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wir unsere Heimat vor Transit schützen

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Dies gilt auch beispielsweise für den<br />

Talboden an der Mur zwischen Teufenbach<br />

und Unzmarkt. Das Mosaik aus intensiv und<br />

extensiv be<strong>wir</strong>tschafteten land<strong>wir</strong>tschaftlichen<br />

Nutzflächen ist nicht nur Naherholungsraum,<br />

sondern Lebensraum für zahlreiche<br />

Tier- und Pflanzenarten. 120 Vogelarten<br />

konnten in den letzten Jahren registriert werden,<br />

wobei noch nicht einmal alle Daten<br />

aufgearbeitet sind. Das Natura 2000 Gebiet<br />

zieht sich hier als Band durch den Talboden.<br />

Angrenzende Grünlandflächen stehen über<br />

Grundwasser oder Hochwasser funktionell mit<br />

dem Fluss in Verbindung. Darunter noch viele<br />

artenreiche Glatthaferwiesen<br />

mit dem Großen Wiesenknopf,<br />

die bei uns jedoch durchwegs<br />

als Fuchsschwanzwiesen ausgebildet<br />

sind (FFH-Schutzgut).<br />

Auch wenn diese Lebensräume<br />

mit ihrer Artenvielfalt<br />

nicht als Schutzgebiet ausgewiesen<br />

sind, so sollten <strong>wir</strong> sie<br />

als solche behandeln. Diese<br />

strukturelle und biologische<br />

Vielfalt, unter den Vogelarten<br />

zumindest 20 Anhang I Arten,<br />

36 Rote Listen Arten oder 19<br />

Arten, für die Österreich eine<br />

Verantwortung übernimmt,<br />

sorgt in diesen lokalen Naherholungsgebieten<br />

auch für<br />

einen außerordentlich hohen Erlebniswert.<br />

Warum von der Betrachtung her trennen, was<br />

entwicklungsgeschichtlich gemeinsam entstanden<br />

ist?<br />

Ernüchternd ist, dass diese Leistungen, alleine<br />

im heurigen Jahr im Wert von rund € 15.000,<br />

die das öffentliche Interesse berühren, von<br />

privaten Personen getragen werden müssen,<br />

während sich jene Institutionen, die für regionale<br />

Belange zuständig sind, in Schweigen<br />

hüllen und aktuelle Themen nicht registrieren.<br />

Folgen <strong>wir</strong> den Ergebnissen des von der EU<br />

im Sommer veröffentlichten Berichtes über<br />

den Erhaltungszustand der durch FFH- und<br />

Vogelschutz-Richtlinie geschützten Schutzgüter,<br />

so sieht es nicht rosig aus. Grasland und<br />

Feuchtgebiete etwa, leiden unter zunehmender<br />

Belastung, auch der Klimawandel zeigt<br />

bereits negative Aus<strong>wir</strong>kungen (6) .<br />

Schwarzer Apollo<br />

Wer nun glaubt, dies würde nur den Rest von<br />

Europa betreffen, irrt. Auch in <strong>unsere</strong>r Region,<br />

zwischen dem Grebenzen-Kalkstock mit <strong>unsere</strong>r<br />

kleinsten Orchidee (7) (Zwergorchis, Chamorchis<br />

alpina) und dem Zirbitzkogel mit dem<br />

Mornellregenpfeifer, also <strong>vor</strong> <strong>unsere</strong>r Haustüre,<br />

haben <strong>wir</strong> es mit Belastungen zu tun. Teils<br />

aus der Vergangenheit stammend bis in die<br />

heutige Zeit reichend, wie die Folgen der<br />

großflächig durchgeführten Entwässerungen<br />

ab den 1960er Jahren. Wir führen Menschen<br />

an degradierten Mooren <strong>vor</strong>bei und erklären<br />

ihnen die Bedeutung von Moorflächen!<br />

Auch gegenwärtig bringen Flächenversiegelung,<br />

Tourismus, Intensivierung und Nutzungsaufgabe<br />

Belastungen mit sich, die auch<br />

bei uns stattfinden. Moore rinnen nach wie<br />

<strong>vor</strong> nicht langsam und großflächig ab, sondern<br />

über Vorfluter und Entwässerungseinrichtungen.<br />

Durch Nutzungsaufgabe oder<br />

fortgesetzte Aufforstungen gehen typische<br />

offene Landschaftsstrukturen wie Hangflachmoore<br />

oder Halbtrockenwiesen sukzessive<br />

verloren, auch heute noch.<br />

Die Sumpf-Stendelwurz, ein Paradeopfer in<br />

Folge von Habitatzerstörung durch Aufforstung<br />

oder Entwässerung, kommt in basenreichen<br />

Flachmooren, meist in Hanglagen, <strong>vor</strong>.<br />

Selbst letzte Flächen, sogar direkt an Wanderwegen,<br />

stehen beim Andauern dieser Szenarien<br />

<strong>vor</strong> dem baldigen Erlöschen.<br />

Zwergorchis (Chamorchis alpina),<br />

gerade mal fünf cm groß.<br />

Sumpf Stendelwurz<br />

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