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Neue Formel - Schweine.at

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Steigende Futterkosten<br />

Seit der Getreideernte 2006<br />

besonders aber seit der Ernte<br />

2007 vollzieht der Getreide- und<br />

Sojapreis einen unerwartet hohen<br />

Anstieg. Ursache dafür ist der<br />

rasche Abbau der Weltgetreidevorräte,<br />

zudem verschärften witterungsbedingte<br />

Ertragseinbußen<br />

diese Situ<strong>at</strong>ion.<br />

Dem steht eine wachsende Nachfrage<br />

nach Getreide für den<br />

Lebens- und Futtermittelbereich,<br />

aber auch für den Bioenergiesektor<br />

gegenüber.<br />

Generell lässt sich in der Graphik<br />

1 (Getreide- und Eiweißfuttermittel<br />

seit 2003) erkennen, wie stark<br />

die Eiweißfuttermittelpreise an<br />

die Getreidepreise gekoppelt sind.<br />

Beide Preiskurven verlaufen nahezu<br />

parallel.<br />

Getreideerzeugung<br />

bleibt hinter Verbrauch<br />

Die Marktprognosen bei Getreide<br />

gehen von einem stetig steigenden<br />

Verbrauch aus. Beispielsweise<br />

soll die Ethanolproduktion weltweit<br />

bis 2015 um 185% anwachsen.<br />

2/3 der Ethanolproduktion<br />

erfolgt in Brasilien und USA. Man<br />

spricht allgemein davon, dass die<br />

Weltgetreideerzeugung hinter<br />

dem Verbrauch zurückbleibt,<br />

sodass man stabile bis leicht steigende<br />

Getreidepreise erwartet.<br />

Von Jahr zu Jahr kann es aber zu<br />

starken Verschiebungen kommen,<br />

je nachdem wie die Weltgetreideerträge<br />

t<strong>at</strong>sächlich sind und wie<br />

stark Spekulanten den Markt<br />

beeinflussen.<br />

Futterkosten sind entscheidenderKostenfaktor<br />

In der <strong>Schweine</strong>mast liegt der<br />

Futterkostenanteil bei rund 45%<br />

der Direktkosten, in der Ferkelproduktion<br />

bei rund 65%.<br />

Vergleicht man die durchschnittlichen<br />

Futterkosten 2006 mit den<br />

voraussichtlichen Durchschnittskosten<br />

2007 so sind diese in der<br />

Ferkelproduktion um rund 33%<br />

und in der <strong>Schweine</strong>mast um rund<br />

50% gestiegen.<br />

Der hohe Maispreis der Ernte 2007<br />

schlägt erst im Jahresergebnis<br />

2008 durch. Die Futterkosten zum<br />

Zeitpunkt 1.Nov. 07 könnten das<br />

Jahresergebnis 2008 zeigen.<br />

(siehe Grafik 2)<br />

Große Vorteile durch<br />

Eigenmischkonzept<br />

Ein Ferkelproduzent mit rund 4<br />

Zuchtsauen je ha LN und ein<br />

<strong>Schweine</strong>mäster mit rund 18<br />

Mastplätze je ha LN schafft es bei<br />

mittlerer Ertragslage, den gesamten<br />

Getreide- und Maisbedarf am<br />

eigenen Betrieb zu produzieren.<br />

Das entspricht 65% der gesamten<br />

Futterkosten, 35% müssen hauptsächlich<br />

in Form von Sojaschrot<br />

und Mineralfutter zugekauft werden.<br />

Grafik 1: Getreide- und Eiweißfuttermittel seit 2003.<br />

Große Unterschiede bei<br />

den Futterkosten<br />

Die Arbeitskreisergebnisse 2006<br />

zeigen in der <strong>Schweine</strong>mast<br />

Unterschiede bei den Futterkosten<br />

zwischen dem schwächeren<br />

und besseren Erfolgsviertel von<br />

rund 6,2€ je Mastschwein, in der<br />

Ferkelproduktion von rund 70€ je<br />

Zuchtsau. Hauptursachen dafür<br />

sind Unterschiede in den Leistungen<br />

und Rezepturen. Futtermischungen<br />

sollten möglichst<br />

bedarfsgerecht gestaltet werden.<br />

Überversorgungen bei Mineralstoffen<br />

und Aminosäuren kosten<br />

Geld und bringen keine höheren<br />

Leistungen. Eine bedarfsgerechte<br />

Fütterung bei Mastschweinen ist<br />

nur mit Phasenfütterung möglich.<br />

Im 2.Gewichtsabschnitt ab 70 kg<br />

Lebendmasse nehmen Mastschweine<br />

rund 64% des gesamten<br />

Futters auf. Absenkungen beim<br />

Eiweiß- und Mineralfutteranteil<br />

im Endmastfutters reduzieren die<br />

Futterkosten sehr stark.<br />

In der Ferkelproduktion ist<br />

besonders auffällig, dass die<br />

Kosten des Ferkelfutters stark<br />

variieren. Hier sollte sich jeder<br />

Bauer die Frage stellen, ob alle<br />

möglichen Futterzus<strong>at</strong>zstoffe<br />

auch t<strong>at</strong>sächlich notwendig sind<br />

(Toxinbinder, Fett-, Milchkonzentr<strong>at</strong>e,<br />

Lignozellulose...). Nach der<br />

Absetzphase muss eine einfache<br />

R<strong>at</strong>ion, mit hygienisch einwandfreiem<br />

Getreide, Sojaschrot, etwas<br />

Futteröl zum Staubbinden und<br />

aus einem hochwertigem Mineralfutter,<br />

ausreichen.<br />

Mittelfristig passen sich die<br />

Erzeugerpreise den Produktionskosten<br />

an.<br />

Betrachtet man die Auswertung<br />

der VLV Börse über den Zusammenhang<br />

zwischen Futter- und<br />

Schlachtschweinepreise so erkennt<br />

man, dass sich mittelfristig<br />

die <strong>Schweine</strong>preise den Produktionskosten<br />

anpassen. Letztendlich<br />

orientieren sich die Preise an<br />

den Produktionskosten der erfolgreichen<br />

Betriebe.<br />

Hannes Priller, Ber<strong>at</strong>ungsstelle<br />

<strong>Schweine</strong>produktion Wels<br />

Grafik 2: Futterkosten der Ferkelproduktion 2001-2006.<br />

Grafik 3: Zusammenhang Mastschweinepreis und Futterkosten.<br />

Fütterung<br />

20

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