische Erfordernisse umgesetzt. Dabei können die bundeseinheit-<br />
lich festgelegten Lernziele und Lerninhalte der in Niedersachsen bevorzugten Struktur<br />
zugeordnet sowie die Zeitangaben für die einzelnen Lerngebiete entsprechend angepaßt<br />
werden. Die dafür eingerichteten Kommissionen setzen sich aus Lehrkräften des berufs-<br />
bildenden Schulwesens sowie Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeit-<br />
nehmerorganisationen zusammen.<br />
Für die Bildungsgänge und Unterrichtsfächer, für die im allgemeinen keine KMK-Vorgaben<br />
bestehen, werden Rahmenrichtlinien erstellt. In die hierfür eingesetzten Kommissionen<br />
werden gemäß Niedersächsischem Schulgesetz außer Lehrkräften des berufsbildenden<br />
Schulwesens Vertreterinnen und Vertreter des Landesschulbeirats berufen.<br />
Richtlinien und Rahmenrichtlinien weisen Mindestanforderungen aus und schreiben die<br />
Lernziele und Lerninhalte für den Unterricht verbindlich vor. Die „Zeitrichtwerte" sowie die<br />
„Hinweise zum Unterricht" und die „Methodischen Hinweise" stellen Empfehlungen dar und<br />
sind als Anregungen für die Lehrkräfte zu verstehen.<br />
Materialien sind unverbindliche Beispiele als Angebot für die Unterrichtsgestaltung der<br />
Lehrkraft nach den Vorgaben der Richtlinien und Rahmenrichtlinien.<br />
Diese Rahmenrichtlinien wurden nachträglich digitalisiert. Hieraus können sich optische<br />
Abweichungen gegenüber dem Original in der ursprünglichen Druckfassung ergeben.
Bei der Erstellung dieser Rahmenrichtlinien haben folgende Lehrkräfte der <strong>Schulen</strong> in freier<br />
Trägerschaft und der öffentlichen berufsbildenden <strong>Schulen</strong> sowie je eine Vertreterin und ein<br />
Vertreter des Landesschulbeirats mitgewirkt:<br />
Kreter, Joachim, StD, Fachberater, Nienburg (Leiter)<br />
Dr. Hagenah, Werner, Schulleiter, Hannover<br />
Herzog, Rüdiger, Berufsschulpfarrer, <strong>Goslar</strong><br />
Kirst, Dörte, OStR'n, Einbeck (Landesschulbeirat)<br />
Küsell, Martin, Dozent, <strong>Religion</strong>spädagogisches Institut Loccum (Landesschulbeirat)<br />
Pätz, Christiane, OStR'n, Soltau<br />
Pohl, Ingeborg, Fortbildungsreferentin, Kindergartenarbeit der Ev.-Iuth. Kirche Oldenburg<br />
Beraterinnen und Berater:<br />
Behrens, Lioba, StR'n, Osterode<br />
Ohlendorf, Claudia, StR'n, Osterode<br />
Herrmann, Josef, Diplomtheologe, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück<br />
Hülsmann, Franz-Josef, StD, Fachberater, Meile<br />
Lehmann, Ulrich-Michael, stellvertretender Schulleiter, Lingen<br />
Dr. Rumpf, Sr. Dorothea, Diplompädagogin, Duderstadt<br />
Betreuung der Kommission:<br />
Niedersächsisches Landesinstitut für Fortbildung und Weiterbildung im Schulwesen und<br />
Medienpädagogik (NLI), Keßlerstraße 52, 31134 Hildesheim<br />
Dezernat 3, - Ständige Arbeitsgruppe für die Entwicklung und Erprobung beruflicher<br />
Curricula und Materialien (STAG für CUM) -<br />
Redaktionelle Bearbeitung: Barbara Berti-Schwarz
1<br />
1.1<br />
1.2<br />
1.3<br />
1.4<br />
1.5<br />
2<br />
2.1<br />
2.2<br />
2.3<br />
2.4<br />
2.5<br />
2.6<br />
2.7<br />
2.8<br />
2.9<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorbemerkungen<br />
Geltungsbereich<br />
Bedeutung des <strong>Religion</strong>sunterrichts in sozialpädagogischen Bildungsgängen<br />
Entstehung der Rahmenrichtlinien<br />
Strukturierung der aufgeführten Themenfelder<br />
Handhabung der Rahmenrichtlinien<br />
Themenfelder für<br />
• die Berufsfachschule - Sozialassistentin/<br />
Sozialassistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
• die Berufsfachschule - Kinderpflege -<br />
• die Fachschule - Sozialpädagogik -<br />
Gott/Jesus Christus - Im Leben Gottes Spuren entdecken<br />
Vielfalt der <strong>Religion</strong>en - Den Glauben der anderen wahrnehmen<br />
<strong>Religion</strong>spädagogik - Im Beruf Gott ins Spiel bringen<br />
Bibel - In Glaubensaufzeichnungen stöbern<br />
Grenzen - Steine auf unserem Weg?<br />
Beten - Sich öffnen für die Begegnung mit Gott<br />
Ethik - Dürfen wir alles, was wir können und wollen?<br />
Kirche - Im Glauben miteinander leben und feiern<br />
Okkultismus/Sekten - Religiösen Verführern folgen?<br />
Fachschule - Heilpädagogik -<br />
Lernkontrollen und Leistungsbewertung<br />
Literatur<br />
Seite<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
6<br />
6<br />
10<br />
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16<br />
20<br />
23<br />
26<br />
29<br />
31<br />
35<br />
37
1 Vorbemerkungen<br />
1<br />
Nach § 2 des Niedersächsischen Schulgesetzes soll die Persönlichkeit der Schülerinnen und<br />
Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen<br />
der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen weiterentwickelt werden.<br />
Dem evangelischen <strong>Religion</strong>sunterricht kommt dabei die Aufgabe zu, einen "Beitrag zur<br />
persönlichen Orientierung und Bildung" zu leisten und "Perspektiven der Lebenszuversicht<br />
und der Hoffnung" zu eröffnen, um die Fragen nach Gott zu bewahren und zu beantworten<br />
(vgl. Kirchenamt der EKD: Identität und Verständigung. Standort und Perspektiven des<br />
<strong>Religion</strong>sunterrichts in der Pluralität. Gütersloh 1994, S. 26, 28, 30).<br />
Der evangelische <strong>Religion</strong>sunterricht in sozialpädagogischen Bildungsgängen folgt im<br />
wesentlichen zwei Zielrichtungen:<br />
• Er will den Schülerinnen und Schülern in einer unübersichtlicheren Welt Orientierung<br />
bieten und Antworten auf Fragen geben, die sich aus dem ergeben, was der/dem Ein-<br />
zelnen und allen gemeinsam widerfährt.<br />
• Er will die Schülerinnen und Schüler auf ihre religionspädagogischen Aufgaben im erzie-<br />
herischen Bereich vorbereiten. Indem sie sich ihrer eigenen religiösen Vorstellungen und<br />
Einstellungen bewußt werden, können sie einen eigenen Standpunkt gewinnen, der zu<br />
religionspädagogischem Handeln befähigt.<br />
1.1 Geltungsbereich<br />
Die vorliegenden Rahmenrichtlinien ordnen den evangelischen <strong>Religion</strong>sunterricht in der<br />
Berufsfachschule - Sozialassistentin/Sozialassistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik, der<br />
Berufsfachschule - Kinderpflege -, der Fachschule - Sozialpädagogik - und der Fachschule<br />
- Heilpädagogik -.<br />
1.2 Bedeutung des <strong>Religion</strong>sunterrichts in sozialpädagogischen<br />
Ausbildungsgängen<br />
Schülerinnen und Schülern in sozialpädagogischen Ausbildungsgängen sollen für ihre<br />
berufliche Praxis unterschiedliche Kompetenzen vermittelt werden, um Menschen aus<br />
verschiedenen Lebenswelten und in unterschiedlichen Lebensphasen angemessen<br />
begegnen zu können.<br />
Auf die im sozialpädagogischen Bereich Tätigen kommen religionspädagogische Aufgaben<br />
zu. Zum einen befinden sich viele Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, zum anderen<br />
werden die Fragen nach dem Sinn, nach dem „Woher" und „Wohin" nicht nur im kirchlichen<br />
Kontext gestellt. Der evangelische <strong>Religion</strong>sunterricht trägt damit zum Erwerb beruflicher<br />
Qualifikationen bei und leistet so einen Beitrag zur Identitätsfindung sowohl im personalen<br />
als auch im beruflichen Bereich.<br />
In einem so verstandenen <strong>Religion</strong>sunterricht werden mit den Schülerinnen und Schülern die<br />
Fragen der Menschen nach dem Sinn und dem Ziel menschlichen Lebens sowie nach den<br />
Maßstäben menschlichen Handelns und Urteilens thematisiert. Der <strong>Religion</strong>sunterricht will<br />
den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, daß in Lernprozessen Haltungen und Ein-<br />
stellungen eine Rolle spielen, die als religiöse Dimensionen des Lebens bezeichnet werden<br />
können.<br />
Die im <strong>Religion</strong>sunterricht angestrebte umfassende Handlungskompetenz erstreckt sich auf unterschiedliche<br />
Kompetenzbereiche:<br />
• Fachkompetenz
• Methodenkompetenz<br />
• Selbst- und Sozialkompetenz<br />
2<br />
Diese korrespondieren mit den unterschiedlichen Dimensionen, die die persönlichen Erfah-<br />
rungen der Schülerinnen und Schüler, das notwendige Fachwissen und das erforderliche<br />
religionspädagogische Handeln in der beruflichen Praxis umfassen.<br />
Klassische Kompetenzen<br />
Dimensionen<br />
1.3 Entstehung der Rahmenrichtlinien<br />
Die vorliegenden Rahmenrichtlinien für den evangelischen <strong>Religion</strong>sunterricht sind in Koope-<br />
ration mit der Kommission für die Erstellung von Rahmenrichtlinien für den katholischen<br />
<strong>Religion</strong>sunterricht entwickelt worden. Diesem Vorgehen liegt die Entscheidung zugrunde, in<br />
einer ökumenischen Zusammenarbeit Gemeinsames zu pflegen und in den Rahmenrichtli-<br />
nien zum Ausdruck zu bringen, ohne die jeweils eigene konfessionelle Identität preiszuge-<br />
ben.<br />
Daraus resultierend wurden in gemeinsamen und getrennten Beratungen der Kommissionen<br />
die Themenfelder für die Rahmenrichtlinien festgelegt und gleichlautend benannt. Die<br />
Struktur der Rahmenrichtlinien, die in Ziffer 1.4 (S. 3 ff.) ausführlich vorgestellt wird, ist in<br />
den evangelischen und den katholischen Rahmenrichtlinien identisch.<br />
Bei der Formulierung der Ziele und Inhalte sind von den beiden Kommissionen den jeweili-<br />
gen Überzeugungen und Traditionen entsprechend unterschiedliche Akzente gesetzt wor-<br />
den.<br />
Die identischen Strukturen und Themenfelder erleichtern die Orientierung in den Rahmen-<br />
richtlinien der jeweils anderen Konfession. Dies soll den Lehrkräften helfen, sich schnell und<br />
sicher über die inhaltlichen Unterschiede des evangelischen vom katholischen <strong>Religion</strong>s-
3<br />
unterricht zu informieren. Das ist angesichts der in diesen Bildungsgängen häufig prakti-<br />
zierten konfessionellen Kooperation und der im späteren beruflichen Alltag anzutreffenden<br />
konfessionell heterogenen Adressatengruppen notwendig.<br />
1.4 Strukturierung der aufgeführten Themenfelder<br />
Die unter Ziffer 1.1 (S. 1) im Geltungsbereich aufgeführten Bildungsgänge enthalten eine<br />
große Spannbreite hinsichtlich der Lernvoraussetzungen sowie der zu vermittelnden Quali-<br />
fikationen für eine spätere Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler. Dies hat zur Folge, daß<br />
die Rahmenrichtlinien in ihren Zielen unterschiedliche Niveaustufen ausweisen.<br />
Ausgangspunkt für die Einteilung dieser Niveaustufen ist der Gedanke, die Ausbildung zur<br />
Erzieherin und zum Erzieher als Kernbereich festzulegen. Darum entspricht dem Anforde-<br />
rungsniveau 2 die Fachschule - Sozialpädagogik -.<br />
Dem Anforderungsniveau 1 sind die Bildungsgänge Berufsfachschule - Kinderpflege - sowie<br />
die Berufsfachschule - Sozialassistentin/Sozialassistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
zugeordnet.<br />
Die Begründung für die Einteilung in Niveaustufen liegt einmal in den späteren unterschied-<br />
lichen Tätigkeitsprofilen der Schülerinnen und Schüler. Von den Kinderpflegerinnen und<br />
Kinderpflegern, den Sozialassistentinnen und Sozialassistenten wird in ihrem berufli-<br />
chen Alltag erwartet, daß sie in der Lage sind, unter Anleitung (Anforderungsniveau 1) in<br />
ihren spezifisch sozialpädagogischen Arbeitsfeldern adressatenbezogen religionspädago-<br />
gisch zu arbeiten und dieses zu reflektieren. Die Erzieherinnen und Erzieher dagegen<br />
müssen selbständig und zielorientiert (Anforderungsniveau 2) in ihren spezifischen sozial-<br />
pädagogischen Arbeitsfeldern adressatenbezogen religionspädagogisch arbeiten und ihre<br />
