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wir unsere Heimat vor Transit schützen

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Beseitigt die S 36/37 Engpässe?<br />

Univ. Prof. Dr. Sebastian Kummer | Vorstand des Instituts<br />

für Transport<strong>wir</strong>tschaft und Logistik, WU Wien<br />

1 Ausgangssituation<br />

Die Verkehrspolitik bewegt in sich in ihren<br />

Steuerungsprozessen und Entscheidungen in<br />

dem Spannungsfeld zwischen gesellschaftlich-sozialen,<br />

<strong>wir</strong>tschaftlichen und ökologischen<br />

Zielsetzungen. Aufgabe der Verkehrspolitik<br />

ist es – wie auch im Weißbuch der EU zur<br />

Europäischen Verkehrspolitik beschrieben –<br />

eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.<br />

Dies bedeutet, den Verkehr umweltfreundlich<br />

zu gestalten, und gesellschaftlich-<br />

soziale Effektivität und <strong>wir</strong>tschaftliche Effizienz<br />

zu gewährleisten. Zu diesen Aufgaben<br />

zählen unter anderem, ein effizientes Transportsystem<br />

und eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur<br />

zu schaffen, da sie die Lebensadern<br />

für eine starke Ökonomie darstellen.<br />

Aktuell sieht sich die österreichische Verkehrsinfrastrukturpolitik<br />

mit einer mehrdimensionalen<br />

Engpasssituation konfrontiert:<br />

• international begründete Ausbau-Erfordernisse<br />

(TEN Vorgaben)<br />

• Kapazitätsengpässe an einzelnen Stellen<br />

im hochrangigen Netz<br />

• zunehmende Finanzmittelknappheit und<br />

Verschuldungsgrade bei den ÖBB und der<br />

Asfinag und<br />

• zunehmende Probleme in der Beherrschbarkeit<br />

der Modal Split - Veränderung im<br />

Verkehrssystem in Richtung des Verkehrssystems<br />

Straße.<br />

Insofern stellt sich die Frage, wie der Staat -<br />

ausgehend von den verkehrspolitischen Zielen<br />

- eine effiziente und effektive Infrastrukturbereitstellung<br />

gewährleisten kann. Dieser Kurzbeitrag<br />

versucht den Bau der S 36/37 <strong>vor</strong> dem<br />

Hintergrund dieser Engpässe zu beleuchten.<br />

2 Beitrag der S 36/37 zur Engpassbeseitigung<br />

2.1 International begründete Ausbauerfordernisse (TEN Vorgaben)<br />

Die S 36/37 ist eine rein nationale Ergänzung<br />

des hochrangigen Straßennetzes, international<br />

begründete Ausbauerfordernisse liegen<br />

keine <strong>vor</strong>. Allerdings kann die Verbindung für<br />

2.2 Kapazitätsengpässe an einzelnen Stellen im hochrangigen Netz<br />

Sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene<br />

gab und gibt es auf dem Südkorridor<br />

(Wien-Semmering/Wechsel-Graz/Klagenfurt)<br />

keine nennenswerten Engpässe. Trotzdem<br />

wurden in den vergangenen Jahren die Kapazitäten<br />

erheblich erweitert und sind weitere<br />

Kapazitätserweiterungen in Planung<br />

• Durch den vollständigen vierspurigen Ausbau<br />

und die großzügigen Fahrbahnerweiterungen<br />

auf der Strecke Graz-Klagenfurt wurde<br />

auf dieser Strecke in den vergangenen<br />

Jahren die Kapazität erheblich erweitert.<br />

• Im Schienenverkehr werden durch den Bau<br />

der Koralmbahn erhebliche zusätzliche<br />

Kapazitäten geschaffen. Der Schienenengpass<br />

des Südkorridors ist jedoch die<br />

Semmeringstrecke. Eine Beseitigung dieses<br />

internationale Nutzer interessant werden,<br />

weil dadurch die Wegstrecke von Italien und<br />

Slowenien nach Wien und in die angrenzenden<br />

Regionen verkürzt <strong>wir</strong>d.<br />

Engpasses ist dringend erforderlich und<br />

<strong>wir</strong>d nach Beendigung der niederösterreichischen<br />

Einsprüche hoffentlich in den<br />

kommenden Jahren endlich realisiert werden.<br />

Da sowohl auf der Straße als auch auf der<br />

Schiene erhebliche Kapazitäten geschaffen<br />

wurden bzw. werden, sind zusätzliche Kapazitäten<br />

auf dem Südkorridor auf absehbare Zeit<br />

sicher nicht notwendig. Aus Kapazitätsgründen<br />

erscheint der Bau der S 36/37 überflüssig.<br />

Durch die neue Strecke <strong>wir</strong>d erreicht, dass<br />

die Fahrzeuge auf dem Weg Wien-Klagenfurt<br />

nicht mehr über Graz geführt werden. Hierdurch<br />

kommt es zu Entlastungen der Südautobahn<br />

(Wechsel) und des Großraums Graz.<br />

Allerdings sind die Engpasssituationen in<br />

diesen Bereichen eher überschaubar.<br />

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