Logbuch2011 02 - bei der Reservistenkameradschaft Marine Berlin
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MARITIME MARITIME VERBÄNDE<br />
VERBÄNDE<br />
Männer freundlich zu und<br />
schnipsten neckisch mit den Fingern.<br />
Wer sie zu Russen machen<br />
wollte, überschütteten sie lächelnd<br />
mit Mecklenburger Platt.<br />
Eines aber sorgte sie, <strong>der</strong> Umtauschkurs<br />
ihrer Ostmark von<br />
eins zu fünf. Eine frankierte Ansichtskarte<br />
gab es somit nicht<br />
unter fünf Ostmark. In Rostock<br />
kostete eine Ansichtskarte mit<br />
Briefmarke dreißig Pfennige.<br />
Auf geltende Spielregeln hatten<br />
sie keinen Einfluss. Schnell fand<br />
man günstigere Spielregeln. Es<br />
wurde getauscht. Beim Auslaufen<br />
wurden sie mit älteren Zeitschriften<br />
beschenkt. Auf <strong>der</strong><br />
Rückfahrt wurden einige Heringe<br />
o<strong>der</strong> geräucherter Heilbutt<br />
verschenkt.<br />
Da es sich lediglich um den Austausch<br />
von gegenseitigen Gefälligkeiten<br />
handelte, schaltete bundesdeutscher<br />
Zoll sich nicht ein<br />
Rolf Schramm<br />
o<strong>der</strong> sah großzügig darüber hinweg.<br />
Es war sicherlich ein kleiner<br />
Bonus für Ostdeutsche. Die<br />
Fischer wussten sehr genau in<br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n waren strengere<br />
Regelungen. Ein kleiner Junge,<br />
Erstklässler, fragte seinen Vater:<br />
„Papa, sind das Russen?“ Der<br />
Vater las die Schiffsnamen noch<br />
einmal und murmelte: „Stalingrad<br />
ist zweifellos eine russische<br />
Stadt in einer kalten Region.“<br />
Erinnerungen an Kriegsschauplätzen<br />
ließen ihn erschauern.<br />
„Gewöhnlich haben die Russen<br />
aber kyrillische Schriftzeichen“,<br />
sagte <strong>der</strong> Vater nachdenklich.<br />
„Papa, kennst du ein russisches<br />
Wort?“ „Druschba, heißt<br />
Freundschaft“, glaube ich.“ Der<br />
Junge rannte zu den Seeleuten<br />
in den Kiosk und sagte leise lächelnd:<br />
„Druschba.„<br />
MARITIMES UNTERM<br />
RATHENOWER LEUCHTTURM<br />
Etwas positiv wirksames im besten Sinne hat die<br />
<strong>Marine</strong>kameradschaft Rathenow mitgestaltet.<br />
Maritime Tage im Optikpark! Maritime Tage etwas<br />
für „Seeleute“ - Optikpark etwas für „Sehleute“.<br />
Na - eigentlich für alle!<br />
Leuchttürme sind von See kommend<br />
für den Seemann die ersten<br />
Wahrzeichen und Wegweiser<br />
für die Schifffahrt o<strong>der</strong> sicher<br />
in einen Hafen zu gelangen.<br />
So ein Leuchtturm befindet sich<br />
auch im Flussbett <strong>der</strong> Havel in<br />
unmittelbarer Nähe vom Optikpark.<br />
Er ist für unsere Stadt ein<br />
neues und junges Wahrzeichen<br />
und Wegweiser in den Optikpark.<br />
In <strong>der</strong> Zeit vom 30.04. bis 01.05.<br />
fanden <strong>bei</strong> herrlichem Sonnenschein<br />
und einer frischen Briese<br />
fanden die maritimen Tage im<br />
Optikpark statt.<br />
Viele Firmen und Vereine nutzten<br />
mit ihren Exponaten die<br />
Ausstellungsfläche, um auf sich<br />
aufmerksam zu machen, mit Besuchern<br />
auf dem Wasser Fahrten<br />
zu unternehmen o<strong>der</strong> ins<br />
Gespräch zu kommen. Mit von<br />
<strong>der</strong> Partie war <strong>der</strong> Deutsche<br />
<strong>Marine</strong>bund e.V. mit seinem<br />
Ein bärtiger Mann beugte sichzum<br />
Jungen herunter. „Du bist<br />
sicher Aljoscha. Wer hat dich<br />
denn geschickt?“ Ein an<strong>der</strong>er<br />
Mann hörte das Stichwort<br />
Aljoscha und bemerkte spontan<br />
und laut lachend im akzentfreien<br />
Deutsch: „Aljoscha, die Kolchose<br />
brennt, rette die Parteibücher.“<br />
Sie lachten so laut und<br />
herzlich, dass <strong>der</strong> ganze Kiosk<br />
erzitterte.<br />
Verstört rannte <strong>der</strong> Junge fort<br />
und sagte zum Vater:<br />
„Die sprechen genau wie wir.“<br />
Der Vater, <strong>der</strong> die Männer auch<br />
sprechen härte, sagte seufzend:<br />
„ Sicher mein Junge, es gibt<br />
noch Deutsche in <strong>der</strong> Sowjetunion.“<br />
Jürgen Hassler ist Mitglied im 1. Dresdner<br />
Hochseefischerstammtisch HIEV UP!<br />
Das war die 1. Geschichte von Jürgen<br />
Hassler aus seinem Buch See- und<br />
Flussgeschichten - wir danken<br />
ihm für seinen Beitrag<br />
Infomobil und Pavillion sowie<br />
die <strong>Marine</strong>kameradschaft<br />
Rathenow 1909/1998 e.V mit<br />
ihrem Werbe-und Anschauungsmaterialien.<br />
Aus Tangermünde war extra <strong>der</strong><br />
Schiffsmodellbauer Heiko<br />
Gromeyer mit seinen Schiffsmodellen<br />
angereist, die er auf dem<br />
Wasser vorführte.<br />
Weitere Höhepunkte waren die<br />
Auftritte vom Shantychor „De<br />
Buhnenkiecker“ von <strong>der</strong><br />
weiter auf Seite 12 mitte<br />
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10 LOGBUCH 2/2011