Arbeit reflektieren. Darüber hinaus müssen sie die in der Ausbildung befindlichen Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter sowie Zweitkräfte zur religionspädagogischen Arbeit anleiten.<br />
Die Fachschule - Heilpädagogik - ist in die Niveaustufen der anderen Schulformen nicht ein-<br />
bezogen, weil sie in der Systematik der Ausbildungsgänge eine Sonderstellung einnimmt.<br />
Die zu den Themenfeldern formulierten Lernziele müssen so erarbeitet werden, daß sie dem<br />
Lernzuwachs in den verschiedenen Kompetenzbereichen dienen. Gemäß den unter-<br />
schiedlichen Anforderungen in den verschiedenen Bildungsgängen gliedern sich diese in:
Anforderungsniveau 1<br />
(Berufsfachschule - Sozialassistentin/Sozialassistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik/<br />
Berufsfachschule - Kinderpflege -)<br />
4<br />
Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz Selbstkompetenz<br />
• Einblick in berufsrele-<br />
vante Fachgebiete ge-<br />
winnen<br />
• Informationen zusam-<br />
menfassen<br />
• Kenntnisse sorgfältig und<br />
fachgerecht wiedergeben<br />
und anwenden<br />
• elementare Zusammenhänge<br />
erkennen und erklären<br />
• Menschen in ihren Le-<br />
bensäußerungen sensi-<br />
bel beobachten und<br />
diese beschreiben<br />
• das Verhalten von Men-<br />
schen in seiner Mehrdeutigkeit<br />
wahrnehmen und<br />
charakterisieren<br />
• Sinnsuche und lebens-<br />
relevante Fragen bei<br />
Menschen wahrnehmen<br />
und diskutieren<br />
Anforderungsniveau 2<br />
(Fachschule - Sozialpädagogik -)<br />
• Projekte und pädagogi-<br />
sche Prozesse mitplanen<br />
(einschl. Zeitplanung)<br />
• Projekte unter Anleitung<br />
durchführen und pädagogische<br />
Prozesse gestal-<br />
ten<br />
• Informationsquellen kennen<br />
und nutzen<br />
• Methoden der Informa-<br />
tionsverarbeitung anwenden<br />
• Strukturen von Sachver-<br />
halten und Situationen<br />
erkennen und darstellen<br />
• Fragen entwickeln<br />
• Aufgabenstellungen er-<br />
kennen und bewältigen<br />
• Arbeitsmittel/Medien<br />
kennen und einsetzen<br />
• Bereitschaft entwickeln,<br />
den eigenen und den<br />
Gruppen-Lernprozeß mitzugestalten<br />
• Gesprächsbereitschaft<br />
und Kooperationsfähig-<br />
keit entwickeln<br />
• Zusammenarbeit in<br />
Gruppen üben und<br />
Teamfähigkeit entwickeln<br />
• Sensibilität für Gruppen-<br />
prozesse und individuelle<br />
Befindlichkeiten ent-<br />
wickeln<br />
• Problemlösungsprozesse<br />
wahrnehmen und begleiten<br />
• Selbstvertrauen ent-<br />
wickeln<br />
• den eigenen Standpunkt<br />
wahrnehmen und ver-<br />
treten<br />
• Werthaltungen aufbauen<br />
• den eigenen Lernzu-<br />
wachs wahrnehmen so-<br />
wie Lernbereitschaft und<br />
-strategien entwickeln<br />
• eigenes Handeln reflek-<br />
tieren<br />
• sich des eigenen religiö-<br />
sen Standpunkts bewußt<br />
werden und diesen ver-<br />
treten<br />
Fachkompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz Selbstkompetenz<br />
• Überblick über berufsre-<br />
levante Fachgebiete ge-<br />
winnen<br />
• Bedeutung der Inhalte<br />
und ihre Strukturen er-<br />
fassen<br />
• Informationen darstellen<br />
und auswerten<br />
• fachliches Urteilsvermögen<br />
entwickeln<br />
• Fachwissen situations-<br />
gerecht anwenden<br />
• Menschen in ihren Le-<br />
bensäußerungen sensi-<br />
bel beobachten und ad-<br />
äquat darauf reagieren<br />
• für Menschen relevante<br />
Situationen in ihrer Mehrdeutigkeit<br />
wahrnehmen<br />
und entsprechende<br />
(religions-)pädagogische<br />
Prozesse initiieren<br />
• Sinnsuche und lebens-<br />
relevante Fragen bei<br />
Menschen wahrnehmen<br />
und sie in ihrem Ent-<br />
wicklungsprozeß gezielt<br />
fördern<br />
• Projekte und pädagogi-<br />
sche Prozesse planen,<br />
durchführen und reflek-<br />
tieren<br />
• Informationsquellen er-<br />
schließen und auswerten<br />
• Methoden der Informa-<br />
tionsverarbeitung kennen<br />
und einsetzen<br />
• Sachverhalte und Situa-<br />
tionen erkennen, strukturieren,<br />
angemessen dar-<br />
stellen, analysieren und<br />
bewerten<br />
• selbständig Aufgaben<br />
erfassen und - in Teil-<br />
schritte geordnet - bewältigen<br />
• Entscheidungsfähigkeit<br />
entwickeln<br />
• Arbeitsmittel/Medien<br />
kennen, einsetzen und<br />
weiterentwickeln<br />
• Zeit einschätzen und<br />
strukturieren<br />
• Lernprozesse mitgestal-<br />
ten und organisieren<br />
• konstruktive Mitarbeit in<br />
einer Gruppe/einem<br />
Team leisten<br />
• kooperations- und ge-<br />
sprächsbereit sein und<br />
Gesprächsleitung in<br />
Gruppen üben<br />
• Gruppenprozesse inte-<br />
grativ fördern und sich in<br />
schwierigen Situationen<br />
solidarisch verhalten<br />
• Verantwortungsbe-<br />
wußtsein entwickeln<br />
• Entscheidungsprozesse<br />
nach demokratischen<br />
Regeln voranbringen<br />
• Problembewußtsein ent-<br />
wickeln und adressa-<br />
tengerecht in Problem-<br />
situationen reagieren<br />
• Problemlösungsprozesse<br />
wahrnehmen, situations-<br />
gerecht begleiten und<br />
fördern<br />
• (Erzieher-) Persönlichkeit<br />
weiterentwickeln<br />
• den eigenen Standpunkt<br />
hinterfragen und erwei-<br />
tern<br />
• den eigenen Lernzu-<br />
wachs wahrnehmen,<br />
überprüfen und bewerten<br />
• eigene Entscheidungen<br />
begründen und eigenes<br />
Handeln selbstkritisch reflektieren<br />
• eigene Fähigkeiten und<br />
deren Grenzen einschätzen<br />
• Strategien zur Erweite-<br />
rung der eigenen Fähig-<br />
keiten entwickeln<br />
• Werthaltungen vertreten<br />
und ihnen gemäß urtei-<br />
len und handeln<br />
• den eigenen religiösen<br />
Standpunkt reflektieren<br />
und neue (religiöse) Er-<br />
fahrungen zum Anlaß<br />
nehmen, diesen<br />
Standpunkt weiterzuent-<br />
wickeln
5<br />
Neben dem oben beschriebenen Strukturierungsmoment gliedern sich jeweils neun The-<br />
menfelder in die Dimensionen „Persönliche Erfahrung", „Fachwissen" und „<strong>Religion</strong>s-<br />
pädagogisches Handeln", d. h. die Rahmenrichtlinien orientieren sich an den (Vor-) Erfah-<br />
rungen der Schülerinnen und Schüler. Sie sind häufig, aber nicht immer zwingend, Aus-<br />
gangspunkt für eine Auseinandersetzung mit den Inhalten des jeweiligen Themenfelds. Die<br />
Theologie als vorrangige Bezugswissenschaft des <strong>Religion</strong>sunterrichts qualifiziert die The-<br />
menfelder als Themen des <strong>Religion</strong>sunterrichts. Neben diesen beiden Komponenten, die<br />
auch grundlegend sind für das zeitgemäße Verständnis jeglichen <strong>Religion</strong>sunterrichts, findet<br />
sich notwendigerweise auch die Dimension des religionspädagogischen Handelns, weil die<br />
Schülerinnen und Schüler in ihren späteren Tätigkeitsbereichen mit Fragen der <strong>Religion</strong>spä-<br />
dagogik konfrontiert werden und entsprechend qualifiziert werden müssen.<br />
Diese drei Dimensionen sind in jedem Themenfeld bei der Unterrichtsgestaltung zu berück-<br />
sichtigen. Ein Verzicht auf eine der drei Komponenten entspricht nicht dem Anliegen der<br />
Rahmenrichtlinien und ist auch aus inneren Zusammenhängen heraus nicht sinnvoll.<br />
1.5 Handhabung der Rahmenrichtlinien<br />
Die Ziele der Themenfelder sind verbindlich. Sie bestimmen die Inhalte. Sie können um<br />
andere, die sich aus den konkreten Rahmenbedingungen des Unterrichts ergeben und mit<br />
denen sich diese Ziele auch verwirklichen lassen, erweitert werden.<br />
Auf eine Zuordnung der Inhalte zu den Niveaustufen wurde verzichtet. Die Inhalte sind bei<br />
entsprechender Differenzierung geeignet, den Schülerinnen und Schülern das Erreichen der<br />
Ziele beider Niveaustufen zu ermöglichen. Die „Hinweise zum Unterricht" bieten Anregungen<br />
für die konkrete Unterrichtsplanung.<br />
Um die Lesbarkeit der Rahmenrichtlinien zu verbessern, sind in der Spalte „Hinweise zum<br />
Unterricht" zwei Symbole eingeführt:<br />
markiert Literaturhinweise,<br />
verweist auf andere Themenfelder oder andere Unterrichtsfächer.<br />
Von den neun Themenfeldern sind in jedem Schuljahr mindestens zwei zu bearbeiten.<br />
Doppelung in Bildungsgängen einer Niveaustufe ist nicht sinnvoll. Es ist darauf zu achten,<br />
daß während der Ausbildung möglichst viele Themenfelder behandelt werden.<br />
Neben den ausgewiesenen Themenfeldern muß noch ausreichend Zeit für die Aufnahme<br />
und Behandlung aktueller Fragen und Probleme der Schülerinnen und Schüler im <strong>Religion</strong>s-<br />
unterricht verbleiben. Die Bearbeitung solcher nicht in den Rahmenrichtlinien explizit ausge-<br />
wiesenen Themen muß sich an der hier vorgestellten Struktur orientieren (vgl. Ziffer 1.4, S. 3<br />
ff.).<br />
Für die Fachschule - Heilpädagogik - sind keine eigenen Themenfelder vorgegeben, son-<br />
dern spezielle Inhalte und Ziele festgelegt. Diese sind konfessionsübergreifend formuliert.<br />
Da sich die Rahmenrichtlinien einer ökumenischen Offenheit des <strong>Religion</strong>sunterrichts ver-<br />
pflichtet wissen, sollte die unterrichtende Lehrkraft die Inhalte und Ziele der jeweiligen The-<br />
menfelder der anderen Konfession daraufhin prüfen, inwieweit es für die Behandlung eines<br />
Themenfeldes spezifische konfessionelle Eigenarten gibt, die in gemischtkonfessionellen<br />
Lerngruppen zu berücksichtigen sind.<br />
Diesen Rahmenrichtlinien liegt das Verständnis eines <strong>Religion</strong>sunterrichts zugrunde, der auf<br />
eine Kooperation mit anderen Fächern der Stundentafel angelegt ist.
2 Themenfelder für • die Berufsfachschule -Sozialassistentin/Sozial-<br />
assistent - Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
• die Berufsfachschule - Kinderpflege -<br />
• die Fachschule - Sozialpädagogik –<br />
2.1 Themenfeld:<br />
Gott/Jesus Christus - Im Leben Gottes Spuren entdecken<br />
6<br />
Es ist zu erwarten, daß die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen von Gott haben. Diese<br />
sind ihnen aber nur z. T. bewußt und müssen nicht in denen der biblischen und kirchlichen<br />
Tradition aufgehen. Deren Gottesbilder sind häufig weniger bekannt und schon ihre Herkunft<br />
führt oft zu einer abwehrenden Haltung. Denn vielfach werden nicht nur einzelne Aussagen<br />
des Glaubens, sondern dieser als Ganzes als unvereinbar mit einem naturwissen-<br />
schaftlichen Weltbild angesehen. Daß sich die Religiosität des Menschen dann andere<br />
Ausdrucksformen sucht, wird oft nicht erkannt. Für den Umgang mit Menschen ist es erfor-<br />
derlich, sich diese Prozesse bewußt zu machen. Dabei ist zunächst ein sensibler Umgang<br />
mit den Vorstellungen und Fragen der Schülerinnen und Schüler erforderlich. Anfragen und<br />
Zweifeln ist Raum zu geben. Erst in diesen Prozeß kann ein Dialog zwischen den eigenen<br />
Gottesbildern und denen der Bibel eingeführt und können diese als Hilfe zur Lebensdeutung<br />
angeboten werden.<br />
In den sozialpädagogischen Arbeitsfeldern begegnen den Schülerinnen und Schülern in den<br />
Äußerungen von Kindern vielleicht eigene überwunden geglaubte Vorstellungen von Gott, in<br />
den Äußerungen von Jugendlichen und Erwachsenen ihre eigenen Fragen. Das erschwert<br />
es, die notwendige Distanz herbeizuführen. Darum muß diese Tatsache im<br />
<strong>Religion</strong>sunterricht thematisiert und einer ersten Klärung zugeführt werden. Für die<br />
religionspädagogische Praxis ist darauf zu achten, daß für die Äußerungen vor allem von<br />
Kindern sensibilisiert wird. Auf die negativen Folgen von Vorstellungen, in denen Gott zum<br />
Erziehungshelfer und heimlichen Verbündeten der Erwachsenen degradiert wird, ist hinzu-<br />
weisen.
