31.01.2013 Aufrufe

Gemeindereport November 2012 - Gemeinde Piding

Gemeindereport November 2012 - Gemeinde Piding

Gemeindereport November 2012 - Gemeinde Piding

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gemeinde</strong>-Report <strong>November</strong> <strong>2012</strong><br />

50<br />

Infos aus den Agenda-Arbeitskreisen<br />

Nachhaltiges Bauen | Bauen für die Zukunft<br />

Teil 4: Langlebigkeit, Nutzung und Rückbau<br />

Wer sich heute entscheidet zu Bauen,<br />

sollte einen Blick in die Zukunft wagen, denn<br />

die Lebens- bzw. Nutzungsdauer von<br />

Gebäuden liegt meist weit ausserhalb unserer<br />

Vorstellungskraft.<br />

Wer den ganzen Lebensweg eines Gebäudes<br />

betrachtet und genau das ist der Ansatz des<br />

„Nachhaltigen Bauens“, der muss sich bereits<br />

in der Planung auch mit dem Rückbau bzw.<br />

der Entsorgung des Gebäudes auseinandersetzen.<br />

Der private Bauherr, die junge Familie, die sich<br />

entschließt ein Haus, „ihr Eigenheim“ zu<br />

Bauen, wird sich mit diesem Gedanken kaum<br />

anfreunden können. In der Regel bauen wir<br />

„für die Ewigkeit“ und was später einmal mit<br />

dem Haus passieren soll, darum sollen sich<br />

dann die Kinder, die Enkelkinder, die Erben<br />

kümmern. Nachhaltiges Bauen erfordert tatsächlich<br />

ein anderes Denken, denn die Investitionen<br />

heute beeinflussen den (wirtschaftlichen)<br />

Erfolg der kommenden Generationen.<br />

Nachhaltige Forstwirtschaft als Vorbild<br />

Für Waldbesitzer und Förster ist dieses generationsübergreifende<br />

Denken und Handeln<br />

nichts Neues. Wer heute einen Wald begründet<br />

oder seinen Wald durchforstet und pflegt,<br />

der weiß, dass er für die nachfolgenden<br />

Generationen investiert hat. Der wirtschaftliche<br />

Erfolg, der über mehrere Generationen<br />

geleisteten Arbeit, ist erst nach 100 bis 200<br />

Jahren messbar bzw. sichtbar.<br />

Nachhaltige Forstwirtschaft und nachhaltiges<br />

Bauen haben sehr viel gemeinsam. Die Langlebigkeit<br />

der Gebäude beispielsweise oder<br />

nach menschlichem Ermessen nicht vorhersehbare,<br />

sich über die Zeit verändernde Rahmenbedingungen<br />

(z.B. Klima und Energiekosten)<br />

und Anforderungen.<br />

Ein Beispiel: „Die junge Familie“<br />

Die junge Familie bekommt Nachwuchs, die<br />

Wohnung wird zu klein, der Traum vom Eigenheim<br />

soll verwirklicht werden. Für die Familie<br />

als Bauherr ist die Ausgangssituation klar und<br />

die aktuelle Situation bestimmt die Wünsche<br />

und Planungen sehr stark. Je länger die<br />

Wunschliste wird, umso schneller werden in<br />

der Regel die Grenzen des Budgets sichtbar<br />

und die Frage nach der Leistbarkeit rückt in<br />

den Vordergrund. Spätestens jetzt muss das<br />

System des nachhaltigen Bauens greifen und<br />

die „junge Familie“, der Bauherr braucht Unterstützung<br />

durch Dritte (Gesetzgeber, Planer,<br />

Handwerker), denn der wirtschaftliche Erfolg<br />

beim nachhaltigen Bauen sind die niedrigen<br />

Gesamtkosten über den Lebenszyklus.<br />

Das bedingt manchmal erhöhte Investitionen<br />

zu einem Zeitpunkt, wo das Budget besonders<br />

knapp ist. Hier liegt der erste vermeintliche<br />

Widerspruch, denn unterlassene Investitionen<br />

heute erhöhen das „Betriebsrisiko“. Wie der<br />

Waldbesitzer, der glaubt die Pflege des Jungwaldes<br />

unterlassen zu können und dadurch<br />

eine hohe Instabilität des Waldes riskiert, riskiert<br />

der Bauherr durch vermeintliches „Sparen“<br />

hohe Unterhaltskosten in der Zukunft.<br />

Nutzungsphase und Verbräuche<br />

Wie viele private Gebäude gibt es bereits<br />

heute, deren Energiekosten so hoch sind, dass<br />

sie kaum noch leistbar sind?<br />

„Das rechnet sich nicht“ war meist die<br />

Begründung für unterlassene Maßnahmen zur<br />

Energie- bzw. Ressourceneinsparung. Nachhaltiges<br />

Bauen rechnet sich jedoch immer,<br />

denn die Wirtschaftlichkeit ist im Begriff<br />

Nachhaltigkeit bereits inkludiert. Im Übrigen<br />

steckt im Begriff Nachhaltigkeit immer auch<br />

der Generations- und Gerechtigkeitsbegriff.<br />

Der verschwenderische Verbrauch von<br />

Ressourcen geht immer zu Lasten anderer und<br />

schadet letztlich unseren eigenen Kinder und<br />

Nachkommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!