Themenfeld: Gott/Jesus Christus - Im Leben Gottes Spuren entdecken<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
eigene Gottesvorstellungen zur<br />
Sprache bringen, Anfragen und<br />
Zweifel formulieren<br />
Anforderungsniveau 2<br />
sich mit Lebenserfahrungen aus-<br />
einandersetzen, zu deren Deu-<br />
tung Gottesvorstellungen beitra-<br />
gen<br />
7<br />
Gottesvorstellungen<br />
• der eigenen Kindheit, ihre Wurzeln<br />
und ihre Wirkung<br />
• der Gegenwart, Unterschiede<br />
zur Kindheit<br />
Person und Bedeutung Jesu<br />
Anfragen und Zweifel<br />
• naturwissenschaftliches Denken<br />
und biblisch bezeugter Glaube<br />
• patriarchalische Züge des biblischen<br />
Gottesbildes<br />
Lebenserfahrungen, z. B.<br />
• Freude<br />
• Leid<br />
• Unrecht<br />
Redewendungen, in denen das<br />
Wort „Gott" vorkommt: Was<br />
könnte mit dieser Redewendung<br />
gemeint (gewesen) sein?<br />
Gestalterische Elemente sind als<br />
Zugang hilfreich.<br />
Themenfeld: <strong>Religion</strong>spädagogik<br />
(S. 12)<br />
Frauengestalten der Bibel, ihre<br />
Freiräume und ihre Eigenständigkeit<br />
innerhalb des zu ihrer Zeit<br />
gesetzten gesellschaftlichen<br />
Rahmens, z. B. Rebekka, Ruth<br />
Jesu Stellung zu den Frauen nach<br />
dem Zeugnis der Evangelien, z.B.<br />
Lk 10,38-42; Jh 8,2-12; Mt 1,1-17<br />
• Heine, S.: Frauen der frühen<br />
Christenheit. Göttingen 1986<br />
• Hofmann/Köhler: Frauen in der<br />
Bibel. Materialheft 64, Bera-<br />
tungsstelle für die Gestaltung<br />
von Gottesdiensten und ande-<br />
ren Gemeindeveranstaltungen,<br />
Eschenheimer Landstr. 565,<br />
60431 Frankfurt/M.<br />
• Kruse, I.: Unter dem Schleier<br />
ein Lachen. Neue Frauenge-<br />
schichten aus dem Alten<br />
Testament. Stuttgart 1986<br />
• Kruse, I.: Mädchen, wach auf.<br />
Frauengeschichten aus dem<br />
Neuen Testament. Stuttgart<br />
1986<br />
Lebenserfahrungen, ihre Bezie-<br />
hung zu kirchlicher Tradition:<br />
Themenfeld: Kirche (S. 26)<br />
Themenfeld: Grenzen (S. 16)
Themenfeld: Gott/Jesus Christus - Im Leben Gottes Spuren entdecken<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
ausgewählte Gottesbilder kennen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
das biblische Gottesbild in seinen<br />
Facetten und Ausformungen ken-<br />
nen<br />
8<br />
Gottesbilder des Alten und Neuen<br />
Testaments sowie Traditionsbil-<br />
dung der frühen Kirche, z. B.<br />
• Gott der Befreier und Begleiter<br />
• Gottesbilder in den Gleichnis-<br />
sen<br />
• Trinität<br />
Jesus - Christus<br />
• historische Gestalt<br />
• Hoheitstitel<br />
Kreuz - Auferstehung<br />
• Gründe für die Kreuzigung<br />
• Deutungsmuster für den Kreu-<br />
zestod<br />
- Sühne und Vergebung<br />
- Hoffnung und ewiges Leben<br />
- Gegenwart Gottes im Leiden<br />
• frühchristliche Bekenntnisfor-<br />
meln im Neuen Testament<br />
Parallelen zu den Gottesvorstel-<br />
lungen des Alten Testaments und<br />
ihre Weiterführung im Neuen<br />
Testament<br />
• Gott, der „Ich bin für dich da" -<br />
Gott teilt das Leben der Men-<br />
schen<br />
• die Parteinahme der Propheten<br />
für die Schwachen - Jesu Han-<br />
deln<br />
1. Gebot (Ausschließlichkeits-<br />
anspruch)<br />
Abbildverbot und Verbot des<br />
Namensmißbrauchs (Unverfüg-<br />
barkeit Gottes)<br />
Exodus 1-14 (Gott, der Befreier<br />
und Begleiter)<br />
Gleichnisse, z. B.: Lk 15,11-32;<br />
Mt 4,26-29; Mt 18,23-35; Mt 20,1-<br />
16<br />
einzelne Bilder, z. B.<br />
• Feuer(Exodus 3)<br />
• Wasser (Psalm 42)<br />
• Wind (1.Könige 19)<br />
• Hand (Psalm 19,2; 31,6)<br />
• Hirte (Psalm 23)<br />
Themenfeld: Bibel (S. 14)<br />
Mt 16,13-18 („Christus" ist Be-<br />
kenntnis, nicht beweisbare Tatsache)<br />
historische Hintergründe aus jü-<br />
discher und römischer Sicht<br />
biblische Bezüge:<br />
1. Kor 15,1-11; Mk 15,20-16,8;<br />
Lk 24,13-15
Themenfeld: Gott/Jesus Christus - Im Leben Gottes Spuren entdecken<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Gottesvorstellungen von Kindern<br />
und Jugendlichen wahrnehmen<br />
und akzeptieren<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Gottesvorstellungen von Kindern<br />
und Jugendlichen wahrnehmen,<br />
sie als alters- und entwicklungs-<br />
bedingte Äußerungen akzeptieren<br />
und ihnen Vorstellungen der bib-<br />
lisch-christlichen Tradition zur<br />
Seite stellen sowie eigene Ein-<br />
stellungen benennen<br />
9<br />
Kindheit und <strong>Religion</strong><br />
Gottesvorstellungen von Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
Weitergabe biblischer Geschich-<br />
ten<br />
Behandlung biblischer Texte<br />
Gestaltung christlicher Feste<br />
Kinderzeichnungen zum Thema<br />
Gott<br />
• Ginzburg, N.: Die Kindheit und<br />
der Tod,<br />
in: Das imaginäre Leben.<br />
Erzählungen. Berlin 1995<br />
• Harz, F.: Mit kleinen Kindern<br />
von Gott reden,<br />
in: Harz/Schreiner: Glauben im<br />
Lebenszyklus. München 1996<br />
• Schindler, Ft.: Wohnt Gott im<br />
Wind? Lahr 1992<br />
• Theiss, M.: Mit Kindern über<br />
Gott reden. Lahr 1996<br />
• Haug-Zapp/Mühle (Hrsg.):<br />
Wenn Kinder nach Gott fragen.<br />
Reinbek 1995<br />
• Hanisch, H.: Die zeichnerische<br />
Entwicklung des Gottesbildes<br />
bei Kindern und Jugendlichen.<br />
Stuttgart/Leipzig 1996<br />
biblische Bezüge vgl. Fachwissen<br />
(S.8)<br />
Themenfeld: <strong>Religion</strong>spädagogik<br />
(S. 12)<br />
Weihnachten/Passion und Ostern<br />
als Thema im Kindergarten<br />
Themenfeld: Kirche (S. 26)
2.2 Themenfeld:<br />
Vielfalt der <strong>Religion</strong>en - Den Glauben der anderen wahrnehmen<br />
10<br />
„Je mehr die Völker der Welt zu einer Menschheit zusammenwachsen, desto nötiger ist es,<br />
daß die <strong>Religion</strong>en miteinander ins Gespräch kommen. ... So führt das Gespräch der Reli-<br />
gionen miteinander immer auch zu tieferer Einsicht in die jedem vorgegebene Wahrheit."<br />
(Evangelischer Erwachsenenkatechismus)<br />
Spätestens durch das alltägliche Miteinander mit Menschen anderer Kulturen und <strong>Religion</strong>en<br />
in unserem Land ist die Aufgabe respektvollen und anerkennenden Wahrnehmens evident<br />
geworden. Dabei scheint die Einsicht wichtig, daß jeder <strong>Religion</strong> in gleicher Weise Wahrheit<br />
zugrunde liegt, die sich in der vielgestaltigen menschlichen Geschichte und Kultur einen<br />
vielgestaltigen Ausdruck gegeben hat. Ein offenes Zugehen auf und Auseinandersetzung mit<br />
fremden <strong>Religion</strong>en ist nur möglich, wenn Klarheit über den eigenen religiösen Standpunkt<br />
herrscht.<br />
Die Schülerinnen und Schüler bringen aus ihrer Biographie Erfahrungen mit Menschen frem-<br />
der Kultur und <strong>Religion</strong> mit, aus denen sich Urteile oder Vorurteile gebildet haben. Im Blick<br />
auf ein pädagogisches Handeln ist hier eine kritische Sichtung und Bearbeitung unterschied-<br />
licher Erfahrungen wichtig, um zu Offenheit für neue Begegnungen zu gelangen.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
sich mit eigenen Erfahrungen aus<br />
Begegnungen mit Menschen<br />
fremder <strong>Religion</strong>en und Kulturen<br />
auseinandersetzen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
eigene Erfahrungen aus Begeg-<br />
nungen mit Menschen fremder<br />
<strong>Religion</strong>en und Kulturen reflektie-<br />
ren und einordnen<br />
Persönliche Erfahrungen, die die<br />
Schülerinnen und Schüler bei Begegnung<br />
mit Menschen fremder<br />
Kulturen gemacht haben<br />
Äußere Erscheinungsformen in<br />
der Lebenswelt der Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Vorkenntnisse über die Lehren<br />
verschiedener <strong>Religion</strong>en<br />
Eigene Gefühle und Urteile<br />
kritische Sichtung der Darstellung<br />
fremder <strong>Religion</strong>en und Kulturen<br />
in den Medien<br />
Einladung von Vertretern und<br />
Vertreterinnen anderer <strong>Religion</strong>s-<br />
gemeinschaften<br />
Besuch bei islamischen, jüdi-<br />
schen oder buddhistischen Ge-<br />
meinden oder Gruppen am Ort<br />
oder in der Region
Themenfeld: Vielfalt der <strong>Religion</strong>en - Den Glauben der anderen wahrnehmen<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Einblick gewinnen in Glaubens-<br />
vorstellungen und Traditionen au-<br />
ßerchristlicher <strong>Religion</strong>en - insbe-<br />
sondere des Islams<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Glaubenstraditionen außerchrist-<br />
licher <strong>Religion</strong>en kennen - insbe-<br />
sondere des Islams<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
11<br />
Geschichte und Ausbreitung des<br />
Islam<br />
Glaubensvorstellungen des Islam<br />
Traditionen, Sitten und Moralvor-<br />
stellungen des Islam<br />
Glaubensvorstellungen des<br />
• Judentums<br />
• Hinduismus<br />
• Buddhismus<br />
• Kruhöffer/Künne/Schultze<br />
(Hrsg.): Spiritualität der Weltre-<br />
ligionen. Loccum 1997<br />
• Rommel (Hrsg.): Was andere<br />
glauben. Stuttgart 1992<br />
• Tworuschka/Tworuschka: Klei-<br />
nes Lexikon Islam. Konstanz<br />
1992<br />
• Lutherisches Kirchenamt der<br />
VELKD (Hrsg.): Was jeder vom<br />
Islam wissen muß. Gütersloh<br />
1995<br />
• Lutherisches Kirchenamt der<br />
VELKD (Hrsg.): Was jeder vom<br />
Judentum wissen muß. Gü-<br />
tersloh 1995<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
angemessen mit Menschen frem-<br />
der <strong>Religion</strong>en und Kulturen um-<br />
gehen und Verständnis und Tole-<br />
ranz fördern<br />
Anforderungsniveau 2<br />
fähig sein, die religiöse Vielfalt in<br />
einer Gruppe aufzunehmen und<br />
kreative Aktivitäten zu entwickeln,<br />
die gegenseitiges Verständnis<br />
und Toleranz fördern<br />
Wichtige religiöse Verhaltens-<br />
vorschriften, z. B.<br />
• Reinheitsvorschriften<br />
• Speisegebote<br />
• Bekleidungsvorschriften<br />
Fest- und Fastenzeiten des<br />
Islams<br />
Konfliktsituationen, die im Zu-<br />
sammentreffen von Menschen<br />
verschiedener <strong>Religion</strong>en ent-<br />
stehen können<br />
Möglichkeiten, Besonderheiten in<br />
das Gruppenleben einzubeziehen<br />
• Franger/Kneipp (Hrsg.): Mitein-<br />
ander leben und feiern. Frank-<br />
furt 1987<br />
• Rabbi Gellmann/Monsignor<br />
Hartmann: Wie buchstabiert<br />
man Gott? Hamburg 1996<br />
gemeinsame Planung, Durchfüh-<br />
rung und Reflexion von Festen,<br />
gemeinsamen Mahlzeiten, ...<br />
Es ist darauf zu achten, daß die<br />
religiösen Gefühle Andersden-<br />
kender nicht verletzt werden.
12<br />
2.3 Themenfeld:<br />
<strong>Religion</strong>spädagogik - Im Beruf Gott ins Spiel bringen<br />
Im beruflichen wie im privaten Lebensbereich begegnen die Schülerinnen und Schüler auch<br />
dem Angebot christlichen Glaubens. Dieses Themenfeld bietet ihnen die Möglichkeit, die<br />
Bedeutung des Religiösen im Leben des Menschen wahrzunehmen und darüber zu reflektie-<br />
ren, daß Religiosität zum Wesen des Menschen gehört und einem Entwicklungsprozeß<br />
unterliegt.<br />
Anknüpfend an ihre persönliche lebensgeschichtliche Entwicklung setzen sich die Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren eigenen religiösen Erfahrungen und Erlebnissen auseinander und<br />
definieren ihren religiösen Standpunkt. Dieses ist die Voraussetzung dafür, daß sie als<br />
(religions-) pädagogisch Handelnde in ihrer beruflichen Praxis auf die religiösen Fragen und<br />
Vorstellungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingehen und sie begleiten und<br />
ihre Handlungsweise begründen können.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
ermutigt werden, sich die eigene<br />
religiöse Dimension zu erschlie-<br />
ßen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
ermutigt werden, sich die eigene<br />
religiöse Dimension zu erschlie-<br />
ßen und einen eigenen religiösen<br />
Standpunkt zu entwickeln<br />
Eigene Erfahrungen mit <strong>Religion</strong><br />
Religiöse Sozialisation in der<br />
Familie<br />
Religiöse Vorurteile<br />
Funktion spezifischer religiöser<br />
Einstellungen<br />
Berufsmotivation<br />
Themenfeld: Gott/Jesus<br />
Christus (S. 6)<br />
Themenfeld: Beten (S. 20)<br />
Themenfeld: Kirche (S. 26)<br />
Erstellen einer persönlichen reli-<br />
giösen Lebenslinie<br />
Religiöse Einstellungen manife-<br />
stieren sich im Lebensvollzug<br />
des/der Einzelnen besonders<br />
durch das Erleben religiöser<br />
Symbole, Handlungen, etc. Des-<br />
halb sollten die Methoden die<br />
Möglichkeit bieten, religiöse Er-<br />
fahrungen zu machen durch z. B.<br />
Meditationen, Gottesdienste, An-<br />
dachten.<br />
meditatives Malen zur Geschichte<br />
„Das Haus am See", in:<br />
Jünschke/Böse: Im Kindergarten<br />
Glauben erleben. Lahr<br />
1992
13<br />
Themenfeld: <strong>Religion</strong>spädagogik - Im Beruf Gott ins Spiel bringen<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
erkennen, daß das Leben eine<br />
religiöse Dimension hat<br />
Anforderungsniveau 2<br />
erkennen, daß das Leben eine<br />
religiöse Dimension hat und Reli-<br />
gion als haltende Kultur Leben in<br />
Zuversicht ermöglicht<br />
Theorien der religiösen Entwick-<br />
lung<br />
Bedingungen der religiösen<br />
Sozialisation<br />
• personell<br />
• institutionell<br />
• gesellschaftlich<br />
Begriffsbestimmung<br />
• <strong>Religion</strong><br />
• Religiosität<br />
• christlicher Glaube<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Ansprechbarkeit des Menschen<br />
auf <strong>Religion</strong><br />
• Oertner, R.: Moderne Entwick-<br />
lungspsychologie. Donauwörth<br />
1975<br />
• Schweitzer, F.: Religiöse Ent-<br />
wicklung in entwicklungspsy-<br />
chologischer Sicht. Gütersloh<br />
1989<br />
• Schweitzer, F.: Lebensge-<br />
schichte und <strong>Religion</strong>. Güters-<br />
loh 1987<br />
Pädagogik/Psychologie mit<br />
Übungen 1)<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
die religiöse Dimension der Be-<br />
rufsrolle erkennen und unter An-<br />
leitung religionspädagogische<br />
Prozesse gestalten<br />
Anforderungsniveau 2<br />
die religiöse Dimension der Be-<br />
rufsrolle und des sozialpädagogi-<br />
schen Handelns reflektieren und<br />
vertreten<br />
1) Fachschule – Sozialpädagogik -<br />
Beantworten von religiösen Fra-<br />
gen von Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen<br />
<strong>Religion</strong>spädagogik als dialogi-<br />
scher Prozeß: gleichzeitig Leh-<br />
rende und Lernende<br />
<strong>Religion</strong>spädagogik als geplante<br />
religiöse Erziehung<br />
Entwicklungsverfehlende Formen<br />
der religiösen Erziehung<br />
<strong>Religion</strong>spädagogik in sozial-<br />
pädagogischen Einrichtungen<br />
• Fragen<br />
• Inhalte<br />
• Grenzen<br />
• rechtliche Grundlagen<br />
Themenfeld: Gott/Jesus<br />
Christus (S. 6)<br />
Überprüfen von religionspädago-<br />
gischen Konzeptionen<br />
religionspädagogisches Handeln<br />
in kirchlichen bzw. nicht-kirchli-<br />
chen Einrichtungen<br />
Kontaktadressen für Informatio-<br />
nen zur Kindergartenarbeit evan-<br />
gelischer Kirchen in Niedersach-<br />
sen:<br />
• Fachberatung<br />
Diakonisches Werk<br />
Ebhardtstraße 3A<br />
30159 Hannover<br />
• Fachberatung<br />
Oberkirchenrat<br />
Philosophenweg 1<br />
26121 Oldenburg<br />
• Fachberatung<br />
Diakonisches Werk<br />
Peter-Joseph-Krahe-Straße 11<br />
38102 Braunschweig
14<br />
2.4 Themenfeld:<br />
Bibel - In Glaubensaufzeichnungen stöbern<br />
Dieses Themenfeld ist erfahrungsgemäß bei den Schülerinnen und Schülern emotional<br />
negativ besetzt. Dennoch ist eine Auseinandersetzung mit dem Buch, das mit seinen Texten<br />
die Grundlage des christlichen Glaubens darstellt, unverzichtbar. Es kommt darauf an, daß<br />
versucht wird, die Barrieren durch eine intensive unterrichtliche Auseinandersetzung mit den<br />
Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in allen Schulstufen abzubauen. Dies gelingt<br />
immer dann am besten, wenn eine Beziehung zum Lebenszusammenhang der Schülerinnen<br />
und Schüler hergestellt wird.<br />
Da in vielen anderen Themenfeldern ebenfalls biblische Texte behandelt werden, soll in die-<br />
sem Themenfeld im Bereich des Fachwissens das Schwergewicht des Unterrichts auf Fra-<br />
gen der Entstehung, des Aufbaus und verschiedener Zugänge zu biblischen Texten gelegt<br />
werden. Es geht in diesem Themenfeld also konkret um Wissen über die Bibel und den<br />
Umgang mit ihr. Dabei sind symboldidaktische Verbindungen herzustellen.<br />
Die Handlungsdimension soll verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes biblischer Texte in<br />
unterschiedlichen Einrichtungen, Situationen und Lebenslagen thematisieren. Dabei soll<br />
konkret geplant, ausgewählt und durchgeführt werden. Diese Dimension ermöglicht viele<br />
Anknüpfungspunkte zu den übrigen Themenfeldern, aber auch zu anderen Unterrichtsfä-<br />
chern.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Erfahrungen mit der Bibel be-<br />
schreiben und die Bereitschaft<br />
zum Umgang mit der Bibel ent-<br />
wickeln<br />
Anforderungsniveau 2<br />
sich mit unterschiedlichen Erfah-<br />
rungen und mit Urteilen über die<br />
Bibel auseinandersetzen und ein<br />
Verständnis für den Umgang mit<br />
der Bibel entwickeln<br />
Reflexion eigener Erfahrungen<br />
Kritische Einstellungen zur Bibel<br />
Erfahrungen mit der Bibel durch<br />
neue Zugänge<br />
Es muß den Schülerinnen und<br />
Schülern ausreichend Gelegen-<br />
heit gegeben werden, sich ihrer<br />
eigenen Position gegenüber der<br />
Bibel bewußt zu werden.<br />
Es muß auch damit gerechnet<br />
werden, daß im Unterricht eine<br />
Erstbegegnung mit der Bibel<br />
stattfindet.<br />
verschiedene Bibelausgaben:<br />
• Lutherübersetzung (1984),<br />
Deutsche Bibelgesellschaft<br />
Stuttgart<br />
• Gute Nachricht Bibel (ehem.<br />
Die Bibel in heutigem Deutsch),<br />
Deutsche Bibelgesellschaft<br />
Stuttgart<br />
• Die Nacht leuchtet wie der Tag.<br />
Bibel für junge Leute, Frank-<br />
furt/M. 1992<br />
• Laubi/Fuchsgruber: Kinderbibel.<br />
Lahr1993<br />
Es ist auch sehr früh an gestalte-<br />
rische Umsetzungen von bibli-<br />
schen Texten zu denken.
15<br />
Themenfeld: Bibel - In Glaubensaufzeichnungen stöbern<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Übersicht über die Einteilung der<br />
Bibel erlangen und ausgewählte<br />
Texte kennen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Kenntnis über die Entstehung und<br />
den Aufbau der Bibel erlangen,<br />
sowie verschiedene Zugänge zu<br />
biblischen Texten kennen und<br />
beurteilen<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Einteilung<br />
• des Alten Testaments in Ge-<br />
schichtsbücher, Lehrbücher und<br />
prophetische Bücher mit jeweils<br />
exemplarischen Texten<br />
• des Neuen Testaments in<br />
Evangelien und Apostelge-<br />
schichten, Briefe und Offenba-<br />
rung des Johannes mit jeweils<br />
exemplarischen Texten<br />
Unterschiedliche Methoden zur<br />
Erschließung biblischer Texte,<br />
z.B.<br />
• historisch-kritische Methode<br />
• Bibliodrama<br />
• interaktionelle Auslegung<br />
• tiefenpsychologische Auslegung<br />
• feministische Auslegung<br />
Deutungsmuster biblischer Sym-<br />
bole, z. B. Kreuz, Exodus, Weg,<br />
Arche, Regenbogen<br />
Bei der Auswahl der Texte soll die<br />
Neugierde der Schülerinnen und<br />
Schüler als Kriterium Be-<br />
rücksichtigung finden.<br />
An biblischen Symbolen lassen<br />
sich Glaubenszusammenhänge<br />
erhellen.<br />
• Berg, H.-K.: Ein Wort wie Feuer.<br />
München 1991<br />
• Freudenberg/Goßmann: Sach-<br />
wissen <strong>Religion</strong>. Göttingen 1989<br />
• Baldermann, I.: Wer hört mein<br />
Weinen? Neukirchen 1986<br />
• Biel, P.: Symbole geben zu ler-<br />
nen. I und II. Neukirchen 1989/<br />
1993<br />
• Grobauch/Mehner: Stunden-<br />
blätter. Umgang mit der Bibel.<br />
Stuttgart 1985<br />
• Schilling/Schilling: Die Bibel -<br />
Begegnung mit einem unge-<br />
wöhnlichen Buch. Arbeitsblätter<br />
<strong>Religion</strong>, Stuttgart/Dresden<br />
1994<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Medien zu biblischen Texten ken-<br />
nen und einsetzen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Zugänge zu biblischen Texten für<br />
Kinder und Jugendliche unter Be-<br />
rücksichtigung theologischer,<br />
psychologischer und lebenswelt-<br />
licher Aspekte eröffnen<br />
1) Fachschule - Sozialpädagogik -<br />
Kriterien für die Auswahl von bib-<br />
lischen Geschichten, die für Kin-<br />
der und Jugendliche geeignet<br />
sind<br />
Auswahl von geeigneten Medien,<br />
Büchern, Bilderbüchern nach<br />
theologischen, entwicklungspsy-<br />
chologischen und künstlerischen<br />
Gesichtspunkten<br />
Unterschiedliche didaktisch-<br />
methodische Umsetzungen bibli-<br />
scher Geschichten und Themen,<br />
z.B.<br />
• Erzählregeln auf biblische Ge-<br />
schichten anwenden<br />
• verschiedene Darstellungs-<br />
möglichkeiten biblischer Ge-<br />
schichten<br />
Die Auswahl der Geschichten<br />
sollte z. B. unter den Gesichts-<br />
punkten Mut, Vertrauen, Angst<br />
usw. erfolgen.<br />
Sozialpädagogik mit Übungen1)
2.5 Themenfeld:<br />
Grenzen - Steine auf unserem Weg?<br />
16<br />
Grenzsituationen zählen zu den existentiellen Erfahrungen der Menschen. So suchen auch<br />
die Schülerinnen und Schüler immer wieder Antworten auf die großen Fragen nach Anfang<br />
und Ende des Lebens, nach Schuld und Vergebung, nach Scheitern und Neubeginn. Oft<br />
wird die konkrete Auseinandersetzung jedoch verdrängt, da Leiden und das Durchleben von<br />
Grenzsituationen ein von Erfolg und Leistung bestimmtes Denken in unserer säkularisierten<br />
Welt stören.<br />
Die Bearbeitung dieses Themenfeldes hat daher zum Ziel, der Angst, Sprachlosigkeit und<br />
Handlungsunfähigkeit in Grenzsituationen durch Vermittlung persönlichkeitsfördernder Hal-<br />
tungen und Einstellungen zu begegnen. Der Unterricht soll Gelegenheit bieten, eigene und<br />
fremde Grenzerfahrungen offen zu thematisieren und dazu anregen, sich konstruktiv mit die-<br />
sen auseinanderzusetzen.<br />
Darüber hinaus soll bei der unterrichtlichen Umsetzung anhand der drei Dimensionen deut-<br />
lich werden, daß der Glaube an Gott die Möglichkeit eröffnet, Grenzerfahrungen anzuneh-<br />
men und in Auseinandersetzung mit ihnen neue Lebensperspektiven zu erschließen. Hierbei<br />
gilt es, christliche Antworten aufzuzeigen, so daß diese als geeignete Hilfestellungen auf<br />
dem Weg zu gelingendem Leben wahrgenommen werden können.<br />
Ausgehend von der Reflexion selbst erlebter Grenzsituationen sollen die Schülerinnen und<br />
Schüler somit befähigt werden, die seelische Not ihrer Mitmenschen zu verstehen, gemein-<br />
sam Hilfs- und Hoffnungsperspektiven zu entwickeln, um diese langfristig in verantwortli-<br />
chem religionspädagogischem Handeln wirksam werden zu lassen.
Themenfeld: Grenzen - Steine auf unserem Weg?<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
sich mit erlebten Grenzerfahrun-<br />
gen auseinandersetzen und sie<br />
als Teil des Lebens anerkennen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Grenzerfahrungen thematisieren<br />
und diese vor dem Hintergrund<br />
persönlicher und gesellschaftli-<br />
cher Bewältigungsmuster reflek-<br />
tieren<br />
17<br />
Grenzerfahrungen im Leben der<br />
Menschen, z. B.<br />
• Unfall, Krankheit und Trennung<br />
- (k)eine Katastrophe für den<br />
einzelnen und die Familie?!<br />
• Behinderung - (k)eine dauer-<br />
hafte Beeinträchtigung des Le-<br />
bens?!<br />
• Sterben und Tod - (k)ein Ta-<br />
buthema in der Gesellschaft?!<br />
• Angst - (k)ein positives Gefühl?!<br />
• Schuld - (k)ein zeitgemäßes<br />
Wort?!<br />
• „Kick", „Thrill" und Ekstase -<br />
(k)eine Chance sich selbst zu<br />
finden?!<br />
Formen des Umgangs mit erleb-<br />
ten Grenzsituationen, z. B.<br />
• Verzweiflung, Verdrängung, Tabuisierung,<br />
Fatalismus, Kom-<br />
merzialisierung, Risikobereit-<br />
schaft<br />
• Annahme, Zuversicht, Hoff-<br />
nung, Auseinandersetzung,<br />
Herausforderung<br />
methodische Anregungen, z. B.<br />
• Selbsterfahrungsversuch im<br />
Rollstuhl<br />
• die Lebenswirklichkeit Kranker,<br />
Behinderter, Sterbender und<br />
Straffälliger im sozialen Umfeld<br />
erkunden<br />
• Besuch geeigneter Einrichtun-<br />
gen (Behinderteneinrichtungen,<br />
Hospize, Diakonie, Sozialsta-<br />
tionen, ...)<br />
• im Rollenspiel der Frage nach-<br />
gehen: „Welche Konsequenzen<br />
haben die verschiedenen Reaktionsweisen<br />
in Grenzsituationen<br />
für mein eigenes Leben?"<br />
Vertiefungsmöglichkeiten, z. B.<br />
• Humanisierung der Gesellschaft<br />
• Sinnfrage<br />
• Vorbilder bzw. Idole<br />
• §218- Eugenik<br />
• Sterbehilfe<br />
• Strafvollzug<br />
• Drogenmißbrauch<br />
• Gewalt gegenüber Kindern<br />
Themenfeld: Ethik (S. 23)<br />
• Arens, V.: Grenzsituationen. Mit<br />
Kindern über Sterben und Tod<br />
sprechen. <strong>Religion</strong>spädagogi-<br />
sche Perspektiven 19, Essen<br />
1994<br />
• Theorie und Praxis der Sozial-<br />
pädagogik, Heft 2/91<br />
• Elsenbast/Goßmann /Hrsg.):<br />
Wenn Kinder Angst haben.<br />
Comenius Institut, Schreiberstr.<br />
12, 48149 Münster<br />
Bei der Behandlung der Thematik<br />
sind - aufgrund persönlicher Be-<br />
troffenheit - ggf. seelsorgerische<br />
Aspekte zu berücksichtigen.
Themenfeld: Grenzen – Steine auf unserem Weg?<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Aussagen der Psychologie zu<br />
Grenzen des Lebens kennenler-<br />
nen und zu denen des christlichen<br />
Glaubens in Beziehung setzen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
vor dem Hintergrund psychologi-<br />
scher Erkenntnisse erfahren, daß<br />
der Glaube an Gott die Möglich-<br />
keit eröffnet, Grenzerfahrungen<br />
anzunehmen und in Auseinander-<br />
setzung mit ihnen neue Lebens-<br />
perspektiven erschließen<br />
18<br />
Jesu Heilung an Kranken und<br />
Behinderten<br />
Christliche Anthropologie, die<br />
Kranke und Behinderte ausdrücklich<br />
einbezieht<br />
Gott liebt jeden Menschen - An-<br />
nahme ohne Ansehen der Person<br />
Leben und Sterben Jesu<br />
(Passion, Symbol des Kreuzes,<br />
Auferstehungshoffnung, ...)<br />
Theodizee<br />
Hiob<br />
Sterbephasen nach E. Kübler-<br />
Ross<br />
Trauerphasen nach V. Kast<br />
Soziologische, medizinische und<br />
psychologische Aspekte zur Ver-<br />
drängung von Leid und Tod in der<br />
Leistungsgesellschaft<br />
Angst und Aggressionen<br />
Rituale zur Bewältigung von<br />
Grenzerfahrungen<br />
Identifikationsangebote, um<br />
Grenzerfahrungen begegnen zu<br />
können (Beratungsstellen,<br />
Selbsthilfeorganisationen, etc.)<br />
• Vom barmherzigen Samariter<br />
(Lk 10, 25-37)<br />
• Vom verlorenen Sohn<br />
(Lk 15,11-32)<br />
• Auferstehungsbotschaft<br />
(Joh 11,25)<br />
• Vergeltung und Vergebung<br />
(Mt 18, 21-35)<br />
• Bergpredigt (Mt 5-7)<br />
• Dekalog (2. Mose 20)<br />
Menschen, die Impulse christli-<br />
cher Handlungsorientierung ge-<br />
ben, z.B. D. Bonhoeffer, F. v. Assisi,<br />
Mutter Theresa<br />
Vertiefungsmöglichkeiten, z.B.<br />
• Theodizeefrage<br />
• Vorstellungen vom Leben nach<br />
dem Tod (Reinkarnation)<br />
Themenfeld: Gott/Jesus<br />
Christus (S. 6)<br />
• Symbole (Kreuz, Weg, Hand,...)<br />
Themenfeld: Bibel (S. 14)<br />
• Pressemitteilungen über Beratungsstellen,<br />
Initiativgruppen<br />
und Selbsthilfeorganisationen in<br />
der örtlichen Region sichten und<br />
analysieren<br />
• Riten, Bräuche und kirchliche<br />
Amtshandlungen<br />
Themenfeld: Kirche (S. 26)<br />
• Grenzerfahrungen in anderen<br />
<strong>Religion</strong>en<br />
Themenfeld: Vielfalt der <strong>Religion</strong>en<br />
(S. 10)<br />
• Kübler-Ross, E.: Interviews mit<br />
Sterbenden. Stuttgart 1971<br />
• Kübler-Ross, E.: Kinder und<br />
Tod. Stuttgart/Zürich 1987<br />
• Brocher, T.: Wenn Kinder trau-<br />
ern. Reinbek 1992
Themenfeld: Grenzen - Steine auf unserem Weg?<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
die Bereitschaft entwickeln, auf<br />
Fragen und Gefühle von Men-<br />
schen in Grenzsituationen einzu-<br />
gehen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
die Bereitschaft entwickeln, auf<br />
Fragen und Gefühle von Kindern<br />
und Jugendlichen einzugehen,<br />
sowie sach- und altersgerechte<br />
Hilfs- und Hoffnungsperspektiven<br />
zu eröffnen<br />
1) Fachschule – Sozialpädagogik -<br />
19<br />
Grenzerfahrungen im Leben von<br />
Kindern und Jugendlichen, z.B.<br />
• im Krankenhaus<br />
• in Trennungssituationen<br />
• bei Behinderungen<br />
• bei Ängsten und Schuldgefüh-<br />
len<br />
Auseinandersetzung mit Kinder-<br />
fragen und -aussagen in Grenz-<br />
situationen<br />
Erprobung sach- und kindge-<br />
rechter Verhaltensweisen<br />
Erarbeitung religionspädagogi-<br />
scher Modelle zu Grenzerfahrungen<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
methodische Anregungen, z.B.<br />
• Besuch am Krankenbett, einer<br />
Behinderteneinrichtung, eines<br />
Friedhofes<br />
• Gestaltung einer Abschiedsfeier<br />
• „Mutmach-Sprüche" entwickeln<br />
(Braunschweiger Beiträge für<br />
Theorie und Praxis von ru und<br />
ku, Nr. 77, 3/1996)<br />
• Kinderfragen zu Grenzsituatio-<br />
nen auf Plakaten sammeln und<br />
in Gruppenarbeiten, Rollen-<br />
spielen geeignete Verhaltens-<br />
weisen entwickeln<br />
• Auswahl, Vergleich und Beur-<br />
teilung geeigneter Spiele, Lie-<br />
der, Symbolgeschichten und<br />
Phantasiereisen zur Auseinan-<br />
dersetzung mit Grenzerfahrun-<br />
gen<br />
• Analyse christlicher Kinderbü-<br />
cher zur Auseinandersetzung<br />
mit Grenzerfahrungen, z.B.:<br />
- Sommer-Bodenberg, A.: Julia<br />
bei den Lebenslichtern. Mün-<br />
chen 1989<br />
- Brown, L. K.: Scheidung auf<br />
dinosaurisch. Hamburg 1994<br />
- Pohl, P.: Du fehlst mir, du<br />
fehlst mir. München 1984<br />
- Korschunow, I.: Die Sache mit<br />
Christoph. Hamburg 1995<br />
Pädagogik/Psychologie mit<br />
Übungen 1) : Analyse der Entwicklung<br />
altersgemäßer Vorstellungen<br />
zu Grenzerfahrungen<br />
Bei der Behandlung der Thematik<br />
in den sozialpädagogischen Ein-<br />
richtungen sind - aufgrund per-<br />
sönlicher Betroffenheit - seelsor-<br />
gerische Aspekte zu berücksichtigen<br />
und ggf. Absprachen im<br />
Team bzw. mit den Eltern zu<br />
treffen.
20<br />
2.6 Themenfeld:<br />
Beten - Sich öffnen für die Begegnung mit Gott<br />
Das Thema Beten wird von den Jugendlichen heute als ambivalent erlebt. Auf der einen<br />
Seite ist es - gerade in seinen kirchlichen Zusammenhängen (Gottesdienst, Konfirmation) -<br />
von der Kritik an der Institution Kirche in vollem Umfang betroffen: Beten gilt aus dieser Sicht<br />
oft als irrational und überflüssig. Auf der anderen Seite gibt es bei Jugendlichen ein starkes<br />
Interesse an Meditation, Entspannungsübungen und Schweigeerfahrungen. Wo das Beten<br />
in einer fremden Gestalt begegnet, fasziniert es und eröffnet in der scheinbar nur rationalen,<br />
auf das Sichtbare beschränkten Welt der Gegenwart den Bereich der unsichtbaren Welt, in<br />
der es um Lebenssinn geht. Diese Frage ist für viele hochaktuell.<br />
Das Thema Beten bringt die große Chance, sich einen neuen Zugang zur <strong>Religion</strong> zu er-<br />
schließen. Das kann aber nur gelingen, wenn der Unterricht sich nicht nur auf der Ebene<br />
rational-diskursiver Auseinandersetzungen bewegt. Es ist sicher sinnvoll, zusätzlich zu Infor-<br />
mationen und Diskussionen auch die Möglichkeit anzubieten, Erfahrungen zu machen oder<br />
zumindest selbst gestalterisch tätig zu werden. Dann kann sich den Schülerinnen und<br />
Schülern mit dem Thema Beten ein Sprachraum eröffnen, in dem sie Erfahrungen öffentlich<br />
thematisieren und bearbeiten können, die normalerweise auf die Privatsphäre beschränkt<br />
bleiben. Damit ist auch die Chance gegeben, daß die Schülerinnen und Schüler sich zur<br />
Frage des Betens auch im Zusammenhang mit ihrer Berufsrolle herausfordern lassen.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Erfahrungen mit dem Beten in<br />
seinen traditionellen Ausdrucks-<br />
formen beschreiben und kritisch<br />
hinterfragen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
auf die persönlichen Ausdrucks-<br />
formen von Ängsten, Wünschen,<br />
Hoffnungen und Lebensfragen<br />
aufmerksam werden<br />
Erfahrungen/(Nichterfahrungen)/<br />
Schwierigkeiten mit dem Beten in<br />
biographischen Situationen, wie<br />
• Kindheit<br />
• Gottesdienst<br />
• Konfirmation<br />
• Beerdigung<br />
• Beten beim Essen<br />
• in Not- und Krisensituationen<br />
Bedeutung von wichtigen Perso-<br />
nen und Vorbildern beim Beten<br />
Problem unerfüllter Gebetsanlie-<br />
gen<br />
Schwierigkeiten mit Glauben und<br />
Gottesvorstellungen<br />
Gefahr von Aberglaube und ma-<br />
gischem Denken<br />
Das anthropologische Bedürfnis<br />
nach Ausdruck von grundlegen-<br />
den Erfahrungen (Dank, Bitte,<br />
Klage) und Transzendierung von<br />
lebensentscheidenden Situatio-<br />
nen als Anknüpfungspunkt für<br />
christliches Beten<br />
Themenfeld: Gott/Jesus Christus<br />
(S. 6), besonders die<br />
Theodizeefrage: Erfahrungen<br />
von Ohnmacht und Sinnlosigkeit<br />
Themenfeld: Kirche (S. 26)<br />
Erfahrungen mit der Gebetspraxis<br />
von anderen religiösen Gruppen<br />
und <strong>Religion</strong>en, evtl. mit Sekten<br />
Themenfeld: Okkultismus/<br />
Sekten (S. 29)<br />
Brief an sich selbst<br />
Bauen einer Klagemauer<br />
Schreiben eines Gedichts<br />
Tagebuch
21<br />
Themenfeld: Beten - Sich öffnen für die Begegnung mit Gott<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
erkennen, daß Beten im christli-<br />
chen Glauben Reden, Hören und<br />
Handeln in Beziehung zu Gott ist<br />
Anforderungsniveau 2<br />
das Beten in seinen vielfältigen<br />
Formen wahrnehmen, deuten und<br />
in seinem Sinn erschließen<br />
Beten als Überwinden des inne-<br />
ren Monologs (Kreisen um sich<br />
selbst) im Sinne eines dialogi-<br />
schen Beziehungsgeschehens,<br />
das den Menschen auf Gott hin<br />
öffnet<br />
• Kommunikation mit Gott als liebenden<br />
personalen Gegenüber<br />
• Loslassen des Selbst durch<br />
Vertrauen auf Gott<br />
• Aufgehobensein der Probleme<br />
bei Gott (Bearbeitung statt Ver-<br />
drängung)<br />
Beten als nicht nur verbales, sondern<br />
den Menschen mit allen Sinnen<br />
ganzheitlich betreffendes<br />
Geschehen<br />
• Gebete als Übung und Haltung<br />
• Beten als Hören und Reden<br />
• Beten als Singen und Tanzen<br />
• Beten als Handeln und Leben<br />
Abgrenzungen von Gebet und<br />
Meditation<br />
Beten als ein die Sprachlosigkeit<br />
überwindendes, menschliche<br />
Grundsituationen und -erfahrun-<br />
gen (Freude, Leid, Sinnlosigkeit,<br />
Hoffnung) in kulturelle Form gie-<br />
ßendes schöpferisch-kulturelles<br />
Geschehen, das gleichwohl nicht<br />
„gemacht" werden kann, sondern<br />
auf den heiligen Geist angewie-<br />
sen ist<br />
Beten als Lebenshaltung, die<br />
Handeln und Person verändert<br />
Vaterunser als Grundmodell<br />
christlichen Betens<br />
• Betz/Betz: Tastende Gebete.<br />
München 1978<br />
• Gibran, K.: Der Prophet. Frei-<br />
burg i. B. 1980<br />
• Halbfas, H.: Der Sprung in den<br />
Brunnen. Eine Gebetsschule.<br />
Düsseldorf 1981<br />
Körperübungen und Haltungen<br />
• Stehen, Gehen, Sitzen<br />
• Sitzmeditation (Bänkchen)<br />
• Stilleübungen<br />
• Hörübungen mit Klangschale<br />
• Konzentration auf den Atem<br />
• Gebetsgesten<br />
Meditation mit und ohne Gegen-<br />
stände, mit Texten, mit Bildern<br />
Phantasiereisen<br />
• Morgenroth, H.: Den Brunnen<br />
aufschließen. München 1989<br />
• Loccumer Arbeitskreis für Me-<br />
ditation: Loccumer Brevier.<br />
Rehburg-Loccum 1991<br />
ein ausgewähltes biblisches Ge-<br />
bet bzw. ein Gebet aus Ge-<br />
schichte oder Gegenwart, z.B.<br />
• Psalm 23, 103, 139<br />
• Vaterunser<br />
• Friedensgebet von Franz von<br />
Assisi<br />
• Gebete von Bonhoeffer<br />
• Gebete von Ernesto Cardenal<br />
Gesänge aus Taizé<br />
selbst Gebete gestalten und<br />
sprechen<br />
• Kirchhoff, H. (Hrsg.): Ursymbole<br />
und ihre Bedeutung für die reli-<br />
giöse Erziehung. München 1991<br />
• Buber, M.: Die Erzählungen der<br />
Chassidim. Zürich 1949
22<br />
Themenfeld: Beten - Sich öffnen für die Begegnung mit Gott<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
formulierte Gebete angemessen<br />
einsetzen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
das Gebet als elementare Aus-<br />
drucksform in seiner Vielfalt ent-<br />
wickeln und vermitteln<br />
Begründete eigene Position zum<br />
Umgang der Erzieherin bzw. des<br />
Erziehers mit dem Gebet<br />
Beten als tagesstrukturierendes<br />
Ritual<br />
Entwickeln von religionspädago-<br />
gischen Kriterien für das Beten<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
Anknüpfen des Betens an Le-<br />
benssituationen von Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Auswahl bzw. Formulierung von<br />
Gebeten im Hinblick auf den Ver-<br />
stehenshorizont von Kindern und<br />
Jugendlichen (Länge,<br />
Sprachgestalt)<br />
Überprüfen von Gebeten auf ihr<br />
Gottes- und Menschenbild hin<br />
Wahrnehmung und Korrektur von<br />
magischen und egozentrischen<br />
Tendenzen beim Beten von Kin-<br />
dern und Jugendlichen<br />
Entwickeln von neuen Gebets-<br />
formen, z.B. meditative Texte<br />
Gebetstänze<br />
Herstellen einer „Gebetswand"<br />
Herstellen eines Gebetbuchs<br />
Stille-Übungen<br />
• Maschwitz/Maschwitz: Stille-<br />
Übungen mit Kindern. München<br />
1993<br />
• Maschwitz/Maschwitz: Aus der<br />
Mitte malen - heilsame Manda-<br />
las. München 1996<br />
selbst Gebete für Kinder und Ju-<br />
gendliche entwickeln<br />
Kinder anregen, selbst Gebete zu<br />
sprechen<br />
vorgegebene Kindergebete an-<br />
hand von Kriterien analysieren<br />
Bundesvereinigung Ev. Kin-<br />
dertagesstätten e.V. (Hrsg.):<br />
Beten wie in Kindertagen?<br />
Elternbrief 25. Stafflenbergstr.<br />
76, 70184 Stuttgart
23<br />
2.7 Themenfeld:<br />
Ethik - Dürfen wir alles, was wir können und wollen?<br />
Die Behandlung des Themenfeldes Ethik hat die Aufgabe, die Frage nach dem Lebensziel<br />
eines Menschen mit der Frage nach seinem Verhalten zu verbinden, so daß im Handeln des<br />
Menschen seine Haltung erkennbar wird. Das Angebot des christlichen Glaubens von der<br />
liebenden und vergebenden Zuwendung Gottes zu den Menschen gibt diesen die Freiheit,<br />
sich dem Mitmenschen achtungsvoll und hilfreich zuzuwenden und dessen Leben durch ihr<br />
Handeln nach Kräften zu fördern.<br />
Das christliche Menschenbild hat die Werte und Normen unserer Gesellschaft in der Ver-<br />
gangenheit geprägt und bestimmt sie z.T. auch in säkularisierter Form in der Gegenwart.<br />
Schülerinnen und Schüler werden heute mit einem vielfältigen Angebot an Weltanschau-<br />
ungen und Deutungen konfrontiert. Um sich orientieren und besonders auch im Blick auf<br />
eine pädagogische oder pflegerische Aufgabenstellung im späteren Beruf entscheiden zu<br />
können, müssen sie sich mit den Grundlagen und Wurzeln unserer gesellschaftlichen Nor-<br />
men und Werte auseinandersetzen.<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
sich Wertvorstellungen, die das<br />
eigene Denken und Handeln be-<br />
einflussen, bewußt machen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
sich persönliche Erfahrungen be-<br />
wußt machen und die für das ei-<br />
gene Denken und Handeln rele-<br />
vanten Wertvorstellungen hinter-<br />
fragen<br />
Verantwortung und Freiheit für<br />
das eigene Handeln<br />
Wertvorstellungen für das eigene<br />
Denken und Handeln<br />
Gesellschaftliche Normen und<br />
Gesetze als Grenzen persönlicher<br />
Freiheit<br />
Das eigene Gewissen als Maß-<br />
stab für Entscheidungen<br />
Erfahrungen mit „gewissenlosem"<br />
Handeln anderer<br />
Schuld und Vergebung - schuldig<br />
werden und Vergebung erfahren<br />
mögliche beispielhafte Situationen<br />
im Leben der Schüler und Schülerinnen:<br />
• Enscheidungsfindung in Kon-<br />
fliktsituationen (§ 218, Eugenik,<br />
Sterbehilfe, Suizid, Todesstrafe,<br />
Menschenwürde etc.)<br />
• Eltern als moralische Instanz?<br />
• Gebote und Verbote in Eltern-<br />
haus, Schule und sozialpäda-<br />
gogischen Einrichtungen<br />
• unterschiedliche ethische Maßstäbe<br />
in den verschiedenen<br />
Generationen<br />
• Grundgesetz (Würde des Menschen,<br />
Freiheit der Person), Er-<br />
klärung der Menschenrechte<br />
• Die Erklärung der Rechte des<br />
Kindes<br />
• Gewissensbildung, geprägt<br />
durch soziokulturelle Bedingun-<br />
gen<br />
Themenfeld: Grenzen (S. 16)
24<br />
Themenfeld: Ethik - Dürfen wir alles, was wir können und wollen?<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
wahrnehmen, daß sich Gottes<br />
Liebe im Verhalten der Menschen<br />
spiegeln will<br />
Anforderungsniveau 2<br />
erkennen, daß das Angenom-<br />
mensein von Gott den Menschen<br />
zum Handeln in Freiheit und Ver-<br />
antwortung befähigt<br />
1) Fachschule - Sozialpädagogik -<br />
Der Dekalog und die Gebote im<br />
alttestamentlichen Glauben<br />
Jesus als Orientierung und Maß-<br />
stab<br />
• Doppelgebot der Liebe<br />
• Bergpredigt: Ethik im Licht der<br />
Herrschaft Gottes<br />
Jesus und die Sünder: Gottes<br />
Vergebung befreit aus Schuld und<br />
öffnet den Weg zu verantwortli-<br />
chem Handeln<br />
Aktuelle ethische Problemstellun-<br />
gen<br />
Verantwortung für die Schöpfung<br />
Psychologische Modelle zur Ent-<br />
wicklung von Moral und Werthal-<br />
tungen<br />
• Exodus<br />
• Gerichtspropheten<br />
• Gleichnisse<br />
- Verlorener Sohn<br />
(Lk 15, 11-32)<br />
- Barmherziger Samariter<br />
(Lk 10, 25-37)<br />
- Jesus und die Sünderin<br />
(Lk 7, 36-50)<br />
- Bergpredigt/Goldene Regel<br />
(Mt 5-7)<br />
- Vergeltung und Vergebung<br />
(Mt 18, 21-35)<br />
- Doppelgebot der Liebe<br />
(Mt 22, 37-39)<br />
Kirchliche Stellungnahmen/<br />
Denkschriften (EKD)<br />
• Kirchenamt der EKD (Hrsg.):<br />
Aufwachsen in schwieriger Zeit.<br />
Kinder in Gemeinde und Ge-<br />
sellschaft. Gütersloh 1995<br />
• Adam/Schweitzer (Hrsg.):<br />
Ethisch erziehen in der Schule.<br />
Göttingen 1996<br />
Vorbilder christlichen Handelns<br />
Themenfeld: Vielfalt der <strong>Religion</strong>en<br />
(S. 10)<br />
die moralische Entwicklung nach<br />
Piaget und Kohlberg, in:<br />
Grom, B.: <strong>Religion</strong>spädagogische<br />
Psychologie. Düsseldorf<br />
1989<br />
Pädagogik/Psychologie mit<br />
Übungen 1) : Jugendhilfe
25<br />
Themenfeld: Ethik - Dürfen wir alles, was wir können und wollen?<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen .... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
sich der eigenen Vorbildfunktion<br />
gegenüber Kindern und Jugendli-<br />
chen bewußt werden<br />
Anforderungsniveau 2<br />
sich der eigenen Vorbildfunktion<br />
gegenüber Kindern und Jugendli-<br />
chen bewußt werden und ihnen<br />
bei der Entwicklung eigener<br />
Wertvorstellungen Orientierung<br />
geben<br />
Vorbild sein und Orientierung<br />
bieten<br />
Grenzen setzen und vertreten<br />
Mündigkeit und Verantwortlichkeit<br />
als Ziel pädagogischen Handelns<br />
Beispiele aus Schule, Familie und<br />
sozialpädagogischen Einrichtun-<br />
gen, die die Kriterien Freiheit,<br />
Verantwortung und Gemeinschaft<br />
berücksichtigen (z.B. Planung<br />
und Durchführung eines Som-<br />
merfests, Zeltlagers)<br />
Exkursionen in entsprechende<br />
Einrichtungen im regionalen Um-<br />
feld (z.B. Jugendstrafvollzugs-<br />
anstalt)<br />
Geisen, R.: Grundwissen<br />
Ethik. Stuttgart 1995
26<br />
2.8 Themenfeld:<br />
Kirche - Im Glauben miteinander leben und feiern<br />
Es ist immer mehr zu beobachten, daß Schülerinnen und Schüler wenig bzw. keine Erfah-<br />
rungen mit der Institution Kirche und ihren Traditionen haben. Ihre Ansicht über Kirche ist<br />
vielfach kritisch: Sie wird als altmodisch, überflüssig, ja störend empfunden. Ziel einer unter-<br />
richtlichen Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld muß es sein, Kirche in ihrer Be-<br />
deutung für den glaubenden Menschen, ihren Auftrag und ihren Anspruch transparent zu<br />
machen.<br />
Der gemeinsame Glaube an den dreieinigen Gott als konstitutives Element verbindet Chris-<br />
ten, macht sie zur „Gemeinschaft der Heiligen", also zur Kirche. Kirche selbst ist damit etwas<br />
Heiliges, etwas Kostbares, etwas Schützenswertes. Dies kann für Schülerinnen und Schüler<br />
in der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Aspekten dieses Themenfeldes<br />
erkennbar und vielleicht erfahrbar werden.<br />
Die Lebendigkeit der christlichen Gemeinschaft findet ihren Ausdruck vor allem in Festen wie<br />
Weihnachten und Ostern, Taufe und Konfirmation. Feste haben - unabhängig von ihrem<br />
christlich-religiösen Ursprung - unterschiedliche Bedeutung im Leben eines jeden Menschen.<br />
Die gestalterische Umsetzung von Festen mit Schülerinnen und Schülern bietet neben dem<br />
Erleben einer „Kultur des Feierns" die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der Bedeu-<br />
tung eines Festes und seinen Traditionen. Es ist auch eine Form, in der Menschen<br />
(kirchliches) Leben kennenlernen und erleben können.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Erfahrungen mit Ausdrucksfor-<br />
men des Glaubens und/oder mit<br />
der Kirche als Institution be-<br />
schreiben und kritisch hinterfra-<br />
gen<br />
(Hinweis:<br />
Bei der Bearbeitung des Themas<br />
Kirche im Anforderungsniveau 1<br />
wird empfohlen, den Schwerpunkt<br />
auf den Aspekt „Institution Kirche"<br />
zu legen, im Anforderungsniveau<br />
2 auf den Aspekt „Ausdrucksfor-<br />
men des Glaubens".)<br />
Eigene Konfessionalität bzw.<br />
Konfessionslosigkeit<br />
Eigene kirchliche Sozialisation:<br />
Taufe, Konfirmandenunterricht<br />
und Konfirmation, Kinder-/Gottesdienst,<br />
Abendmahl, u.a.<br />
Christliche und nicht-christliche<br />
Feste, z.B. Weihnachten, Ju-<br />
gendweihe: Bedeutung/ Funktion<br />
von Festen im Leben<br />
Erfahrungen mit Festen: Bedeu-<br />
tung für das eigene Leben, ver-<br />
schiedene Formen und Traditio-<br />
nen, Kommerzialisierung<br />
Exkursion in eine Gemeinde, Er-<br />
stellen eines „Gemeindeprofils"<br />
Auswertung von Gemeindebriefen<br />
Themenfeld: <strong>Religion</strong>spädagogik<br />
(S. 12)
27<br />
Themenfeld: Kirche - Im Glauben miteinander leben und feiern<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
verstehen, daß Kirche eine Ge-<br />
meinschaft von Menschen ist, de-<br />
ren gemeinsamer Glaube sich in<br />
bestimmten Ritualen äußert und<br />
Räume schafft<br />
Anforderungsniveau 2<br />
verstehen, daß Kirche eine Ge-<br />
meinschaft von Menschen ist, de-<br />
ren gemeinsamer Glaube sich in<br />
bestimmten Ritualen äußert und<br />
Räume schafft und die notwen-<br />
digerweise einer Organisations-<br />
struktur bedarf<br />
Kirche als Gotteshaus: Ort der<br />
Anbetung, der Feier, des Hörens,<br />
der Begegnung<br />
Kirche als Gemeinschaft der Hei-<br />
ligen<br />
Entstehung der Kirche/Pfingsten<br />
Unterschiede und Gemeinsam-<br />
keiten der Konfessionen, u.a.<br />
• gemeinsame und unterschied-<br />
liche Feste und ihre Bedeutung<br />
• Feste des Kirchenjahres<br />
(Weihnachten, Ostern, Pfing-<br />
sten, Erntedank, ...)<br />
• persönliche Feste im Leben<br />
(Taufe, Konfirmation, ...)<br />
Organisationsstruktur von Ge-<br />
meinden/Aktivitäten in Kirchen-<br />
gemeinden<br />
Aufgabenbereiche und Arbeits-<br />
zweige der Evangelischen Kirche<br />
und ihre Finanzierung<br />
Kirche als Träger einer sozial-<br />
pädagogischen Einrichtung<br />
Ökumene<br />
Ansprüche von und an Kirche<br />
(z.B. Kirchenasyl)<br />
Begegnung mit heiligen Räumen -<br />
Kirchenpädagogik<br />
• Mt 28, 18-20<br />
• Joh13, 34 f.<br />
• Röm 6<br />
• Apg 2<br />
• Frieling/Ortmann: Katholisch-<br />
Evangelisch. Göttingen 1991<br />
• Steinwede, D. (Hrsg.): Das<br />
neue Kinderbuch vom Kirchen-<br />
jahr. Düsseldorf 1995<br />
• Becker/Niggemeyer: Meine Re-<br />
ligion, deine <strong>Religion</strong>. Ravens-<br />
burg 1982<br />
Exkursionen, z.B. Besuch in ei-<br />
ner Einrichtung des Diakonischen<br />
Werkes<br />
Einladung kirchlicher Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter in den Un-<br />
terricht (z.B. Krankenhausseel-<br />
sorge)<br />
Themenfeld: Grenzen (S. 16)
28<br />
Themenfeld: Kirche - Im Glauben miteinander leben und feiern<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
Ausdrucksformen des Glaubens<br />
pflegen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
Ausdrucksformen des Glaubens<br />
deuten und sie in diese einführen<br />
Arbeit mit Kindern und Jugendli-<br />
chen in der Gemeinde - Möglich-<br />
keiten der Gestaltung<br />
Feste feiern, Feste gestalten: un-<br />
terschiedliche Formen und Traditionen,<br />
(kirchliche) Feste zu feiern<br />
Kirchenpädagogik: Kinder und<br />
Jugendliche erleben ihre Kirche<br />
mit allen Sinnen<br />
Mitarbeit in der Gemeinde,<br />
z.B. Planung und Durchführung<br />
einer Kinderbibelwoche mit der<br />
Klasse<br />
Themenfeld: Bibel (S. 14)<br />
• Bundesvereinigung Ev. Kin- .<br />
dertagesstätten e.V. (Hrsg.):<br />
Kinder Feste Feiern. Elternbrief<br />
23. Stafflenbergstraße 76,<br />
70184 Stuttgart<br />
• Franger/Kneipp (Hrsg.): Miteinander<br />
leben und feiern. Frank-<br />
furt 1987<br />
• Foitzik/Goßmann: Gemeinde<br />
leben. Zusammenarbeit päda-<br />
gogischer und theologischer<br />
Mitarbeiter. Gütersloh 1986<br />
• Kirchenamt der EKD (Hrsg.):<br />
Aufwachsen in schwieriger Zeit:<br />
Kinder in Gemeinde und Ge-<br />
sellschaft. Gütersloh 1995<br />
Kontaktadressen bzgl. Kirchen-<br />
pädagogik:<br />
• Marktkirche Hannover, Hanns-<br />
Lilje-Platz 2, 30159 Hannover,<br />
Tel.(05 11) 3 64 37-23<br />
• PTI, Teilfeld 1, 20459 Hamburg
29<br />
2.9 Themenfeld:<br />
Okkultismus/Sekten - Religiösen Verführern folgen?<br />
Junge wie ältere Menschen geraten in unserer Gesellschaft unter den Einfluß von Sekten<br />
und neuen religiösen Weltanschauungsgemeinschaften. Ihre Suche nach Sinn, Problemlö-<br />
sungen, Heilung oder Zukunftsperspektiven führt sie manchmal zufällig in Gruppen oder<br />
Organisationen, die es verstehen, sie abhängig von ihrer Heilslehre zu machen und sie<br />
dadurch auszubeuten und zu mißbrauchen. Ebenso können okkulte Praktiken zu Abhän-<br />
gigkeit und Schädigung der Persönlichkeit führen.<br />
Der christliche Glaube sieht demgegenüber den Menschen als eine von Versklavung und<br />
Mißbrauch befreite Person, die das Heil vertrauensvoll als Geschenk des liebenden Gott<br />
empfangen darf.<br />
Schülerinnen und Schüler bringen nicht selten eigene Erfahrungen aus dem Bereich Okkul-<br />
tismus/Sekten mit, die zum Teil mit Ängsten, aber auch mit Neugier verbunden sind. Gerade<br />
im Blick auf ein pädagogisches Handeln im späteren Beruf sollen sie Gefahren für die<br />
Persönlichkeitsentwicklung einschätzen lernen und die Chancen entdecken, die in einem frei<br />
entfalteten und selbstverantworteten Glauben für die gelingende Lebensbewältigung liegen.<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Leminhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
sich mit der faszinierenden und<br />
angstauslösenden Ausstrahlung<br />
okkulter Praktiken auseinander-<br />
setzen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
die vielfältigen Strömungen ok-<br />
kulter Praktiken und Sekten<br />
wahrnehmen, sowie deren Prä-<br />
senz im eigenen gesellschaftli-<br />
chen Umfeld kritisch hinterfragen<br />
Einbringen eventueller persönli-<br />
cher Erfahrungen mit Sekten und<br />
neuen Formen der Religiosität<br />
und deren Anhängern in der Öf-<br />
fentlichkeit und/oder im privaten<br />
Umfeld<br />
Einbringen eventueller persönli-<br />
cher Erfahrungen mit okkulten<br />
Praktiken in Schule, Jugendgrup-<br />
pe, Freundeskreis, bei Partys<br />
usw.<br />
Erfahrungen mit Horoskop,<br />
Wahrsagerei, Hellsehen usw.<br />
Erfahrungen Betroffener<br />
Es ist durchaus damit zu rechnen,<br />
daß hier schwerwiegende per-<br />
sönliche Probleme zur Sprache<br />
kommen.<br />
Auseinandersetzung mit Angst,<br />
mit Enttäuschung, Gewalt und<br />
Mißbrauchserfahrungen sollte<br />
möglich sein.
30<br />
Themenfeld: Okkultismus/Sekten - Religiösen Verführern folgen?<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können,<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Kenntnisse über okkulte Praktiken<br />
und ihre Wirkungsweise erlangen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Lehren, Organisationsstrukturen<br />
und Rituale okkulter Praktiken<br />
und Sekten kennen und ihre Wir-<br />
kungsweise analysieren<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
Inhaltliche Grundlagen okkulter<br />
Erscheinungen wie<br />
• Spiritismus<br />
• Astrologie<br />
• Satanismus<br />
Glaubensvorstellungen, Organi-<br />
sationsformen und Strukturen von<br />
Sekten und neuen Weltanschau-<br />
ungsgemeinschaften<br />
• Merkmale der Unterscheidung<br />
(Endzeitlehre, Psychokult usw.)<br />
• psychosoziale Mechanismen,<br />
die eine Sektenzugehörigkeit<br />
begünstigen und festigen<br />
(Persönlichkeitsveränderung,<br />
Hörigkeit, Gehirnwäsche usw.)<br />
Psychologische bzw. psychomo-<br />
torische Wirkungszusammen-<br />
hänge okkulter Phänomene<br />
(Carpenter-Effekt usw.)<br />
• Hassan, S.: Ausbruch aus dem<br />
Bann der Sekten. Hamburg<br />
1994<br />
• Lutherisches Kirchenamt der<br />
VELKD (Hrsg.): Handbuch<br />
Religiöse Gemeinschaften.<br />
Gütersloh 1993<br />
• Publikationen des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
• Knackstedt, W.: Supermarkt der<br />
Heilsbringer. Wuppertal 1996<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
Anforderungsniveau 1<br />
Problemsituationen, die sich aus<br />
der Begegnung mit okkulten<br />
Praktiken und Sekten ergeben,<br />
erkennen<br />
Anforderungsniveau 2<br />
Problemsituationen, die sich aus<br />
der Begegnung mit okkulten<br />
Praktiken und Sekten ergeben,<br />
erkennen und auf der Grundlage<br />
des christlichen Glaubens ange-<br />
messen mit gefährdeten und be-<br />
troffenen Kindern, Jugendlichen<br />
und Eltern umgehen<br />
(Hinweis:<br />
Bei der Bearbeitung des Themas<br />
im Anforderungsniveau 1 wird<br />
empfohlen, den Schwerpunkt auf<br />
den Aspekt „Okkulte Praktiken",<br />
im Anforderungsniveau 2 auf den<br />
der „Sekten" zu legen.)<br />
Auseinandersetzung mit be-<br />
stimmten typischen Konfliktfällen,<br />
z.B.<br />
• Ablehnung von Geburtstags-<br />
und Weihnachtsfeiern<br />
• Ablehnung von Blutübertragun-<br />
gen<br />
Umgang mit Kindern und Jugendlichen,<br />
die durch Sektenkontakt<br />
oder okkulte Praktiken besonders<br />
betroffen sind<br />
Eimuth, K. H.: Die Sektenkinder.<br />
Freiburg i. Br. 1996<br />
Kontakte zu Beratungsstellen für<br />
Sektenopfer bzw. Okkultismus-<br />
opfer, Hilfs- und Selbsthilfeorga-<br />
nisationen<br />
Entwicklung geeigneter Konzepte<br />
für die Betreuung von Kindern<br />
und Jugendlichen
3 Fachschule - Heilpädagogik -<br />
31<br />
Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung schärft den Blick für Grundfragen des menschli-<br />
chen Lebens, die sich für jeden Menschen stellen: So die Frage nach dem Leid und seiner<br />
Bewältigung, nach der Einzigartigkeit des Einzelnen gerade in seiner Begrenzung, nach der<br />
Begegnung mit dem Fremden, nach Glaube und Hoffnung. Damit ist schon von der Lebens-<br />
situation der Zielgruppe her, für die die Fachschule - Heilpädagogik - ausbildet, eine Ausein-<br />
andersetzung mit diesen Themen geboten. Aber noch aus einem anderen Grund stellen sich<br />
religiöse Fragen als Problem der Heilpädagogik: Die Schülerinnen und Schüler der Fach-<br />
schule - Heilpädagogik - stoßen bei ihrer Arbeit mit Menschen mit Behinderung in ganz<br />
anderer Weise an die Grenzen ihres professionellen Handelns als in anderen sozialpädago-<br />
gischen Handlungsfeldern. Sie müssen sich alltäglich mit der Frage auseinandersetzen, wie<br />
Lebenssinn und Hoffnung angesichts von Behinderung und Ausgrenzung möglich sind.<br />
Daraus ergibt sich für den <strong>Religion</strong>sunterricht an der Fachschule - Heilpädagogik - die Auf-<br />
gabe, die Fraglichkeit und Verletzlichkeit menschlichen Lebens auf dem Hintergrund der<br />
Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu thematisieren. Weiter soll der <strong>Religion</strong>sunter-<br />
richt christliche Deutungsangebote im Hinblick auf Leid und Einschränkung von Lebensmög-<br />
lichkeiten vermitteln und reflektieren. Schließlich kommt der religionspädagogischen Umset-<br />
zung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung besondere Bedeutung zu: Eine traditionell<br />
überwiegend verbale Vermittlung muß hier zugunsten einer mehr körperbezogenen und<br />
elementarisierenden Umsetzung zurückgenommen werden. Ein solcher Zugang ist nicht nur<br />
den Adressaten heilpädagogischer Arbeit angemessen, sondern gibt auch den Schülerinnen<br />
und Schülern der Fachschule - Heilpädagogik - im <strong>Religion</strong>sunterricht neue Möglichkeiten,<br />
religiöse Aussagen zu begreifen.<br />
Insgesamt sollen die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, ihre Verantwortung in der<br />
Arbeit mit Menschen mit Behinderung auf dem Hintergrund einer christlichen Ethik wahrzu-<br />
nehmen und in professionelles Handeln umzusetzen. Der Unterricht soll darauf zielen, kon-<br />
krete Anregungen dafür zu entwickeln, wie das religiöse Leben von Menschen gestaltet wer-<br />
den kann, die unter eingeschränkten Bedingungen leben müssen.<br />
In diesen Rahmenrichtlinien wird darauf verzichtet, für die Fachschule - Heilpädagogik - The-<br />
menfelder festzuschreiben. Das ist einmal in dem breiten Spektrum der Berufs- und Lebens-<br />
erfahrungen der Schülerinnen und Schüler begründet, zum anderen in dem vergleichsweise<br />
geringen Stundenumfang des Faches <strong>Religion</strong>. Aus diesen Gründen sollen die Lehrkräfte in<br />
Absprache mit der Lerngruppe aus der Themenfülle auswählen und eigene Schwerpunkte<br />
setzen. Dabei sollen auch besonders für die Heilpädagogik relevante aktuelle gesellschafts-<br />
politische und ethische Fragen aufgegriffen werden.
Fachschule - Heilpädagogik -<br />
Dimension Persönliche Erfahrung<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
durch die persönliche Konfronta-<br />
tion mit Menschen in Grenzsitua-<br />
tionen ihr Problembewußtsein für<br />
deren Leben weiter ausdifferen-<br />
zieren<br />
eigene Krisen und Grenzerfah-<br />
rungen thematisieren und im<br />
Kontext des christlichen Glaubens<br />
reflektieren<br />
sich die eigenen Wert- und Norm-<br />
vorstellungen bewußt machen<br />
und diese im Blick auf die Adres-<br />
saten thematisieren<br />
32<br />
Begegnungen mit Menschen mit<br />
Behinderung als Erfahrung des<br />
"Fremden"<br />
• die Bedrohlichkeit des Fremden<br />
(Verdrängung, Vorurteil, Dämo-<br />
nisierung)<br />
• Auswirkung der Verdrängung<br />
des "Fremden" aus dem eige-<br />
nen Leben (das "innere Aus-<br />
land")<br />
• die Bedeutung von Behindert-<br />
sein für den Menschen<br />
Erfahrung von Unglück und Leid<br />
als Lebens- und Glaubenskrise<br />
• Theodizeefrage: Wie kann Gott<br />
das zulassen?<br />
• Erfahrene Liebe und Annahme<br />
als Grundlage einer konstrukti-<br />
ven Auseinandersetzung mit<br />
Leid und Krise<br />
Die eigenen Einschränkungen<br />
und "Behinderungen"<br />
• Mißerfolg, Scheitern<br />
• die Entdeckung der geliebten<br />
und ungeliebten Seiten des<br />
Selbst<br />
• Umgang mit negativen Anteilen<br />
• eigene Wertvorstellungen und<br />
Maßstäbe<br />
• gesellschaftliche Werte<br />
• Erfahrungen mit Vorurteilen und<br />
Ausgrenzungen<br />
Film "Lebenserwartungen"<br />
Gespräche mit Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Erschließung des Labyrinth-<br />
symbols<br />
Kafka, F.: Die Verwandlung.<br />
Frankfurt 1995<br />
gemeinsam eine Klagemauer<br />
aufbauen<br />
Lebenslinie darstellen<br />
Kreuzweg selbst gestalten<br />
Metaphermeditation: "Leiden ist<br />
für mich wie ..."<br />
Emmausgeschichte, (Lk 24, 13-<br />
35) als Landschaft gestalten<br />
Rollstuhltraining<br />
Blindenführerspiel
Fachschule - Heilpädagogik -<br />
Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
sollen Grundzüge des biblischen<br />
Menschenbildes in Gegenüber-<br />
stellung zum modernen Men-<br />
schenbild kennen und in seinen<br />
jeweiligen Auswirkungen auf die<br />
Lebens- und Beziehungsgestal-<br />
tung beurteilen<br />
zentrale biblische Aussagen zur<br />
Bedeutung und Bewältigung von<br />
Leiden kennenlernen und sich<br />
damit auseinandersetzen<br />
33<br />
Das biblische Bild vom Menschen<br />
• Leben und Identität als Ge-<br />
schenk und Beziehungsgeschehen<br />
(Mensch als Geschöpf und<br />
Ebenbild Gottes)<br />
• Einmaligkeit des Menschen in<br />
der Vielfalt des Geschaffenen<br />
• Würde und Wert menschlichen<br />
Lebens in seiner Begrenzung<br />
Das moderne Menschenbild<br />
• Leben und Identität als Ergebnis<br />
von Leistung und egozentri-<br />
scher Abgrenzung<br />
• Normierung und Konformitäts-<br />
zwang als Zerstörung der Ein-<br />
maligkeit des Menschen<br />
• Bedrohung von Würde und<br />
Wert menschlichen Lebens<br />
durch Grenzenlosigkeit und<br />
Machbarkeitswahn (aufgeklärte<br />
Autonomie, technischer Fort-<br />
schritt und Utilitarismus als gei-<br />
stige Voraussetzungen für<br />
Gentechnologie, Transplanta-<br />
tionsmedizin und Eugenik)<br />
Leid als unverständliches, frem-<br />
des Geschehen, das Lebenssinn<br />
bedroht und Glauben in Frage<br />
stellt<br />
• Bewältigung des Leides im Gebet<br />
in der Beziehung zu Gott<br />
• Bedeutung von Beziehungen zu<br />
Menschen bei der Auseinan-<br />
dersetzung mit dem Leid<br />
• Trennung vom eigenen Leid als<br />
einem abgelehnten, der Person<br />
selbst fremdbleibenden Ge-<br />
schehen (unterstellter Zusam-<br />
menhang von Sünde und<br />
Krankheit) . .<br />
Annahme unabwendbaren Leides<br />
als Aufgabe<br />
Auferstehung - Verwandlung des<br />
Todes in neues Leben<br />
Die Wunder Jesu als Überwin-<br />
dung von Trennung (Sündenver-<br />
gebung, Versöhnung) und Eröff-<br />
nung von Spielräumen der Hoff-<br />
nung<br />
Schöpfungsgeschichte (Gen 1,1-<br />
2,4)<br />
Zitronenmeditation (sich mit einer<br />
Frucht vertraut machen, wiedererkennen),<br />
vgl.<br />
Saint-Exupéry, A. de: Der<br />
kleine Prinz. Düsseldorf 1988<br />
Film "Leben in einer Schachtel"<br />
Erarbeitung ethischer Beurtei-<br />
lungskriterien zu aktuellen Pro-<br />
blemen in Rollenspielen<br />
Diskussion moraltheologischer/<br />
sozialethischer Stellungnahmen<br />
medizinisch-ökonomische Be-<br />
rechnungsmodelle für die Erhal-<br />
tung des Lebens<br />
Hiob<br />
Spezielle Methoden der Heilpädagogik:<br />
Entwickeln von<br />
Ausdrucksformen von Leid<br />
Vaterunser<br />
Klagepsalmen, z.B. Ps 22, Ps 69<br />
Geschichte vom Garten Gethsemane<br />
(Mt 26, 36-46)<br />
Geschichte von der Heilung des<br />
Gelähmten (Mk 2, 1-12)<br />
Jona-Geschichte<br />
kreative Bibelarbeit<br />
tiefenpsychologische Schriftaus-<br />
legung
Fachschule - Heilpädagogik -<br />
noch: Dimension Fachwissen<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
den Glauben an die Liebe Gottes<br />
als nach christlicher Auffassung<br />
wichtige Grundlage für die Arbeit<br />
mit Menschen mit Behinderung<br />
reflektieren<br />
Dimension <strong>Religion</strong>spädagogisches Handeln<br />
34<br />
Liebe als Grundlage von Leben<br />
und Entwicklung des Menschen<br />
Zusammenhang von Gottes-,<br />
Nächsten- und Selbstliebe<br />
Die Aufgabe der Heilpädagogin<br />
und des Heilpädagogen als An-<br />
walt der Schwachen in der Ge-<br />
sellschaft<br />
Liebe ist...<br />
1. Kor 13<br />
Gleichnis vom verlorenen Sohn<br />
(Lk 15,11-32)<br />
Gerichtsurteile zur Minderung des<br />
Urlaubswertes durch Konfronta-<br />
tion mit Menschen mit Behinde-<br />
rung<br />
Soziologie/Recht<br />
Lernziele Lerninhalte Hinweise zum Unterricht<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
sollen ... können.<br />
wichtige religionspsychologische<br />
Kenntnisse im Umgang mit<br />
Grenzerfahrungen erwerben und<br />
im Hinblick auf die heilpädagogi-<br />
sche Praxis einüben<br />
befähigt werden, mit Menschen<br />
mit Behinderung Ausdrucksfor-<br />
men des Glaubens zu entwickeln<br />
und sie in diese einzuführen<br />
Trauerarbeit als Prozeß der<br />
Überwindung von Leid- und Ver-<br />
lusterfahrungen<br />
Psychohygiene<br />
Strategien von Krisenbewältigung<br />
Gesprächsführung<br />
Bedeutung von Ritualen und liturgischen<br />
Elementen für die Ge-<br />
staltung des Alltages von Men-<br />
schen mit Behinderung, z.B. An-<br />
dachten, Segenshandlungen<br />
Christliche Feste und Feiern im<br />
Kreislauf des Kirchenjahres und<br />
im Lebenszyklus des Einzelnen<br />
(Gottesdienst, Taufe, Erstkom-<br />
munion, Konfirmation, Firmung,<br />
Trauerfeier)<br />
Ausdruck des christlichen Glau-<br />
bens in sinnlich erfahrbaren<br />
Handlungen<br />
Kontakte mit Telefonseelsorge<br />
und Beratungsstellen<br />
Psychologie<br />
Gemeinschaft von Glaubenden<br />
zusammen mit behinderten Men-<br />
schen erleben<br />
religiöser Hintergrund von All-<br />
tagssituationen wie Körperpflege<br />
und Essen, von Regeln des Zu-<br />
sammenlebens<br />
christliche Symbole und Raum-<br />
gestaltung<br />
Experiment Salbung<br />
fächerübergreifende Übung zur<br />
Sinneswahrnehmung
35<br />
4 Lernkontrollen und Leistungsbewertung<br />
Aufgaben, Grundsätze und Kriterien der Lernkontrollen und Leistungsbewertung<br />
Lernkontrollen machen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern Lernfort-<br />
schritte und Lerndefizite erkennbar und liefern dadurch wichtige Hinweise für die weitere.<br />
Planung und Durchführung des Unterrichts.<br />
Lernkontrollen dienen darüber hinaus der Bewertung der Leistungen. Für die Leistungsbe-<br />
wertung gilt in besonderem Maße der Anspruch an möglichst weitgehende Objektivität des<br />
Urteils und Vergleichbarkeit der Beurteilungskriterien.<br />
Aufgabe der Fachkonferenz ist es, diese Kriterien mit Kolleginnen und Kollegen anderer<br />
Fächer und unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler zu erörtern und durch<br />
Absprachen und Kooperation ein möglichst hohes Maß an Einheitlichkeit in den Anforde-<br />
rungen und Bewertungsmaßstäben zu sichern.<br />
Handlungsorientierter Unterricht erweitert die Anforderungen an die Schülerinnen und Schü-<br />
ler von der schriftlichen Einzelleistung bis hin zur mündlichen und praktischen Einzel- und<br />
Gruppenleistung. Dies ist bei der Festsetzung der Abschlußnote angemessen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Als Kriterien der Leistungsbewertung kommen grundsätzlich in Betracht:<br />
• Vollständigkeit und Korrektheit der Kenntnisse<br />
• Eigenständigkeit der Lösung<br />
• sorgfältige und fachgerechte Ausführung<br />
(z.B. Fachsprache, Arbeitstechniken, Präsentation, ...)<br />
• Interpretations- und Argumentationsfähigkeit<br />
• Bereitschaft zur Mitgestaltung des Unterrichts<br />
Den Schülerinnen und Schülern sind zu Beginn des Schuljahrs die Grundsätze und Kriterien<br />
der Leistungsbewertung mitzuteilen und ggf. zu erläutern. Darüber hinaus sollen die<br />
Schülerinnen und Schüler in angemessenen Zeitabständen im Verlauf des Unterrichts über<br />
ihren Leistungsstand informiert werden.<br />
Politische und weltanschauliche Einstellungen, eigene Bekenntnisäußerungen sowie<br />
persönliche Meinungen einer Schülerin oder eines Schülers dürfen nicht Gegenstand der<br />
Leistungsbewertung sein.
Gegenstand und Inhalt der Lernkontrollen<br />
36<br />
Gegenstand der Lernkontrollen ist die Überprüfung der religionspädagogischen Handlungs-<br />
kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Diese gliedert sich für die in diesen Rahmenricht-<br />
linien zugrunde gelegten sozialpädagogischen Ausbildungsgänge auf in:<br />
• Fachkompetenz<br />
• Methodenkompetenz<br />
• Selbst- und Sozialkompetenz<br />
Angesichts der spezifischen Anforderungen in den sozialpädagogischen Handlungsfeldern<br />
stehen diese in Beziehung zu den drei Dimensionen<br />
• persönliche Erfahrungen<br />
• Fachwissen<br />
• religionspädagogisches Handeln<br />
wie sie in den jeweiligen Themenfeldern ausgewiesen sind. Sowohl die Dimensionen als<br />
auch die Kompetenzbereiche zielen auf eine umfassende berufliche Qualifikation und<br />
leuchten diese von einem jeweils anders akzentuierten Blickwinkel aus.<br />
Dementsprechend müssen erworbene (bzw. vorhandene) Kompetenzen in allen Dimensio-<br />
nen bei Lernkontrollen und Leistungsbewertungen Berücksichtigung finden.<br />
Arten der Lernkontrollen und Leistungsbewertung<br />
Leistungsbewertung verlangt über punktuelle Lernkontrollen und die Bewertung einzelner<br />
Leistungen hinaus ein intensives Beobachten des gesamten Lernprozesses.<br />
Zur Leistungsbewertung werden mündliche, schriftliche und weitere Lernkontrollen heran-<br />
gezogen.<br />
Zu den mündlichen Leistungen zählen u. a.<br />
• Zusammenfassen und Darstellen von erarbeiteten Sachverhalten,<br />
• Beurteilen von Sachverhalten aufgrund adäquater Kriterien,<br />
• Erkennen von Problemstellungen,<br />
• Vorträge (Referate, Hausarbeiten,...),<br />
• Initiieren, Leiten und Werten von Gesprächsverläufen und Diskussionen,<br />
• Planen, Durchführen und Auswerten religionspädagogischer Übungen,<br />
• Entwickeln und Erläutern von Lösungswegen religionspädagogischer Problemstellungen,<br />
• Präsentation von Gruppen- und Arbeitsprozessen und -ergebnissen.<br />
Zu den schriftlichen Leistungen zählen neben den Klassenarbeiten u.a.<br />
• Tests,<br />
• Protokolle,<br />
• Kurzfassungen von Referaten/Thesenpapiere,<br />
• Facharbeiten.<br />
Zu den weiteren Leistungen zählen u.a.<br />
• Anwendung/Einsatz unterschiedlicher Medien und Methoden bei Planung, Durchführung<br />
und Auswertung religionspädagogischer Übungen (Collage, Rollenspiel, Hörspiel, ...),<br />
• Herstellen und Reflektieren von Bezügen zwischen religionspädagogischen Elementen im<br />
Praktikum und den Inhalten und Methoden im <strong>Religion</strong>sunterricht.<br />
Bei der Bewertung der erbrachten schriftlichen Leistungen werden auch die sprachliche<br />
Richtigkeit und die äußere Form angemessen berücksichtigt.
37<br />
In den Lernkontrollen wird überprüft, inwieweit die Schülerinnen und Schüler die Ziele des<br />
Unterrichts erreicht haben und in welchem Maß sie dieses Wissen mit bereits früher erwor-<br />
benem verbinden können.<br />
Die Anforderungen der Lernkontrollen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Inhalte und<br />
Ziele des jeweiligen Unterrichtsabschnittes; entsprechend der Arbeit im Unterricht sollen<br />
aber auch (fach-) übergreifende Inhalte angesprochen werden.<br />
Lernkontrollen sind so zu gestalten, daß den Schülerinnen und Schülern das Anforderungs-<br />
niveau sowie der zu erwartende Bearbeitungsumfang deutlich werden. Unterschiedliche<br />
Bearbeitungszeiten sollen für sie erkennbar sein, Teilaufgaben sollen möglichst unabhängig<br />
voneinander lösbar sein. Der Umfang einer Lernkontrolle und die zur Verfügung stehende<br />
Zeit sind so aufeinander abzustimmen, daß bei angemessenem Arbeitstempo alle Aufgaben<br />
sorgfältig bearbeitet werden können.<br />
Für die Bewertung einer Lernkontrolle sind die inhaltliche Richtigkeit, die Vollständigkeit, die<br />
Schlüssigkeit der Argumentation und die Begründung der Darstellung sowie der Gebrauch<br />
der Fachsprache maßgebend.
5 Literatur<br />
Adam/Schweitzer (Hrsg.): Ethisch erziehen in der Schule. Göttingen 1996<br />
Arens, V.: Grenzsituationen. Mit Kindern über Sterben und Tod sprechen.<br />
<strong>Religion</strong>spädagogische Perspektiven 19, Essen 1994<br />
38<br />
Baldermann, I.: Wer hört mein Weinen? Neukirchen 1986<br />
Becker/Niggemeyer: Meine <strong>Religion</strong>, deine <strong>Religion</strong>. Ravensburg 1982<br />
Berg, H.-K.: Ein Wort wie Feuer. München 1991<br />
Bert/Betz: Tastende Gebete. München 1978<br />
Biel, P.: Symbole geben zu lernen. I und II. Neukirchen 1989/1993<br />
Brocher, T.: Wenn Kinder trauern. Reinbek 1992<br />
Brown, L. K.: Scheidung auf dinosaurisch. Hamburg 1994<br />
Buber, M.: Die Erzählungen der Chassidim. Zürich 1949<br />
Bundesvereinigung Ev. Kindertagesstätten e.V. (Hrsg.): Beten wie im Kindergarten?<br />
Elternbrief 25. Stafflenbergstraße 76, 70184 Stuttgart<br />
Bundesvereinigung Ev. Kindertagesstätten e. V. (Hrsg.): Kinder Feste Feiern. Elternbrief 23.<br />
Stafflenbergstraße 76, 70184 Stuttgart<br />
Eimuth, K. H.: Die Sektenkinder. Freiburg i. Br. 1996<br />
Elsenbast/Goßmann /Hrsg.): Wenn Kinder Angst haben.<br />
Comenius Institut, Schreiberstraße 12, 48149 Münster<br />
Foitzik/Goßmann: Gemeinde leben. Zusammenarbeit pädagogischer und theologischer<br />
Mitarbeiter. Gütersloh 1986<br />
Franger/Kneipp (Hrsg.): Miteinander leben und feiern. Frankfurt 1987<br />
Freudenberg/Goßmann: Sachwissen <strong>Religion</strong>. Göttingen 1989<br />
Frieling/Ortmann: Katholisch - Evangelisch. Göttingen 1991<br />
Geisen, R.: Grundwissen Ethik. Stuttgart 1995<br />
Gibran, K.: Der Prophet. Freiburg i. B. 1980<br />
Ginzburg, N.: Die Kindheit und der Tod. In: Das imaginäre Leben. Erzählungen. Berlin 1995<br />
Grobauch/Mehner: Stundenblätter. Umgang mit der Bibel. Stuttgart 1985<br />
Grom, B.: <strong>Religion</strong>spädagogische Psychologie. Düsseldorf 1989<br />
Halbfas, H.: Der Sprung in den Brunnen. Eine Gebetsschule. Düsseldorf 1981<br />
Hanisch, H.: Die zeichnerische Entwicklung des Gottesbildes bei Kindern und Jugendlichen.<br />
Stuttgart/Leipzig 1996
Harz, F.: Mit kleinen Kindern von Gott reden. In: Harz/Schreier: Glauben im Lebenszyklus.<br />
München 1996<br />
39<br />
Hassan, S.: Ausbruch aus dem Bann der Sekten. Hamburg 1994<br />
Haug/Zapp/Mühle (Hrsg.): Wenn Kinder nach Gott fragen. Reinbek 1995<br />
Heine, S.: Frauen der frühen Christenheit. Göttingen 1986<br />
Hofmann/Köhler: Frauen in der Bibel. Materialheft 64.<br />
Beratungsstelle für die Gestaltung von Gottesdiensten und anderer Gemeindeveranstal-<br />
tungen, Eschersheimer Landstraße 565, 60431 Frankfurt/M.<br />
Jünschke/Böse: Im Kindergarten Glauben erleben. Lahr 1992<br />
Kafka, F.: Die Verwandlung. Frankfurt 1995<br />
Kirchenamt der EKD (Hrsg.): Aufwachsen in schwieriger Zeit. Kinder in Gemeinde und<br />
Gesellschaft. Gütersloh 1995<br />
Kirchhoff, H. (Hrsg.): Ursymbole und ihre Bedeutung für die religiöse Erziehung.<br />
München 1991<br />
Knackstedt, W.: Supermarkt der Heilsbringer. Wuppertal 1996<br />
Korschunow, I.: Die Sache mit Christoph. Hamburg 1995<br />
Kruhöffer/Küne/Schultze (Hrsg.): Spiritualität der Weltreligionen. Loccum 1997<br />
Kruse, I.: Mädchen, wach auf. Frauengeschichten aus dem Neuen Testament.<br />
Stuttgart 1986<br />
Kruse, I.: Unter dem Schleier ein Lachen. Neue Frauengeschichten aus dem Alten<br />
Testament. Stuttgart 1986<br />
Kübler-Ross, E.: Interviews mit Sterbenden. Stuttgart 1971<br />
Kübler-Ross, E.: Kinder und Tod. Stuttgart/Zürich 1987<br />
Loccumer Arbeitskreis für Meditation: Loccumer Brevier. Rehburg-Loccum 1991<br />
Lutherisches Kirchenamt der VELKD (Hrsg.): Handbuch Religiöse Gemeinschaften.<br />
Gütersloh 1993<br />
Lutherisches Kirchenamt der VELKD (Hrsg.): Was jeder vom Islam wissen muß.<br />
Gütersloh 1995<br />
Lutherisches Kirchenamt der VELKD (Hrsg.): Was jeder vom Judentum wissen muß.<br />
Gütersloh 1995<br />
Maschwitz/Maschwitz: Aus der Mitte malen - heilsame Mandalas. München 1996<br />
Maschwitz/Maschwitz: Stille-Übungen mit Kindern. München 1993<br />
Morgenroth, H.: Den Brunnen aufschließen. München 1989<br />
Oertner, R.: Moderne Entwicklungspsychologie. Donauwörth 1975
40<br />
Pohl, P.: Du fehlst mir, du fehlst mir. München 1984<br />
Rabbi Gellmann/Monsignore Hartmann: Wie buchstabiert man Gott? Hamburg 1996<br />
Rommel (Hrsg.): Was andere glauben. Stuttgart 1992<br />
Saint-Exupery, A. de: Der kleine Prinz. Düsseldorf 1988<br />
Schilling/Schilling: Die Bibel - Begegnung mit einem ungewöhnlichen Buch.<br />
Arbeitsblätter <strong>Religion</strong>, Stuttgart/Dresden 1994<br />
Schindler, R.: Wohnt Gott im Wind? Lahr 1992<br />
Schweitzer, F.: Lebensgeschichte und <strong>Religion</strong>. Gütersloh 1987<br />
Schweitzer, F.: Religiöse Entwicklung in entwicklungspsychologischer Sicht.<br />
Gütersloh 1989<br />
Sommer-Bodenberg, A.: Julia bei den Lebenslichtern. München 1989<br />
Steinwede, D. (Hrsg.): Das neue Kinderbuch vom Kirchenjahr. Düsseldorf 1995<br />
Theiss, M.: Mit Kindern über Gott reden. Lahr 1996<br />
Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, Heft 2/91<br />
Tworuschka/Tworuschka: Kleines Lexikon Islam. Konstanz 1992